Südirland Sehenswürdigkeiten

Gougane Barra Forest Park in Cork: Heimat des Heiligen St. Finbarr

Gougane Barra Nationalpark, Irlands Nationalparks
Written by Neil Saad

Irland gilt als spärlich bewaldet und tatsächlich suchen Besucher der Grünen Insel ausgedehnte Waldflächen eher vergebens. Dennoch gibt es verschiedene Forste, wo es sich hervorragend unter hohen Bäumen wandeln lässt. Häufig sind diese Wälder in versteckten Tälern angepflanzt. Hierbei bilden sie gemeinsam mit den umliegenden Berghängen und tiefdunklen Seen eine malerische Ausflugskulisse. Ein solch bewaldetes Tal ist das Gougane Barra in Cork. Der dortige Forest Park liegt nicht nur landschaftlich aufreizend. Auch blickt das Tal auf Jahrtausende von Geschichte zurück. Auf den beschilderten Waldpfaden und Wanderwegen lassen sich Tal und jene Geschichte entdecken. Dabei bildet stets der Heilige St. Finbarr von Cork den Mittelpunkt. Er gründete in dem Bergtal einst eine kleine Klostersiedlung. Mehr über diese frühchristliche Ansiedlung und die vielen Wandermöglichkeiten im Gougane Barra Forest Park in Cork erfahrt ihr in unserem Artikel.

Der Gougane Barra Forest Park in Cork

Der Gougane Barra Forest Park in Cork liegt unmittelbar an der Grenze zur Nachbargrafschaft Kerry. Lediglich 30 Minuten mit dem Mietwagen liegt die Bantry Bay mit Garnish Island sowie den Orten Glengarriff und Bantry entfernt. Bis nach Kenmare sind es etwas über 45 Minuten Fahrtzeit. Somit gehören das Bergtal und der dortige Waldpark zur wunderschönen Region West Cork. Die Stadt Cork City selbst ist eine gute Stunde entfernt.

Dabei ist der Gougane Barra Forest Park in Cork Teil der Shehy Mountains. Der Gebirgszug erstreckt sich zwischen Kenmare und Bantry und östlich des Healy Pass weiter nach Osten. In den Shehy Mountains entspringt der Fluss Lee. Von den höheren Gefilden fließt der junge Flusslauf hinab in das Tal Gougane Barra. Von dort macht er sich auf die Reise nach Cork City, wo er schließlich in das Meer mündet. Die steilen Hänge der Shehy Mountains bilden die nördliche und westliche Grenze des Bergtals. Diese sind größtenteils bewaldet. Vor allem finden sich hier Fichten, Lärchen und Kiefern. Daneben gibt es Bereiche mit heimischen Laubbäumen wie Eichen und Buchen. Insgesamt umfasst die Waldfläche 137 Hektar.

Im Tal hat sich ein See gebildet. Der Lough Guagán Barra trägt mit seiner dunklen, stillen Wasseroberfläche zur idyllischen Schönheit des versteckten Bergtals bei. Zudem befindet sich auf einer kleinen Insel auf dem See eine kleine Kapelle. Diese modernere Kirchenbau steht an Ort und Stelle einer alten Einsiedlerkirche aus dem 18. Jahrhundert. Jedoch mutmaßlich geht die Tradition christlicher Einsiedlermönche am Lough Guagán Barra bis in das 7. Jahrhundert zurück. Ursprünglich, so die Erzählung, gründete der Heilige St. Finbarr hier eine erste Klosteranlage.

Lough Guagán Barra Cork

Gougane Barra Forest Park, Cork (© Tourism Ireland; Photographer: Chris Hill)

Der Heilige St. Finbarr von Cork

Gougane Barra, oder die irische Version Guagán Barra, bedeuten übersetzt „Felsspalte des Barra“. Barra ist der frühe Name des Finbarr. Dieser stammte aus dem nahen Bandon. Nach vielen Reisen, unter anderem nach Rom, ließ er sich in Gougane Barra nieder. Dort lebte er als Einsiedler und gründete um sich eine Mönchsiedlung. Im Alter verließ Finbarr die Siedlung und lebte, wo sich heute die Stadt Cork befindet. Als Geistlicher unterrichtete er dort viele Menschen und lehrte den christlichen Glauben. Dementsprechend groß ist sein Ansehen als wichtiger Eckpfeiler der frühen christlichen Mission in Irland. Ihm zu Ehren ist die Saint Fin Barr’s Cathedral in Cork City benannt.

Outdoor-Wunderland: Den Gougane Barra Forest Park in Cork entdecken

Neben dem hübschen Postkartenmotiv aus See und Kapelle bietet der Gougane Barra Forest Park in Cork vor allem eine landschaftliche Schönheit aus Bergen und Wald. Hindurch führen verschiedene Pfade. Entlang jener können Besucher den Waldpark mit Muße erkunden. Hierbei sind die Wanderwege ausgeschildert. Unterschiedliche Längen und Streckenprofile laden sowohl geübte Wanderer als auch gelegentliche Spaziergänge zu längeren und kürzeren Ausflügen ein. Dabei kommen auf dem St. Finbarr’s Pilgrim Path auch Pilger auf ihre Kosten.

Der bewaldete Teil es Bergtals beginnt am Westufer des Lough Guagán Barra. Eine Zufahrtsschranke stellt den Eingang zum Gougane Barra Forest Park in Cork dar. Dort fällt für Besucher ein kleiner Obulus an. Im Park stehen zwei Parkplätze zur Verfügung. Ausgehend von dort beginnen die verschiedenen Wanderrouten.

Wandern im Gougane Barra Forest Park in Cork

Insgesamt vier Wanderstrecken starten am östlichen Parkplatz. Dabei variieren diese in der Länge zwischen wenigen Hundert Metern und knappen zwei Kilometern. Ebenfalls ist der Anspruch wechselnd. Hiervon führt eine Route entlang eines Pfades zum westlichen Parkplatz und verbindet abseits der Straße beide Parkmöglichkeiten miteinander. Am westlichen Parkplatz am Talende führt ein kurzer Wanderweg zu den höheren Talregionen. Auf diesem erhalten Ausflügler einen schnellen und guten ersten Eindruck des gesamten Tals und des Gougane Barra Forest Park in Cork. Eine zweite Route führt ferner hinauf. Sie ist mit über zwei Kilometern länge die längste und zudem anspruchsvollste Route. Allerdings bietet sie dabei zur Belohnung der Mühen die beste Aussicht.

Mehr Infos zum Eintritt in den Gougane Barra Forest Park, Parkmöglichkeiten und die unterschiedlichen Wanderrouten bietet die Webseite des Parks.

Gougane Barra Forest Park Cork

Gougane Barra Forest Park, Cork (© Tourism Ireland; Photographer: Chris Hill)

Für Pilger und Wanderer: St. Finbarr’s Pilgrim Path

Der Legende nach startete St. Finbarr seine Reise nach Gougane Barra ein kurzes Stück außerhalb von Drimoleague in West Cork. Von dort zog er durch die Berge und Täler. Letztlich erreichte er das versteckte Tal. Seit Jahrhunderten folgen Pilger seinen Fußstapfen und legen die 37 Kilometer zwischen Drimoleague und der Kapelle auf dem Lough Guagán Barra zurück. Dabei folgen sie dem beschilderten St. Finbarr’s Pilgrim Path, auch als St. Finbarr’s Way bekannt. Über Berg und Tal erreichen sie letztlich, wie einst der Heilige, das landschaftliche Idyll an der Grenze zwischen Kerry und Cork. Jährlicher Pilgertag ist am Namenstag des Heiligen am 25. September. Üblicherweise legen Wanderer die Wanderung an zwei Tagen zurück. Hierbei ist der Ort Kealkill die Zwischenstation.

Durch das häufige Auf und Ab während der Pilgerreise ist eine Wanderung auf dem St. Finbarr’s Way ein körperlich anspruchsvolles Unterfangen. Zudem führt die Route durch eine dünn besiedelte Region. Dementsprechend bedarf es einiger Vorbereitung, guter Ausrüstung sowie einer ausreichender Fitness um die Wanderung anzutreten.

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Über den Autor

Neil Saad

Bereits seit 2009 bereiste ich Irland mehrmals im Jahr und zu jeder Jahreszeit. Im Herbst 2021 zog ich schließlich auf die Grüne Insel und lebe seit dem im Kingdom of Kerry. Besonders das Wandern in Irland hat es mir hier angetan und so erkunde ich zu Fuß die irischen Gebirge und Wanderwege. Aber auch auf klassischen Road Trips liebe ich es, das Land immer wieder neu zu entdecken. Dabei bevorzuge ich das Prinzip des Slow Travel, denn gerade in Irland ist weniger ganz oft so viel mehr. Mit der Liebe zur grünen Insel kam auch der Wunsch, über Land und Leute zu schreiben und möglichst viele Menschen daran teilhaben zu lassen.

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