Poll na bPéist – das Wormhole von Inishmore

Eine klaffende rechteckige Lücke im Fels, rundherum nichts als das raue Meer. Poll na bPéist – das Wormhole von Inishmore ist so beeindruckend wie sein Name. Was es mit dem angeblichen Wurmloch auf sich hat und wie es entstand, verraten wir Euch.

Das Wormhole von Inishmore

Poll na bPéist kommt aus dem Irischen und heißt auf deutsch übersetzt so viel wie „Loch der Würmer“ oder „Schlangenhöhle“ Klingt beides nicht sehr einladend, oder? Und wir geben zu – eine gewisse gruselige Aura geht von dem Wurmloch auf Inishmore aus, doch es ist dennoch – oder gerade deswegen – unbedingt einen Besuch wert!

Das sagenumwobene Wormhole von Inishmore ist nicht mehr und nicht weniger als ein natürliches Wasserbecken. Es umfasst ca. 10 mal 25 Meter Kantenlänge und befindet sich innerhalb einer Steinformation an der Küste von Inishmore. Die größte der Aran-Inseln beherbergt so manches Geheimnis, doch keines davon scheint so mystisch wie Poll na bPéist. Ein unterirdischer Kanal verbindet das Wasserbecken direkt mit dem Atlantik. Die Entstehung geht auf eine Erosion tieferer Schichten von Kalkstein entlang gerader Bruchkanten zurück.

Wie gelange ich zu Poll na bPéist?

Mittels einer Fähre gelangt ihr von Galway oder Doolin direkt zu den Aran-Inseln. Wir empfehlen, mit dem Auto oder mit dem Fahrrad nach Dún Aonghasa zu fahren. Von hier aus geht es nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad weiter. Poll na bPéist ist kein Geheimnis, das sich einfach mal so nebenbei lüften lässt. Und ist nicht gerade das so spannend am Wormhole von Inishmore? Schilder und verblasste rote Pfeile zeigen vage den Weg. Sie sind nicht leicht zu erkennen, nehmt also unbedingt ein Navigationsgerät mit! Haltet bei Eurer Wanderung die Augen offen. Die zu passierenden Klippen sind gefährlich und nicht umzäunt und der Weg hat es mit seiner Unebenheit in sich. Gute Wanderschuhe sind Pflicht.

© Gareth McCormack/garethmccormack.com, Fáilte Ireland

• Hinweis: Diese Wanderung ist nichts für kleine Kinder oder Menschen mit einer Geh-Behinderung.

Poll na bPéist – wunderschön und hoch gefährlich

Wir alle kennen sie – die gefährlichsten Sehenswürdigkeiten der Welt, zu denen unter anderem auch die wundervollen Cliffs of Moher zählen. Die Schönheit mancher irischer Naturgegebenheiten ist so faszinierend wie gefährlich. Denn genau diese wilde Schönheit ist es, die uns Menschen zu oft alle Vorsicht in den Wind schießen lässt. Kein Wunder, dass Jahr für Jahr Besucher der Cliffs of Moher bei dramatischen Unfällen ums Leben kommen, weil sie es sich nicht nehmen lassen, ganz am Rand der Klippen entlang zu gehen.

Auch wenn es nicht auf der offiziellen Liste der gefährlichsten Orte der Welt steht – das Wurmloch von Inishmore ist beinahe noch gefährlicher. Lasst Euch auf keinen Fall dazu hinreißen, hier schwimmen zu gehen! Was wie ein wunderschöner, natürlicher Pool aussieht, ist durch seine direkte unterirdische Verbindung mit dem Atlantik eine tückische Todesfalle. Die Strömungen hier sind so unvorhersehbar und stark, dass man nicht einmal auch nur den kleinen Zeh ins Wasser von Poll na bPéist halten sollte.

Doch nicht nur die Strömungen können zur Gefahr werden. Wer die Gezeitenzeiten nicht kennt, sollte sich nur auf dem oberen Teil der Plattform aufhalten, von dem aus man übrigens die besten Fotos vom Wurmloch machen kann. Das Wasser ist schneller da, als ihr ahnen könnt. Darum geht kein Risiko ein.

Die Red Bull Diving Series am Poll na bPéist

Es scheint grotesk, wenn wir vorm Schwimmen im sogenannten Wurmloch von Inishmore warnen, während sich 2017 Taucher aus aller Welt in die Schlangengrube stürzten. Bedenkt aber, dass es sich um erfahrene Sportler handelt und eine Mannschaft aus zahlreichen Rettungsschwimmern anwesend war. Dennoch war die erste Etappe der Red Bull Diving Series 2017 mit Abstand die gefährlichste.

Sehenswertes auf Inishmore

Neben dem spektakulären Wormhole von Inishmore, bietet die Größte der Aran-Inseln Einiges Sehenswertes für Irlandfans und solche, die es werden wollen. Wir haben die schönsten Naturwunder für euch ausfindig gemacht.

Der Seal Colony Viewpoint …

… macht seinem Namen alle Ehre. Der Aussichtspunkt in der Nähe des Strandes von Portmurvy ist der beste Platz, um eine der zahlreichen Robbenkolonien zu beobachten, die auf Inishmore zuhause sind. Mit einem herrlichen Ausblick über das ungezähmte Meer lässt es sich hier auch hervorragend picknicken.

Der paradiesische Kilmurvey Beach

Photo by Gareth McCormack © Failte Ireland/Tourism Ireland

Der Kilmurvey Beach ist mit seinem schneeweißen, feinen Sand einer der schönsten Strände des County Galway. An sonnigen Tagen zieht die Schönheit des Strandes Wasserratten in die Fluten des eisigen Atlantiks. Die Blaue Flagge ist der Beweis für die Sicherheit und Sauberkeit des Traumstrands auf Inishmore.

Die Festung Dún Aonghasa

In unmittelbarer Nähe zum Poll na bPéist befindet sich die alte Festungsanlage Dún Aonghasa. Diese thront seit über 3000 Jahren auf einer über 100 Meter hohen Klippe.

Gareth McCormack
Copyright: © Failte Ireland/Tourism Ireland

Zeitreise am Black Fort

Dún Dúchathair ist Irisch und bedeutet „das Schwarze Fort“. Das genaue Alter dieser beeindruckenden Steinfestung ist nicht bekannt. Genau wie Dún Aonghasa sieht es majestätisch vom Rand einer Klippe auf das weite Meer unter sich herab. Der Ausblick von hier ist atemberaubend.

Poll na bPéist – das Wormhole von Inishmore lockt auch die schlimmste Landratte auf die kleine Insel. Doch nicht nur das Wurmloch selbst ist einen Besuch der größten Aran-Insel Inishmore wert. Die wilde, schroffe Natur schindet Eindruck – ob an den steil abfallenden Klippen oder bei einem Spaziergang über karge Fels-Plateaus.