Die besten Unternehmungen mit der Familie in Nordirland

Dass die Grüne Insel mit ihren abwechslungsreichen Landschaften und lebendigen Städten interessante Erlebnisse für die ganze Familie zu bieten hat, steht außer Frage. Bedenkt man zusätzlich die zahllosen Legenden und Geschichten, die so unentwirrbar mit der Insel und ihrer Natur verbunden sind, scheint ein Urlaub in Irland geradezu ideal für fantasiebegabte, erlebnishungrige Kinder. Zudem sind die Iren eine ausgesprochen kinderfreundliche Nation, auch was die Gastfreundschaft betrifft. Dies gilt für die Republik Irland ebenso wie für das britische Nordirland. Einen Beitrag zum Urlaub mit Kindern auf der gesamten Grünen Insel findet Ihr hier . Die folgenden Ausflugsziele beziehen sich dagegen ausschließlich auf Nordirland.

Nordirland mit der Familie: Naturparks und Trails

Der Tollymore Forest Park ist der älteste staatliche Waldpark in Nordirland. Gelegen am Fuß der Mourne Mountains bietet er einen wunderschönen Panoramablick nicht nur auf diese Berge, sondern auch über die Küste und die nahe Stadt Newcastle. Neben dem Fluss Shimna River mit seinen uralten Brücken findet der Besucher im Park Wanderwege in jeder Länge (angefangen bei 800 Metern) und die Gelegenheit zu vielen Outdooraktivitäten. Mountainbiken, Kanufahren, Klettern – für ältere Kinder ebenso geeignet wie für die Erwachsenen. Auch für jüngere Kinder besteht die Möglichkeit beispielsweise am Big Deer zu klettern. Interessant ist der Park übrigens auch für Fans der Serie Game of Thrones, denn er beinhaltet einige Filmschauplötze.

Ebenfalls in den Mourne Mountains liegt der Kilbrony Park mit seinem Narnia-Trail. Entlang dieses Pfades durch dichten, verschlungenen Wald erwacht nicht nur bei den Kindern die lebhafteste Fantasie – nein, auch die fantastischsten Wesen und Tiere aus Narnia selbst begegnen dem Wanderer! Hier findet Ihr eine ausführliche Beschreibung des Narnia-Trails.

Ähnlich gestaltet ist der sogenannte Giant’s Lair im Slieve Gullion Forest Park. An den Hängen eines uralten Vulkans findet der Besucher hier so etwas wie ein lebendes Märchenbuch voller Feen, Drachen, Riesen und sonstiger mystischer Wesen. In Wahrheit nämlich, so behauptet hier der Feen-Lausejunge Flynn, ist der ganze Berg nichts anderes als ein schlafender Riese – und wehe dem Jungen oder Mädchen, der den Riesen weckt! Erklettere mit Deinen Kindern den Tisch des Riesen, trink eine Tasse Löwenzahntee und erforsche auch den letzten verborgenen Winkel und geheimen Pfad des Giant’s Lair.  

Nordirland mit der Familie: Causeway Coastal Route und der Damm des Riesen

Die Riesen begleiten Euch als Familie auch auf der beliebten Aussichtsstraße Causeway Coastal Route. Die Panoramastraße führt etwa 200 Kilometer die nordirische Küste entlang, begonnen in Belfast bis hinauf zu den nördlichsten Punkten Irlands.

Dabei offenbart sie den Blick auf zerklüftete Steilküsten mit atemberaubenden Wanderpfaden, aber auch malerische Sandstrände, Halbinseln und Inseln. Hier findet Ihr eine ausführliche Beschreibung der Causeway Coastal Road, für die Ihr Euch genügend Zeit nehmen solltet.

Vor allem aber führt die Panoramastraße Euch unmittelbar zu dem Damm des Riesen, dem die ganze Strecke ihren Namen verdankt, dem Giant’s Causeway. Vor Tausenden von Jahren entstanden hier unzählige kleine und größere sechseckige Säulen aus Basalt, vermutlich durch einen Vulkanausbruch. Diese Säulen bilden heute quasi einen begehbaren Damm oder Pfad.

Soweit die grob dargestellte Erläuterung für Erwachsene und Rationalisten. Für alle anderen gibt es eine weit fantastischere Erklärung dafür: Die Legende des Riesen Fionn, der aus diesen Säulen einen Weg übers Meer baute, um einen drüben in Schottland lebenden „Kollegen“ zu bekämpfen. Hier findet Ihr eine ausführliche Version dieser Geschichte. Weitere ausführliche Infos zu dem Naturwunder bietet auch das Besucherzentrum vor Ort.

In schwindelnder Höhe und tief im Innern der Berge

Ebenfalls an der Causeway Coastal Route gelegen findet Ihr eine Attraktion eher für ältere Kinder und Erwachsene. Eine Hängebrücke, die dreißig Meter über der tosenden Wasserfläche zu einer kleineren Insel hinüberführt. Carrick-a-Rede heißt diese Insel, die früher nur wagemutige Fischer aufsuchten. Und obwohl die Carrick-a-Rede-Brücke heute sicher ist, kostet es noch immer eine ganze Portion Mut (und Schwindelfreiheit), sich auf das schwankende Bauwerk hinaus zu wagen, mit nichts als den schmalen Holzlatten zwischen den Füßen und den dreißig Meter tiefer tobenden Wogen mit hoch aufspritzender Gischt… Definitiv ein Abenteuer nicht nur für (ältere) Kinder!

Quasi als Kontrastprogramm zu der Hängebrücke empfiehlt sich das nächste Abenteuer, die Erforschung einer Höhle.

Die Marble Arch Caves genannten Höhlen liegen im County Fermanagh und bestehen aus einem ausgedehnten Höhlensystem in Sandstein. Mit einer Gesamtlänge von elf Kilometern sind die Marble Arch Caves die größten Höhlen in Nordirland, und dennoch kaum zu erahnen unter der grünen, grasbewachsenen Oberfläche. Näheres zu ihrer Entstehung und den geologischen Besonderheiten der Caves erfahrt Ihr hier.

Für einen Blick auf die gesamte, tief im Untergrund verborgene Welt empfiehlt sich die virtuelle Höhlentour im Besucherzentrum. Der Besucher auf der „echten“ Tour bekommt nur einen kleinen, aber äußerst faszinierenden Teil der Höhlen zu sehen, teilweise von Bord eines Bootes auf einem der drei unterirdischen Flüsse aus.

Ein Ausflug in diese so fremde, andersartige Welt fasziniert auf jeden Fall auch ältere Kinder.

Inseln und Strände in Nordirland

Aber auch an schönen Stränden und windumtosten Inseln mit fantastischem Ausblick hat Nordirland einiges zu bieten.

Einen malerischen Sandstrand findet Ihr beispielsweise nahe des Coastal Causeway mit dem White Park Bay Beach. Grasbewachsene Kreidefelsen am Rand der Bucht, ein malerischer Wanderweg vom Parkplatz zum fünf Kilometer langen Strand mit seinem warmen, weißen Sand, Kindern, die Burgen bauen und etlichen unerschrockenen Schwimmern in der anlaufenden Flut…

Etwas abseits der Touristenströme in der Nähe von Carrickfergus liegt die Halbinsel Islandmagee. Die meisten Besucher kommen hierher wegen des Gobbin Cliff Path. Dabei handelt es sich um seinen abwechslungsreichen Wanderweg, der mithilfe von Brücken und Treppen unterhalb der 60 Meter hohen, zerklüfteten Klippen entlang führt.

Auch ein beliebter Badestrand findet sich auf der Insel, Brown’s Bay. Und nicht zuletzt genießt man auf Islandmagee, bei entsprechendem Wetter, Ausblick sowohl auf England als auch auf Schottland.

Rathlin Island im äußersten Norden der Hauptinsel erreicht man mit der Fähre. Dabei überquert Ihr die Sea of Moyle, über welcher, wie die Legende erzählt, einst die Kinder des Lir als Schwäne dahinflogen. Menschliche Einwohner hat die Insel mit etwa 150 Menschen heute nur wenige, tierische dagegen umso mehr. Zehntausende Seevögel wie Papageientaucher und Tordalken bevölkern das Schutzgebiet an den Klippen. Vom Rathlin Seabird Center mit seinen Aussichtsplattformen lässt sich ihr Treiben gut beobachten. Auch ganze Kolonien von Robben sind auf der Insel zuhause, und mit etwas Glück bekommt der Besucher auch einmal einen Zwergwal zu Gesicht.

Tierparks in Nordirland

Für tierliebende und jüngere Kinder empfiehlt sich außerdem der Besuch in einem der unterschiedlichen Tierparks in Nordirland.

Neben dem Zoo in Belfast wäre da beispielsweise The Ark Open Farm, so benannt nach einer hölzernen Arche Noah, die in seinem Innern zu finden ist. Der Park ist das Zuhause der unterschiedlichsten Tiere, von den üblichen Farmtieren zum Streicheln und Liebhaben bis hin zu etlichen exotischen Bewohnern. Ergänzt wird das Ganze durch Spielplätze innen wie außen, einen Nature Trail und ein Café.

Ähnlich gestaltet ist die Streamvale Open Farm, ein Lehrbauernhof mit „Tieren, Traktorfahrten, Naturpfaden und hausgemachter Eiscreme“.

Etwas spezieller dagegen wäre ein Besuch in der World of Owls. Neben den unterschiedlichsten Eulen (für Harry Potter Fans?) finden sich hier auch andere Raubvögel. Idee und Absicht dieses Parks für Jung und Alt besteht darin, das Überleben dieser selten gewordenen Vögel samt ihrem speziellen Lebensraum zu gewähren und zu sichern.

Bekannte Museen – nicht nur eine Idee für Regentage

Was auf dieser Liste der Familienaktivitäten in Nordirland natürlich nicht fehlen darf, ist ein Besuch im Titanic Museum in Belfast.

Das Museum liegt unmittelbar auf dem Gelände der Belfaster Werft, die das schicksalsträchtige Schiff damals baute, und wurde im Jahr 2012 eröffnet, exakt hundert Jahre nach dessen tragischem Ende. Es erzählt die Geschichte vom Bau des einstigen Ozeanriesen, seiner ersten und einzigen Fahrt über den Atlantik und seiner folgenschwere Kollision mit einem Eisberg. Beim Rundgang durch alle Stockwerke des beeindruckenden Schiffes fühlt sich der Besucher hautnah vor Ort, wenn der Ablauf des Unglücks in allen Einzelheiten geschildert wird…

Lohnenswert mit Kindern ist außerdem der Besuch des Ulster Folk Museum. Etwas östlich von Belfast gelegen besteht es aus zwei unterschiedlichen Museen, einem Freilicht- und Volkskundemuseum und einem Transportmuseum.

Das Folkmuseum widmet sich dem ländlichen irischen Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine ganze Landschaft mit Farmen, Feldern und einem Dorf inklusive Geschäften, Kirche und Wohngebäuden wurde hier errichtet, und die unterschiedlichsten Tätigkeiten werden live demonstriert. Angefangen beim Kochen am offenen Feuer bis hin zum traditionellen Handwerk erleben Eure Kinder hier die Vergangenheit unmittelbar mit.

Schlösser und Ruinen, Filmschauplätze und und und

Solltet Ihr Lust haben, Eure Familie einmal nach Winterfell (aus Game of Thrones) einzuladen? Auch das könnt Ihr in Nordirland, und noch so vieles mehr. Viel Spaß dabei, weitere spannende Unternehmungen zu finden oder die hier beschriebenen direkt auszutesten…