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O’Briens Tower an den Cliffs of Moher

O'Brien's Tower, Cliffs of Moher
Written by Nadja Uebach

Am nördlichen Ende der spektakulären Cliffs of Moher in der Grafschaft Clare thront eines der wohl meist fotografierten Bauwerke der Grünen Insel. Der O’Briens Tower ist nicht nur von außen ein Augenschmaus, sondern ist zugleich Hüter eines unbeschreiblichen Panoramablicks, den Besucher von seiner Aussichtsplattform bereits seit dem 19. Jahrhundert genießen können. Mit welchem Zweck der imposante Turm einst erbaut wurde und warum sich ein Besuch auch heutzutage lohnt, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.

O’Briens Tower Cliffs of Moher: Beginn einer Industrie

Wir schreiben das Jahr 1835. Die Klippen von Moher erheben sich – genau wie jetzt – mit ihren steilen Felswänden aus dem Atlantik und begeistern jeden, der sie zu Gesicht bekommt. Allerdings sind das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich Bauern und Fischer, denn Tourismus kannte man zu dieser Zeit kaum. Erst als sich immer mehr gut betuchte Engländer aufmachten, um die schönsten Ecken der Grünen Insel zu erkunden, erkannte der Grundbesitzer Cornelius O’Brien an der Westküste Clares die Chance auf eine neue Industrie.

Das erste Besucherzentrum Irlands

O’Brien ließ auf seinem Land am nördlichen Ausläufer der beeindruckenden Klippen einen Turm bauen – den O’Briens Tower. Dieser sollte für alle Besucher einen Ort schaffen, von dem aus sie sicher und geschützt den eindrucksvollen Blick über die Cliffs of Moher genießen konnten. Man vermutet, dass dort auch Tee und Gebäck serviert wurde, um es den wohlhabenden Reiselustigen so angenehm wie möglich zu machen. Damit gilt O’Brien nicht nur als heimlicher Vater der Tourismusindustrie Irlands, sondern außerdem als Gründer des ersten Besucherzentrums der kleinen Atlantikinsel.

Als Nachfahre des irischen Hochkönigs Brian Boru ranken sich um Cornelius O’Brien, der seiner Zeit die Grafschaft Clare auch im irischen Parlament vertrat, zahlreiche Geschichten. So erzählt man sich beispielsweise vielerorts, dass O’Brien seinen Turm ursprünglich nicht für Besucher aus anderen Ländern erbaut hatte. Vielmehr sollte er dazu dienen, die vielen Frauen zu beeindrucken, die den stattlichen Herrn umgarnten.

Obgleich der Turm nun anfänglich ein Statussymbol für Cornelius O’Brien darstellte oder von vornherein die Klippenlandschaft für die Öffentlichkeit zugänglich machen sollte, ist jedoch unbedeutend. Fest steht: O’Briens Tower markiert den Beginn der Tourismusindustrie und öffnete die Türen der Grünen Insel, um die Welt bei sich willkommen zu heißen!

O’Briens Tower: Wahrzeichen und Orientierungspunkt der Cliffs of Moher

O'Brien's Tower

© Mark Flagler, Tourism Ireland

Die bis zu 214 Meter hohen Klippenwände, die südlich der Ortschaft Doolin in der Grafschaft Clare nahezu senkrecht aus dem Meer ragen, sind heutzutage eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten des Landes. Die markante Erhebung des O’Briens Tower krönt den beinahe ikonische Anblick der geschwungenen Küstenlinie. Sowohl auf Fotos als auch auf Illustrationen zeichnen die 188 Meter hohen Umrisse des viktorianischen Turms die Klippen unverkennbar als die Cliffs of Moher aus.

Aussichtsturm der Extraklasse

Wer die Cliffs of Moher besucht, der hat gleichzeitig die Chance die drei Stockwerke des O’Briens Tower zu erklimmen. Der Turmbesuch ist im Eintritt für die Klippen mit inbegriffen.

Sobald man die Aussichtsplattform des Turmes erreicht hat, wird klar, warum Cornelius O’Brien genau diesen Ort für den Bau ausgewählt hat. Bei gutem Wetter und klarer Sicht ist der Weitblick schlichtweg gigantisch. Am südlichen Ende der Cliffs of Moher fällt der Blick auf Hag’s Head und wenn man Glück hat sogar bis zu Loop Head und den den Umrissen der Küste von Kerry in weiter Ferne. Im Westen stechen die Aran Islands am Horizont ins Auge, während man im Norden die kleine Ortschaft Doolin überblickt und an manchen Tagen obendrein die Gipfel der Twelve Bens in Connemara erkennen kann. Damit reiht sich der O’Briens Tower nicht selten unter die Top 10 der besten Aussichtspunkte der Grünen Insel!

Ist der O’Briens Tower an den Cliffs of Moher barrierefrei?

Die Cliffs of Moher zählen zu den vielen barrierefreien Sehenswürdigkeiten in Irland. Das Besucherzentrum sowie die Hauptaussichtspunkte sind ebenerdig und problemlos mit dem Rollstuhl zu erreichen. Der Weg auf die Anhöhe des O’Briens Tower ist zwar gefestigt jedoch steil und daher nicht unbedenklich als barrierefrei zu beschreiben. Allerdings stehen Menschen mit eingeschränkter Mobilität sogenannte Shuttle Buggies zur Verfügung, mit deren Hilfe das gesamte Gelände erschlossen werden kann. Wer diesen Shuttle Service während seines Besuchs nutzen möchte, sollte das Besucherzentrum vorab kontaktieren.

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Über den Autor

Nadja Uebach

Da ich seit 2008 auf der grünen Insel lebe, bedeutet Irland für mich in erster Linie Alltag. Wenn ich nicht mit meinem Laptop bewaffnet in einem Café oder Zuhause sitze und schreibe, findet man mich höchstwahrscheinlich mit meinen drei Kindern am Strand. Die Natur, die Kultur und insbesondere die Menschen sorgen dafür, dass sich in unseren Alltag immer wieder ein bisschen Magie einschleicht. Diese besondere irische Alltagsmagie versuche ich in meinen Texten in Worte zu fassen.

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