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Das County Galway entdecken: Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps

Grafschaft Galway
Written by Cindy Jaecklin

Unberührte Landschaften, zerklüftete Küsten und traumhafte Sandstrände: Das County Galway beeindruckt mit einer faszinierenden Natur. Malerisch schmiegen sich verträumte Dörfer zwischen die wilden Torfmoore und im Sonnenlicht glitzernde Seen durchziehen das Land. Das County Galway ist von einer großen landschaftlichen Vielfalt geprägt. Doch treffen hier auch irische Traditionen auf modernes Nachtleben und urige Pubs sorgen für genauso viel abendliche Unterhaltung wie die vielen berühmten Festivals, die in Galway zelebriert werden. Diese Highlights erwarten Euch in dieser irischen Region.

Galway Town – wo Moderne auf Tradition trifft

Sehenswürdigkeiten in Galway

Latin Quarter Galway, Co. Galway (Irland), © Tourism Ireland

Eine Reise durch Irlands wildeste Grafschaft beginnt oder endet zumeist in der Universitätsstadt Galway. Irische Traditionen werden hier genauso gepflegt wie ein zeitgemäßes Unterhaltungsprogramm. Während in anderen Städten abends die Bordsteine hochgeklappt werden, erwacht Galway mit dem Untergang der Sonne noch einmal richtig zum Leben. Einheimische, Studenten und Reisende aus aller Welt treffen sich in gemütlichen Pubs oder exklusiven Bars, um bei einem kühlen Pint oder einem köstlichen Cocktail irischer Livemusik oder den Hits der Charts zu lauschen.

Doch Galway hat mehr zu bieten, als nur ein pulsierendes Nachtleben. Die Stadt am River Corrib beherbergt so manche Sehenswürdigkeit, die an Schönes, wie auch an die traurige Vergangenheit des Ortes erinnert. Eine Gedenkplatte an einem Torbogen der Market Street lässt daran zurückdenken, dass der mächtige Bürgermeister James Lynch Fitz Stephen im Jahre 1493 mit eigenen Händen seinen Sohn exekutierte. Dieser ließ aus Eifersucht eine Studentin ermorden, woraufhin sein eigener Vater ihn zum Tode verurteilte. Der Henker jedoch war nicht in der Lage, den Sohn des mächtigsten Mannes der Stadt hinzurichten. Daraufhin führte James Lynch Fitz Stephen die Exekution selbst durch. Der Begriff „Lynchjustiz“ soll einigen Überlieferungen nach seinen Ursprung in dieser Tat haben.

Das Herzstück Galways ist der Eyre Square. Die sich in dessen Inneren befindende, quadratische Parkanlagen bietet sich nicht nur für Spaziergänge und gemütliche Picknicks an. Sie erinnert auch an einen besonderen Ehrenbürger der Stadt: John F. Kennedy. 1963 hielt der ermordete Präsident der Vereinigten Staaten genau hier eine Rede, weshalb der Stadtpark heute seinen Namen trägt.

Traumhafte Strände in Galway

Grafschaft Galway

Silver Strand, Co. Galway, Irland © Christian McLeod, Fáilte Ireland

Die Grafschaft Galway ist bekannt für ihre rauen und imposanten Küstengebiete. Doch zwischen mächtigen Felsen und malerischen Fischerdörfern erstrecken sich auch unzählige Strände, die zu einem ausgedehnten Spaziergang an den Ufern des Atlantiks einladen. Hartgesottene finden sogar einige Küstenabschnitte, die mit der Blauen Flagge ausgezeichnet sind. Ein irisches Siegel, das die besten Strände zum Baden auszeichnet.

Einer der schönsten Strände des Countys ist der Silver Strand an der Galway Bay, der von beeindruckenden Klippen umgeben wird. Der Coral Beach hingegen ist ein Strand von großer Besonderheit. Der weiße Sand entpuppt sich nämlich als sehr fein gemahlene Muscheln, die sich wie weicher Kies unter den nackten Füßen anfühlen. Je nach Lichteinstrahlung schimmert der Strand in einem sanften Rosa. Seinen Namen trägt der Coral Beach allerdings aufgrund der Korallenstränge, die sich entlang der Küste ansammeln.

Der Renvyle Beach gehört zu den schönsten Stränden in ganz Irland. Mit seinem feinen, weißen Sand versprüht diese Küste das Flair der Karibik. Lediglich die saftig grünen Wiesen und die mächtigen Berghänge der Twelve Bens lassen noch erahnen, dass es sich hierbei um einen Strand in Irland handelt.

Aran Islands – das ursprüngliche Irland

Inismore

Aran Island, Co. Galway, Irland © Chris Hill, Tourism Ireland

Die Arans Islands vor der Küste Galways gelten als die faszinierendsten Inseln Irlands. Die Küsten sind so ursprünglich, wie sie seit Tausenden von Jahren von Wind und Gezeiten geschliffen wurde. Imposante Steilklippen wechseln sich mit langen Sandstränden und kargen Kalksteinplatten ab, die scheinen, als würden sie keinerlei Lebensform zulassen. Doch auf den Aran Islands sind unzählige Vogelarten und alpine Gewächse beheimatet.

Auf den Arans scheint die Zeit stillzustehen. Dies macht die Inseln zu einem der wichtigsten Orte, an denen das keltische Irland bewahrt wird. Die Einwohner sprechen, wie überwiegend in Galway, Gälisch und pflegen bis in das moderne Zeitalter hinein wertvolle keltische Traditionen.

Das wildromantische Connemara

Connemara Nationalpark, Irlands Nationalparks

Connemara Nationalpark, Co. Galway (Irland), ©Tourism Ireland

Connemara ist eine Region, die sich nördlich der Stadt Galway bis zur Grafschaft Mayo erstreckt. Die Landschaft in diesem Gebiet ist rau und wild. Mancherorts faszinierend eintönig, anderenorts beeindruckend vielfältig. Oscar Wild bezeichnete Connemara einst als „wilde Schönheit“ – besser hätte er diese Region nicht beschreiben können.

Das Landschaftsbild Connemaras ist von Heide- und Moorgebieten geprägt. Dahinter die felsigen Berghänge der Twelve Bens. Diese stellen von Herbst bis Frühjahr mit ihren weiß gepuderten Gipfeln einen spannenden Kontrast zu den braunen TorfmooreHiern dar. Die gesamte Region wird von kleinen und großen Seen durchzogen, in denen sich die Berggipfel der Twelve Bens spiegeln. Die romantische Seite Connemaras offenbart sich spätestens beim Anblick des Killary Harbour Fjords. Das dunkle Wasser sucht sich seinen Weg am Fuße der steilen, felsigen Berghänge und prächtige Rhododendron-Büsche sorgen für markante Farbtupfer in diesem ansonsten so kargen Gebiet.

Die malerische Kylemore Abbey

Connemaras Märchenschloss - Kylemore Abbey

Kylemore Abbey in Connemara, Co. Galway, Irland © Tourism Ireland

Die Kylemore Abbey ist das Märchenschloss Connemaras, das mit einer hinreißenden wie auch tragischen Liebesgeschichte verbunden ist. Im Jahre 1867 verliebten sich der vermögende Mitchell Henry und seine Frau Margaret Vaughan in das romantische Connemara. Sie beschlossen, dass sie sich hier niederlassen würden und begannen mit dem Bau eines der prunkvollsten Gebäude Irlands. Es dauerte vier Jahre, bis ihr Zuhause am Ufer des Lough Poolacappul fertiggestellt wurde. Gemeinsam mit ihren neun Kindern lebten sie einige Jahre in diesem Anwesen, das scheint, als wäre es aus einem Bilderbuch entsprungen.

1875 jedoch erkrankte Margaret an der Ruhr und verstarb. Mitchells Herz war so gebrochen, dass er es kaum mehr in Kylemore aushielt. Aus Liebe zu seiner verstorbenen Frau setzte er ihr jedoch noch ein letztes, ehrwürdiges Denkmal und ließ ihr eine beeindruckende Kirche im neogotischen Stil erbauen. Etwa 30 Jahre später wurde Mitchell neben seiner Frau in dem Mausoleum beigesetzt.

Seit 1920 ist die Kylemore Abbey ein Benediktinerinnenkloster, das bis heute von den Ordensfrauen geführt wird.

Das lebendige Clifden

Grafschaft Galway

Clifden Castle, Co. Galway, Irland © Chris Hill, Tourism Ireland

Clifden ist das lebhafte Küstenidyll Galways. Hier reihen sich urige Pubs Tür an Tür und der Duft nach frischgebackenen Scones strömt aus den Cafés über die Straße. Wer in Irland köstlichen, fangfrischen Fisch genießen möchte, kommt nicht drum herum, in einem der erstklassigen Restaurants einzukehren. In so manch einem Lokal lassen sich mit Blick auf die traumhafte Clifden Bay traditionelle irische Speisen, frische Muscheln oder feinster Lachs genießen.

Clifden in Galway bietet nicht nur kulinarische Highlights. In diesem herzlichen Küstenort finden sich allerhand irischer Handwerkserzeugnisse, Souvenirläden und Galerien. Selbst eine Eisdiele beherbergt das Idyll.

  • Hier lest Ihr mehr über die Sehenswürdigkeiten, die Ihr in Clifden entdecken könnt.
  • Unser Tipp: Fahrt entlang der malerischen Sky Road und bewundert einmalige Ausblicke auf die Clifden Bay. Diese etwa elf Kilometer lange Panoramastraße führt Euch außerdem zu den Ruinen des Clifden Castles. Das uralte Gemäuer ist heute über und über mit Efeu bewachsen und stellt umgeben von den saftig grünen Wiesen ein fantastisches Fotomotiv dar. Hier könnt Ihr Euch näher über die Sky Road informieren.

Das verträumte Küstenidyll Roundstone

Grafschaft Galway

Roundstone, Co. Galway, Irland © Chris Hill, Tourism Ireland

Zugegeben, von oben betrachtet stellt Roundstone nur einen kleinen, unscheinbaren Fleck auf der Landkarte dar. Allerdings bezeichnet so manch einer das 200-Seelen-Dorf als das wohl schönste Fleckchen in Galway. Ob es an den malerischen Häuserzeilen oder dem verträumten Hafen mit dem fantastischen Ausblick auf die Bucht und die Twelve Bens liegen mag, lassen wir offen. Wir können jedoch mit Sicherheit sagen: Das Küstendorf ist durchaus einen Besuch wert.

  • Unser Tipp: Nach einem Bummel durch die vielen kleinen Handwerksläden solltet Ihr es Euch nicht entgehen lassen, Euch mit einem köstlichen irischen „Chowder“ zu stärken. Der Meeresfrüchteeintopf in Roundstone soll einer des besten in ganz Irland sein! (Womöglich mag das auch an dem traumhaften Ausblick liegen)

Das mittelalterliche Dunguaire Castle

Grafschaft Galway

Dunguaire Castle, Co. Galway, Irland © Tourism Ireland

Das Dunguaire Castle in Galway ist eine mittelalterliche Burg, deren Anblick an ein Gemälde aus einem Bilderbuch erinnert. Bereits im 7. Jahrhundert ließ König Guaire auf diesem Felsen südlich der Galway Bay ein Dun bauen. Guaire von Connacht, war der Legende nach ein König, der vor allem für seine Großzügigkeit und Gastfreundschaft bekannt war. Seine Nachkommen, der O’Hynes Clan errichteten im 16. Jahrhundert die Festung, welche heute noch vor der Küste Galways thront. Im Laufe der Jahre verfiel das Dunguaire Castle jedoch zunehmend. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Burg wiederaufgebaut und restauriert. Heute steht es für Besucher offen, die sich ein Bild über das Leben im irischen Mittelalter machen möchten. Hier erfahrt Ihr mehr über das Dunguaire Castle.

  • Unser Tipp: Von April bis Oktober werden im Dunguaire Castle regelmäßig mittelalterliche Bankette abgehalten. Wenn Ihr auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Erlebnis auf Eurer Reise seid, könnt Ihr Euch auf der offiziellen Webseite der Burg Tickets kaufen.

Thoor Ballylee – Yeats Tower

Grafschaft Galway

Yeats Tower, Co. Galway, Irland © Fáilte Ireland

Nahezu unscheinbar ragt der Thoor Ballylee zwischen den Bäumen hervor. Von außen mag kaum einer erahnen, welche Bedeutung diesem normannischen Tower House aus dem 16. Jahrhundert zu Teil wird. Doch der Reihe nach:

Im 16. Jahrhundert ließ der damalige Earl of Clanricarde eine Burg an dieser Stelle errichten. Das Anwesen wurde über die Jahre hinweg immer wieder verpachtet und verkauft. Thoor Castle wechselte stetig seinen Eigentümer und unzählige Menschen gingen durch diese Türen ein und aus.

Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch gelang es in den Besitz keines geringeren als William Butler Yeats. Der Nobelpreisträger restaurierte das Gemäuer und verlieh ihm einen neuen Namen. Von nun an wurde Thoor Castle „Thoor Ballylee“ genannt, das irisch-gälische Wort für „Turm“. Yeats verbrachte mit seiner Familie zwölf Sommer in seinem Anwesen und ließ sich umgeben von der Schönheit Connemaras zu einigen seiner bedeutendsten Werke inspirieren. Er widmete seiner Sommerresidenz sogar zwei Gedichte, die sein Leben in Thoor Ballylee beschreiben: „The Tower“ und „The Winding Stair“.

„My Soul. I summon to the winding ancient stair;

Set all your mind upon the steep ascent,

Upon the broken, crumbling battlement,

Upon the breathless starlit air,

Upon the star that marks the hidden pole;

Fix every wandering thought upon

That quarter where all thought is done:

Who can distinguish darkness from the soul.“

– The Winding Stair – by William Butler Yeats

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Über den Autor

Cindy Jaecklin

Irland bedeutet für mich ein Stück Heimat. In meinem Lieblingsland fühle ich mich zwischen der herzlichen Art der Iren und ihrer lebensfrohen Natur zu Hause. Dabei entdecke ich auf meinen Reisen immer wieder unbekannte, traumhafte Orte, denn hinter jeder Kurve wartet eine neue fantastische Aussicht!
Wenn ich über Irland schreibe, möchte ich die Fröhlichkeit der Iren einfangen und mit genauso viel Begeisterung über ihre Heimat erzählen, wie sie es tun.

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