Dublin Sehenswürdigkeiten

Dublin Docklands: Das Hafenviertel der Hauptstadt

Written by Jessica Jirschik

Die Dublin Docklands sind das Hafenviertel der irischen Hauptstadt. Mit ihrem maritimen Charme zieht es Touristen aus aller Welt an. Neben den spektakulären Brücken und der hochmodernen Architektur der Gebäude, gibt es hier tagtäglich wunderschöne Drei-Master zu bestaunen. Setzt Eure Kapitänsmützen auf und folgt uns in die Geschichte der Docklands von Dublin.

Photo by Ros Kavanagh/Fáilte Ireland

Die Geschichte des Dubliner Hafenviertels

In der Vergangenheit der irischen Hauptstadt bildete der Fluss Liffey eine große natürliche Hürde zwischen den beiden Stadtteilen. Die Gemeinden auf den sich gegenüberliegenden Seiten des Flusses hatten nahezu keinen Kontakt zueinander. Bis zum Jahr 1879 war die damalige Sackville Bridge der einzige Grenzübergang über den Fluss. Heute kennt man die geschichtsträchtige Brücke als O’Connell Bridge.

1791 eröffnete das Custom House. Ursprünglich als Zollamt genutzt, beherbergt es heute unter anderem das Umweltministerium. Zur Zeit des Baus war Ringsend, auf der Südseite der Liffey, das einzig bebaute Gebiet der Docklands. Das restliche Areal war tiefliegendes Ödland, welches in Parzellen aufgeteilt war.

Erst mit der Expansion des Hafens gewann das Land an immensem Wert. Nachdem es mehr und mehr Unternehmen in die Docklands zog, folgten auch Menschen, auf der Suche nach Arbeitsplätzen. Das bei Flut ständig unter Wasser stehende Land wurde entwässert. Dies schuf Standorte für Fabriken, Unternehmen und Wohnhäuser.

Photo by Tourism Ireland

Die Entwicklung der Docklands

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung im Dubliner Hafenviertel sprunghaft an. In den 1850er Jahren befanden sich hier zwei der wichtigsten Bahnhöfe der Stadt – in der Amiens Street und der Westland Row. Ein Jahrzehnt später eröffnete die Midland Railway Company hier sogar eine Eisenbahnlinie zum Nordwall. Die Docklands boomten weiter. Hotels, Lagerhäuser, Kohlehöfe, Pferdeställe und vieles mehr gesellte sich zu den Unternehmen, die wie Pilze aus dem Boden sprossen. Viel ungenutzter wertvoller Platz rief danach, gefüllt zu werden.

Die größten Arbeitgeber, wie die Eisenbahn, bauten Wohnungen für ihre Arbeitnehmer. Doch die industrielle Entwicklung der Docklands stand gestern wie heute immer im Mittelpunkt. Bereits im Jahr 2008 zählte das Viertel fast 600 Unternehmen.

Am 22. Mai 2014 wurde im Rahmen des Planungsprogramms Docklands Strategic Development Zone bekannt gegeben, dass das Gebiet am North Wall um 22 Hektar Land erweitert würde. 366.000 Quadratmeter Bürofläche und 2.600 Wohnungen fanden hier Platz.

Weitere wichtige Bauprojekte belebten das Viertel und machten es auch für Familien attraktiv. Dazu gehörte zum Beispiel der Royal Canal Linear Park. Der öffentliche Park am Ufer der Liffey umfasst weitläufige Spielplätze und Sportanlagen.

Fakten über die Dublin Docklands

Photo by Peter Varga/ Fáilte Ireland

Das Gebiet der heutigen Dubliner Docklands umfasst über 520 Hektar Land. Im Jahr 1847 erbaute man hier die ursprüngliche Jeanie Johnston, mit der die Besitzer irische Flüchtlinge nach Amerika brachten. Der Fahrpreis nach Quebec betrug 3,10 Pfund.

Der Misery Hill hat seinen Namen von einem Lepra-Hospiz, das sich dort befand. Aussätzige waren als Unrein bekannt, weshalb man sie in das Hospiz verfrachtete. Um den Abstand zu wahren, musste ein Mann eine Glocke läuten, um das Kommen anzukündigen, während ein anderer eine 40-Fuß-Stange trug. Daher kommt auch das irische Sprichwort: „Ich würde ihn nicht mit einer 40-Fuß-Stange anfassen.“

Das letzte erhaltene Lagerhaus der ursprünglichen Docklands ist das restaurierte Chq-Gebäude. Im Jahr 1859 fand in diesem mächtigen Bauwerk ein Bankett für 4.000 Veteranen des Krimkriegs statt.

Brücken im berühmten Hafenviertel

Photo by Ruth Medjber/Fáilte Ireland

Die Samuel-Beckett-Brücke ist ein Wahrzeichen von unverwechselbarer Modernität für die Docklands und ganz Dublin. Die umgekippte Harfe verfeinert das Stadtbild am Flussufer auf ganz besondere Art und Weise. Nachts spiegelt sich ihr beleuchtetes Gerüst im schwarzen Wasser der Liffey.

Die Scherzer Brücken bestechen mit ihrer rauen Schönheit an den Nordkais. Sie befinden sich am Custom House Quay und in der New Wapping Street. Die Brücken aus dem Jahr 1912 dienen als Schleusentore zwischen der Liffey, dem Dock und den dahinter liegenden Kanälen.

Die Fußgängerbrücke über dem Royal Canal dient zeitgleich auch als Flussüberquerung für Fahrräder. Der Oberbürgermeister eröffnete sie im Jahr 2019. Der getrennte Bereich für Fußgänger und Fahrradfahrer sorgt für absolute Sicherheit und Bequemlichkeit.

Die Sean-O’Casey-Brücke ist Dublins neueste große Flussüberquerung. Die Jury des Brückenbauprojekts bezeichnete sie als „elegante Kombination aus Architektur, Städtebau, Struktur und Design“. 2006 erhielt die Brücke einen RIAI Award.

Die Spencer-Dock-Brücke hat eine Spannweite von 40 Metern. Sie verläuft über die Spencer Dock Bridge am Royal Canal. 2009 erhielt sie den LEAF Award für das beste Tragwerksdesign.

Die außergewöhnliche Architektur der Docklands

Photo by Tourism Ireland

Im Hafenviertel Dublins sind eine Reihe von Gebäude mit außergewöhnlicher Architektur zu finden. Mit ihrem modernen, maritimen Charme ziehen die Besucher in ihren Bann und versprühen echtes Großstadt-Flair.

The Grand Canal Theatre

Grand Canal Dock, Dublin, watersports

Das imposante Gebäude von Daniel Libeskind eröffnete 2010 mit der atemberaubenden Aufführung von „Schwanensee“. Das Theater präsentiert das Beste aus nationalem und internationalem Theater. Neben zahlreichen Musicals, Schauspiel, Oper, Ballett und Familienshows, finden hier auch klassische Konzerte der besonderen Art statt.

The Marker

Das Grand Canal Square Hotel, auch als The Marker bekannt, bezieht sich mit seiner charakteristischen Form auf die dramatische Landschaft Irlands. Die ausladende Lobby ist sogar dem Giants Causeway nachempfunden. Selbst wenn Ihr es Euch nicht leisten könnt, in dem Luxushotel zu übernachten, lohnt sich ein kurzer Besuch.

Das Chq-Gebäude

©sayhi@humansofdublin.ie (EPIC The Irish Emigration Museum)

Das 1821 erbaute einstmalige Tabaklagerhaus ist ein weiteres architektonisches Meisterwerk am Ufer der Liffey. Ein internationales Team aus Architekten verwandelte das Chq-Gebäude von John Rennie in ein Meisterwerk aus Glasfronten und Lichteffekten. Es behebert Dublins interaktives Besuchererlebnis The EPIC.

Kongresszentrum Dublin

Das von einem Pritzker-Preis ausgezeichnete Gebäude vefügt über ein atemberaubendes verglastes Atrium. Es bietet den Besuchern einen unvergesslichen Ausblick über die Liffey, das Stadtzentrum sowie die nahegelegenen Wicklow Mountains.

Leben in den Docklands

Das ehemalige Industrie -und Hafenviertel Dublins hat sich zu einem der begehrtesten Wohnviertel gemausert. Die Docklands sind nicht nur fußläufig einen Katzensprung vom Stadtzentrum entfernt, es existiert außerdem ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln.

Zudem verkehrt von hier die historische Liffey-Fähre. Früher war dieses kleine Boot die einzige Verbindung zwischen den beiden Gemeinden jenseits des Flusses. Heute, da zahlreiche Brücken zur Überquerung dienen, verbindet sie die drei Punkte der 3Arena zum Sir John Rogerson’s Quay zur MV Cill Airne am North Wall Quay und zurück. Eine Fahrt dauert drei Minuten und kostet zwei Euro.

Für die Bewohner der Dublin Docklands warten im Hafenviertel der Stadt viele Annehmlichkeiten. Darunter schön ausgebaute Parkanlagen, weitläufige Spielplätze, Bibliotheken und vieles mehr.

Fazit

Die Docklands in Dublin sind viel mehr als der Dreh -und Angelpunkt für die Schifffahrt oder ein industrielles graues Gebiet. Das Hafenviertel der Docklands ist ein modernes und unbedingt sehenswertes Viertel, das seine Besucher mit Leichtigkeit in seinen Bahn zieht.

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Über den Autor

Jessica Jirschik

Wenn es wahr ist, dass wir schon einmal gelebt haben, dann war mein Zuhause definitiv Irland. Seit meiner Jugend zog mich ein undefinierbarer Sog auf die Grüne Insel, doch erst 2017 konnte ich meinen Traum, einer Irlandrundreise wahrmachen. Seitdem ist der Sog nur noch stärker geworden. Wenn es regnet, denke ich an Irland. Im Pub kann es für mich nur Guinness sein. Laute Musik, Geschichten und Gesseligkeit gehören für mich zum Glücklichsein. Im Herzen bin ich eine waschechte Irin.

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