Der Conor Pass ist eine beeindruckende Panoramastraße auf der Dingle Peninsula. Zwar führt die enge Straße nicht am Meer entlang, doch bietet sie spektakuläre Einblicke auf das Landesinnere der Halbinsel.
Die Fakten zur Panoramastraße
Der Conor Pass liegt auf der Halbinsel Dingle, im County Kerry, südwestlich von Tralee. Mit einer Höhe von 456 Metern ist er die höchste Passstraße Irlands. Die sehr schmale Straße erstreckt sich auf 1,4 Kilometern und liegt etwa zehn Fahrminuten von Dingle Town entfernt.
Von den verschiedenen Aussichtspunkten blickt man auf einige Toteislöcher im Tal herunter, die einen eindrucksvollen Einblick in die Naturgewalten der Eiszeit geben. Toteis ist Gletschereis, das mit dem aktiven Gletscher nicht mehr verbunden ist. Wenn das Eis taut, entstehen sogenannte Toteislöcher oder Toteiskessel. Mit der Zeit verwandeln sie sich in kleine Gewässer. Die Gletscherseen am Conor Pass werden vom Cloghane River durchflossen. Eine gerade Pilgerstraße führt an den Gewässern vorbei und ist eine Wanderung wert.
Die Landschaft um den Conor Pass
Dramatische Ausblicke über das Meer und das angrenzende Tal erwarten Besucher des Conor Passes. Bei leichter Bewölkung kann man die Schatten der Wolken tief unter sich über das Tal ziehen sehen. Die Aussicht auf die vergletscherte Landschaft ist einzigartig. Es gibt zwei Haupthaltestellen für PKWs – den Parkplatz am Peddlars Lake und den Gipfelparkplatz.
Romantische Aussicht am Peddlars Lake
Der Peddlars Lake, oder Lough Doon, ist ein beeindruckender Gletschersee. Der Parkplatz liegt unterhalb eines kleinen Felsenpfades, von dem man zu Fuß zum See gelangt. Hier wird deutlich, was das Gletschereis aus der Landschaft gezaubert hat. Zwischen gestreiften Felsen und Moränen lässt sich für kundige Beobachter erahnen, wo das Eis das Land berührte.
Der Gipfelparkplatz des Conor Pass
Der kleine Parkplatz am höchsten Punkt des Conor Pass gilt als der ikonischste Aussichtspunkt des Wild Atlantic Way. Von hier aus kann man über die Dingle Bay bis zur Iveragh Halbinsel, den Ring of Kerry und das offene Meer hinaus sehen.
Verkehrshinweise für eine sichere Fahrt
Regen, Nebel und Dunst sind häufige Wegbegleiter auf der Fahrt über den Conor Pass. Auf der engen Straße ist nun besondere Vorsicht geboten. Doch die schwierigen Wetterverhältnisse bergen auch eine ganze eigene Form der Magie. Atemberaubend anzusehen ist der Nebel, wenn er die steilen Felswände erklimmt und man mit dem Auto buchstäblich in die Wolken eintaucht.
Aufgrund der sehr engen Straße gibt es einige Zufahrtsbeschränkungen. Die Längenbeschränkung beträgt 7,2 Meter. Des weiteren dürfen nur Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von zwei Tonnen die Panoramastraße des Conor Pass befahren. Busse, Wohnwagen, Wohnmobile sowie Lastwagen sind nicht zugelassen. Sie müssen den 40 Kilometer langen Umweg um den Pass herum in Kauf nehmen.
Es gibt einige Haltebuchten an den Straßen, um den entgegenkommenden Verkehr passieren zu lassen. Wir empfehlen, die Fahrt in den frühen Morgenstunden anzutreten, um hohes Verkehrsaufkommen zu vermeiden.
Sehenswertes rund um den Conor Pass
Der Slea Head Drive ist ein absolutes Muss, wenn man sich in seiner Nähe befindet. Hier findet sich der atemberaubende Coumeenoole Beach, der – eingebettet zwischen sanft ansteigenden Täler – ein echter Geheimtipp ist. Außerdem könnt ihr von Dunquin aus eine Überfahrt zu der Great Blasket unternehmen, wo sich noch immer die Ruinen der alten Häuser der Inselbewohner finden. Der Besuch dieser einsamen Insel, die vor rund 70 Jahren noch bewohnt war, ist ein echtes Erlebnis!
Das beschauliche Fischerörtchen Dingle ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Auch nach den Lebzeiten des berühmten Delfins Fungie, bietet die kleine Stadt einiges an Attraktionen, wie z.B. ihre zahlreichen traditionellen Pubs. Wen es aufs offene Meer hinauszieht, der kann von hier aus geführte Touren unternehmen und sieht mit etwas Glück einige von Irlands freundlichen Tümmlern.
Der wundervolle Inch Beach südöstlich des Conor Pass ist ebenfalls die Reise Wert. Der weite Sandstrand erstreckt sich über 5,5 Kilometer. Er bietet viele einsame Buchten und ist eingebettet in spektakuläre Bergketten. Durch den Einfluss des Windes und des Wassers zeigen sich auf dem Sand beinahe malerische Muster.
Fazit
Für unerfahrene Fahrer oder Reisende, denen der Linksverkehr Probleme bereitet, kann der Conor Pass zu einer echten Herausforderung werden. Mir selbst ist als Beifahrer oft das Herz stehen geblieben, wenn die Straße so eng war, dass ich unter mir nur noch den Abgrund des Tals gesehen habe. Allerdings machen genau solche Erfahrungen den Trip über den Conor Pass – die Panoramastraße auf der Dingle Peninsula – aus.
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