Die Sehenswürdigkeiten in der Stadt Galway, im Westen Irlands, sind vielzählig. Neben mittelalterlichen Gemäuern und einem reichen keltischen Erbe warten spannende Museen und ein abwechslungsreiches Publeben darauf, entdeckt zu werden. Galway ist außerdem Startpunkt für Ausflüge zu den berühmten Cliffs of Moher oder zu den Aran-Inseln. Kurzum, die Stadt ist auf alle Fälle einen Besuch wert! Wir haben Euch die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Galways zusammengestellt. Lasst Euch für Eure nächste Reise inspirieren.
Inhaltsverzeichnis
Galway Bay
Das Galway Bay, die Bucht von Galway, wird aufgrund ihrer Schönheit zurecht in vielen traditionellen irischen Liedern besungen. In der Zeit vor der großen Hungersnot in Irland gab es in der Bucht zahlreiche, für Galway typische Segelboote, genannt „Galway Hookers“. Anders als übliche Fischerboote zeichneten sich die Hookers durch zwei Vorsegel aus und waren bestens für das Navigieren in der Galway-Bucht geeignet. Heute kann der Besucher die Hookers zur alljährlichen Regatta bewundern, die im Juni stattfindet.
Galway Bay hat nicht nur für Segelliebhaber einiges zu bieten. An den Stränden der Bucht hüpfen während der Sommermonate Einheimische und Touristen gleichermaßen in die erfrischenden Fluten. Es gibt Bootstouren, mit denen sich das Gewässer trefflich entdecken lässt. Außerdem fahren in der Bucht von Galway, genauer von Rossaveal, Schiffe zu den Aran-Inseln ab. Ein unvergesslicher Tagesauflug von Galway! Mehr dazu weiter unten.
Galway City Museum
Im Stadtzentrum von, am Ufer des Flusses Corrib gelegen, ist eine weitere der vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt Galway: das Galway City Museum. Auf drei Etagen erfährt der Besucher alles Wissenswerte über die wechselhafte Geschichte von Irlands drittgrößter Stadt. Das prähistorische Galway wird ebenso beleuchtet wie das Leben im Mittelalter, zur Zeit des Ersten Weltkrieges oder während der Revolution. Die Ausstellungen des Galway City Museums wechseln und so ist bei jedem Besuch Neues geboten.
Offizielle Website: http://www.galwaycitymuseum.ie/
Galway Greyhound Stadium
Die irischen Windhunde, genannt Greyhounds, sind ursprünglich gezüchtet, um kleines Wild wie Füchse, Rehe oder Hasen, bis zur Erschöpfung zu hetzen. Die enorme Ausdauer und Geschwindigkeit der Windhunde setzen die Iren für die beliebten Windhundrennen ein. Jeden Freitag und Samstag treffen sich die Fans des Hunderennens im Greyhound Stadium in Galway und setzen auf den schnellsten tierischen Sprinter. Ein Erlebnis der anderen Art.
Offizielle Website: https://www.igb.ie/
Galway’s Latin Quarter
Im Latin Quarter in Galway schlägt das kulturelle Herz der Stadt. In den engen Gassen des Viertels liegen angesagte Restaurants, urige Pubs und kleine Lädchen einträchtig nebeneinander. In den Straßen tummeln sich Straßenkünstler und verleihen dem Latin Quarter ein besonderes Flair. Gelegen ist das Viertel zwischen der Spanish Arch im Süden der Stadt, der O’Brien’s Bridge im Westen und der St. Nicholas Church im Norden. Teil des Latin Quarters ist auch die quirlige Quay Street, die wir weiter unten vorstellen.
Offizielle Website: http://www.thelatinquarter.ie/
John F. Kennedy Menorial Park
Der John F. Kennedy Park und die darin befindliche Gedenktafel erinnern an den Besuch des 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika in Galway im Jahr 1963. Auf einer Europareise wollte der US-Präsident, dessen Vorfahren irische Auswanderer waren, die Grüne Insel besuchen. Galway wurde die Ehre zuteil, John F. Kennedy zu empfangen – für die Stadt ein historisches Ereignis. Über 100.000 Schaulustige aus Galway und der ganzen Region fanden sich zusammen, um einen Blick auf den mächtigsten Mann der Welt zu erhaschen. Der Park lädt vor allem im Sommer zum Verweilen ein und auf der Rasenfläche des Parks tummeln sich viele Studenten der nahe gelegenen Universität. In dieser wird übrigens neben Englisch auch Irisch unterrichtet.
Lynch’s Castle
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Galway ist Lynch’s Castle, ein herrschaftliches Stadtpalais aus dem 16. Jahrhundert. Wo sich heute der Sitz einer Bank befindet, residierte in früheren Jahren die einflussreiche und stadtbekannte Familie der Lynchs. Die Lynchs waren ein anglo-normannisches Geschlecht, das viele Bürgermeister Galways hervorbrachte und die Stadt und die Grafschaft Galway über viele Jahre prägte. Ein Mitglied der Familie, James Lynch FitzStephen, galt lange Zeit als Namensgeber der „Lynchjustiz“. Eine Legende besagte, dass James Lynch seinen eigenen Sohn köpfte, als dieser trotz des Mordes an einem spanischen Arbeiter vom örtlichen Richter nicht zur Rechenschaft gezogen wurde. James Lynch soll kurz entschlossen Hand angelegt haben. Diese Legende entbehrt eines wahren Kerns.
Medival City Walls – Eyre Square
Überreste der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Galway sind in das Einkaufszentrum der Stadt, dem Eyre Square, integriert. Die Mauerreste und ein ehemaliger Wachturm stammen aus dem 13. Jahrhundert. Die in Galway ansässigen Anglo-Normannen hatten den Clan der O´Flaherty´s vertrieben und befestigten die Stadt, um sich vor der Rache des Clans zu schützen. Außerdem erinnert die Mauer an die Zeit, als sich Galway zu einem florierenden Handelszentrum entwickelte. Bedingt durch die strategisch günstige Lage der Stadt, gab es einen regen Handel mit anderen Nationen, vor allem mit Portugal und Spanien.
Nora Barnacle House
Ein unscheinbares, kleines Reihenhaus im Zentrum Galways in Laufnähe zur St. Nicholas Church beherbergt eines der kleinsten Museen Irlands. Der Besucher erfährt hier Alles über den Privatmann James Joyce und dessen Muse und spätere Frau, Nora Barnacle. Diese lebte hier in bescheidenen Verhältnissen. In den frühen 1900er Jahren lebte Barnacle hier mit ihrer Mutter und sechs Geschwistern auf engstem Raum. Sie teilten sich zwei Zimmer und einen kleinen Garten, der zum Hinterhof hinaus führte. Das Museum zeigt Briefe, die das Paar einander schrieb und außerdem verschiedene Exponate aus dem Privatleben der beiden.
Quay Street
Eine lebendige Straße Galways, in der zu fortgeschrittener Stunde noch Trubel herrscht, ist die Quay Street. Sie verläuft von der Cross Street in Richtung des Flusses Corrib. Hier reihen sich Bars, Restaurants und Geschäfte mit farbenfrohen Fassaden aneinander. Die Atmosphäre lädt zum Flanieren ein und in einem der zahlreichen Pubs lässt sich ein kühler Cider genießen.
Salthill Promenade
Die zwei Kilometer lange Promenade bietet schöne Ausblicke auf die Bucht von Galway und auf die Aran-Inseln. Die Promenade führt von Galways Stadtrand am nördlichen Rand der Bucht entlang. Salthill bedeutet im Irischen Straße am Meer, Bóthar na Trá.
Spanish Arch
Der Spanish Arch, der Spanische Bogen, war einst Teil der Stadtmauer, die Galway umgab. Diese wurde im 16. Jahrhundert weiter ausgebaut, um den Kai zu schützen. Der Name, Spanischer Bogen, ist irreführend, denn es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Handelspartner Spanien und dem Bau des Bogens. Heute ist der Spanish Arch Teil des Galway City Museums.
St. Nicholas Church
Die Nicholas Church ist Galways berühmtestes Bauwerk und eine Sehenswürdigkeit, die bei einem Besuch dazugehört. Die Kirche ist im Stil der Neoromanik gebaut und wurde1320 fertig gestellt. 1477 besuchte Christoph Kolumbus Galway und zog sich in die Kirche zum stillen Gebet zurück. Ein weit weniger geschätzter Besucher war Cromwell. Mit seiner Armee belagerte er Galway und nutzte die Kirche, den Stolz der Galwayer, als Pferdestall. Für die ansässigen Iren eine Demütigung. Noch heute fehlen vielen der Figuren im Kircheninneren Köpfe oder Hände, ein Zeugnis des unzimperlichen Umgangs der britischen Truppen mit der Kirche.
The Claddagh Ring Museum
Bei einem Besuch in Galway, kommt der Besucher nicht an dem berühmten Claddagh-Ring mit dem Symbol aus Herz, Krone und Händen vorbei. Im Claddagh Ring Museum, das gleichzeitig ein Geschäft ist, erfährt der Besucher mehr über die Entstehungsgeschichte. Wenn Sie bereits jetzt neugierig sind, können Sie die Legenden des Rings an dieser Stelle nachlesen. Übrigens: das ehemalige Schifferdorf, Claddagh, an dem die Legende ihren Anfang nimmt, ist heute Teil Galways. Claddagh liegt, vom Stadtzentrum Galways aus gesehen, auf der anderen Seite des Corrib.
Offizielle Website: https://www.claddaghring.ie/
The Quays
The Quays in der Quay Street gelegen ist das berühmteste Pub der Stadt. Seit knapp 400 Jahren zieht es Einheimische und Besucher gleichermaßen an. In mehreren Barbereichen ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei und oft ist Livemusik geboten.
Schöne Spaziergänge durch Galway City
Galway hat genau die richtige Größe, um das Städtchen bequem an einem halben bis ganzen Tag zu Fuß zu erkunden. Das Zentrum – rund um die lebendige Quay Street – ist zudem Fußgängerzone, was ganz nebenher zum Flanieren und Shoppen einlädt. Zu Fuß unterwegs, bieten sich dem Reisenden eine abwechslungsreiche Auswahl an Wegen. Da wären zum einen die Gassen durch das lebendige Städtchen als solches mit seinen bunten Shops, Cafés und Galerien. Wer die Natur vorzieht und Wasser mag, hat die Wahl zwischen Meer und / oder Fluss. Vom Spanish Arch im Hafen aus startet der „River Walk“ sowie der Küstenweg „Sli na Slainte“.
Der River Walk: Vom Lough Corrib bis zur Galway Bay
Der Name Galways leitet sich ursprünglich von dem 15 Kilometer langen Fluss „Corrib“ hab, der mitten durch die Stadt fließt und der den gleichnamigen See mit dem Meer verbindet. Eine schöne Möglichkeit dem Trubel der Stadt zu entfliehen, ist ein Spaziergang auf dem River Walk. Einsteigen kann man im Grunde an mehreren Stellen, je nach dem was man vorher oder nachher unternehmen möchte. Empfehlenswert ist ein Einstieg am Hafen oder an der Mündung zum Lough Corrib. Vom Hafen aus spaziert man in unmittelbarer Nähe zum Fluss auf einem gut ausgebauten Weg auf der rechten Seite Richtung See im Norden.
Auf der rechten Seite liegt das Stadtzentrum, von dem man ebenfalls auf den Weg einsteigen oder – andersherum – vom River Walk einen Abstecher ins Zentrum einlegen kann. Aber wenn man einmal auf dem Weg ist, möchte man so schnell nicht zurück ins quirlige Zentrum, so wunderbar ruhig ist es hier. Der Anblick des bewegten Flusses und dessen Plätschern tragen maßgeblich zu dieser Ruhe bei. Von hier aus hat man außerdem eine anderen Perspektive auf die Stadt. Während man im Ortskern von den bunten Shops und Cafés verzaubert wird, betrachtet man hier deren Rückseite. Es ist wie ein Blick hinter die Fassade der Stadt. Immer wieder entdeckt man Glückscents auf dem Grund des Corrib.
Einen schönen ersten Stopp kann man bei der O’Briens Bridge einlegen und den „Wasserfall“ auf der gegenüberliegenden Seite beobachten. Von hier aus ist es übrigens auch nicht weit bis zum Farmers Market neben der St. Nicholas Kirche, der jeden Samstag und Sonntag stattfindet. Die nächste Etappe bis zur Salmon Weir Bridge ist noch etwas beschaulicher und ruhiger. An der Brücke angekommen, kann man erahnen wie weit das Land hinter der Stadt verläuft.
Der Fluss wird mit einem Mal breiter und mündet in den 176 km² großen Lough Corrib. Hier lohnt ein zweiter Stopp, noch etwas weiter am Flussufer entlang bis zu einem der Bänke. Zurück zum Hafen kann man den Weg auf der gegenüberliegenden Seite wählen, wobei dieser nicht so beschaulich ist wie der Hinweg. Hier kann man leider nur mit Abstand zum Fluss und mehr durch die vorwiegend Arbeits- und Wohnviertel laufen. Dafür kommt man an der Galway Cathedral vorbei, welche öffentlich zugänglich und bekannt für ihre Konzerte ist.
Der Küstenweg „Sli na Slainte“ – am Meer entlang bis nach Salthill
Wer noch weiter aus der Stadt raus möchte, wird den Küstenweg „Sli na Slainte“ lieben. In direkter Nähe zum Meer, läuft man auf dem vor erst vier Jahren ausgebauten Fußgängerweg jeweils 5 Kilometer für eine Strecke. Die ersten 5 Kilometer bis nach Salthill sind bequem in einer 1-2 Stunden machbar, je nach Tempo und Pausen. Und an diesen sollten man nicht sparen: Parkbänke mit Aussicht und Cafés mit Meerblick laden zum entspannten Verweilen ein. Bei gutem Wetter und klarer Sicht kann man sogar die Burren auf der gegenüberliegenden Bucht erkennen, und – bei sehr gutem Wetter – die Aran Inseln. Wer es sportlicher mag und etwas mehr Zeit (und Mut!) mitbringt, der kann neben dem Weg ebenfalls baden gehen. Kleinere Buchten oder der am Ende des Küstenweges gelegene Silver Strand, laden zum Planschen im kühlem Nass ein.
Hartgesottene bevorzugen das „Schwimmbad“. Etwa auf Höhe des 4. Kilometers ab dem Startpunkt, ragt ein Kai samt Springturm aus dem Wasser. Auch wenn die Anlage etwas in die Jahre gekommen ist, tummeln sich hier – nicht nur an sonnigen Tagen – die Einheimischen, um ihr tägliche Runde im Atlantik zu drehen. Galways Küstenweg „Sli na Slainte“ ist einer von 200 Spazierwegen der Irish Heart Foundation. Unter dem Motto „Täglich eine halbe Stunde Bewegung“ möchte die Organisation mit ihren ausgebauten Wegen zu mehr Bewegung motivieren. Der Zugang zum Meer und zu mehr Gesundheit könnte kaum einfacher und schöner sein wie hier in Galway. Kein Wunder, dass man neben Spaziergängern und Joggern, auch Radfahrer und Skater trifft, denn Platz gibt es – wie in ganz Irland – auf dem Weg genug.
Vom Eyre Square durch die Stadt
Der Eyre Square formt damals wie heute das Zentrum der Hafenstadt. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Bahnhof, als auch zahlreiche Hostels und Pubs. Es ist ein lebendiger Ort, der sich ideal als Ausgangspunkt zur Erkundung der Westküste eignet. Von dort aus kann man bequem im Zick Zack durch die Fußgängerzone bis zum Hafen laufen. Auf dem Weg bis dorthin, gibt es einiges zu erkunden, wie beispielsweise das „Latin Quarter“. Seine Wurzeln gehen auf die Besetzung der Spanier und Portugiesen im 15. Jahrhundert zurück. Heute zeugt davon vor allem das bunte und kulturelle Treiben in den Gassen. Galerien, Buchläden, aufgefallene Kleidung, Musikgeschäfte, kleine Restaurants und gemütliche Cafés laden zum Erkunden und Verweilen ein. Ein weiteres Highlight ist außerdem der Farmers Market neben der St. Nicholas Kirche mit Produkten aus der Region. Je nach Tempo – und Shoppinglaune – kann so auch schnell mal ein halber Tag vergehen.
Tagesausflüge rund um Galway
Aran-Inseln: Neben den Sehenswürdigkeiten in der Stadt Galway bietet auch das Umland Schönes für verschiedene Tagesausflüge. Von der Galway-Bucht aus fahren täglich Fähren auf die Aran-Inseln ab. Die Inselgruppe bestehend aus Inishmore, Inishmaan und Inisheer sind die Hochburg irischer Tradition. Auf Inishmaan werden die berühmten Aran-Pullover hergestellt und Inishmore ist für die Überreste einer der bedeutendsten Klosteranlagen Irlands bekannt. Die kleinste der Inseln, Inisheer, ist berühmt für das markante Schiffwrack, das dessen Südküste ziert.
Burren: Von Galway ist es ein ebenso schöner Tagesauflug, den Burren zu erkunden. Diese mondähnliche Karstlandschaft liegt im Süden von Galway. Wenngleich der Burren auf den ersten Blick karg und lebensfeindlich wirkt, bietet der Landstrick erstaunlich vielen Pflanzenarten eine Heimat. Im Burren finden sich auch zahlreiche Dolmen, Ringforts und sogar die Überreste einiger mittelalterlicher Kirchen.
Cliffs of Moher: Auf einer Reise durch Irland dürfen die berühmten Cliffs of Moher nicht fehlen. Mehr als 200 Meter ragen die imposanten Klippen über dem Atlantik auf und bieten eine atemberaubende Sicht auf das tosende Meer. Selbst in dieser Höhe ist die Gischt noch auf dem Gesicht zu spüren.
Connemara: Von Galway Richtung Norden liegt Connemara. Lanschaftlich ist diese Gegend ein Juwel, denn hier treffen markante Berge, einsame Bergseen und weite Graslanschaften aufeinander.
[…] Aran-Inseln sind für ihre unberührte Natur und ihre historische Bedeutung bekannt. Sie bieten eine […]