Sehenswürdigkeiten in Dublin, Hauptstadt der Republik Irland und quirlige Metropole an der Liffey, gibt es ihrer viele. Die Stadt ist facettenreich und wartet mit vielen kulturellen Highlights auf. Da fällt es schwer bei einem zeitlich begrenzten Aufenthalt, eine Auswahl zu treffen. In diesem Artikel stellen wir Euch, in alphabetischer Reihenfolge, Dublins bekannteste Sehenswürdigkeiten vor. Wir hoffen, das erleichtert Euch die Auswahl 😉
Inhaltsverzeichnis
Christ Church Cathedral
Dort, wo heute die Christ Church Cathedral steht, befand sich zu Wikingerzeiten ein Gotteshaus. Der Wikingerkönig, Sigtryggr Seidenbart, errichtete dieses 1028. Die nachfolgend gebaute Steinkirche geht zurück auf die Zeit der Eroberung Irlands durch Richard de Clare, besser bekannt als Strongbow. In den 1170er Jahren wurde auf Betreiben des Erzbischofs, John Cumin, das nordische Gotteshaus durch einen romanischen, später gotischen Bau ersetzt. Teile des gotischen Baus sind noch heute zu besichtigen. Im 19. Jahrhundert wurde die Christ Church im viktorianischen Stil saniert, der bis heute erhalten ist. Achtet bei einem Besuch der Christ Church auf den kunstvollen, hölzernen Mosaikboden und die bunten Glasfenster im gotischen Trakt. Auch die Krypta, die als Größte Irlands gilt, ist einen Abstecher wert.
Mehr über die aktuellen Öffnungszeiten und Eintrittspreise erfahrt Ihr auf der offiziellen Website.
City Hall
Die Dublin City Hall ist gregorianischen Stil gehalten und wurde zwischen 1769 und 1779 errichtet. Die City Hall imponiert durch ihre prachtvoll geschmückte runde Eingangshalle mit säulengetragener Kuppel. Ursprünglich hatte hier die Royal Exchange, die königliche Börse, ihren Sitz und war Treffpunkt der Kauf- und Geschäftsleute Dublins. Als es im 19. Jahrhundert wirtschaftliche um Irland schlecht bestellt war, schloss die Börse. Seit 1851 gehört die City Hall der Stadtverwaltung. Während des irischen Unabhängigkeitskrieges nutzten irische Republikaner das Gebäude als Lazarett. Heute tagt hier regelmäßig der Stadtrat. Im Kellergewölbe erzählt die Ausstellung „The Story of the Capital“ die bewegte Geschichte Dublins.
2 Dame Street, Dublin 2; ganzjährig Mo-Sa 10-17.15 Uhr; Eintritt frei
Dublin Castle
Eine weitere von Dublins Sehenswürdigkeiten ist das Dublin Castle, das unweit von der City Hall gelegen ist. An die einstige Burg erinnert heute nur der mächtige Rundturm aus dem frühen 13. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert zerstörte ein großer Brand weite Teile des historischen Bauwerks. An ihrer Stelle entstand ein prunkvoller Palast mit Bankettsaal, Thronsaal, Ballsaal und exquisitem Mobiliar für die britischen Vizekönige. Im Jahr 1922 ging das Dublin Castle in den Besitz des irischen Staates über. Dieser nutzt ihn seither zum Zweck der Repräsentation. Bei dem geschichtsträchtigen Besuch von Queen Elizabeth II 2011 in Dublin fand hier der Empfang statt. Lohnenswert ist bei einem Besuch des Dublin Castles die Besichtigung der unterirdischen Stadtmauern aus der Wikingerzeit.
Dame Street, Dublin 2: Mehr über die aktuellen Öffnungszeiten und Eintrittspreise erfahrt Ihr auf der offiziellen Website.
Dublin Writer’s Museum
Das Dublin Writer’s Museum vermittelt einen Überblick über die Geschichte irischer Literatur und deren prägendste Ereignisse. Außerdem gibt es Einblick in das Leben und Wirken einzelner, großer irischer Schriftsteller wie James Joyce, Oscar Wilde oder Bram Stoker. Neben der Ausstellungsfläche finden mehrere Bibliotheken und Galerien Platz.
18 Parnell Square N, Rotunda, Dublin 1; Mo-Sa 10-17.00 Uhr, So 11-17.00; Eintritt: 7,50€, Kinder 6,30€
Four Courts
Das Four Courts ist das wichtigste Gerichtsgebäude Irlands und dominiert die Uferpromenade nördlich der Liffey am Inn’s Quay. In diesem Gebäude sind heute noch drei, anstatt der ehemals vier Gerichte untergebracht: Der Oberste Gerichtshof (Supreme Court), das Oberste Zivilgericht (High Court) und das Berufungsgericht der Stadt Dublin (Dublin Circuit Court). Bis zum Jahr 2010 war hier ebenfalls das Strafgericht Irlands angesiedelt (Criminal Court), das dann in ein anderes Gebäude verlegt wurde. Errichtet wurde das Four Courts von 1792 bis 1802. In der Zeit des Osteraufstands nahm das Gebäude schweren Schaden. Während eins Angriffs fing das National Archive, das in den Four Courts untergebracht war, Feuer und wurde vollständig vernichtet. Zeugnisse aus über tausend Jahren irischer Geschichte waren verloren. Erst 1932 wurden die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen.
Inns Quay, Dublin
General Post Office
Das Hauptpostamt im klassizistischen Stil auf der Nordseite der Liffey wurde 1818 fertiggestellt. In der Zeit des Osteraufstandes 1916, als irische Republikaner versuchten die Unabhängigkeit zu erlangen, spielte das General Post Office eine entscheidende Rolle. Vor diesem Gebäude rief der Anführer der Aufständischen, Patrick Pearse, die Unabhängigkeit Irlands aus. Zwar schlugen die Briten den Aufstand rasch und brutal nieder, jedoch war dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur irischen Unabhängigkeit. Während der Straßenkämpfe nahm das Postamt schweren Schaden. Einige Einschusslöcher an der Außenfassade wurden belassen und zeugen von dieser zerrütteten Zeit.
O’Connell Street Lower, Dublin 1, während der Schalterstunden zugänglich
Grafton Street
Die Grafton Street ist eine der Haupteinkaufsstraßen Dublins. Sie verläuft vom Trinity College in südlicher Richtung bis zum St. Stephen´s Green. Benannt wurde sie nach dem ersten Duke of Grafton, einem adeligen britischen Landbesitzer. Die Grafton Street wartet mit verschiedenen kleinen und großen Geschäften auf und lädt zum Bummeln ein. Einen Besuch lohnt das prunkvoll ausgestattete Bewley´s Café, das mittig in der Geschäftsstraße gelegen ist. Hier lest Ihr mehr über Shopping in Dublin.
Guinness Storehouse
Nichts ist so eng mit Irland verknüpft, wie das dunkle Gold, das in alle Welt exportiert wird – das Guinness. Im Guinness Storehouse, eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Dublin, erfährt der interessierte Besucher alles über die Herstellung des Bieres und über dessen genialen Erfinder und umtriebigen Geschäftsmann, Arthur Guinness. Dort, wo heute das imposante Storehouse steht, erwarb Arthus Guinness 1759 brachliegendes Gelände und schuf sein Imperium. Den Pachtvertrag unterzeichnete er damals für über 9.000 Jahre für den jährlichen Betrag von 45£. Im Guinness Storehouse können Besucher von der Skybar, die sich an die Ausstellung anschließt, einen herrlichen Blick über die Dächer Dublins genießen.
St James’s Gate, Ushers, Dublin 8; ganzjährig geöffnet Mo-So 9.30-19 Uhr; Eintritt: 20€, Ermäßigte 17,50€, Kinder 16€
Halfpenny Bridge
Die Ha’penny Bridge oder Halfpenny Bridge genannt, ist eine 43 Meter lange Fußgängerbrücke, die 1816 über den Fluss Liffey gebaut wurde. Die Ha’penny Bridge verbindet den Stadtteil Temple Bar mit der Liffey Street auf der Nordseite des Flusses. Ihren Namen erhielt die Brücke aufgrund der Gebühr, welche die Passanten entrichten mussten: einen halben Penny. Erst seit 1919 müssen Fußgänger keine Maut mehr bezahlen. Heute zählt die Halfpenny Bridge zu Dublins bekanntesten Sehenswürdigkeiten.
Jameson Distillery
Für Whiskeyliebhaber ist ein Besuch der Jameson Distillery ein Muss. Hier erfahren Besucher alles Wissenswerte über die Herstellung des irischen Kultgetränks und können die frühere Produktionsanlage besichtigen. Außerdem gibt es auch einiges über den Vater des Jameson Whiskey, John Jameson, zu entdecken. Natürlich ist es möglich, in der Distillery auch gleich verschiedene Sorten des Whiskeys zu verkosten.
Bow Street, Smithfield Village, Dublin 7; Mo-Do 10-17.30 Uhr, Fr.-Sa 10-19 Uhr, So 10-17-30 Uhr; Eintritt: 20€, Ermäßigte 16€, Kinder 10€
Kilmainham Gaol
Das Kilmainham Gaol ist ein 1796 eröffnetes Gefängnis, das jedem Iren ein Begriff ist. Zur Zeit seiner Eröffnung galt das Gefängnis als eines der modernsten Irlands. Interniert waren hier Schuldner, Diebe oder Bettler. Später wurde Kilmainham Goal zu einem politischen Gefängnis und eine große Anzahl führender irischer Nationalisten musste hier ihr Dasein fristen. Bis 1865 wurden vor dem Gefängnis öffentliche Hinrichtungen durchgeführt. Während des 19. Jahrhunderts erlangte die Anstalt traurige Berühmtheit, als der Ort, an dem die Briten Gefangene festhielten, denen die Abschiebung in die australischen Strafkolonien bevorstand. In der Zeit der großen Hungersnot von 1845 bis 1850 war Kilmainham Goal hoffnungslos überfüllt, da viele Iren wegen Essensdiebstahl einsaßen. Nach dem Unabhängigkeitskrieg (1919 bis 1921) und dem sich anschließenden Bürgerkrieg (1922 bis 1924), stand das Gefängnis lange Zeit leer. Erst 1960 fand sich eine Gruppe Freiwilliger zusammen, die den Bau restaurierten und für Besucher zugänglich machten.
Inchicore Road, Kilmainham, Dublin 8; April-Sept., tägl. 9.30-18 Uhr, Okt.-März Mo-Sa 9.30-17.30 Uhr, So 10-18 Uhr; Eintritt: 5,30€
Molly Malone
Die Statue der Molly Malone, die in dem mittlerweile weltberühmten irischen Volkslied von den „Cockels and Mussels“ besungen wird, steht in der Dubliner Suffolk Street, Ecke Grafton Street. Zweifelsohne ist die Statue ein Wahrzeichen Dublins und eine Sehenswürdigkeit, an der kein Dublinbesucher vorbeikommt. Molly Malone war wohl eine Fischhändlerin im Dublin des 17. Jahrhunderts und verkaufte neben Meeresgetier auch ihren Körper, um überleben zu können. Das deutet das weit ausgeschnittene Dekolleté der Statue an, über die sich die Dubliner bei ihrer Einweihung 1988 entrüstet zeigten.
Suffolk Street, Dublin 2
Moore Street
Die Moore Street ist eine weitere Shoppingmeile in Dublin, die aber weit mehr zu bieten hat als nur Geschäfte. Die Moore Street, zweigt nördlich der Liffey von der O´Connell Street ab. Ihr eigen sind historische Backsteinhäuser, die teils während des Osteraufstands 1916 von irischen Aufständischen besetzt wurden. Sehenswert in der Moore Street ist der Obst- und Gemüsemarkt, der jeden Tag mit frischen Früchten und knackigem Gemüse aufwartet.
Number 29 – Georgian House Museum (wird bis 2020 renoviert!)
Auf fünf vollständig möblierten Etagen eines herrschaftlichen Stadthauses wird mit großer Liebe zum Detail das städtische Leben in Dublin um 1800 zum Leben erweckt. Essräume, Kinder- und Schlafzimmer sind ebenso zu bestaunen wie die Unterkünfte des Hauspersonals.
29 Fitzwilliam Street Lower, Grand Canal Dock, Dublin 2
St. Patrick´s Church
Die St. Patrick´s Church ist dem Nationalheiligen Irlands geweiht. Die Kirche steht an der Stelle, wo der Heilige Patrick angeblich 450 nach Christus bekehrte Gläubige taufte. Damals stand anstelle der heutigen Steinkirche eine kleine Holzkapelle. Um 1191 veranlasste der Erzbischof, John Comyn, den Bau der Kathedrale. Die stolze Kirche verkam im Laufe der Jahre stark, woraufhin eine komplette Sanierung nötig wurde. Diese wurde mit der finanziellen Unterstützung von Sir Benjamin Guinness, Enkel des berühmten Arthus Guinness, möglich. In der St. Patrick´s Church findet sich das Grab von Jonathan Swift, Verfasser von Gullivers Reisen.
St Patrick’s Close, Wood Quay, Dublin 8; März-Okt. Mo-Fr 9.30-17 Uhr, Sa 9-18.00 Uhr So 9-10-30, 12.30-14.30, 16.30-18 Uhr; Nov.-Feb. Mo-Fr 9.30-17 Uhr, Sa 9.30-17 Uhr, So 9-10-30, 12.30-14.30 Uhr; Eintritt 6€, Ermäßigte 5€
Trinity College Dublin
Das Trinity College Dublin ist Irlands altehrwürdigste Universität und gehört zu den Sehenswürdigkeiten, die Sie in Dublin nicht verpassen dürfen. Das Trinity College blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Königin Elisabeth I. gründete es 1592. Seither hat das College viele bekannte Absolventen hervorgebracht, unter anderem Jonathan Swift, Oscar Wilde, Bram Stoker und Samuel Beckett. Sehenswert ist der sogenannte Long Room, welcher die Bibliothek des Colleges beherbergt. Darunter befindet sich das Book of Kells. Es enthält die lateinischen Texte der vier Evangelien Lukas, Markus, Matthäus und Johannes und stammt aus dem 9. Jahrhundert. Es gilt als ein einzigartiges Zeugnis früher Buchmalkunst. Ebenfalls in der Bibliothek ausgestellt ist Irlands älteste Harfe aus dem 15. Jahrhundert.
College Green, Dublin 2, Book of Kells Mo-Sa 09.30-17.00, So 12-16.30 Uhr; Eintritt 13€, Ermäßigte 10€
Temple Bar
Temple Bar gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Dublin. Bei einem Besuch in Dublin darf deshalb ein Abstecher in das Viertel Temple Bar nicht fehlen, in dem auch die gleichnamige Bar zu finden ist. Das Viertel hat sich in den letzten Jahren stark zum Partyviertel Dublins entwickelt. Hier kommen Iren und Touristen aus aller Welt zusammen. Dementsprechend groß ist der Trubel, der hier vor allem in den Abend- und frühen Morgenstunden herrscht. Das Viertel und der berühmte Pub, haben seinen Namen von dem britischen Diplomaten Sir William Temple, der sich dort im 17. Jahrhundert niederließ. Das Pub mit seiner rot leuchtenden Fassade gibt es seit über 160 Jahren.
47-48 Temple Bar, Dublin 2
Phoenix Park Dublin
Der Dubliner Phoenix Park ist mit über sieben Quadratkilometern einer der weltweit größten innerstädtischen Parks. Ursprünglich wurde er im 17. Jahrhundert als exklusives Rotwildgehege für englische Gouverneure angelegt. Auch heute trifft man im Park vereinzelt auf Damwild. Dieses lebt quasi Tür an Tür mit Löwen, Affen und anderen „wilden“ Tieren, denn im Phoenix Park gelegen ist außerdem der Dublin Zoo. Dort erblickte übrigens der bekannte Löwe das Licht der Welt, der auf den MGM-Filmen dem Publikum entgegen brüllt.
Park durchgehend geöffnet; Zoo Mo-Sa 9.30-18 Uhr, So 10.30-18 Uhr; Eintritt: 14,50€, Kinder 10€
Hier erfahrt Ihr, was Dublins kostenlose Sehenswürdigkeiten sind – wenn der Reisegeldbeutel etwas mager sein sollte.
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