Irlands Natur

Der Cuilcagh Lakelands Geopark

Written by Neil Saad

Der Cuilcagh Lakelands Geopark ist ein Paradebeispiel für die landschaftliche Schönheit und Vielfältigkeit einer ganzen Region. In dieser ganz besonderen Gegend finden sich niedrige Gebirgszüge, dunkle Wälder samt ihrer Bewohner, eine riesige Seenlandschaft sowie bemerkenswerte Gesteinsformationen – nicht nur überirdisch, sondern auch unter der Erde. Dazwischen erzählen immer wieder historische Monumente und alte Gemäuer ihre ganz eigenen Stories aus den Jahrhunderten. Entsprechend gibt es im Grenzgebiet der Grafschaften Fermanagh und Cavan viel zu entdecken und zu erleben.

Der Cuilcagh Lakelands Geopark

Das Herz des Cuilcagh Lakelands Geopark bildet die unüberschaubare Seenlandschaft des Lough Erne und des Upper Lough Erne. Insbesondere Upper Lough Erne bildet mit seinen zahlreichen Inseln einen ganz spezielle Anblick. Die beiden durch den Fluss Erne miteinander verbundenen Seen sind das viertgrößte Gewässer Irlands und das zweitgrößte in der Provinz Ulster. Hierin schwimmen neben Hecht und Barsch auch Brasse und Bachforellen. Ein Paradies für Angler.

Um die Seen herum befindet sich eine abwechslungsreiche Landschaft aus Gebirgszügen, Wäldern, durchzogen von Karstelementen. Darunter ist der Cuilcagh Mountain ein zentrales Element. Vielmehr ist er mit 666 Metern Höhe ihr höchster Punkt. Zudem ist mit den Marble Arch Caves eines der größten Höhlensysteme Irlands Teil der Region. Dieses Landschaftsgebiet ist von der UNESCO als offizieller Geopark zusammengefasst. Er stellt einen von insgesamt vier Geoparks in Irland dar.

Cuilcagh Lakelands Geopark: Eine traumhafte Landschaft

Neben der komplexen Seenlandschaft des Lough Erne bietet der Cuilcagh Lakelands Geopark eine Vielzahl an tollen Ausflugszielen, die Erkundern die Eigenschaften der Region näherbringen. So entspringt auch der Fluss Shannon in dem Landschaftsgebiet. Hierbei befindet sich der Shannon Pot an den unteren Hängen des Cuilcagh Mountain. Von dort aus macht sich Irlands längster Fluss auf die Reise über die halbe Grüne Insel in Richtung Atlantik. Weitere Gewässer sind verschiedene kleinere Seen wie der Lough Macnean und der Lough Oughter.

Auf der Südostseite des Cuilcagh Mountain, gute 20 Autominuten vom Shannon Pot entfernt, liegt das Cladagh Glen und der Tullydermot Wasserfall. Dieser ist ein wahres Idyll, dessen rauschendes Wasser schon aus der Ferne zu hören ist. Ein kurzer Spaziergang bringt Besucher zu dem Wasserfall.

Der Nordteil des Cuilcagh Mountain ist als zusammenhängende Parklandschaft definiert. Der Cuilcagh Mountain Park zeigt die ganze Schönheit einer Moorlandschaft. Eine schöne Pflanzenwelt und eine Vielzahl tierischer Bewohner, sowohl zur Erde als auch in der Luft, erwarten die Besucher. Hierbei ist die Moorlandschaft ein aktives Schutzgebiet zur Regeneration der Torfdecke.

Ein großer Teil des Geoparks ist geologisch als eine Karstlandschaft definiert. Deshalb finden sich immer wieder bemerkenswerte Gesteinsformationen an vielen Orten. Hierzu zählen Felsvorsprünge, aber auch die spektakulären Cliffs of Magho. Diese überblicken das Südwestende des Lough Erne und zählen zu den beeindruckensten ihrer Art.

Unterirdische Welten: Die Marble Arch Caves im Cuilcagh Lakelands Geopark

Unmittelbar am Cuilcagh Mountain Park befindet sich das Besucherzentrum für die Marble Arch Caves. Diese über elf Kilometer lange Höhle zählt zu den komplexesten Höhlensystemen Irlands. Ein unterirdischer Fluss rauscht durch die Tiefen und formte über die Jahrmillionen diese faszinierenden Höhlen. Dabei entstanden atemberaubende Gesteinsformationen, die während eines Besuchs bestaunt werden können.

Marble Arch Caves

© Paul Lindsay, Marble Arch Caves

Draußen aktiv: Die Landschaft des Cuilcagh Lakelands Geopark erkunden

Natürlich lassen sich viele der Sehenswürdigkeiten des Cuilcagh Lakelands Geopark bequem mit dem Mietwagen erkunden. Doch auch Outdoorfans kommen in der Region zwischen Fermanagh und Cavan voll auf ihre Kosten. Bergwandern, Fernwandern oder Waldspaziergang. Alles ist möglich.

Stairway to Heaven

Der Cuilcagh Mountain ist ein wichtiger Fokuspunkt westlich der Seenlandschaft des Lough Ernes. Bei Wanderern und Ausflüglern ist er beliebt. Ein Feldweg sowie ein hölzerner Steg führen zu einer Aussichtsplattform nahe der Bergspitze. Aufgrund des steten, treppenartigen Anstiegs des Holzstegs und der einmaligen Weite der umgebenden Landschaft trägt dieser den Beinamen „Stairway to Heaven“. Auf der Aussichtsplattform angekommen, bestätigt sich der Name. Die Aussicht von dort ist einfach himmlisch. Eine Wanderung auf dem Stairway to Heaven hat eine Länge von beinahe 15 Kilometern.

Boardwalk

BoardwalkPhoto by Carl Meehan,under CC BY 2.0, Disclaimer, no changes were made

Unterwegs auf dem Cavan Way

Der Nord- und Nordwestteil des Cuilcagh Lakelands Geopark lässt sich prima auf dem Cavan Way erkunden. Mit 26 Kilometern Länge lässt sich die Strecke an einem langen Wandertag laufen oder in zwei Teile gliedern. Der Cavan Way startet in dem Dorf Blacklion und endet in Dowra – oder andersherum. Er führt über schmale Straßen, Feldwege, Wälder und Trampelpfade durch die unterschiedlichen Landschaften der Region. Eine gemächliche Weise, die Schönheit des Geoparks einzusaugen.

Waldtouren

Verschiedene Wanderstrecken führen durch die vielen Wälder, die Teil des Cuilcagh Lakelands Geopark sind. Darunter ist der Rundwanderweg im Lough Navar Forest einer der schönsten. Er führt sowohl durch Nadelwald als auch Laubwald und bietet tolle Aussicht auf den tieferliegenden Lough Erne. Die Rundwanderung ist gute zehn Kilometer lang. Weitere Wanderung führt durch den Killykeen Forest Park am Lough Oughter. Insgesamt drei Kurzstrecken zwischen drei und fünf Kilometern stehen für erholsame Spaziergänge durch Mischwald und entlang des Seeufers bereit.

Historische Funde und Stätten im Cuilcagh Lakelands Geopark

Im Cuilcagh Lakelands Geopark ist nicht ausschließlich die Landschaft von bemerkenswertem Interesse. Auch der Mensch hat über die Jahrtausende seine Fußabdrücke hinterlassen. Im Cavan Burren Park finden sich Einblicke in die frühesten Zeiten menschlicher Besiedlungen. Steinzeitliche Monumente wie Grabstätten, Siedlungsstätten oder Mauern sind hier zu bestaunen. Hierzu erhalten Gäste im Besucherzentrum alle nötigen Informationen. Außerhalb des Cavan Burren Park zählen beeindruckende Monumente aus längst vergangenen Tagen wie das Moneygashel Cashel zu den historisch wertvollen Fundstätten. Dabei handelt es sich um ein altes Ringfort, das heute in der wilden Landschaft im Nordwestteil des Landschaftsgebiets steht.

Cavan Burren Park

© Brian Morrison, Fáilte Ireland

Aus deutlich späteren Jahren stammt das Castle Saunderson. Seit dem 14. Jahrhundert steht die beeindruckende Anlage außerhalb von Belturbet im County Cavan. Heute beherbergt sie eine Pfadfinderanlage von Scouting Ireland. Daneben gibt es im Cuilcagh Lakelands Geopark mehrere kleinere Burganlagen wie das Tully Castle. Dessen Ruine heute von einer kleinen Halbinsel im Lough Erne aus den See überblickt. Oder die Drumlane Abbey, die Ruine einer Abtei samt Turm. Ihre Ursprünge gehen bis in die frühen Zeiten der Christianisierung Irlands zurück. Daneben gibt es zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten, die sich als Ausflugsziele im Cuilcagh Lakelands Geopark anbieten. Eine vollständige Übersicht aller Stätten des Parks bietet die Webseite dazu.

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Über den Autor

Neil Saad

Bereits seit 2009 bereiste ich Irland mehrmals im Jahr und zu jeder Jahreszeit. Im Herbst 2021 zog ich schließlich auf die Grüne Insel und lebe seit dem im Kingdom of Kerry. Besonders das Wandern in Irland hat es mir hier angetan und so erkunde ich zu Fuß die irischen Gebirge und Wanderwege. Aber auch auf klassischen Road Trips liebe ich es, das Land immer wieder neu zu entdecken. Dabei bevorzuge ich das Prinzip des Slow Travel, denn gerade in Irland ist weniger ganz oft so viel mehr. Mit der Liebe zur grünen Insel kam auch der Wunsch, über Land und Leute zu schreiben und möglichst viele Menschen daran teilhaben zu lassen.

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