Irlands Natur

Little Skellig: Die Vogelinsel im Atlantik

Little Skellig: Die Vogelinsel im Atlantik
Written by Jessica Jirschik

Sturmumtoste Felsen, aufgepeitschtes Meer und raue Böen – das alles erwartet uns auf der Vogelinsel im Atlantik – Little Skellig. Neben wunderschöner, unberührter Natur gibt es hier eine Vielzahl seltener und geschützter Vogelarten zu bestaunen.

Das Vogelparadies Little Skellig

Little Skellig ist eine unbewohnbare Insel im Atlantischen Ozean. Sie liegt elf Kilometer südwestlich von Valentia Island in der Grafschaft Kerry. Das Wort Skellig leitet sich vom Irischen „Sceilg“ ab, was mit „Fels“ oder „Klippe“ übersetzt wird. Forscher gehen davon aus, dass die Skellig-Inseln etwa vor 374 bis 360 Millionen Jahren während einer Zeit der Gebirgsbildung entstanden. Durch steigende Wasserstände wurden sie Jahrhunderte später vom Festland getrennt.

Little Skellig: Die Vogelinsel im Atlantik

Photo by Tom Archer/Tourism Ireland

Im Gegensatz zu ihrem großen Bruder Skellig Michael, glänzt Little Skellig zwar nicht mit einer geschichtsträchtigen Mönchssiedlung, jedoch ist sie das Mekka für Vogelliebhaber. Auf der nur sieben Hektar großen Insel im Atlantik brüten jährlich  unter anderem 27.000 Basstölpelpaare. Damit beheimatet die kleine Insel nahe der irischen Küste vor der Iveragh-Halbinsel nach der Insel Bonaventure bei Percé, die zweitgrößte Basstölpelkolonie der Welt. Das liegt an den perfekten Brutbedigungen, welche die abgelegene Insel den Vögeln bietet.

Die Vögel von Little Skellig

Auf bis zu 134 Meter aufragenden Felsnadeln finden zahlreiche geschützte Vogelarten ihr Zuhause im Atlantik. Little Skellig wird nicht zu Unrecht als die Vogelinsel im Atlantik bezeichnet. Einige der Skellig-Vögel nutzen die Inseln nur als Zwischenstopp auf ihrem Weg zu anderen Zielen, während andere Jahr für Jahr zum Brüten zurückkehren. Wir stellen Euch einige der Skelligs-Vögel näher vor.

Der Papageientaucher

Der Fratercula arctica oder umgangssprachlich auch „Clown der Meere“ ist ein bunter und verspielter Vogel. Der markante schwarze Kopf und Rücken sowie der weiße Bauch erinnern etwas an einen fliegenden Pinguin. Sein charakteristisches Aussehen macht den Papageientaucher zu einem der am leichtesten erkennbaren Vögel. Dennoch ist es nicht leicht, einen dieser Vögel zu Gesicht zu bekommen, da sie die meiste Zeit auf dem offenen Meer verbringen. Für Fans des „Meerespapageien“ bietet sich also ein Tagesausflug zu den Skellig-Inseln an, um diese imposanten Geschöpfe aus der Nähe beobachten zu können.

Der Basstölpel

Basstölpel haben ein schwarz-weißes Gefieder, lange spitze Flügel und lange Schnäbel. Mit einer Flügelspannweite von bis zu zwei Metern ist er Irlands größter Seevogel. Ihr stromlinienförmiger Körper verleiht den Basstöpeln eine halsbrecherische Geschwindigkeit. Rund 27.000 Paare dieser wunderschönen Vögel bewohnen die Little Skellig.

Die Küstenseeschwalbe

Ihr wissenschaftlicher Name passt zum malerischen Aussehen der Küstenseeschwalbe – Sterna paradisaea. Die langlebigen Vögel, von denen viele dreißig Jahre alt werden, ernähren sich hauptsächlich von Fischen und kleinen wirbellosen Meerestieren. Die Küstenseeschwalbe misst von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze etwa 33 bis 36 Zentimeter.  Schnabel, Beine sowie Schwimmhäute weisen eine charakteristische dunkelrote Farbe auf, während das Gefieder grau ist. Der schwarze Nacken und die weiße Krone heben sich als starke Kontraste dazu ab.

Die Silbermöwe

Little Skellig: Die Vogelinsel im Atlantik

Photo by Tom Archer/Tourism Ireland

Obwohl oder gerade weil die Silbermöwe auch an deutschen Küsten ein gern gesehener Gast ist, erfreut sie sich bei Vogelliebhabern an sehr großer Beliebtheit. Larus argentatus hat einen hellgrauen Rücken, weiße Unterteile und schwarze Flügelspitzen mit weißen „Spiegeln“. Die Silbermöwe hat einen schweren, leicht hakenförmigen Schnabel, der mit einem roten Fleck markiert ist.

Der Kormoran

Der Kormoran zählt zur Vogelfamilie Phalacrocoracidae. Ihre Größe hängt von der Art ab und reicht vom Zwergkormoran mit nur 45 Zentimetern bis zum flugunfähigen Kormoran mit einer maximalen Größe von einem Meter. Viele Arten haben farbige Hautbereiche im Gesicht, die während der Brutzeit heller  werden. Der Schnabel ist lang, dünn und hat einen scharfen Haken.

Irlands Vogelbeobachter

BirdWatch Ireland ist die größte unabhängige Naturschutzorganisation in Irland. Sie gründete sich im Jahr 1968 und hat derzeit über 15.000 Mitglieder und Unterstützer sowie ein lokales Netzwerk von über 30 Niederlassungen in ganz Irland. BirdWatch war es auch, die im Jahr 2000 die Skelligs zur 364 Hektar großen „Important Bird Area “ ausrief.

Das Hauptziel von BirdWatch Ireland ist der Schutz von Wildvögeln und ihren Lebensräumen in Irland. Dafür engagieren sie sich für die heimischen Vogelarten und ihre Lebensräume, nehmen Vogelvermessungen vor und leisten wichtige Aufklärungsarbeit in Politik und Öffentlichkeit.

Wie komme ich nach Little Skellig?

Das Betreten der Little Skellig Insel ist strengstens verboten, um die Vögel nicht beim Brüten zu stören und ihren Lebensraum zu erhalten. Dennoch ist es möglich, sich das Spektakel vom offenen Meer aus anzusehen. Ihr könnt eine Bootstour zu Skellig Michael unternehmen. Die kleine Schwester Little Skellig, wird dabei von den meisten Anbietern umfahren, um grandiose Ausblicke auf die Vogelinsel zu ermöglichen.

Auf der offiziellen Website von Skellig Michael Cruises findet Ihr alles Wissenswerte rund um die Bootstouren.

Ausblick auf die Skellig Inseln © Arthur Ward, Tourism Ireland

Als Vogelinsel im Atlantik ist die Little Skellig ein Paradies für Vogelbeobachter und Liebhaber von dramatischen, einsamen Landschaften. Dazu liegen die wunderschönen Inseln eingebettet in unzähligen weiteren Natur-Highlights. Verbindet den Besuch einfach mit einer Fahrt über den Ring of Kerry mit Zwischenstopp auf Valentia Island und fahrt anschließend Richtung Dingle oder Beara weiter. Der Südwesten Irlands hat einiges zu bieten.

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Über den Autor

Jessica Jirschik

Wenn es wahr ist, dass wir schon einmal gelebt haben, dann war mein Zuhause definitiv Irland. Seit meiner Jugend zog mich ein undefinierbarer Sog auf die Grüne Insel, doch erst 2017 konnte ich meinen Traum, einer Irlandrundreise wahrmachen. Seitdem ist der Sog nur noch stärker geworden. Wenn es regnet, denke ich an Irland. Im Pub kann es für mich nur Guinness sein. Laute Musik, Geschichten und Gesseligkeit gehören für mich zum Glücklichsein. Im Herzen bin ich eine waschechte Irin.

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