Irland Reisetipps

Neils Highlights an der Ostküste von Irland

Glenmalure Fraughan Rock Glen
Written by Neil Saad

Von der Westküste geht es dieses Mal zu meinen persönlichen Highlights an der Ostküste von Irland. Denn zwischen dem Carlingford Lough im Nordteil der Ostküste über die irische Hauptstadt bis nach Wexford im Süden gibt es viel zu entdecken. Doch sind persönliche Highlights nicht zwingend die bedeutenden Sehenswürdigkeiten, die in jedem Reiseführer stehen. Häufiger sind es Orte, zu denen man aus besonderen Momenten heraus eine enge Beziehung aufgebaut hat. Orte, an die man sich gerne zurück erinnert und die man immer wieder besuchen mag.

Persönliche Highlights an der Ostküste von Irland

Wie ich im Artikel über meine Lieblingsorte entlang der Westküste bereits erzählte, lebe ich seit 2021 im County Kerry. Doch meine persönliche Reise über die Grüne Insel begann in 2009 an der Ostküste. Zwischen Dublin und der Küstenstadt Wicklow verbrachte ich meine ersten Tage auf irischem Boden. Wahrscheinlich hat jeder Irland-Reisende eine ähnliche Geschichte von seinen ersten Erfahrungen zu erzählen. Und wahrscheinlich sind jedem vor allem diese ersten Tage und die dabei besuchten Orte besonders im Gedächtnis geblieben. Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass sich unter meinen persönlichen Highlights an der Ostküste von Irland Orte befinden, die ich während dieser ersten Tage kennenlernen durfte.

Das Black Castle in Wicklow

Nach Ankunft in Dublin und Übernahme des Mietwagens ging meine allererster Tagesausflug in Irland entlang der Küste von Wicklow. Die Fahrt führte durch die dicht besiedelten Vororte von Dublin hinein in die Grafschaft Wicklow. Hierbei war der letzte Stopp des Tages die Ruine des Black Castle am Ortsrand von Wicklow Town. Diese befinden sich auf einem Klippenvorsprung oberhalb der irischen See. Was bei meinem ersten Besuch im Januar 2009 das Black Castle fest in meinen Erinnerungen verankerte, war die allgemeine Freude über den gelungenen, ersten Tag in Irland und die wundervolle Sonnenuntergangsstimmung bei Ankunft. Die alten Mauern der Burg ragten dunkel vor dem dämmrigen Himmel hervor und vermittelten eine ganz besondere Atmosphäre.

Black Castle Wicklow

Black Castle, Wicklow © Tourism Ireland

Persönliche Highlights an der Ostküste von Irland: Scarr Mountain

Die Wicklow Mountains sind nicht nur eine landschaftliche Attraktion an der Ostküste sondern auch ein Gebirge, das für Wanderer jedes Levels zugänglich sind. So wie für mich im Jahr 2010, als ich ohne jede Erfahrung und unzulänglich ausgerüstet eine Woche durch das Gebirge wanderte. Hierbei ist es meine erste Wanderung, die mir besonders in Erinnerung blieb. Vom Lough Dan wanderte ich hinauf auf den Scarr Mountain und wieder zurück. Während dieser lernte ich erstmals die Flora der irischen Berglandschaft kennen, erfuhr wie tief torfiger Matsch auf den Bergen sein kann und wie unbeschreiblich schön das Wandern in Irland ist. Kurz vor dem Anstieg zum Gipfel fand ich einen großen Stein, auf den ich mich setzte und dabei den Blick hinab in das Tal Glenmacnass samt des dortigen Wasserfalls genoss. Es ist exakt jener Moment in der Sonne während meiner allerersten Bergtour, der mich emotional an Scarr Mountain band. Erinnerungen, die noch heute immer wieder aufsteigen, wenn ich beim Wandern in den Wicklow Mountains die markante Form seines Gipfels in der Ferne sehe. Deshalb gehört die ewig windige Gipfelregion von Scarr Mountain zu meinen persönlichen Highlights an der Ostküste von Irland.

Highlights Ostküste Irland

Blick von Scarr Mountain nach Glenmacnass (Foto: Neil Saad/ MyEmeraldBlog)

Das Glenmalure Valley

Apropos Bergwandern in Wicklow: Im Jahr 2013 verschlug es mich erstmals in das Glenmalure Valley. Das Bergtal im Herzen des Gebirges ist Nachbartal zu Glendalough, Etappenziel auf dem Wicklow Way und Ausgangspunkt für Wanderungen in die höchsten Regionen der Wicklow Mountains. Ab 2013 wurde das Tal zu meinem Base Camp für jede Wanderung in dem Gebirge. Dementsprechend eng ist die Verbindung zum Tal, zu seiner Geschichte und zu den wenigen Menschen, die es besiedeln. Viel Zeit verbrachte ich beim Entdecken des Tales. Seien es seine vielen Wasserfälle, die zahlreichen Wanderrouten oder einfach nur die wechselnde Aussicht von den verschiedenen Punkten entlang der Talstraße: überall gibt es etwas zu sehen oder findet sich ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Deshalb ist das Glenmalure Valley nicht nur unter meinen persönlichen Highlights an der Ostküste von Irland zu finden. Viel mehr ist es unter allen Highlights vielleicht der Ort, an den ich immer wieder zurückkehren würde.

Wicklow Mountains Wicklow Way Wandern Glenmalure

Das traumhafte Tal Glenmalure ist Etappenziel des Wicklow Way. (Foto: Yvonne Treptow-Saad)

Pflanzenparadies: Die Mount Usher Gardens

Bevor ich nach Irland zog, war ich im Gartenbau beschäftigt. Daraus resultiert eine Vorliebe für alles Wachsende und Blühende. Auch in Irland besuchte ich über die Jahre verschiedene Gärten und erfreute mich an den kunstvollen Bepflanzungen und den oftmals interessanten geschichtlichen Hintergründen der Gärten und der Anwesen, auf denen sie sich befinden. Für einen Pflanzenliebhaber sind die Mount Usher Gardens in Ashford im County Wicklow eines der schönsten Paradiese in Irland. Ein Garten, angelegt nach dem Wild Garden-Konzept von William Robinson, in dem es unfassbar viel zu entdecken gibt. Sowohl seltene Gattungen und Arten, besondere Züchtungen und vor allem aber die Komposition aus allem, macht die Mount Usher Gardens so wertvoll. Deshalb sei jedem Gartenfreund ein Besuch wärmstens ans Herz gelegt.

Mount Usher Garden Wicklow

Vartry River im Mount Usher Garden (Foto: Yvonne Treptow-Saad)

Hill of Tara: Persönliche Highlights an der Ostküste von Irland

Im Winter 2010 verbrachte ich beruflich zwei Monate auf der Grünen Insel. Dabei besuchte ich für meinen Arbeitgeber seine Kunden und reiste somit in nahezu alle irischen Regionen. Eines späten Nachmittags befand ich mich von Norden kommend auf dem Rückweg entlang der Ostküste. Spontan verließ ich die Autobahn und fuhr die fünf Minuten von der Ausfahrt bis zum Hill of Tara im County Meath. Gehört hatte ich damals schon viel von diesem mystischen Ort an dem in vergangenen Tagen die Hochkönige von Irland Hof hielten. Nun war der Zeitpunkt gekommen, sich den Ort anzusehen. Ich erwischte den idealen Zeitpunkt. An dem späten Winter-Nachmittag befanden sich außer mir lediglich wenige andere Besucher auf dem Hill of Tara. So konnte ich in Ruhe die Anlagen betrachten und die Atmosphäre des Ortes einsaugen. Diese hob der einsetzende Sonnenuntergang zusätzlich hervor. Deshalb verweilte ich noch etwas länger und sah der Wintersonnen dabei zu, wie sie sich von dem Tag verabschiedete. Es sind solche Momente, die einen Ort für einen persönlich zum Highlight machen.

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Der Hill of Tara ist umgeben von der weiten, grünen Landschaft Irlands. Der perfekte Ort für die irischen Hochkönige. (Foto: Neil Saad/ MyEmeraldBlog)

Robben in Not: Seal Rescue Ireland

Die irische Küste ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch Heimat einer vielfältigen Tierwelt. Sowohl zu Wasser, zu Lande und in der Luft befinden sich Bewohner, die an der Kante von Land und Meer ihr Zuhause haben. Dazu zählen auch Robben, die insbesondere in einsamen Buchten und Stränden verweilen. Doch die Natur kann hart sein, so dass vor allem junge Robben oftmals in Schwierigkeiten geraten können. Verletzungen oder der Verlust des Muttertiers führen dazu, dass sie Hilfe benötigen. Diese Hilfe bietet die Organisation Seal Rescue Ireland, die ihren Sitz in Courtown im County Wexford hat. Dorthin kommen junge Robben in Not, werden von den ehrenamtlichen Mitarbeitern aufgepäppelt und schließlich in die Freiheit entlassen. Mehr noch: In Courtown können Besucher während einer Tour mehr über die Robben in Irland und über das Auffangzentrum lernen, die Tiere beobachten und sogar bei der Fütterung assistieren. Eine solche Tour machte ich im Sommer 2022 mit. Es war eine tolle Erfahrung, die Tiere aus der Nähe zu sehen, alles über ihr Leben und ihre Probleme zu erfahren und die Fütterung mitzumachen. Deshalb gehört Seal Rescue Ireland zu meinen persönlichen Highlights an der Ostküste von Irland.

Seal Rescue Ireland

Robbe im Auffangzentrum in Courtown, Co. Wexford (Foto: Neil Saad/ MyEmeraldBlog)

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Über den Autor

Neil Saad

Bereits seit 2009 bereiste ich Irland mehrmals im Jahr und zu jeder Jahreszeit. Im Herbst 2021 zog ich schließlich auf die Grüne Insel und lebe seit dem im Kingdom of Kerry. Besonders das Wandern in Irland hat es mir hier angetan und so erkunde ich zu Fuß die irischen Gebirge und Wanderwege. Aber auch auf klassischen Road Trips liebe ich es, das Land immer wieder neu zu entdecken. Dabei bevorzuge ich das Prinzip des Slow Travel, denn gerade in Irland ist weniger ganz oft so viel mehr. Mit der Liebe zur grünen Insel kam auch der Wunsch, über Land und Leute zu schreiben und möglichst viele Menschen daran teilhaben zu lassen.

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