Der irische Nationalheilige Sankt Patrick, dem zu Ehren am 17. März überall auf der Welt Guinness-Gläser klirren und weltbekannte Sehenswürdigkeiten in Grün erstrahlen, hat in Irland zahlreiche Spuren hinterlassen. Überall auf der Grünen Insel ist Sankt Patrick gegenwärtig und zahlreiche Legenden ranken sich um seine Taten. Taten, die meist mit bestimmten Orten verbunden sind, wie zum Beispiel dem Rock of Cashel. Ein kleiner Spoiler: aus Schreck vor dem Heiligen, hätte sich der Teufel fast daran verschluckt! Wir stellen Euch die Orte in Irland vor, die der Heilige Patrick Legenden und Geschichten zufolge aufgesucht hat. So könnt Ihr Irland auf den Spuren des Sankt Patrick entdecken.
Inhaltsverzeichnis
Rock of Cashel, Co. Tipperary
Der Rock of Cashel in der irischen Grafschaft in Tipperary im Süden Irlands ist ein imposanter Fels, der aus den grünen Weiten emporragt. Auf ihm thronen heute, immer noch majestätisch anzusehen, die Ruinen einer alten Klosterfestung. Einer Legende nach soll es Sankt Patrick gewesen sein, der den Fels an just diese Stelle setzte und das kam so: Der Teufel war gerade dabei, ein gutes Stück Fels aus den Slieve Mountains herauszubeißen, als ihn Sankt Patrick überraschte. Überrascht vom Erscheinen des Heiligen spie der Teufel, um sich nicht zu verschlucken, den Brocken wieder aus. Weit hinein in die Ebene von Tipperary. Ein ähnliche Erzählung überliefert, dass der Teufel den Felsen ausspuckte, als er sah, wie Sankt Patrick eine Kirche erbauen ließ.
Eine weitere Legende besagt, dass Sankt Patrick auf dem Rock of Cashel den irischen König Aenghus taufte. Bei der Zeremonie stampfte Patrick des Öfteren vehement mit seinem Bischofstab auf den Boden. Bei einem der Male durchbohrte er aus Versehen den Königsfuß. Der König dachte, es sei wichtiger Teil der Zeremonie und stand die Schmerzen mit versteinerter Mine durch. Ob sich dieses Missverständnis später noch aufklärte, ist leider nicht überliefert.
Croagh Patrick, Co. Mayo
Der markante Berg in der Grafschaft Mayo, der heute den Namen des Heiligen trägt, war Schauplatz einer weiteren Legende. Sankt Patrick zog sich auf den damals noch Cruach Aigle genannten Berg zurück, um sich ins Gebet zu vertiefen. Es heißt, er betete 40 Tage und Nächte lang auf der Spitze des Berges. Dämonen in Gestalt von Schlangen suchten ihn heim und der Heilige musste sich gegen sie zur Wehr setzen. Fest in seinem Glauben zu seinem Gott gelang ihm dies auch und die Schlangen suchten das Weite und verschwanden gleich aus ganz Irland.
Hill of Slane, Co. Meath
Der Hill of Slane ist unweit des berühmten Hill of Tara gelegen. Es heißt, Sankt Patrick habe auf dem Hill of Slane das allererste Osterfeuer Irlands entzündet. Er trat damit in Konkurrenz mit den „heidnischen“ Ritualen, die von Druiden auf dem Hill of Tara abgehalten wurden. Auf der Kuppe des Hügels gründete Patrick eine Kirche, aus der in späteren Jahren dann eine Kathedrale wurde. Eine weitere Legende besagt, dass ihm der irische Hochkönig bei seinem Tod untersagte, auf dem Hill of Slane ein Feuer zu entzünden. Darauf gab Sankt Patrick nichts. Mit seinem Tod wurde er dennoch nicht bestraft, denn es gelang ihm, den König zum Christentum zu bekehren, und zwar … mit einem dreiblättrigen Kleeblatt. Mit diesem erklärte er die Dreifaltigkeit aus Vater, Sohn und Heiligem Geist.
Down Cathedral, Co. Down
In der Down Cathedral soll Sankt Patrick begraben liegen. Damit ist die Kathedrale wohl einer der wichtigsten Orte, um auf den Spuren von Sankt Patrick in Irland zu wandeln. Die Grabstätte, die Patrick zugesprochen wird, ist mit einem großen Granitblock gekennzeichnet. Die Kathedrale wurde im 12. Jahrhundert auf dem Gelände eines alten Benediktinerklosters errichtet. Die Kathedrale wartet mit filigranen Buntglasfenstern, einer beeindruckenden Orgel und alten Kastenbänken auf.
Saul Church, Co. Down
In der Nähe befindet sich die Saul Church. Dieser Ort gilt als die Wiege des Christentums in Irland. Sankt Patrick und seine Gefährten sollen nur wenige Kilometer entfernt von hier an der Mündung des Slaney Rivers Fuß auf irischen Boden gesetzt haben. Der örtliche Stammeshäuptling soll den Ankömmlingen eine Scheune als Schutz vor dem heranziehenden Regen gegeben haben. Das altirische Wort für „Scheune“ ist „Sabhall“. In der anglisierten Version wurde daraus „Saul“. Von hier aus begann der Heilige Patrick die Grüne Insel zu missionieren.
Slieve Patrick Statue, Co. Down
Nicht weit davon entfernt steht eine beeindruckende, monumentale Statue des Heiligen. Sie gilt als die größte Statue des Sankt Patrick auf der ganzen Welt. Weithin sichtbar thront sie auf einem Berg. Gnädig blickt der Heilige Patrick in die Ebene zu seinen Füßen.
St. Patrick Centre, Stadt Downpatrick
Als weltweit einzige Ausstellung widmet sich das St. Patrick Centre der Geschichte des Heiligen und seinem Werk in Irland. Ein Ort, der Euch tief in die Geschichte von Sankt Patrick in Irland eintauchen lässt. Es beginnt bei seiner Kindheit im römischen Großbritannien, führt durch die Geschichte seiner Gefangennahme von irischen Piraten, bis hin zu seinen Taten als Missionar in Irland.
St. Patrick’s Cathedral, Stadt Armagh
Maumeen-Pass, Co. Galway
Auf diesem 430 Meter hohen Gebirgspass soll Sankt Patrick bei einer Quelle übernachtet haben. Diese ist heute heilig und wird von einer kleinen Wallfahrtskapelle flankiert. Die Statue, welche die Kapelle ziert, zeigt Patrick nicht etwa als weisen, bärtigen Bischof, sondern als jungen Mann.
… und dann wäre da noch der Mám Éan Pass (Pass der Vögel), je nach Schreibweise auch Máméan oder Maumeen, der in Connemara das Inagh Valley mit dem Joyce Country verbindet.
Auf dem Gipfel des Passes, wo Patrick auf seiner Wanderung bei einer heute heiligen Quelle übernachtet haben soll, stehen eine kleine Wallfahrtskapelle und eine Statue von ihm. Ungewöhnlich ist, dass er hier nicht als bärtiger Alter mit Bischofsmütze, sondern als junger bartloser Spund mit einer einfachen Kappe dargestellt ist. Unter der Statue ist in den Stein gemeißelt auch nichts von ‘Heiligkeit’ zu lesen, sondern er wird schlicht ‘Pádraig Mór na hÉireann’ (Patrick der Große von Irland) genannt.
Glaubt man dem verstorbenen Éamonn Mac Thomáis (1923 – 2002) und seinem Buch “Me Jewel and Darlin’ Dublin”, brachte Patrick übrigens seinen Braumeister Mescan mit, als er im Jahr 448 (über den Mám Éan Pass?) nach Dublin kam. Und so könnte man jetzt darüber spekulieren – ich glaube als souveräner Heiliger wird er mir nicht böse sein – ob die beiden oben an der Quelle auch Bier gebraut haben.
Einen schönen Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,
herzlichen Dank für deine Ergänzung. Diesen Ort werde ich in unserem Artikel noch einfügen.
Hab einen schönen, sonnigen Tag und viele Grüße
Ina
Solltest du Fotos brauchen, kannst du mich ja mal kontaktieren.
Slán is beannachtaí
Jürgen
Vielen Dank für die tollen Tipps, liebe Ina!
Wir waren leider schon sehr lange nicht mehr in Irland und müssen unbedingt wieder hin.
Dank deiner Infos und Bilder bekomme ich richtig Fernweh nach der Insel.
Liebe Grüße
Katja
Lieben Dank für diese schöne Rückmeldung 🙂 Sehr, sehr gerne!