Nordirland Sehenswürdigkeiten

Die Causeway Coastal Route: Eine Panoramastraße durch Irlands Norden

Giants Causeway,
Written by Cindy Jaecklin

Die Causeway Coastal Route ist eine knapp 200 Kilometer lange Panoramastraße, die an der zerklüfteten Küste des irischen Nordens entlangführt. Von der Hauptstadt Belfast verläuft die Strecke in einem großen Bogen nach Derry-Londonderry – oder in die entgegengesetzte Richtung. Vorbei an traumhaften Sandstränden, malerischen Fischerdörfern, schroffen Küstenabschnitten und sagenumwobenen Orten. Entdeckt den legendären Giant’s Causeway oder wandelt am Rande des Abgrunds – auf dem Klippenpfad The Gobbins. Wir zeigen Euch, zu welchen berühmten Sehenswürdigkeiten Euch die Causeway Coastal Route führt.

Start der Causeway Coastal Route: Belfast

Belfast steht noch heute für viele für den Nordirlandkonflikt. Ausschreitungen zwischen den protestantischen Unionisten und den katholischen Nationalisten standen an der Tagesordnung, nicht selten mit einem blutigen Ausgang. Während die Stadt heute nicht nur als zunehmend sicher gilt, sondern auch mit beeindruckenden Sehenswürdigkeiten aufwartet, gerät die traurige Vergangenheit Belfasts nicht in Vergessenheit. Heute noch ziehen sich die Überreste der einst errichteten Peaceline durch die Stadt und sollen die Menschen daran erinnern, wie wichtig Frieden und Toleranz sind.

Darüber hinaus gibt es in Belfast weitere interessante Sehenswürdigkeiten zu entdecken, sodass Ihr für Euren Aufenthalt mindestens zwei bis drei Tage einplanen solltet. Besucht die beeindruckende City Hall und erfahrt im Titanic Museum alles Wissenswerte über die Geschichte und das tragische Ende des einst größten Passagierschiffes. In dem Artikel Die schönsten Sehenswürdigkeiten Belfasts zeigen wir Euch, was Ihr in Belfast alles erleben könnt.

Belfast, Causaway Coastal Route

Belfast, Co. Antrim, Nodirland, © Tourism Ireland

Beeindruckende Wanderung: Der Klippenpfad The Gobbins

Diese fantastische Attraktion entlang der Causeway Coastal Route gehört tatsächlich noch zu den eher unbekannten Orten Irlands. The Gobbins ist ein Klippenpfad, der direkt entlang der imposanten Basaltklippen der Irischen See führt. Dabei wandelt Ihr nicht nur am Abgrund entlang, genau genommen auch darüber. Denn die Tubular Bridge führt direkt über die tosenden Wellen und offenbart einen einmaligen Blick auf die schroffe Küste. Bereits vor hundert Jahren wurde diese spektakuläre Attraktion erbaut, aufgrund von Materialmangel konnte sie jedoch lange nicht fertiggestellt werden. Heute ist die Brücke fertiggestellt und Ihr könnt das Abenteuer The Gobbins selbst entdecken!

Hier findet Ihr weitere Informationen über den Klippenpfad.

Wises´s Eye, Klippenpfad The Gobbins

Das Wissens Eye am Klippenpfad The Gobbins , Co. Antrim, Nordirland © Arthur Ward, Tourism Ireland

Von Larne nach Cushendun: Die Küste Antrims

Schon wenige Meilen nach The Gobbins verlässt die Causeway Coastal Route den County Down und führt entlang der Küste Antrims. Der County ist bekannt für seine wilden Küstenabschnitte und seine beeindruckenden Klippen. Bis Ihr die Ortschaft Cushendun erreicht, werdet Ihr noch vielerorts anhalten und die fantastische Aussicht genießen. Lasst Euch auf keinen Fall ein Besuch des Glenarm Castle entgehen. Die Burg selbst wurde im 17. Jahrhundert errichtet und gehört damit zwar nicht zu den ältesten Bauwerken Irlands, sie befindet sich jedoch auf einem der ältesten Anwesen des Landes. Lasst Euch durch die angrenzenden Gärten treiben und entdeckt das prunkvolle Erbe des Glenarm Castles.

Glenarm Castle, Causeway Coastal Route

Glenarm Castle, Co. Armagh, Nodirland © Tourism Ireland

Die Cushendun Caves

Fans der Kultserie Game of Thrones aufgepasst: Die Cushendun Caves sind eine von vielen Drehorten, die in Nordirland besichtigt werden können. Hier brachte „die rothaarige Frau“ die Schattengestalt zur Welt, ehe diese Renly Baratheon zum Verhängnis wurde.

Nahezu unscheinbar befinden sich die Höhlen vor der malerischen Stadt Cushendun, direkt an der Küste. Über Tausende von Jahren wurden die Felsen von den Gezeiten gezeichnet, sodass nach und nach die imposanten Grotten geschaffen wurden. Die Cushendun Caves könnt Ihr auf eigene Faust erkunden – doch Vorsicht: Festes Schuhwerk ist hier Pflicht.

Cushendun Caves

Cushendun Caves, Co. Antrim, Nordirland

Von Cushendun bis nach Rathlin Island

Nördlich von Cushendun befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit der Causeway Coastal Route. Torr Head ist eine Landzunge, auf der Ihr umgeben von der ländlichen Idylle des Landes direkt an die schroffe Steilküste gelangt. Auf Eurem Weg werdet Ihr zu den Ruinen des Altagore Cashel gelangen. Von diesem Ringfort sind nur noch die äußeren Mauern erhalten, hinter denen seine früheren Bewohner vermutlich Schutz suchten.

Hoch im Norden befindet sich Rathlin Island, das nur einen Katzensprung von der schottischen Insel Kintyre entfernt liegt. Hier werdet Ihr feststellen: Das Leben auf Rathlin Island scheint geradezu stillzustehen. Wenn es hier eines nicht gibt, dann ist das Hektik. Am besten lässt sich der Ort mit einem Boot von Ballycastle aus besuchen – ohne Mietwagen. Besucht urige Pubs und Gästehäuser und lasst Euch von den Bewohner der Insel uralte Legenden erzählen. Anschließend lässt es sich bei einer Erkundungstour über die Insel allerhand entdecken: Robben, die sich an der Küste der Sonne entgegenstrecken. Wilde Orchideen, die aus dem Boden sprießen. Papageientaucher und Seevögel, die unbeschwert ihre Kreise durch den Himmel ziehen. Rathlin Island ist etwas Besonderes – in vielerlei Hinsicht.

Rathlin Island

Rathlin Island, Co. Antrim, Nodirland, © Tourism Ireland

Spektakuläre Attraktion: Carrick-a-Rede

Für die nächste Attraktion entlang der Causeway Coastal Route bedarf es Mut und wohl auch etwas Überwindung: Die spektakuläre Hängebrücke Carrick-a-Rede. 30 Meter über dem tosenden Meer schwebend gilt es, über die schmalen Holzlatten zur vorgelagerten Insel Carrick-a-Rede hinüberzugehen. Früher waren es irische Fischer, die ihr Leben riskierten, um vor der Insel auf Fang zu gehen. Heute ist die Attraktion deutlich sicherer und für Menschen aus aller Welt zugänglich. Für Euren Mut werdet Ihr spätestens beim Betreten der Insel belohnt: Der Blick auf die umliegenden Küsten ist überwältigend!

Carrick-a-rede

© 2022 Rob Durston, All Rights Reserved

Ballintoy Harbour: Das Zuhause der Eisenmänner

Eine schmale, verschlungene Straße führt weg von der Causeway Coastal Route direkt in das bezaubernde Ballintoy Harbour. Ein altes Steincottage und bunte Boote, die friedlich in der Bucht treiben, bilden die perfekte Kulisse zu der sonst eher schroffen Küste. Es ist nicht verwunderlich, dass dieser charmante Hafen es trotz seiner überschaubaren Größe in die Game of Thrones-Reihe geschafft hat. Fans als Hafen der Eiseninseln bekannt, ist Ballintoy Harbour auch abseits der Kultserie einen Besuch wert. Bei Ebbe lassen sich faszinierende Gesteinsformationen erkunden oder bei einer traumhaften Aussicht gemütlich einen Kaffee genießen.

Der Damm der Riesen: Giant’s Causeway

Ballintoy Harbour

Ballintoy Harbour, Co. Antrim, Nordirland

Der Giant’s Causeway ist unumstritten das Highlight der Causeway Coastal Route. Unzählige Mythen und Sagen ragen sich um diesen Ort, der vor Tausenden von Jahren entstanden ist. Das geologische Naturwunder ist ein atemberaubender Anblick, der Besucher immer wieder zum Staunen bringt. Vulkanische Aktivitäten führten dazu, dass heute diese beeindruckenden sechseckigen Basaltsäulen aus dem Boden ragen. Oder lässt sich der Giant’s Causeway doch eher auf den Riesen Fionn McCumhaill zurückführen? Findet es heraus: Hier lest Ihr Wissenswertes zum Giant’s Causeway.

Giant´s Causeway, Norden Irlands

Giant´s Causeway, Co. Antrim, Nordirland

Dunluce Castle: Eindrucksvolles Bauwerk am Rande des Abgrunds

In unmittelbarer Nähe zu dem Urlaubsdomizil Portrush befinden sich die Überreste des Dunluce Castles. Der Ursprung dieses gigantischen Bauwerks lässt sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Zu dieser Zeit war die Burg aufgrund ihrer optimalen Lage sehr begehrt, doch trotz etlicher Belagerungen blieb Dunluce Castle vorerst in den Händen der Familie MacDonnell. Im 17. Jahrhundert dient die Burg den Grafen von Antrim als Behausung, bis nach einem Sturm der Basaltfels, auf dem das Castle erbaut wurde, nachgab und Teile der Burg in die tosende See stürzten. Heute können die spektakulären Überreste des Dunluce Castles bei einer Reise auf der Causeway Coastal Route besichtigt werden. Verpasst es nicht, hinab in die Grotte zu steigen, in der die Burgbewohner früher Boote versteckten, um bei Bedarf schnell die Flucht ergreifen zu können.

Dunluce Castle

Dunluce Castle, Co. Antrim, Nordirland

Mussenden Temple und Downhill Demesne

Im 18. Jahrhundert entstand hoch oben, über den imposanten Klippen Nordirlands, eine beeindruckende Ansammlung von Bauwerken. Mitunter der direkt am Abgrund angrenzenden Rundtempel, der Mussenden Temple. Danke verschiedener Baumaßnahmen zur Stabilisierung der Klippe, kann das Bauwerk, das der Vesta in Tivoli nachempfunden wurde, auch von innen besichtigt werden.

Neben dem Mussenden Temple könnt Ihr auf dem weitläufigen Gelände weitere Tempelanlagen und Ruinen, sowie das Hezlett House erkunden. Im Visitor Center findet Ihr nicht nur eine übersichtliche Karte vor, sondern erfahrt auch viel Interessantes zu den verschiedenen Bauten.

Übrigens befindet sich auch hier ein Drehort von Game of Thrones. Der Downhill Strand befindet sich direkt am Fuße der Tempelanlage. Als die rote Hexe Melisandre verbrannt wurde, bildet die schroffe Steilküste im Hintergrund mit dem Mussenden Temple die optimale Kulisse.

Der Mussenden Temple, Co. Derry, Nordirland

Ziel: Die Großstadt Derry-Londonderry

Über die Causeway Coastal Route führen die letzten Meilen bis nach Derry-Londonderry durch fantastische schöne Landstriche. Idyllische Täler, malerische Bäche und tiefe Wälder säumen den Weg. In der Stadt angekommen, könnt Ihr Euch direkt zu einer Erkundungstour aufmachen. Derry-Londonderry biete viele interessante Sehenswürdigkeiten, wie die historischen Stadtmauern. Das fast sechs Meter hohe Bauwerk schütze seine Bewohner einst vor feindlichen Angriffen und hielt selbst wochenlangen Belagerungen stand. Was Ihr alles in der Großstadt entdecken könnt, haben wir im Artikel Sehenswürdigkeiten in Derry-Londonderry für Euch festgehalten.

Derry – Londonderry, Co. Derry, Nordirland © Tourism Ireland

Abstecher entlang der Causeway Coastal Route

Auch wenn die Fahrt entlang der Panoramastraße bereits spektakulär genug ist, gibt es einige lohnenswerte Abstecher:

Dark Hedges, Die 6 schönsten Orte im Norden Irlands

Dark Hedges, Co. Antrim, Nordirland

The Dark Hedges: In der Nähe des Örtchens Ballymoney befindet sich eine der berühmtesten Buchenalleen der Welt: Die Dark Hedges. Bekannt aus Game of Thrones kommen jährlich Tausende Reisende hierher, um sich selbst von dem mystischen Anblick der verschlungenen Bäume zu überzeugen. Ursprünglich wurde diese Allee erbaut, um Besuchern des Anwesens Gracehill einen eindrucksvollen Empfang darzubieten.

Old Bushmills: Die Old Bushmills Distillery ist nicht nur die älteste Whiskeybrennerei Irlands, sondern auch eine der ältesten lizenzierten Brennereien der Welt. Bei einem Besuch der beeindruckenden Distillery erlebt Ihr nicht nur 400 Jahre alte Traditionen, sondern könnt auch an einem erstklassigen Whiskeytasting mitmachen. Ein spannender und genussvoller Ausflug!

Eine Reise entlang der Causeway Coastal Route ist die perfekte Möglichkeit, die Naturschönheiten Nordirlands kennenzulernen. Taucht ein in die Welt irischer Großstädte, lasst Euch von malerischen Fischerdörfern verzaubern und erblickt wahre Naturwunder wie den spektakulären Giant’s Causeway.

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Über den Autor

Cindy Jaecklin

Irland bedeutet für mich ein Stück Heimat. In meinem Lieblingsland fühle ich mich zwischen der herzlichen Art der Iren und ihrer lebensfrohen Natur zu Hause. Dabei entdecke ich auf meinen Reisen immer wieder unbekannte, traumhafte Orte, denn hinter jeder Kurve wartet eine neue fantastische Aussicht!
Wenn ich über Irland schreibe, möchte ich die Fröhlichkeit der Iren einfangen und mit genauso viel Begeisterung über ihre Heimat erzählen, wie sie es tun.

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