Er entspringt in den einsamen, kahlen Weiten der Cuilcagh Berge im Norden der Republik Irland, genauer in der Grafschaft Cavan. Er schlängelt sich dann bergabwärts, bildet zahlreiche Seen, wird größer und größer. Auf seiner Reise verbindet er 11 Grafschaften miteinander, bis er schließlich gemächlich fließend, bei Limerick in den Atlantik mündet. Die Rede ist vom Shannon Fluss, dem mit seinen 370 Kilometern längsten und auch wasserreichsten Fluss der Grünen Insel und der gesamten britischen Inseln.
Inhaltsverzeichnis
Den Shannon entdecken
Bereits im Mittelalter ist der Shannon Fluss eine wichtige Lebensader für die Bewohner der Grünen Insel. Nicht nur beherbergen seine kühlen Fluten fangfrischen Fisch und damit eine wichtige Nahrungsgrundlage. Auch blüht an den Ufern des Flusses der Handel, denn dieser ist eine wichtige Verkehrsader. Das bleibt der Shannon für Irland noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Durch Kanäle, wie dem Grand Canal und dem Royal Canal werden Irlands Wasserwege miteinander vernetzt. Hierzu eine Anekdote am Rande: Darüber lieferte die Dubliner Brauerei Guinness lange Zeit ihr Bier mit dem Lastkahn an die Pubs am Shannon aus. Erst als die Eisenbahn einen schnelleren Transport ermöglicht, verliert der Shannon als Warenverkehrsweg schnell an Bedeutung.
Sehr zum Glück der heutigen Urlauber, denn so ist der Shannon und seine marschigen Ufer ein wahres Erholungs-Paradies. Ganz gleich, ob man mit einem Hausboot auf dem Shannon schippert, an seinen Ufern entlang radelt oder wandert. Der Shannon birgt eine einzigartige Idylle, die die Besucher verzaubert.
Mit dem Hausboot auf dem Shannon unterwegs
Da auf dem Shannon heute keine Lastkähne mehr unterwegs sind, geht es auf ihm gemütlich zu. Perfekt also, um mit dem Hausboot den schiffbaren Bereich des Flusses und die beschaulichen Orte (und Pubs) an seinen Ufern zu erkunden. In Irland ist kein Führerschein nötig, um sich mit einem Hausboot auf die Reise zu machen. Tagsüber kann man von Deck aus die Landschaft an sich vorbeiziehen lassen und seinen Gedanken nachhängen. Oder man macht an einem der vielen Piere unterwegs fest und erkundet zu Fuß oder mit dem Rad die Gegend. Auf dieser Seite sind alle Wasserstraßen eingezeichnet, außerdem die Stellen, an denen Schleusen oder starke Strömungen lauern und mögliche Anlegeorte. Wenden Sie sich gerne unverbindlich an uns, wenn Sie mehr über einen Bootsurlaub in Irland erfahren möchten.
Radwege am Ufer des Shannon
Auch das Ufer des Shannon bietet ein weites Spektrum an Aktivitäten. So lassen sich mit dem Fahrrad entlang des Ufers und am Rande seiner weitläufigen Marschen schöne, aktive Tage verbringen. Oftmals führen die Radwege zwar nicht direkt am Fluss entlang, aber es gibt gut ausgebaute Radwege, etwa um den Lough Derg, den der Shannon bildet, herumführen. Weiter nördlich, bei Birr, gibt es eine weitere schöne Radroute, die den Shannon miteinbezieht. Und in Clonmacnoise endet die Pilgrim’s Route, die in Ballycumber beginnt. Ebenfalls eine schöne Radroute. Mehr Infos zu Radwegen um den Shannon findet Ihr hier.
Wandern entlang des Shannon River
Mit Wanderschuhen an den Füßen können Sie die Region um den Shannon wunderbar erkunden. Besonders schön sind die Shannon Waterway Walks. Auf idyllischen Pfaden erkunden Sie die Landschaft an den Ufern des Flusses. Ein besonderes Highlight ist der etwa 14 km lange Shannon Blueway Boardwalk im County Leitrim. Der Wanderweg schwimmt (ja, Sie haben richtig gelesen) auf einer kurzen Strecke auf den Fluten des Flusses.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten am Ufer des Shannon
Am Ufer des Shannon River zeugen Ruinen von alten Burgen und klösterlichen Anlagen von der zentralen Rolle, die der Fluss schon weit vor unserer Zeit für die Menschen in Irland spielte. Heute lässt sich deshalb am Flussufer vieles entdecken. Das sind nur einige der Schätze an den Ufern des Shannon Flusses.
Clonmacnoise
Die wohlbekannte Klosteranlage Clonmacnoise liegt auf einer Anhöhe oberhalb des an dieser Stelle ruhig dahinfließenden Shannon. Das Kloster geht auf den Heiligen Ciarán zurück. Nach seinem Tod wurde dieses zu einem bekannten Pilgerort und galt als Hochburg klerikaler Handwerkskunst. Wertvolle Reliquienbehälter und Bischofsstäbe wurden in Clonmacnoise hergestellt. Heute erinnern nur noch Ruinen an die einstige Größe des Klosters. Aber zwischen den verwitterten Grabsteinen und Gebäudemauern mit dem Blick über den Shannon ist dieser heute noch heute ein wundervoller, besinnlicher Ort. Offizielle Website: http://www.heritageireland.ie
Athlone Castle
Das Athlone Castle liegt ebenfalls direkt am Shannon. Heute befindet sich in der Burg aus dem 13. Jahrhundert die Touristen Information. Mehrfach in ihrer Geschichte wurde die Burg zerstört und wieder aufgebaut. Auch die Stadt selbst lohnt einen Besuch. Die Innenstadt ist bunt, birgt schöne Cafés und Restaurants und nimmt den Besucher mit auf eine Reise in die Vergangenheit.
Limerick
Wo heute in Limerick das King John´s Castle thront, errichteten bereits die Wikinger eine Festung. Die strategisch günstige Lage mit direktem Zugang zum Meer wussten sie wohl zu schätzen. Ähnliche Gedanken brachten wohl King John, Bruder von Richard Löwenherz, dazu, im 13. Jahrhundert eine Burg mit wehrhaften Mauern zu erbauen. Sie diente zum Schutz der englischen Siedler und war hart umkämpft. Heute beherbergt die Burg ein Besucherzentrum, das die Besucher in seine bewegte Geschichte eintauchen lässt. Offizielle Website: https://www.shannonheritage.com/KingJohnsCastle/
Wie der Shannon zu seinem Namen kam
Wie vieles in Irland hat auch der Name des Flusses Shannon eine Legende zum Ursprung. Die Enkelin des Meeresgottes Lir, Sionan war eine äußerst neugierige junge Frau. Ihr kam zu Ohren, dass es an einer versteckten Quelle den sagenumwobenen Lachs der Weisheit geben sollte. Wer diesen aß, der sollte alle Weisheit dieser Welt erlangen. Kurzum entschloss sie sich, diesen Lachs zu fangen, was ihr auch gelang. Sie briet ihn über dem Feuer und … war weise. Aus Rache aber über ihren Wissensdurst schwoll die Quelle zu einem Fluss an und begrub Sionan in den Fluten. So entstand der Fluss Shannon, der anglizierte irische Name von Sionan.
Der Shannon – auch in einem Volkslied verewigt
Where the River Shannon Flows
There’s a pretty spot in Ireland that I always claim for my land
where the fairies and the blarney will never never die
It’s the land of the shill la lah my heart goes back there daily
to the girl I left behind me when we kissed and said goodbye
Sure no letter I’ll be mailing for soon will I be sailing
and I’ll bless the ship that takes me to my dear old Erin’s shore
There I’ll settle down forever I’ll leave the old sod never
and I’ll whisper to my sweetheart, „Come and take my name, for sure“
Refrain:
Where dear old Shannon’s flowing
where the three leaved shamrock grows
where my heart is I am going to my little Irish rose
and the moment that I meet her
with a hug and kiss I’ll greet her
for there’s not a colleen sweeter
where the River Shannon flows
Ich lese die Berichte hier sehr gern und würde mir wünschen, dass speziell für die irisch-gälischen Namen ein Aussprachehinweis eingefügt wird.
Sehr geehrte Frau Brecheis, soeben habe ich einen Beitrag im 3 sat gesehen, wo über den Fluss Shannon ein Radweg genau über einem Wehr entlang geht.
Ich habe dies nur durch Zufall bemerkt. Könnten Sie mir genau sagen wo dieser ist. Es war als Weg und als Architekturbauwerk sehr interessant.
Vielen Dank für Ihr Bemühen,
ich verbleibe mit freundlichen Grüßen Chris Lange
Hallo Chris,
könnte das möglicherweise der Meelick Weir and Walkway gewesen sein?
Herzliche Grüße
Cindy