Inishmore oder auch Inis Mór Island genannt, ist die größte Insel der Aran Islands. Sie ist reich an kulturellen und historischen Highlights und beeindruckt mit ihrer von den Gezeiten geformten Natur. Zerklüftete Küsten und imposante Steilklippen, die senkrecht aus dem Atlantik emporragen, lassen diese Insel wild und mächtig erscheinen.
Inhaltsverzeichnis
Inishmore zu erkunden ist eine Reise in die Vergangenheit
800 Einwohner leben auf Inishmore und dennoch misst die Insel eine Gesamtlänge von gerade einmal 14 Kilometern. Die Bezeichnung Inis Mór zu deutsch: „große Insel“ lässt sich damit auf das Verhältnis zu den übrigen Aran Islands zurückführen. Denn von dieser beeindruckenden Inselkette im Westen Irlands stellt Inishmore durchaus die Größte unter den Dreien dar.
Inishmore ist ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint. Die keltische Sprache und uralte Traditionen werden auf dieser Insel noch immer gepflegt und auch das alte Kunsthandwerk hat hier Bestand. Dennoch müssen Einwohner und Besucher nicht auf die Vorzüge der modernen Welt verzichten: Im Hauptort Inishmores, Kilronan, gibt es einen Supermarkt, Hotels und Bed and Breakfasts sowie vorzügliche Restaurants. Abends spielt sich das Leben in den urigen Pubs ab, bei denen die musikbegeisterten Iren die Gäste mit Livemusik unterhalten. Sogar einen kleinen Flughafen gibt es auf dieser Insel, auch wenn für die An- und Abreise vorzugsweise die Fähre genutzt wird.
Sehenswürdigkeiten auf Inishmore
Zwischen grünen Wiesen, dunklem Kalkstein und feinen Sandstränden können Besucher allerhand entdecken. Denn auf Inishmore gibt es rund 30 geschichtsträchtige Fundstätten. Prähistorische und historisch bedeutsame Ruinen, Forts, Bienenkorbhütten und Steinkreuze ziehen sich über die gesamte Insel. Einige davon möchten wir Euch genauer vorstellen:
Dun Aenghus
Dun Aenghus ist eine der berühmtesten und spektakulärsten Festungen Irlands. Sie befindet sich am Rande der höchsten Klippen Inishmores und bietet einen außergewöhnlichen Ausblick auf die Aran Islands und den Atlantik. Forschern zufolge wurde das Fort im 2. Jahrhundert errichtet und diente vermutlich als Verteidigungsanlage. Bis heute sind sich die Wissenschaftler nicht einig, ob die 45 Meter breite Festung früher noch größer war. Aufgrund ihrer Lage direkt an den Steilklippen ist denkbar, dass Teile des Forts vor Jahrhunderten den Gezeiten zum Opfer fielen und ins Meer hinab brachen.
Dubh Cathair
Das Steinfort Dubh Cathair oder auch Doocaher genannt, liegt nur wenige Kilometer von Kilronan entfernt und könnte noch älter sein als sein berühmterer Vertreter das Dun Aenghus. Zu deutsch bedeutet Doocaher so viel wie „schwarzer Steinring“, was sich auf den dunklen Kalkstein zurückführen lässt, aus dem die Festung erbaut wurde. Die Terrassenmauern des Forts sind sechs Meter hoch und fünf Meter breit. Im Inneren des Steinforts befinden sich weitere Überreste prähistorischer Bauten, vermutlich handelte es sich einst um Bienenstockhütten.
Manche Menschen gehen davon aus, dass vor Hunderten Jahren ein Tsunami die irische Küste heimsuchte. Sie betrachten verschiedene prähistorische Bauten nicht als christliches Erbe, sondern als Schutzwall gegen die Wellen. So auch das Dubh Cathair Fort auf Inishmore. Ein Beweis dafür soll sein, dass sich in der Nähe der Festung Granitgestein befinden, die nicht für den Bau verwendet wurden. Die Spekulanten stellen sich die Frage, weshalb sich das Gestein dort befindet, wenn es nicht von den Menschen genutzt wurde. Demzufolge gehen sie davon aus, dass einst ein Tsunami den Granit die steilen Klippen hinauftrug. Belegen lässt sich diese Theorie allerdings nicht.
Dun Eochla und der verlassene Leuchtturm
Das Dun Eochla befindet sich am höchsten Punkt der Insel und bietet einen fantastischen Panoramablick über Inishmore und die Aran Islands. Das Steinfort selbst wurde zwischen 550 und 800 nach Christus erbaut. Es diente seinen Bewohnern einst als Schutz vor Feinden und den Gezeiten.
In der Nähe des Forts befindet sich ein aus dem 19. Jahrhundert stammender Leuchtturm. Die Ruinen können zwar nicht von innen besichtigt werden, sie sind allerdings ein sehr beliebtes Fotomotiv.
Auf Inishmore finden sich zudem diverse Scheingräber, auch Leachtanna cuimhne genannt. Diese Gräber enthalten keine sterblichen Überreste und wurden lediglich zu Ehren der Toten erbaut. In ganz Irland gibt es nur wenige von diesen Scheingräbern und das höchste Vorkommen findet sich auf den Aran Islands.
Clochán na Carraige
Clochán na Carraige ist eine sehr gut erhaltene Bienenkorbhütte auf Inishmore. Sie ist etwa sechs Meter lang und an der höchsten Stelle fast drei Meter hoch. Der Bau stammt aus der frühen Christenzeit, vermutlich aus dem 17. oder 18. Jahrhundert.
Benan’s Church
Die St. Benan’s Kirche war einst ein Oratorium und wurde dem heiligen Benignus von Armagh gewidmet. Die Ruinen sind im Vergleich zu anderen christlichen Bauten in Irland nicht sonderlich gut erhalten, doch das im 11. Jahrhundert erbaute Gemäuer ist dennoch sehenswert. Denn die St. Benan’s Kirche gilt mit weniger als 15 Quadratmetern und einer Höhe von 4,5 Metern als die kleinste Kirche der Grünen Insel. Bei Eurem Besuch auf Inishmore solltet Ihr stets die Augen offenhalten. Denn auf dieser Insel gibt es unzählige Highlights zu entdecken.
The Worm Hole (Poll na bPéist)
Das Worm Hole oder zu deutsch „Wurmloch“ ist eine geologische Attraktion auf Inishmore. Es handelt sich dabei um ein von der Natur geschaffenes, rechteckiges Becken, das mit Meerwasser gefüllt ist. Wenn sich die Sonnenstrahlen im Wasser spiegeln, erstrahlt der natürliche Pool in beeindruckenden hellen Blautönen. Besonders spektakulär ist das Worm Hole bei aufkommender Flut, wenn die Wellen des Atlantiks über den Rand der Becken schlagen und die Gischt in die Höhe steigt.
Bereits mehrmals fanden auf Inishmore die Red Bull Cliff Diving World Series statt. Die besten Klippenspringer der Welt versammelten sich auf der Insel, um aus zehn Metern Höhe in das sechs Meter breite und 15 Meter lange Becken zu springen.
Inishmore erkunden
Wenn Ihr Inishmore erkunden möchtet, müsst Ihr Euren Mietwagen auf dem Festland stehen lassen. Allerdings gibt es ausreichend Möglichkeiten, die Größte der Aran Islands zu erforschen. Nach Eurer Ankunft mit der Fähre könnt Ihr in Kilronan ein Fahrrad mieten. Im Hauptort werden auch Ausflüge mit der Pferdekutsche und einem Minibus angeboten. Natürlich könnt Ihr die Insel auch zu Fuß erkunden.
Ihr könnt Inishmore als Tagesausflug bei Eurer Rundreise durch Irland einplanen. Wir empfehlen jedoch, mindestens ein oder zwei Nächte auf der Insel zu bleiben. So habt Ihr die Möglichkeit, die kulturelle und landschaftliche Vielfalt Inishmores ausgiebig zu erkunden.
Anreise nach Inishmore
Um nach Inishmore zu gelangen, empfiehlt sich die Fähre. Die Aran Island Ferries legen in Rossaveal, 40 Kilometer von Galway entfernt, ab. Auch weiter südlich im County Clare könnt Ihr zu den Arans aufbrechen. Von Doolin aus gelangt Ihr mit Doolin Ferry nach Inishmore. Die Fährzeiten variieren je nach Jahreszeit. Wichtig: Die Fähre von Doolin auf die Aran Islands ist in den Wintermonaten nicht in Betrieb.
Tipp: Wenn Ihr den Besuch auf Inishmore fest geplant haben, bucht die Fähre bereits im Voraus über das Internet. Mit einem Onlineticket könnt Ihr Euch einige Euro sparen.
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Hi, ich finde diese Seite und die Berichte echt cool!
Ich bin nächstes Frühjahr auf der Insel Inishmore.
Ich würde die Insel gerne zu Fuß erkunden.
Habt ihr irgendwie eine Hikingmap oder ähnliches für mich.
Ich würde mich sehr über eure Antwort freuen.
Danke
Rene
Hallo Rene,
vielen Dank für das Lob, darüber freuen wir uns sehr!
Wir selbst haben so etwas leider nicht. Aber die Fähranbieter. Hier kannst du die Karte herunterladen.
Ob diese auch in den Büros vor Ort oder auf der Fähre selbst vorliegen, weiß ich nicht. Deshalb würde ich dir raten, die Karte selbst auszudrucken.
Herzliche Grüße und eine tolle Zeit auf Inishmore!
Cindy