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Der Wild Atlantic Way – Teil 1

Written by Cindy Jaecklin

Der Wild Atlantic Way ist unangefochten eine der schönsten Küstenstraßen in Irland. Egal ob Ihr die Möglichkeit habt, die gesamte Straße abzufahren oder nur einzelne Teilstücke aufzusuchen: Diese Reise bringt Euch zu den schönsten Ecken des Landes. Ein Erlebnis, das Ihr garantiert nicht mehr vergessen werdet! Wir zeigen Euch hier einzelnen Etappen der Route und helfen Euch bei der Planung einer unvergesslichen Reise auf dem Wild Atlantic Way.

Wild Atlantic Way Route

Der Wild Atlantic Way oder kurz WAW ist eine mehr als 2.500 Kilometer lange Küstenstraße, welche vom hohen Norden, entlang des Westens bis in den Süden führt. Oder anders herum. Sie beginnt auf der bezaubernden Halbinsel Inishowen im County Donegal und endet im County Cork, im Örtchen Kinsale. Dazwischen führt sie durch die Counties Leitrim, Sligo, Mayo, Galway, Clare, Limerick und Kerry. Zu den Highlights entlang der Route gehören Achill Island, die Cliffs of Moher und die Burren-Region, die Slieve Leagues, Dingle Peninsula, der Ring of Kerry und viele weitere spannende Naturschönheiten. Der Wild Atlantic Way verläuft durch die beliebten Ortschaften Donegal, Sligo, Clifden, Galway, Dingle und Kenmare. Während Eurer Reise werdet Ihr zahlreiche wundervolle Aussichtspunkte passieren. Manche von ihnen, insgesamt 15 Stück, sind besonders sehenswert. Sie sind als Signature Points markiert und bieten einen einzigartigen Anblick.

Wild Atlantic Way

Unterwegs auf dem Wild Atlantic Way

Die Reise auf dem Wild Atlantic Way planen

Der Wild Atlantic Way kann das ganze Jahr über befahren werden. Dank des milden Klimas in Irland müsst Ihr auch im Norden nicht mit einem plötzlichen Wintereinbruch rechnen, Schnee ist hier nur sehr selten. Allerdings solltet Ihr nicht außer Acht lassen, dass der WAW komplett entlang der Küste verläuft. Der Wind bläst hier stärker und kann das Erkunden der Signature Points erschweren. Dafür sind in den Monaten von Oktober bis April deutlich weniger Touristen auf der Grünen Insel.

Um den gesamten Wild Atlantic Way zu befahren, solltet Ihr mindestens 14 Tage Zeit einplanen. Empfehlenswerter sind jedoch drei Wochen oder mehr, da Euch so mehr Zeit bleibt die Tour entspannt zu genießen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die Route abzukürzen oder nur Teilstrecken zu fahren.

Während Eurer Reise auf dem Wild Atlantic Way benötigt Ihr nicht zwingend ein Navigationsgerät. Die Strecke ist an jeder Kreuzung mit Hinweisschildern versehen, sodass es leicht ist, der Route zu folgen. Die Schilder sind blau, mit weißen Wellen und der Richtung versehen:

(S) bedeutet, dass diese Route nach Süden verläuft. Folgt ihr, wenn Euer Startpunkt Inishowen ist.

(N)  führt Euch von Kinsale hoch in den Norden. 

Wegweiser Wild Atlantic Way

Dieser Weg führt auf dem Wild Atlantic Way Richtung Süden

Etappen des Wild Atlantic Way

Um die Route etwas zu veranschaulichen und die schönsten Highlights aufzuzeigen, haben wir den WAW in 15 Etappen unterteilt. Jede Etappe bietet sich als Tagesstrecke an, da sie noch mehr fantastische Signature Points beinhaltet als hier beschrieben.

Etappe 1: Derry – Letterkenny

  • Inishowen Peninsula
  • Malin Head

Fast zu übersehen ist kurz hinter Derry der erste Hinweis darauf, dass die Reise auf dem Wild Atlantic Way nun beginnt. Bereits die erste Station der Route bedeutet Irland pur: Die zerklüftete Halbinsel Inishowen. Von Wind und Wetter beeinflusst, konnte hier eine Natur entstehen, die gleichermaßen rau und fantastisch schön ist. Vage lässt sich behaupten: Hier ist Irland einfach noch ursprünglich. Über schmale enge Straßen führt der Weg zum nördlichsten Punkt des Festlandes, dem Malin Head. Dabei verläuft die Straße immer wieder bergauf und bergab und gibt tolle Ausblicke auf die Inishowen Peninsula frei.

Am Malin Head angekommen kann es anfangs etwas verwirrend sein. Eine sehr schmale Straße, die stellenweise nur mit einem Fahrzeug befahren werden kann, führt auf einen Hügel hinauf. Doch der Weg lohnt sich: Oben angekommen wartet nicht nur der nördlichste Punkt des irischen Festlandes, sondern auch eine beeindruckende Aussicht auf die Besucher. Wer etwas Zeit hat, sucht sich einen gemütlichen Platz aus und blickt auf das Meer hinaus: Kaum irgendwo in Irland ist die Chance so groß, vom Festland aus Delfine und Wale zu sehen, wie am Malin Head. Übrigens führt der Wild Atlantic Way auch an dem nördlichsten Pub Irlands vorbei, ein Abstecher lohnt sich.

Anmerkung Autorin: Ich war fast zwei Stunden am Malin Head und habe ununterbrochen auf das Meer gesehen. Trotz dem bewölkten Himmel und rauen Seegang konnte ich immer wieder Delfine sehen, die aus dem Wasser heraussprangen. Ein tolles Erlebnis, an das ich gerne zurückdenke!

Malin Head, Die 6 schönsten Orte im Norden Irlands

Malin Head auf der Inishowen Halbinsel, County Donegal (Irland)

Etappe 2: Letterkenny – Dungloe

  • Great Pollet Arch
  • Fanad Head
  • Doe Castle
  • Tory Island

Die zweite Etappe beginnt in der charmanten Stadt Letterkenny. Hier empfiehlt es sich, einen Einkaufsbummel im City Center zu unternehmen und einen der urigen Pubs aufzusuchen. Anschließen führt die Fahrt entlang des Wild Atlantic Way über die wunderschöne Fanad Halbinsel. Immer am Wasser entlang gibt es viele schöne Aussichtspunkte und Buchten, die einen Stopp wert sind. Keinesfalls verpassen solltet Ihr die Great Pollet Arch, eine sehenswerte Felsformation, die von den Gezeiten geschaffen wurde. Um dorthin zu gelangen, müsst Ihr einige Meter zu Fuß zur Küste laufen – der Anblick wird Euch aber garantiert nicht enttäuschen.

Nur wenige Fahrminuten nach Great Pollet Arch gelangt Ihr zur nördlichen Spitze der Halbinsel und damit zum Fanad Head Lighthouse. Der Leuchtturm ist aus der Ferne betrachtet bereits ein wundervoller Anblick. Bei einer geführten Tour erfahren Besucher alles über seine Entstehung und es werden spannende Geschichten aus der Schiffsfahrt erzählt. Von Magheroarty oder Bunbeg starten täglich Schiffe nach Tory Island.

Fanad Head Lighthouse, Die 6 schönsten Orte im Norden Irlands

Fanad Head Lighthouse auf der Fanad Halbinsel, County Donegal (Irland)

Etappe 3:  Dungloe – Donegal

  • Maghera Strand
  • Slieve Leagues

Dungloe ist eine gemütliche Stadt, die mit ihren vielen Kunsthandwerksläden, Pubs und Cafés begeistert. Von hier aus geht es weiter bis zu den außergewöhnlichen Slieve Leagues, die mit ihren 601 Metern Höhe zu den höchsten Klippen Europas gehören. Mutige können den Weg hinauf zum höchsten Punkt wagen und dort einem waghalsigen One Man´s Pass folgen. Die Aussicht ist fantastisch, der Pass jedoch nicht ungefährlich. Bei Wind und Regen ist dringend davon abzuraten, die Klippen zu besteigen. Auch von der Besucherplattform aus sind die Slieve Leagues gut zu erblicken.

Noch vor den imposanten Steilklippen lohnt sich ein Abstecher zu einem der schönsten Strände Irlands, dem Maghera Beach. Eingebettet zwischen den gewaltigen Bergen des County Donegals liegt der Strand nur wenige Kilometer hinter dem Ort Ardara. Bei Ebbe können Besucher an diesem Strand sogar riesige Höhlen entdecken.

Slieve Leagues am Wild Atlantic Way

Die Slieve Leagues im County Donegal (Irland)

Etappe 4: Donegal – Sligo

  • Inishmurray
  • Ben Bulben
  • Yeat`s Greave

Von Donegal nach Sligo scheint der Wild Atlantic Way das natürliche Irland zu offenbaren. Verschlafene kleine Dörfer, schmale Straßen, die sich oberhalb der Atlantikküste winden und sehr viel unberührte Natur. Spätestens in Mullaghmore kehrt vorerst Leben ein, denn von hier starten die Boote zu der fantastischen Insel Inishmurray. Diese ist zwar nicht außergewöhnlich groß, doch beherbergt sie faszinierende Relikte aus früheren Zeiten.

Nur wenige Kilometer vor Sligo erhebt sich der beeindruckende Ben Bulben aus der Erde und dominiert die Landschaft. Ein gigantischer Tafelberg mit 527 Meter Höhe, der je nach Blickwinkel den Anschein erweckt, als wäre seine Spitze sauber mit einem Messer abgetrennt worden. Unweit entfernt befindet sich auch das Lissadell House, ein traumhaft schönes Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert. Für Literaturliebhaber ist ein Stopp in dem unscheinbaren Ort „Drumcliff“ Pflicht. Auf dem örtlichen Friedhof liegt niemand Geringeres begraben als Literaturnobelpreisträger William Butler Yeats. Anschließend solltet Ihr Euch genügend Zeit für eine Stadtbesichtigung von Sligo nehmen. Der Ort konnte in den letzten Jahren einen rasanten Wandel hinnehmen und wurde für Touristen zunehmend attraktiver. Nicht zuletzt aufgrund der kunstvollen Street Art, die die gesamte Stadt ziert. An jeder Ecke werdet Ihr ein neues, atemberaubendes Gemälde erblicken.

Ben Bulben Irland

Tafelberg Ben Bulben im County Sligo (Irland)

Etappe 5: Sligo – Belmulllet

  • Downpatrick Head
  • Ceide Fields
  • Erris Head

Die fünfte Etappe führt entlang der zerklüfteten Küste zu einem wahren Naturschauspiel, dem Downpatrick Head. Nach einem kurzen Spaziergang erreicht Ihr den fast 50 Meter hohen Brandungspfeiler Dún Briste. Nur wenige Meter vor den Klippen trotzt er dem tosenden Atlantik und bietet einen außergewöhnlichen Anblick. Unweit vom Downpatrick Head entfernt, weißt ein kleines Schild auf die Ceide Fields hin. Ein 5.000 Jahre alte neolithische Ausgrabungsstätte, um die sich viele Mythen ragen. Im Besucherzentrum erfahrt Ihr mehr über die Grabstätten und ihre Geschichten.

Abwechslung von dem vielen Autofahren bietet der Erris Head auf der Mullet Halbinsel. Unternehmt eine Wanderung entlang der Klippen und taucht ein in die unberührte Natur Irlands.

Die 10 schönsten Orte im Westen Irlands, Downpatrick Head

Downpatrick Head im County Mayo (Irland)

Weiter geht es zu den Etappen 6 – 10, von Achill Island zu den Cliffs of Moher.

Den Wild Atlantic Way erkunden

Diese 11-tägige Reise entlang des WAW wird Euch begeistern!

Zur Reise

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Über den Autor

Cindy Jaecklin

Irland bedeutet für mich ein Stück Heimat. In meinem Lieblingsland fühle ich mich zwischen der herzlichen Art der Iren und ihrer lebensfrohen Natur zu Hause. Dabei entdecke ich auf meinen Reisen immer wieder unbekannte, traumhafte Orte, denn hinter jeder Kurve wartet eine neue fantastische Aussicht!
Wenn ich über Irland schreibe, möchte ich die Fröhlichkeit der Iren einfangen und mit genauso viel Begeisterung über ihre Heimat erzählen, wie sie es tun.

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