Aktivitäten in Irland

Von Tarbert nach Killimer: Mit der Fähre über den Shannon

Shannon-Fähre Killimer Tarbert
Written by Neil Saad

Die Westküste von Irland gehört zu den beliebtesten Reiserouten. Die Strecke von Galway über den Burren, die Cliffs of Moher nach Kerry und weiter nach West Cork umfasst neben abwechslungsreichen Landschaften auch zahllose Sehenswürdigkeiten, einsame Örtchen und lebhafte Kleinstädte. Mittendrin, zwischen den Grafschaften Kerry und Clare, bildet die riesige Mündungsbucht des Shannon eine natürliche Grenze. Da keine Brücke das große Gewässer überspannt, führt die einzige Landverbindung über die Stadt Limerick. Wer jedoch lieber in Küstennähe bleiben möchte, um seine Reise entlang der wilden Atlantikküste schneller fortzusetzen, für den bietet die Fähre von Tarbert nach Killimer über den Shannon eine Alternative. Wir werfen einen Blick auf die Shannon-Fähre und ihre Umgebung.

Die Shannon-Mündung: Natürliche Grenze zwischen Kerry und Clare

Der Fluss Shannon ist mit 360 Kilometern Länge der längste Fluss der irischen Insel. Hierbei kommt seine Mündung einer großen Bucht gleich. Diese stellt die natürliche Grenze zwischen den beiden Grafschaften Clare im Norden und Kerry im Süden dar. Am Ostende der Mündung befindet sich die Stadt Limerick. Von dort aus weitet sich die Mündung stark aus, ehe sie den Atlantik erreicht. Dort, wo das Wasser des Shannon auf den Ozean trifft, bilden im Norden der Loop Head und im Süden der Kerry Head den Mündungsmund.

Für Reisende auf dem Wild Atlantic Way stellt die Mündung des Shannon ein Hindernis dar. Die erste Brücke, die den mächtigen Fluss überquert befindet sich in Limerick. Zwar ist ein Abstecher in die historische Stadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten in ihrem Umland durchaus den Umweg wert. Doch wer südlich vom Shannon der Küste von Kerry folgen möchte, für den stellt die Shannon-Fähre von Killimer nach Tarbert eine exzellente Abkürzung dar.

Shannon-Fähre Tarbert Killimer

Die mächtige Shannon-Mündung (Foto: Neil Saad/ MyEmeraldBlog)

Killimer-Tarbert-Fähre: zwei kleine Hafenorte im Fokus

Die Shannon-Fähre verbindet die beiden kleinen Orte Killimer und Tarbert miteinander. Killimer ist ein winziges Dorf, in dem sich die Anlaufstelle für die Fährverbindung auf der Uferseite der Grafschaft Clare befindet. Der Ort liegt keine zehn Kilometer vom größeren Kilrush entfernt. Während Killimer abseits des kleinen Fährhafens wenig Sehenswürdigkeiten bietet, lohnt sich ein Halt in Kilrush. Historische Gebäude, Kirchenbauwerke sowie mit dem Vandeleur Walled Garden ein kleines Gartenparadies machen den Aufenthalt abwechslungsreich.

Jenseits der Wasser des Shannon liegt der Fährort Tarbert. Zugleich stellt dieser den nördlichsten Punkt des County Kerry dar. Hierbei besteht Tarbert aus zwei Teilen: Dem Festland sowie einer kleinen Insel, die über einen natürlichen Steg mit dem Festland verbunden ist. Auf dieser Tarbert Island befindet sich der Fährhafen sowie das Tarbert Lighthouse. Der Leuchtturm geht zurück auf das frühe 19. Jahrhundert und dient bis heute Schiffen bei der Durchfahrt durch die Shannon-Mündung. Im verträumten Dorfkern von Tarbert selbst befinden sich historische Gebäude wie ein altes Gefängnis und Gerichtsgebäude.

Mit der Killimer-Tarbert-Fähre die Shannon-Mündung überqueren

Seit 1969 können Reisende die mächtige Flussmündung zwischen Killimer und Tarbert mit der Shannon-Fähre überqueren. Dadurch sparen sie sich eine gut 190 Kilometer langen Umfahrung der Mündung. Die Überfahrt mit der Fähre dauert heutzutage knapp 20 Minuten. Dazu stellt die Fährgesellschaft eine kleine Autofähre bereit. Stündlich begibt sich diese auf ihre Reise zwischen den beiden Uferseiten. Dabei findet der Verkehr ganzjährig statt. Während der geschäftigen Sommermonate sind gar zwei Fährboote im Einsatz. Auf dem Schiff selbst können neben Fahrzeugen unterschiedlicher Größe auch Fahrräder, Motorräder, aber auch Fußgänger mitfahren. An Bord gibt es neben Toiletten auch einen kleinen Getränkeladen, um während der kurzen Überfahrt einen Kaffee oder ein kühles Getränk an Deck zu genießen.

Die Reise mit der Shannon-Fähre von Killimer nach Tarbert selbst ist ein angenehmes Unterfangen. Während das stabile Boot gemächlich, aber stetig seinen Weg durch die seichten Wellen des Flusses macht, ist die Aussicht auf die Ufer von Clare und Kerry ein ansehnliches Vergnügen. Deshalb ist die Nutzung der Fähre nicht nur eine Zeitersparnis, sondern auch eine erholsame und willkommene Abwechslung von einer Fahrt entlang der Küstenstraßen im Westen von Irland.

  • Die detailierten Fahrpläne der Fährgesellschaft sowie Informationen zu den Fahrpreisen können auf der Webseite der Shannon-Fähre zwischen Killimer und Tarbert eingesehen werden. Fährtickets sind online buchbar.
Shannon-Fähre Clare Kerry

Die Shannon-Fähre von Killimer nach Tarbert (Foto: Neil Saad/ MyEmeraldBlog)

Mit der Shannon-Fähre den Süden von Clare und den Norden von Kerry entdecken

Abseits der Fährorte selbst bietet deren Umland in Süd-Clare und Nord-Kerry einiges zu entdecken. Deshalb ist eine Überfahrt mit der Shannon-Fähre zwischen Killimer und Tarbert in jeder Hinsicht empfehlenswert. Wer von Norden aus in Richtung Süden reist, mag einen Abstecher zu den Kilkee Cliffs und eine Weiterfahrt über den Loop Head Drive einplanen. Die Landschaft des Loop Heads mit seinem Leuchtturm am Ende der Landspitze zählt zweifelsohne zu den schönsten Orten in West-Irland. Doch auch der Norden von Kerry auf der anderen Uferseite bietet einiges. Historische Städte wie Listowel, Badeorte wie Ballybunnion oder der Rundwanderweg auf dem Kerry Head laden zu einem abwechslungsreichen Tagesausflug nach North Kerry ein, bevor es entlang der Küste weiter in die beliebten Regionen wie Tralee, Dingle oder nach Killarney zum Ring of Kerry geht.

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Über den Autor

Neil Saad

Bereits seit 2009 bereiste ich Irland mehrmals im Jahr und zu jeder Jahreszeit. Im Herbst 2021 zog ich schließlich auf die Grüne Insel und lebe seit dem im Kingdom of Kerry. Besonders das Wandern in Irland hat es mir hier angetan und so erkunde ich zu Fuß die irischen Gebirge und Wanderwege. Aber auch auf klassischen Road Trips liebe ich es, das Land immer wieder neu zu entdecken. Dabei bevorzuge ich das Prinzip des Slow Travel, denn gerade in Irland ist weniger ganz oft so viel mehr. Mit der Liebe zur grünen Insel kam auch der Wunsch, über Land und Leute zu schreiben und möglichst viele Menschen daran teilhaben zu lassen.

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