Nordirland Sehenswürdigkeiten

Ballintoy Harbour: Mehr als die Eiseninseln

Ballintoy Harbour
Written by Jessica Jirschik

Das unscheinbare kleine Dorf Ballintoy hatten in der Vergangenheit nur wahre Irlandexperten auf dem Schirm. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es gerade einmal 165 Einwohner hat. Doch die Popularität des Ortes ist in den letzten Jahren durch die Serie Game of Thrones drastisch gestiegen. Jährlich pilgern Fans zum Hafen von Herrenhort, um die Eiseninseln zu besichtigen. Wir zeigen Euch, dass Ballintoy Harbour mehr als die Eiseninseln ist.

Ballintoy – verkanntes Juwel an der nördlichsten Küste Nordirlands

Der kleine Ort Ballintoy wird in Reiseführern, wenn überhaupt, mit nur einer Randbemerkung erwähnt, sodass in der Vergangenheit nur wenige hartgesottene Irlandtouristen ihren Weg in diese nördlichste Ecke Nordirlands fanden. Dabei gibt es um das verschlafene Dörfchen unzählige der prächtigsten Sehenswürdigkeiten von Nordirland zu bestaunen, allen voran der wilde, ungezähmte Atlantik.

Früher fand das Dorf hier und da Erwähnung aufgrund seines Erzabbaus, doch seit einigen Jahren ist es ein Mekka für Fans der Fernsehserie „Game of Thrones“, da Ballintoy Harbour Drehort für die Szenen auf den berühmten Eiseninseln war. Diese einseitige Sicht auf Ballintoy Harbour ist allerdings sehr schade, da die Umgebung viel mehr als die Eiseninseln zu bieten hat.

Ballintoy Harbour – Sehenswürdigkeiten

Selbst wer noch nie etwas von „Game of Thrones“ gehört hat, sollte sich Ballintoy Harbour und Umgebung unbedingt näher ansehen. Für Wanderer und Fotografen ist die wilde Natürlichkeit der hiesigen Landschaft ein wahres Paradies. Abgelegene Inseln, schwankende Hängebrücken, zerklüftete Klippen und spektakuläre Sonnenuntergänge – wir zeigen euch, was Ballintoy Harbour zu bieten hat.

The Elephant Rock

Wie ein riesiger urzeitlicher Elefant watet der Elephant Rock durch die Küste westlich von Ballintoy Harbour. Einer Legende zufolge ist die beeindruckende Felsformation der Überrest eines echten Elefanten, der vor einem Vulkanausbruch ins Meer geflohen ist. Welcher Zauber ihn versteinerte und von welchem Vulkan die Rede ist, ist uns zwar unklar, allerdings bringt diese Überlieferung beim Anblick des mächtigen Steinkolosses die Extraportion Magie mit sich, die wir Irlandfans so sehr lieben. Zudem zählt der Elefantenfelsen zu den schönsten natürlichen Basaltbögen dieser Gegend.

White Park Bay

White Park Bay von oben

 ©Tourism Ireland photographed by Chris Hill

Die Dünenlandschaft mit dem malerischen weißen Sandtrand erstreckt sich vom kleinen Fischerdorf Portbraddon bis zum Hafen von Ballintoy. Der makellose Sandstrand lädt zu ausgiebigen Spaziergängen und einem Bad im kühlen Nass ein. Dieses ist aufgrund der starken Strömung allerdings mit Vorsicht zu genießen. Nur sehr gute Schwimmer sollten sich hier in die Fluten oder aufs Surfbrett wagen und stets die aktuelle Wetterlage im Blick haben. Oberhalb des schönen Strandes ist die erste irische Siedlung zu finden. Hier wurden früher Waffen aus Feuerstein und Kalkfelsen gefertigt, beides ist ein natürliches Vorkommen dieser Region.

Dunseverick Falls

Nahe der Causeway Road stürzt ein schmaler Fluss die letzten Meter hinab zum Meer im freien Fall. Das romantische Naturschauspiel lädt zu einer Rast auf der Wanderung über den zerklüfteten Weg der Causeway Road ein.

Carrick-a-Rede Bridge

Carrick a Rede Bridge

 © 2022 Rob Durston, All Rights Reserved

Vor der Küste des County Antrim befindet sich die abgelegene kleine Insel Carrick-a-Rede.  Die unbewohnte Insel ist seit 250 Jahren durch die gleichnamige Hängebrücke mit dem Festland verbunden. In knapp 30 Metern Höhe ist Nervenkitzel vorprogrammiert. Die heutige Touristenattraktion war einst der Übergang von Lachsfischern. Die ursprüngliche Hängebrücke bestand lediglich aus zwei Seilen mit einzelnen Trittbrettern und einem weiteren Seil als Handlauf. Dagegen wirkt die heutige Hängebrücke äußerst solide, wobei beim Blick nach unten in die Fluten dem ein oder anderen Respekt vor den Naturgewalten beigebracht wird. Wer seine Höhenangst überwindet und es auf die andere Seite der Carrick-a-Rede Bridge schafft, wird mit einem wundervollen Ausblick auf die Rathlin Islands belohnt.

Rathlin Island

Rathlin Island

© Gardiner Mitchell/Tourism Ireland

Wem das Beobachten der wilden „Vogelinsel“ aus der Ferne nicht genügt, kann Rathlin Island für eine ausgiebige Wanderung einen Besuch abstatten. Die kleine Insel liegt sechs Kilometer vom nordirischen Festland entfernt und ist mit einer Fähre vom Festland aus erreichbar. Es leben nur wenige Menschen auf Rathlin. Heute ist die Insel vor allem Heimat unzähliger Vogelarten, welche ihre friedliche Ruhe sehr zu schätzen wissen.

Kinbane Castle

Etwa zwölf Minuten mit dem Auto braucht es, um von Ballintoy Harbour östlich zu der alten Ruine Kinbane Castle zu kommen. Es ist vielleicht nicht die größte erhaltene Burgruine, dafür vermitteln die Überreste des ehemaligen Turms mit dem groben Stein einen Eindruck von Dramatik und Authentizität.

Die Eiseninseln – Filmkulisse von Game of Throns

Last but not Least kommen wir um dieses Thema natürlich nicht herum. Ihre große Bekanntheit erlangten die Eiseninseln durch die Fantasy-Saga „Game of Thrones“. Dort bilden sie eine Inselgruppe in der Bucht der Eisenmänner, an der Westküste von Westeros.

Hier herrscht das Haus Graufreud von Peik, eines der Großen Häuser von Westeros. Das dort ansässige Volk von Seefahrern, auch als Eisenmänner bekannt, ist bekannt für ihre robuste und barsche Art.

Wir sind Eisenmänner. Wir sind keine Untertanen. Wir sind keine Sklaven. Wir bestellen weder das Feld, noch schufften wir in der Mine. Wir nehmen uns, was unser ist.

Es wird sehr deutlich, dass man bei einem Besuch in Irland unbedingt abseits der großen Touristenattraktionen wandeln sollte. Auch oder vor allem kleine Dörfer haben ihren besonderen Reiz, sind sie doch meist von ungezähmter Natur und einem eigenwilligen Völkchen umgeben. Und wer weiß? Vielleicht trefft Ihr bei einem Besuch von Ballintoy Harbour auch auf den ein oder anderen Eisenmann.

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Über den Autor

Jessica Jirschik

Wenn es wahr ist, dass wir schon einmal gelebt haben, dann war mein Zuhause definitiv Irland. Seit meiner Jugend zog mich ein undefinierbarer Sog auf die Grüne Insel, doch erst 2017 konnte ich meinen Traum, einer Irlandrundreise wahrmachen. Seitdem ist der Sog nur noch stärker geworden. Wenn es regnet, denke ich an Irland. Im Pub kann es für mich nur Guinness sein. Laute Musik, Geschichten und Gesseligkeit gehören für mich zum Glücklichsein. Im Herzen bin ich eine waschechte Irin.

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