Die irischen Küstenregionen sind geprägt von dramatischen Klippen, wild tosenden Wellen und wunderschönen Leuchttürmen. Stolz und anmutig trotzen diese den Winden und spenden Seefahrern auch heute noch Licht in der Dunkelheit. In diesem Artikel nehmen wir Euch mit auf eine Reise voller uralter Geschichten und zeigen Euch die schönsten Leuchttürme Irlands.
Inhaltsverzeichnis
Fanad Lighthouse, County Donegal
Der Fanad Head der wilden, gleichnamigen Halbinsel im Norden Irlands wird von einem malerischen Leuchtturm geschmückt, dem Fanad Lighthouse. Doch so idyllisch das schneeweiße Gebäude die irische Küste ziert, so dramatisch ist doch seine Geschichte: Im Jahre 1811 suchte die Fregatte HMS Saldanha bei einem Sturm Schutz an der Fanad Halbinsel. Diesen sollten sie jedoch nie finden, denn das Schiff erlitt noch vor dem sicheren Land Schiffbruch. Schenkt man den Erzählungen Glaube, soll der einzige Überlebende der Papagei des Kapitäns gewesen sein. Auch wenn der Ursprung des Fanad Lighthouse auf diese Tragödie zurückgeht, gehört er heute doch zu einem der schönsten Leuchttürme Irlands und rettet seither das Leben unzähliger Seeleute.
Loop Head Lighthouse, County Clare
Idyllisch schmiegt sich das Loop Head Lighthouse in die grünen Wiesen ein und bildet mit den steil abfallenden Klippen und den sanft auslaufenden Wellen des Atlantiks einen fantastischen Anblick. Bereits seit weit mehr als 300 Jahren soll es an dieser Stelle einen Leuchtturm geben, einst bestehend aus Holz, Torf und einem Eisengestell. Besucher können das 1854 errichtete Gebäude besichtigen und vom Balkon aus einen einmaligen Blick auf das Meer und die Natur genießen. Viele Reisende verbinden den Besuch des Loop Head Lighthouse mit einer Fahrt entlang des Loop Head Drives, bei dem sie neben dem Leuchtturm eine einmalige Küstenszenerie bewundern können.
Cromwell Point Lighthouse, County Kerry
Während die rauen Wellen des Atlantiks gegen die Küste peitschen und Möwen den Winden entgegen fliegen, genießen die Besucher des Cromwell Point Lighthouse eine traumhafte Aussicht auf die vorgelagerte Insel Valentia Island. Denn im goldenen County Kerry befindet sich wahrlich einer der schönsten Leuchttürme Irlands, dessen Anblick immer wieder für Begeisterung sorgt. Dramatische Klippen und imposante Felsen prägen die Natur, gegen die der Atlantik unaufhörlich seine kraftvollen Wellen schlägt. Das Cromwell Point Lighthouse sichert die Durchfahrt nach Valentia Harbour und kann von Ostern bis September besichtigt werden. Valentia Island selbst ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden und lässt sich wunderbar bei einer Reise auf dem Ring of Kerry erkunden.
Mizen Head Signal Station, County Cork
Einer der spektakulärsten Leuchttürme Irlands befindet sich am südlichsten Punkt der Insel, am Mizen Head. Er gehört zu den „sieben Wundern von Cork“, wie die Iren diese fantastischen Orte liebevoll nennen. Dabei liegt die Mizen Head Signal Station geradezu unscheinbar auf einem Felsen verborgen, der von den Fluten des Atlantiks umspült wird. Auf dem Fastnet Rock, unweit vor der Küste Irlands, trotzt ein kleiner Turm allen Gezeiten und schützt seit mehr als einhundert Jahren Seefahrer vor den Tücken des Meeres. Ganz in der Nähe befindet sich zudem ein Schifffahrtsmuseum, indem Besucher alles über die Wichtigkeit und die Entstehung der Mizen Head Signal Station erfahren können.
Old Baily Lighthouse, County Dublin
Nur etwa 15 Kilometer von der Hauptstadt Dublin entfernt, befindet sich ein weiteres Exemplar der schönsten Leuchttürme Irlands. Das Old Baily Lighthouse befindet sich an der Küste von Howth und geht auf eine lange Geschichte zurück. Der erste Bau wurde bereits im 17. Jahrhundert fertiggestellt und bestand aus einem kleinen Cottage und einem Turm, auf dem jeden Abend ein Kohlefeuer gezündet wurde. Erst einhundert Jahre später wurde das Kohleleuchtfeuer durch Öllampen ersetzt. Da der Leuchtturm aber zu niedrig war und Nebel regelmäßig die Sicht verdeckte, wurden etwas weiter weg ein neues Cottage und ein Turm erbaut, der 41 Meter in die Höhe ragt. Dieser war mit 24 Lampen ausgestattet, die dem Nebel trotzen konnten, den das Meer mit sich brachte.
St. John’s Lighthouse, County Down
Das St. John´s Lighthouse ist ein unverkennbarer und einzigartiger Leuchtturm. Wieso, wird bereits auf den ersten Blick deutlich: Stolz erhebt sich der von Stechginster umgebene gelb-schwarz gesteifte Turm aus dem Boden und bildet mit seiner unübersehbaren Bemalung einen beeindruckenden Kontrast zu der felsigen Küste. Das St. John’s Lighthouse ist zudem mit einer Höhe von 25 Metern der höchste Leuchtturm der Insel.
Wicklow Head Lighthouse, County Wicklow
Wicklow ist vor allem bei Wanderern aufgrund seiner fantastischen Bergwelt sehr beliebt. Doch neben den der Wicklow Mountains bietet die Grafschaft auch eine traumhafte Küstenregion, mit einem kleinen, nahezu unscheinbaren Leuchtturm. Umgeben von einer sanften und idyllischen Natur ragt ein steinerner Turm aus dem Boden heraus, der Jahrhunderte lang viele Leben rettete. Doch bereits wenige Jahre nach dem Bau des Wicklow Head Lighthouse 1781 wurde sein Bestehen stark gefährdet: Ein Blitz schlug in den Turm ein und zerstörte dabei die gesamte Inneneinrichtung. Heute wird der Leuchtturm von der Organisation Irish Landmark Trust erhalten und steht Besuchern für Übernachtungen zur Verfügung.
Hook Head Lighthouse, County Wexford
Nicht nur einer der schönsten Leuchttürme Irlands, sondern auch der ältesten in ganz Europa ist das Hook Head Lighthouse auf der gleichnamigen Halbinsel. Bereits im 13. Jahrhundert wurde an seiner Stelle von Mönchen ein Leuchtfeuer gezündet, um die Seefahrer vor den gefährlichen Klippen zu warnen. Die Grundmauern des Gebäudes sind bis zu drei Meter dick und stützen die erst im 19. Jahrhundert aufgesetzte Turmspitze. Besucher können das Hook Head Lighthouse bei einer geführten Tour besichtigen und gleichzeitig eine traumhafte Aussicht auf die keltische See genießen.
Ballycotton Lighthouse, County Cork
Geradezu einsam scheint der schwarze Leuchtturm seinen Platz auf der Ballycotton Isle vor der Küste Corks für sich zu beanspruchen. Denn außer dem Ballycotton Lighthouse gibt es auf dem Boden der Insel nicht viel zu entdecken. Am Himmel jedoch wimmelt es von Vogelarten und vor den rauen Gewässern zieht immer wieder eine Delfinschule vorbei.
Ballycotton scheint ein einsamer Ort zu sein, was durch den stetig aufziehenden Nebel, der die Insel einhüllt, noch bekräftigt wird. Doch so verlassen er aussieht, so wichtig ist der Leuchtturm doch für die Seefahrer: Im 19. Jahrhundert kollidierte das Schiff Sirius mit einem Felsen vor Ballycotton und erlitt Schiffbruch. Der Kapitän konnte es nicht mehr in den sicheren Hafen retten und es sank, noch bevor es die Küste Corks erreichte. Nur eine kurze Zeit nach diesem Unglück wurde mit dem Bau des Leuchtturms begonnen, den Reisende heute nach einer kurzen Bootsfahrt erkunden können. Weitere Informationen zu der Besichtigungstour sind hier zu finden.
Entlang der irischen Küste gibt es weit mehr als 50 Leuchttürme zu bestaunen. Die Organisation Commissioners of Irish Lights verwaltet viele dieser historischen Gebäude. Sie hat sich dem Erhalt der irischen Küste und dem Schutz der Meere verschrieben. Auf der Webseite der Organisation findet Ihr eine detaillierte Liste aller Leuchttürme.
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