Die Mizen Halbinsel in der Grafschaft Cork ist die südlichste Halbinsel Irlands. Am Mizen Head, einer zerklüfteten Landzunge, befindet sich eine alte Signalstation, die unzähligen Seefahrern das Leben rettete. Die wunderschöne Halbinsel ist unter Irlandliebhabern längst kein Geheimtipp mehr, denn sie vereint all das, was die Grüne Insel so besonders macht: Unberührte Natur, einsame Strände, dramatische Klippen und saftig grüne Wiesen. Und dennoch ist Mizen kaum touristisch erschlossen, was sie zu einem wundervollen Ausflugsziel macht, um das ursprüngliche Irland kennenzulernen. Das gibt es auf der Mizen Halbinsel zu entdecken.
Inhaltsverzeichnis
Mizen Halbinsel – unberührte Schönheit im Süden
Die Mizen Halbinsel in der Grafschaft Cork ist eine wilde und unberührte Schönheit. Dramatisch erstreckt sich das zerklüftete Stück Land in den Ozean hinein. Und während das kühle Nass gegen raue Klippen schlägt, laufen die Wellen andernorts sanft auf den abgelegene Sandstränden aus. Die Mizen Halbinsel vereint so vieles, was Reisende an der Grünen Insel zu schätzen wissen: Einsame Küstenregionen, an denen sie im Gleichklang zu den Klängen des Meers innere Ruhe finden können. Saftig grüne Wiesen, auf denen Schafe genüsslich und in friedlicher Idylle grasen. Und Küstenstraße, die nach jeder Kurve neue, beeindruckende Ausblicke auf den Atlantik freigeben. Die Mizen Halbinsel ist ein Juwel, trotz einer Gesamtlänge von weniger als 30 Kilometern.
Wer die Mizen Peninsula besucht oder allgemein im irischen Süden unterwegs ist, wird bald schon feststellen, wie sich die Vegetation verändert. Denn zwischen Fuchsienhecken und Rhododendron wachsen prächtige Palmen in den Gärten der Bewohner. Auch die Häfen und Küstengebiete erinnern mancherorts mehr an die italienische Riviera als an das wilde und manchmal auch nasskalte Irland. Hier wird deutlich, dass der Süden der Grünen Insel vom Golfstrom geprägt ist. Das ganze Jahr wird diese Region mit angenehmen, milden Temperaturen verwöhnt. Selbst die Winter sind im Süden selten richtig kalt. Und wenn doch, dann nur vorübergehend.
Die Mizen Halbinsel ist sonnenverwöhnt, was sich in der blühenden und prächtigen Natur widerspiegelt. Doch nicht nur die vielfältige Vegetation kommt der Peninsula zugute. Die Mizen Halbinsel ist heute noch ein nahezu unberührtes Fleckchen Erde, das nur von einigen wenigen Menschen besiedelt wird. Denn Strom gab es hier erst in den späten Siebzigern. Auch Telefon und Internet kamen erst deutlich später, als in anderen Regionen der Grünen Insel. Für die Menschen war Mizen weniger lukrativ, was diese Naturschönheit umso mehr bereicherte.
Die Dunmanus Bay
Die Dunmanus Bay ist eine Bucht, welche die Mizen Halbinsel von der Sheep’s Head Peninsula trennt. Da nur wenig Schiffsverkehr in diesen Gewässern stattfindet, ist die Dunmanus Bay ein Ort der Ruhe und Entspannung. Nur einige Fischer nutzen die sanfte Meeresenge, um der Fischerei nachzugehen.
Entlang der Ufer gibt es versteckte Buchten und zerklüftete Küsten. Oberhalb dieser Gewässer befinden sich auch die Ruinen des Dunmanus Castle. Einst erbaute der O’Mahony Clan an dieser Stelle eine imposante Festung. Die strategisch günstige Lage ermöglichte es ihnen, herannahende Schiffe aus dem Süden schon früh zu sichten.
Der Mizen Head – lebensrettende Signalstation
Der Mizen Head ist die wilde und zerklüftete Landzunge am untersten Ende der Insel – und der südlichste Punkt des irischen Festlands. Hier erstrecken sich dramatische Meeresklippen in den Atlantik hinein, denen das Meer seine kühlen Wellen entgegenschlägt und seine gewaltige Kraft demonstriert. Doch gibt es am Mizen Head auch Zeitzeugen menschlichen Wirkens: Die Mizen Head Signal Station.
Einst wurde diese errichtet, um Schiffe vor den gefährlichen Klippen und Felsen zu warnen. Denn die Gewässer vor Irland sind tückisch und so manche Schiffsbesatzung musste in den tosenden Wellen des Atlantiks ihr jähes Ende finden. Die Mizen Head Signal Station war die damals so dringend benötigte Rettung. Heute können Besucher nicht nur die beeindruckende Natur am Mizen Head erkunden, sondern auch vieles über die glorreiche Geschichte der Signalstation erfahren. Dafür wurde extra ein informatives Schifffahrtsmuseum in der Nähe des Mizen Head errichtet.
Das Besucherzentrum hält eine große Sammlung fotografischer Kunstwerke bereit. Diese repräsentiert die heimische Tierwelt, die im Süden der Grünen Insel vorzufinden ist. Doch auch Ausstellungsstücke aus der Schifffahrt gibt es hier zu bewundern. Darunter ein Modell des Fastnet Lighthouses und eine Wetterstation.
Zu Fuß zur Signalstation
Vom Besucherzentrum aus ist es ein kurzer Fußmarsch zur Mizen Head Signal Station. Ein beeindruckender Küstenpfad führt hinab zur Signalstation. 99 Stufen müssen die Besucher überwinden, bis sich ihnen ein gewaltiger Ausblick auf das Meer offenbart. Die Kräfte der Natur sind allgegenwärtig und kaum ein Besucher ist nicht beeindruckt, wenn er den Blick auf die Küste der Mizen Halbinsel richtet. Doch sollte man es nicht versäumen, das Meer genauer zu betrachten. Denn Wale und Delfine tummeln sich das ganze Jahr über in den irischen Gewässern.
Um zur Signalstation zu gelangen, muss eine hohe Bogenbrücke überwunden werden. Lässt man diese hinter sich, kann der imposante Fastnet Rock Lighthouse in der Ferne erspäht werden. Die Einheimischen bezeichnen diesen auch als „die Träne Irlands“. Denn er war für viele Auswanderer der letzte Anblick, den sie von ihrer Heimat sahen.
Die Signalstation selbst ist nicht minder spannend als die Natur, die diese lebensrettende Einrichtung umgibt. Besucher können den Wohnbereich des Stationswärters besichtigen, den Maschinenraum und den Funkraum besuchen. Außerdem gibt es eine sehenswerte Ausstellung über die Tierwelt, die in den Gewässern vor Irland lebt.
Ballyrisode und Barleycove
Die Mizen Halbinsel ist touristisch weniger erschlossen als andere Regionen der Grünen Insel. Selbst an den schönsten Tagen kann es daher passieren, dass nur wenige Autos die schmalen Straßen der Peninsula kreuzen. Die wunderschöne Bucht Ballyrisode und der romantische Sandstrand von Barleycove sind bei vielen Reisenden weitestgehend unbekannt. Nur einige wenige Einheimische nutzen diese traumhaften Strände, um im kühlen Nass zu baden oder um sich auf die Suche nach Meerestieren zu begeben.
Drombeg Stone Circle
Auf der Mizen Halbinsel gibt es eine Vielzahl wunderschöner Strände und Buchten. Doch neben der Natur sind es auch Relikte längst vergangener Zeiten, die diesen Ort zu etwas Besonderem machen. Der Drombeg Stone Circle ist ein Zeitzeuge der keltischen Bevölkerung. Vor mehr als 2.000 Jahren diente dieser Steinkreis ritualen Zwecken. Heute erfreuen sich nicht nur Anhänger der keltischen Mythologie an diesem Relikt. Auch Fans der Harry Potter-Filme suchen den Drombeg Stone Circle auf, der als Drehort für einen der letzten Filme diente. Hier erfahrt Ihr mehr über den Drombeg Stone Circle.
Wedge Tomb von Altar
Nicht minder beeindrucken ist der Wedge Tomb von Altar. Diese Megalithanlage wurde erst 1989 wiederentdeckt. Obgleich zuvor bereits lokale Historiker auf dessen Bestehen aufmerksam machten. Das Keilgrab wurde etwa 3000 bis 2000 vor Christus errichtet. Aufgrund von Knochenfunden können Forscher heute sagen, dass es sich um eine heilige Grabstätte handelt. Im 18. Jahrhundert wurde der Wedge Tomb von Altar von heimischen Priestern genutzt. Zu dieser Zeit war es ihnen untersagt, in Kirchen Messen abzuhalten. Die Priester nutzen die Deckenplatte der Megalithanlage als Altar.
Brow Head – der südlichste Punkt Irlands
Brow Head auf der Mizen Halbinsel ist der südlichste Punkt des irischen Festlands. Über eine schmale, holprige Straße kommen Besucher zu dieser wilden Landzunge, auf der sich ein uralter Wachturm befindet. Brow Head ist ein idyllisches Fleckchen Erde, an dem sich die Sorgen und Probleme des Alltags schnell vergessen lassen. Denn außer einigen verfallen Häusern und ein paar blökenden Schafen gibt es nichts, was die unberührte Natur am Brow Head stört.
Hier erfahrt Ihr, welche weiteren Sehenswürdigkeiten in Irlands Süden auf Euch warten.
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