Über die Schönheit der Region Connemara im Westen von Galway braucht man (fast) keine Worte mehr verlieren. Sie ist eine schroffe Landschaft zwischen den Wellen des wilden Atlantik und steinigen Berghängen. Hierbei vergisst man in ihrer Weite den Rest der Welt, verliert sich in den endlosen Moorgebieten und Gebirgen. Um dieses Gefühl besonders intensiv zu erfahren, heißt es die Stiefel zu schnüren und in dieser wunderschönen Landschaft von Connemara wandern zu gehen. Hierbei können abenteuerlustige Bergwanderer verschiedene Gebirgszüge und den Nationalpark entdecken. Daneben gibt es für ausdauernde Wanderer eine ausgeschilderte, mehrtägige Fernwanderstrecke sowie einfache Tagesrouten und Kurzstrecken für Jedermann. Dabei haben alle Eines gemeinsam: Sie ermöglichen es, in der schönsten Region von Galway zu wandern.
Inhaltsverzeichnis
In Connemara wandern
Die Region Connemara ist der westliche Teil der Grafschaft Galway. Aufgrund ihrer wilden Landschaft und der vielen Sehenswürdigkeiten ist sie ein beliebtes Reiseziel im Westen von Irland. Neben einer langen Küste zeichnet sich die Gegend vor allem durch endlose Moorgebiete aus, zersplittert durch zahllose Seen. Daneben befinden sich drei Gebirgszüge in Galways Westen: die Twelve Bens, die Maumturks sowie ein Teil der Partry Mountains an der Grenze zur Grafschaft Mayo. Höchster Punkt ist mit 729 Metern die Bergspitze von Benbaun in den Twelve Bens.
Zur Vorbereitung auf das Wandern in Connemara ist zu beachten, dass die Gebirgszüge weitestgehend isoliert sind. Anders als in vielen anderen Gebirgen führen keine Bergstraßen oder Pässe durch die höheren Regionen. Dadurch bilden die Gebirge jeweils für sich zusammenhängende, unerschlossene Gebiete, die nur schwierig zu erreichen sind. Wer sich in diese Bergregionen begibt, benötigt ein paar grundlegende Fähigkeiten und Kenntnisse. Der Umgang mit einer Landkarte und einem Kompass sollte geübt sein. Dazu ist die richtige Ausrüstung und Kleidung wichtig. Hierbei gilt: Lieber auf Nummer sicher gehen als es später bereuen.
Bergwandern in Connemara
In den atemberaubenden Bergwelten von Connemara zu wandern ist für erfahrene Bergwanderer eine tolle Erfahrung. Die oftmals steinigen Gebirgshänge mit ihren steilen Felswänden und schroffen Bergspitzen bieten für Wanderfans eine Vielzahl an Herausforderungen. Hierzu finden sich i den drei Gebirgen der Region, den Twelve Bens, den Maumturks und den Partry Mountains, ausreichende Routen für mehrtägige Wanderurlaube.
In Galway wandern: Die Maumturks
Der zweitgrößte Gebirgszug der Grafschaft Galway sind die Maumturks. Sie liegen im Nordosten von Connemara, nördlich von Maum Cross und der Verbindungsstraße nach Clifden. Im Westen grenzt sie das Inagh Valley von den Twelve Bens ab. Dagegen im Osten bildet das Maam Valley die natürliche Grenze zu den Partry Mountains. Hierbei verlaufen die Berge der Maumturks in Nord-Süd-Richtung. Ihre höchste Erhebung ist Binn idir an dá Log (deutsch: Spitze zwischen den Senken) mit 702 Metern.
Die Berge der Maumturks zeichnet ihre steilen Bergspitzen und Hänge aus. Für Wanderer stellt dies eine sportliche Herausforderung dar. Dazu neigt das Gebirge dazu, wie so häufig in Irland, sich unter dichten Wolkendecken zu verstecken. Dementsprechend sind gute Navigationskenntnisse erforderlich um die entlegenen Region der Maumturks sicher zu erkunden. Zumal die Region zu den weniger besuchten Wandergebieten Irlands zählt. Deshalb sind etablierte Trampelpfade kaum vorhanden. Jedoch wer sich in die höheren Regionen der Maumturks wagt oder einen erfahrenen Wanderführer engagiert, der darf sich auf traumhafte Wandererlebnisse freuen.
Der Maumeen Mountain Pass
Eine einfache Wanderung in den Maumturks ist der Maumeen Mountain Pass. Dieser Bergpass ist ein Wanderpfad, der aus dem Inagh Valley im Westen hinauf auf einen Sattel zwischen den Bergen Bin Mhor und Binn Chaonaigh führt. Dort befindet sich eine kleine Kapelle, gewidmet dem heiligen St. Patrick. Eine Statue des irischen Nationalheiligen steht vor dieser und überblickt die atemberaubende Landschaft. Die Strecke von der Straße zur Kapelle sind eineinhalb Kilometer und sind mit einer moderaten Fitness gut zu bewältigen.
Wandern in den Partry Mountains
Die Patry Mountains sind der östlichste Gebirgszug von Connemara. Sie erstrecken sich entlang der Grenze zwischen den Grafschaften Galway und Mayo. Hierbei liegt ein signifikanter Teil des Gebirges in der Nachbargrafschaft. Dort befindet sich auch die höchstgelegenste Bergspitze: Maumtrasna mit 682 Metern. Das höchste Pendant auf Gebiet der Grafschaft Galway ist Devil’s Mother, der Berg im Rücken des Ortes Leenaun am Killary Harbour. Von dort erstreckt sich der Gebirgszug südlich entlang des Maam Valley bis zu den südlichsten Ufern des Lough Mask und dem nordöstlichsten Teil des Lough Corrib.
Für das Wandern in Connemara ist vor allem der Nordteil der Partry Mountains bei Leenaun von Interesse. Insbesondere steht Devil’s Mother im Blick der Abenteurer. Nicht nur aufgrund des vielsagenden Namens. Tatsächlich zeichnet sich die Bergform von den sanften Ufern des Killary Harbours aus, beinahe bedrohlich ab. Letztlich ist eine Wanderung auf Devil’s Mother in den Partry Mountains eine herausfordernde, aber vor allem befriedigende Bergwanderung. Tolle Aussichten, klare Sicht vorausgesetzt, belohnen für etwaige Strapazen entlang der steilen Berghänge.
Das Herz von Connemara: Wandern in den Twelve Bens
Das bekannteste Gebirge von Galway sind die Twelve Bens, häufig auch als Twelve Pins bezeichnet. Ihr Name leitet sich vom irischen Wort Binn ab, welches übersetzt „Spitze“ bedeutet. Jedoch befinden sich nicht nur zwölf Bergspitzen in dem Gebirgszug. Vielmehr sind es über dreißig einzeln gelistete Erhöhung mit einer Gesamthöhe von über 400 Meter, die zusammen die Twelve Bens bilden. Hierunter befindet sich mit Benbaun der höchste Berg in Galway. Ein großer Teil der Twelve Bens gehört zum Nationalparkgebiet.
Beliebte Wanderungen in den Twelve Bens sind die sogenannten Horseshoes. Dabei folgt die Wanderroute dem Verlauf mehrerer Berge, die in der Form eines Hufeisens ein Tal umrahmen. Darunter ist der Glencoaghan Horseshoe Loop der Bekannteste. Er hat eine Gesamtlänge von 15 Kilometern und umfasst sechs verschiedene Bergspitzen. Damit stellt er eine echte, sportliche Herausforderung für das Wandern in Connemara dar.
Im Connemara Nationalpark wandern
Der Connemara Nationalpark befindet sich im Nordwestteil der Region. Ein Besucherzentrum im Ort Letterfrack ist Ausgangspunkt für die meisten Besucher des Nationalparks. Neben einem großzügigen Parkplatz, Toiletten, Cafés und einem Souveniershop erhalten Besucher dort alle Informationen über den Park. Dazu ist er Start und Ziel für Wanderungen auf den Diamond Hill.
Diamond Hill
Der Diamond Hill im Connemara Nationalpark begrüßt Wanderer bereits aus dem Ortskern von Letterfrack. Trotz seiner überschaubaren Höhe von 442 Metern zeichnet sich seine Silhouette deutlich gegen den Himmel ab. Eine Wanderung zu seiner Bergspitze ist eine populäre Outdoor-Aktivität bei Galway-Urlaubern. Dabei ist die Wanderung nicht nur den Profis überlassen. Vielmehr führt ein gut ausgebautes Pfadsystem vom Besucherzentrum des Nationalparks hinauf auf den Diamond Hill. Hierbei können Wanderer drei farblich unterschiedlich markierten Wegen unterschiedlicher Länge und Anspruchs folgen.
In Galway wandern: Der Western Way in Connemara
Das Fernwandern ist in Irland eine besondere Sache. Ein umfassendes Netz von Fernwanderwegen macht es möglich, nahezu die gesamte Grüne Insel zu Fuß zu erkunden. Eine dieser mehrtägigen Strecken ist der Western Way. Er verbindet die Orte Oughterard im County Galway und Bunnyconnellan im Nordosten der Grafschaft Mayo. Somit führen die ersten Etappen der über 200 Kilometer langen Route durch einen Teil von Connemara. Dabei passieren Wanderer einen Teil des traumhaften Inagh Valley bei Maum, überqueren nach Westen über den Maumeen-Bergpass die Maumturks und folgen schließlich dem Ostrand der Twelve Bens nördlich zum Etappenort Leenaun. Nur für sich sind diese beiden Tagesetappen die Mühen wert.
Wandern in Connemara: Entspannte Wanderungen für Jedermann
Das Wandern in Connemara bietet vielfältige Herausforderungen. Allerdings gibt es auch zahlreiche, schöne Routen, die Wanderer mit Muße zurücklegen können. Sie eignen sich ideal um während einer mehrtägigen Auto-Rundreise einen Tag an der frischen Luft zu verbringen.
Der Derrigimlagh Bog Walk: Im einsamen Galway wandern
Ein kurzes Stück südlich von Clifden befindet sich der Derrigimlagh Bog. Das weitläufige Moorgebiet war Ort von zweierlei historischer Ereignisse. Zum Einen unterhielt der italienische Erfinder Macroni hier die erste Radiostation der Welt. Aus dem irischen Nirgendwo sendete er Anfang des 20. Jahrhunderts erste Radiosignale durch die Welt. Zum anderen erlebten die Piloten Alcock und Brown in dem Moor eine Bruchlandung nachdem sie 1919 den ersten Nonstop-Flug über den Atlantik erfolgreich bewältigten. Die Landestelle markiert heute eine weiße Skulptur in Form eines Flugzeugflügels inmitten des Moors. Ein hölzerner Pfad führt von der Hauptstraße durch das morastige Gebiet zu dieser Skulptur. Die ebenerdige Wanderung hin und zurück ist für Jedermann gut schaffbar und dauert insgesamt eine Stunde. Verschiedene Infotafeln vermitteln unterwegs alles Wissenswerte rund um die historischen Ereignisse im Derrigimlagh Bog. Eine schöne und entspannte Möglichkeit, im einsamen Galway zu wandern.
Zu Fuß nach Omey Island
Die Insel Omey Island liegt im westlichsten Teil von Connemara. Ihre Besonderheit ist, dass sie bei Ebbe zweimal täglich eine Landverbindung zum Festland hat. Durch das Wattenmeer, welches dann Insel und Festland verbindet, können Autos fahren und Fußgänger laufen. Die Strecke hat eine Länge von 750 Metern und ist somit in zehn Minuten zu Fuß zu bewältigen. Auf Omey Island selbst gibt es lediglich wenige, kurze Straßen. Entlang dieser und über ausgetrampelte Pfade lässt sich die Insel gemütlich erkunden. Strände, ein Binnensee und eine ansonsten raue Landschaft machen die Wanderung über die Insel zu einem erholsamen Erlebnis. Hierbei können Wanderer selbst entscheiden, wie lange sie unterwegs sein möchten. Vor dem Besuch sind die täglichen Gezeiten zu prüfen damit der Weg zur Insel – und zurück – frei ist.
Inselwanderungen auf Inishbofin
Die Insel Inishbofin ist eine kleine, bewohnte Insel vor der Küste von Connemara. Vom kleinen Hafen von Cleggan aus fährt täglich die Fähre zu dem acht Kilometer vor der Küste liegenden Eiland. Auf der Insel warten drei Rundwanderungen darauf, entdeckt zu werden. Die drei Wanderungen führen durch verschiedene Abschnitte von Inishbofin. Dabei variieren die Strecken zwischen fünf und acht Kilometern Länge. Entsprechend müssen Inselwanderer mehrere Stunden für die jeweilige Wanderungen einplanen. Hierbei lassen sich diese wunderbar miteinander kombinieren. Unterwegs entdecken die Wanderer die Sehenswürdigkeiten der Insel wie das Dún Mór, ein Ringfort aus der Steinzeit. Die Insel hat keine nennenswerten Erhöhungen, wodurch die Wanderungen entlang der kleinen Straßen und der wilden Pfade keine allzu große Herausforderungen sind. Zudem ist die Insel bewohnt und bietet deshalb die Möglichkeit, sich nach der Wanderung bei einem Kaffee zu erholen.
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