Nordirland Sehenswürdigkeiten

Inishowen Drive: Eine Panoramastraße durch die wilde Natur Irlands

Inishowen Drive
Written by Cindy Jaecklin

Entlang der Panoramastraße Inishowen Drive zeigt sich Irland von seiner wildesten Seite: Zerklüftete Küstenabschnitte, tosende Wasserfälle und unendlich weite, mit bunten Blumen übersäte Felder. Die Halbinsel im Norden Irlands ist einer der natürlichsten Orte des Landes, an dem die beeindruckende Natur noch unberührt scheint. Seit Millionen von Jahren formten die Gezeiten diese wahre Naturschönheit und machten sie zu dem, was sie heute ist. Hier treffen die Kräfte des Atlantiks auf schroffe Steilklippen, während sanft die Wellen des Lough Foyle an den idyllischen Ufern auslaufen. Ponys grasen friedlich entlang der Hochmoore, durch die Reisende sich ihren Weg auf den engen, geschwungenen Straßen bahnen. Weite Sandstrände, wilde Tiere, uralte Forts und imposante Gebirgspässe – es gibt kaum etwas, was es auf Inishowen nicht gibt.

Inishowen Drive: 100 Meilen durch traumhafte Natur

Der Inishowen Drive oder auch Inishowen 100 (Inis Eoghain 100) genannt, ist eine 100 Meilen beziehungsweise 160 Kilometer lange Panoramastraße über die Halbinsel Inishowen. Die Scenic Route startet in dem bescheidenen Örtchen Culmore und bringt Reisende auch dorthin wieder zurück. Dabei führt die Straße entlang der malerischen Loughs Foyle und Swilly bis zum nördlichsten Punkt des irischen Festlandes, dem Malin Head. Die dem Inishowen Drive am nächsten gelegene Großstadt ist Derry-Londonderry. Nur 15 Minuten Fahrtzeit trennen die Stadt von der beeindruckenden Panoramastraße. Ein Besuch der Halbinsel lässt sich auch sehr gut mit einer Reise entlang der Causaway Coastal Route verbinden. Was es auf dieser 200 Kilometer langen Scenic Route alles zu erleben gibt, zeigt dieser Artikel. Ein großer Abschnitt des Inishowen Drive gehört auch zur ersten oder letzten Etappe des Wild Atlantic Way. Großartiger könnte die Küstenstraße nicht beginnen (oder enden)!

Inishowen Drive

Inishowen, Co. Donegal, Irland

Sehenswertes entlang des Inishowen Drive

Idyllische Ufer des Lough Foyle

Der Lough Foyle trennt die Halbinsel Inishowen von Nordirland. Der Inishowen Drive führt direkt entlang des Ufers. Dabei durchquert er die Orte Moville und Greencastle. Moville war zu früheren Zeiten ein bedeutsamer Ort für den Fischfang. Heute jedoch liegt der Pier regelrecht brach, da sich nur wenige Meilen entfernt, in Greenville, ein großer Fischereihafen befindet.

Entlang des Lough Foyles laden viele Abschnitte zum Wandern oder einfach zum Verweilen und Genießen ein. Mit viel Glück besteht sogar die Möglichkeit, Delfine in der Bucht zu erspähen.

Der malerische Lough Swilly

Die Ufer des Lough Swilly sind deutlich grüner, als die des Lough Foyle. Das Gewässer trennt die Halbinsel Inishowen von der Fanad Peninsula. Vielerorts lässt es sich direkt hinüber zur zweiten nördlichen Halbinsel blicken. Die gesamte Küste des Lough Swilly ist äußerst abwechslungsreich: Sandstrände wechseln sich mit grünen Ufern und mächtigen Felswänden ab. Vor allem Angler kommen an diesem Meeresarm auf ihre Kosten, denn hier können sie nicht nur auf Booten, sondern auch von der Küste aus angeln. Neben Makrelen und Plattfischen leben jedoch auch Dornhaie in dem Gewässer.

Inishowen Drive

Inishowen, Co. Donegal, Irland

Traumstrände mit einer einmaligen Kulisse

Wer Irland zum ersten Mal bereist, tut sich meist schwer damit, Strände mit diesem wundervollen Land in Verbindung zu bringen. Dabei befinden sich auf der Grünen Insel unzählige traumhafte Sandstrände, die von einer fantastischen Kulisse eingerahmt werden. Auch wenn nur hartgesottene sich in die kühlen Wellen wagen, laden die Meeresufer zu langen und ausgiebigen Strandspaziergängen ein. Entlang des Inishowen Drive warten viele dieser Traumstrände darauf, entdeckt zu werden. Besonders schön sind die Küsten an der Culdaff Bay. Einer dieser weitläufigen Strände wird auch Big Beach genannt, da er von einer riesigen Dünenlandschaft umgeben wird. Östlich davon befindet sich der Five Fingers Strand. Dieser liegt eingebettet zwischen rund 30 Meter hohen Dünen, die damit zu den höchsten in Europa gehören.

Five Fingers Strand

Five Fingers Strand, Inishowen, Co. Donegal, Irland

Der Malin Head: Wo der gewaltige Atlantik auf Land trifft

Mit welcher gewaltigen Macht der Atlantik über die Küsten herrscht, wird nicht nur bei den Cliffs of Moher deutlich. Unaufhaltsam brechen die Wellen gegen die steinerne Küste des Malin Heads und formen dabei seine schroffe Natur. Wer seinen Blick von den zerklüfteten Ufern abwendet und das Meer beobachtet, hat gute Chance, Delfine und Wale zu sehen. Neben Zwergwalen werden am Malin Head auch Finnwale und Buckelwale gesichtet. Sogar Killerwale tummeln sich in den Gewässern vor Inishowen auf der Suche nach Nahrung.

Von Banba’s Crown aus lässt sich die Küstenregion wunderbar erkunden. Übrigens ist der Malin Head der nördlichste Punkt des irischen Festlandes, weshalb sich hier in den Wintermonaten häufig Polarlichter sichten lassen. Doch auch im Sommer hat der Ort vieles zu bieten: Unweit entfernt von Banba’s Crown thront ein ehemaliger Wachtturm, der eine fantastische Aussicht auf den Atlantik bietet. Besonders abenteuerlich geht es unter Wasser zu, weshalb viele Taucher den Malin Head aufsuchen. Doch nicht, wie man erwarten könnte, um nach Walen Ausschau zu halten, sondern um Wracks zu bestaunen. Denn nirgendwo sonst vor Irland sind so viele Schiffe und U-Boote gekentert, wie vor der Küste Inishowens.

Wenn Ihr über den Inishowen Drive Richtung Malin Head fahrt, wird Euch in der Ortschaft Ballygorman ein Gemälde garantiert nicht entgehen: Die überdimensionale Abbildung von Yoda, welche die Außenwand der Farren´s Bar prägt! Für den Dreh von Star Wars – Die letzten Jedi nutzten die Filmemacher die einmalige Küstenregion des Malin Head als Kulisse. Der nördlichste Pub Irlands reagierte auf die ganze Aufregung, die im Dorf herrschte mit diesem außergewöhnlichen Kunstwerk. Übrigens ließen es sich Mark Hamill (Luke Skywalker) und Daisy Ridley (Rey) nicht nehmen, selbst ein Guinness in der Farren´s Bar zu genießen – Sláinte!

Malin Head

Malin Head, Inishowen, Co. Donegal, Irland

Der Dunree Head – ein Leuchtturm zwischen Militäranlagen

Der Dunree Head ist neben dem Malin Head eines der größten Highlights der Panoramastraße Inishowen Drive. Umgeben von einer idyllischen Natur sticht der schneeweiße Leuchtturm empor, von dem aus sich der gesamte Lough Swilly erblicken lässt. Unweit entfernt befindet sich die Verteidigungsanlage Fort Dunree. Erbaut wurde diese von den Engländern, doch erst nach dem Ersten Weltkrieg überließen sie die Anlage den Iren. Heute können Besucher des Forts auf dem weitläufigen Areal in die Militärgeschichte eintauchen und viele spannende Details über das Leben der dort stationierten Soldaten erfahren. Hier gelangt Ihr zur offiziellen Webseite des Fort Dunree.

Das Fort Grianán of Aileach

Zwischen den malerischen Gewässern des Lough Swilly und dem Logh Foyle befindet sich auf dem Berg Greenan das Ringfort Grianán of Aileach. Hoch oben auf diesem Hügel offenbart sich auch ein fantastischer Panoramablick über Inishowen, bis hin zu den Loughs.

Die ehemalige Residenz der Könige von Aileach sollte einst zu den mächtigsten Festungen in ganz Ulster gehören. Das Fort, welches für Besucher zugänglich ist, stellt lediglich einen kleinen Teil der früheren Festungsanlage dar. Es hat einen Durchmesser von 23 Metern und wird von bis zu fünf Metern hohen Mauern umgeben. Über Treppen sind die Innengänge problemlos zu erreichen. Das Fort Grianán of Aileach diente erst zwischen dem 5. und 12. Jahrhundert als königlicher Sitz. Erbaut wurde es Forschern zufolge bereits im 1. Jahrhundert und wurde anstelle einer Burg errichtet. Eine Legende besagt, dass der König von Munster Murtagh O’Brien auf seiner Suche nach Vergeltung gegenüber den in dem Fort lebenden Ui Neill ihr Zuhause zerstören lies. Er befahl all seinen Soldaten jeweils einen Stein aus der Festung zu nehmen, um diese zu einer Ruine zerfallen zu lassen.

Grianan of Aileach

©Tourism Ireland

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Über den Autor

Cindy Jaecklin

Irland bedeutet für mich ein Stück Heimat. In meinem Lieblingsland fühle ich mich zwischen der herzlichen Art der Iren und ihrer lebensfrohen Natur zu Hause. Dabei entdecke ich auf meinen Reisen immer wieder unbekannte, traumhafte Orte, denn hinter jeder Kurve wartet eine neue fantastische Aussicht!
Wenn ich über Irland schreibe, möchte ich die Fröhlichkeit der Iren einfangen und mit genauso viel Begeisterung über ihre Heimat erzählen, wie sie es tun.

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