Banshees, Irrlichter und Leprechauns. In kaum einem anderen Land halten sich die Legenden und Gerüchte über Sichtungen magischer Wesen so hartnäckig wie in Irland. Kein Wunder, dass immer wieder irische Koboldflüsterer aufgesucht werden, die in der Lage sind, die Wesen der Anderswelt zu beschwichtigen. Wir verraten Euch, was es mit den irischen Koboldflüsterern auf sich hat.
Die Legende um irische Koboldflüsterer
Irische Koboldflüsterer sind kein Werbegag der Neuzeit, um Schaulustige auf die Grüne Insel zu locken. Die Legende um irische Koboldflüsterer stammt aus der irischen Folklore. Demnach sind Koboldflüsterer besondere Menschen, die eine tiefe Verbindung zu den magischen Wesen der keltischen Anderswelt haben. Als Vermittler zwischen den Welten sollen sie Kobolde nicht nur beschwichtigen. Sondern sind der Legende nach auch in der Lage, mit den magischen Wesen zu interagieren.
Was hat der Kobold mit Irland zu tun?
Einfach alles. Irlandfans wissen, dass der irische Kobold – der Leprechaun – neben Harfe und Kleeblatt das inoffizielle Wahrzeichen Irlands ist. Kobolde sind Wesen aus der irischen Mythologie, die oft als kleine boshafte Männchen dargestellt werden. Irische Kobolde erkennen wir an dem typischen hohen Hut und dem schwarzen Gürtel mit goldener Schnalle. Doch warum ist der Glaube an Kobolde gerade in einem derart katholischen Land wie Irland so tief verankert?
Grund dafür ist, dass die Iren seit jeher Geschichtenerzähler sind. Bei einem Pint, in einer gemütlichen Runde im Pub, geschieht es nicht selten, dass die alten Legenden wieder ans Licht geholt werden. Daher ist die irische Folklore sowie die keltische Mythologie auf der Grünen Insel sehr lebendig. Es mag auch am verregneten Wetter und den zahlreichen Regenbögen, der Landschaft und dem schelmischen Irenherz an sich liegen, dass Leprechauns und irische Koboldflüsterer in dem kleinen Land noch eine so große Rolle spielen. Klar ist aber auch, dass der Koboldglaube den Tourismus anheizt. Nicht wenige Menschen zieht es gerade aus dem Grund auf die Grüne Insel, dass sie unter den weiten, grünen Feenhügeln die Entdeckung magischer Wesen erwarten. Zudem gibt es in Irland zahlreiche Steinkreise und alte Gräber – Orte, die förmlich vor Magie summen und nie so ganz von Wissenschaftlern enträtselt werden. Manchmal tut es einfach gut, an etwas zu glauben, das wir nicht sehen können.
Wer waren die Koboldflüsterer?
Koboldflüsterer waren Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Sie waren in der Lage, Kobolde und andere Feenwesen – die sogenannten Sidhe – zu beruhigen und zu besänftigen, wenn diese Unheil anrichten wollten. Darüber hinaus sollen sie in der Lage gewesen sein, Kobolde zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren. Die Koboldflüsterer waren also wichtiger Mittler zwischen den Welten, um Konflikte zu lösen und Harmonie zu wahren.
Die Legenden über irische Koboldflüsterer spielt eine wichtige Rolle in den Überlieferungen über Kobolde und andere mythologische Wesen. Sie werden oft als weise und respektierte Mitglieder der irischen Gemeinschaft dargestellt. Ihre Fähigkeiten verhalfen ihnen zu einem besonderen Status in der Gemeinschaft.
Der letzte irische Koboldflüsterer
In der irischen Grafschaft Louth, hoch oben im nordöstlichsten Teil der Republik Irlands, lebt Kevin Woods, der letzte irische Koboldflüsterer. Er ist über Irlandsgrenzen hinaus für seine Gabe bekannt, mit den irischen Leprechauns zu kommunizieren. Neben seinem kleinen, selbst gegründeten Koboldmuseum bietet Kevin Touren an, auf denen er Touristen alles über die irschen Kobolde erzählt.
Kevin Woods und seine irischen Kobolde
Dass Kevins Engagement für die Leprechauns Hand und Fuß hat, zeigt sich daran, dass die irischen Geistwesen durch sein Bemühen sogar den Schutz der EU genießen. Sechs Jahre lang kämpfte er mit anderen Mitgliedern der Gemeinschaft bei der EU dafür, Kobolde als Art zu schützen. Das Unglaubliche passierte: die EU genehmigte den Schutz der Kobolde im Rahmen der Europäischen Habitat-Richtlinie im Jahr 2009.
Die Koboldtunnel
Kobolde leben in Clans unter der Erde. Über die tief verzweigten Tunnel kommunizieren die Feenwesen miteinander. Einmal im Jahr fanden Treffen mit Clanälesten in Athlone statt, wo über Ereignisse im Land diskutiert wurde. Wie und warum der Großteil der Kobolde starb, darüber ist man sich nicht einig. Einer Legende zufolge sterben die Alten Wesen durch den technischen Fortschritt und den verkümmerten Glauben der Menschen an die Fabelwesen. Dennoch gibt es, laut Aussage von Kevin Woods, heute noch 236 lebende Kobolde in einer Höhle unterhalb der Cooley Mountains auf Sliabh Foy. Die Höhle liegt versteckt unter dem Carlingford Folklore Park an der Ghan Road und kann auf Anfrage zusammen mit Kevin Woods besichtigt werden.
Was wäre, wenn …
Ob faszinierender Marketinggag oder Realität – Kevin Woods entführt Menschen jeden Alters in eine Welt aus Fantasie und altem Glauben. Er reißt uns aus der Wirklichkeit und nimmt uns über unsere engen Grenzen der vielen „Was wäre, wenns“ hinaus. Manchmal lohnt der Glaube allein um des Glaubens Willen.
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