Nordirland Sehenswürdigkeiten

Malin Head – der nördlichste Punkt Irlands

Malin Head
Written by Cindy Jaecklin

Genau genommen ist der Malin Head zwar nicht der nördlichste Landstrich der Grünen Insel, allerdings der nördlichste Punkt des irischen Festlands. Noch weiter im Norden liegt nur die seit den 70ern unbewohnte Insel Inishtrahull, die heute kaum noch erschlossen ist. Doch der Malin Head ist nicht nur aufgrund seiner geografischen Ausrichtung ein spannendes Reiseziel. Der zerklüftete Landstrich wartet mit einer beeindruckenden Küste umgeben von einer wilden und rauen Natur auf.

Der Malin Head ist eine Landzunge auf der unberührten Inishowen Peninsula. Hier trifft der Nordatlantik auf den nördlichsten Punkt des irischen Festlandes und schlägt ungehalten seine Wellen gegen den Felsen. Von Wind und Gezeiten gezeichnet, wurde so eine Küste geschaffen, die wilder und rauer kaum sein könnte. Dabei ist bereits die Fahrt hinauf zum Malin Head ein besonderes Erlebnis, denn die Inishowen Halbinsel ist eine wahre Naturschönheit. Über malerische Passstraßen, vorbei an glitzernden Seen und ungebändigten Moorebenen offenbart die Straße immer wieder eine fantastische Aussicht über die Halbinsel. Bevor Ihr dann schlussendlich am Malin Head eintrefft, kommt Ihr an Irlands nördlichstem Pub vorbei. Wenn Ihr Euch fragen solltet, weshalb der Jedi-Meister Yoda die Fassade der Farren’s Bar ziert, dürfte Euch die Antwort nicht weiter verwundern: Wie bereits der Skellig Michael vor der Südwestküste Irlands diente auch der Malin Head den Machern von Stars Wars als Filmlocation.

Malin Head auf den Kinoleinwänden

Für Star Wars Episode VIII – „Die letzten Jedi“ reiste die Filmcrew weit umher. So verschlug sie ihr Vorhaben auch auf die Grüne Insel. Der Skellig Michael in Kerry wurde einer der bedeutsamsten Drehorte des Filmes, denn dorthin zog sich Luke Skywalker im Alter zurück, bevor Rey auftauchte, um von ihm lernen. Doch auch dem nördlichsten Punkt Irlands wurde eine wichtige Szene zuteil, wenn der Millennium Falke über die schroffe Küste hinwegfliegt. Ihr müsst allerdings kein Krieg der Sterne – Fan sein, um Euch vom Malin Head begeistern zu lassen.

Malin Head

© Chris Hill, Tourism Ireland

Die Geschichte rund um den Malin Head

Malin Head

© Chris Hill, Tourism Ireland

Euer Besuch des Malin Head beginnt an Banba’s Crown, einem Wachturm aus dem frühen 19. Jahrhundert. Heute sind nur noch die Ruinen des Towers, wie er von den Einheimischen genannt wird, übrig. Das Betreten des Gebäudes ist verboten, denn es droht Einsturzgefahr. Dieser Turm ist eines von mehreren Relikten, die vor etwa zweihundert Jahren erbaut wurden. Er sollte die Iren vor feindlichen Angriffen schützen und half ihnen dabei, herannahende Kriegsschiffe rechtzeitig zu entdecken. Wenn Ihr den Malin Head zu Fuß erkundet, werdet Ihr auf ein weiteres Relikt aus Kriegszeiten stoßen: An der Küste wurde mit hellen Steinen das Wort „Éire“ auf dem Boden ausgelegt. Dieser Hinweis diente dazu, den Bomberpiloten zu signalisieren, dass sie sich über Irland befanden. Auf diese Weise ließen sich Angriffe aufgrund einer Verwechslung mit England vermeiden.

Nur wenige Meilen von der Küste entfernt birgt der Malin Head eine erschreckende Geschichte, die sich tief unter der Oberfläche des Meeres befindet. Mehr als 200 Schiffsruinen liegen auf dem Meeresgrund begraben, darunter auch riesige U-Boote. Das Gebiet nördlich der Grünen Insel gilt als äußerst gefährlich für Schiffe. Frachter, Kriegs- und Passagierschiffe sanken, weil sie die spitzen Felsen nicht sahen oder sie wurden, wie auch die U-Boote, während des Zweiten Weltkriegs von Torpedos getroffen. Heute gilt die Region vor Malin Head unter Wracktauchern als eine der Besten auf der ganzen Welt.

Malin Head

© Chris Hill, Tourism Ireland

Zwischen Naturwundern und wilden Tieren

Wenn Ihr Irland im Winter, genauer gesagt den Norden der Grünen Insel entdecken, werden Sie mit etwas Glück Zeuge eines beeindruckenden Naturschauspiels. Denn von November bis Februar habt Ihr auf Inishowen die Chance, eines der spektakulärsten Wunder unserer Welt mit eigenen Augen zu erblicken – Polarlichter.

Bei Eurem Besuch solltet Ihr hin und wieder Eure Augen von der fantastischen Küste abwenden und auf das offene Meer blicken. Denn der nördlichste Zipfel Irlands gilt als eine der besten Regionen, um Wale und Delfine von Land aus zu beobachten.

Der Malin Head ist eine der schönsten Küstenregionen Irlands, die vieles zum Erkunden bereithält. Unternehmt einen Spaziergang, besichtigt die alten Bauten oder lasst beim Ausschauhalten nach wilden Tieren Eure Seele baumeln. Wenn Ihr mehr von Irlands traumhaften Küstengebieten entdecken möchtet, empfehlen wir Euch den Wild Atlantic Way. Auch der Malin Head ist ein Signalpunkt auf dieser einmaligen Panoramastraße.

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Über den Autor

Cindy Jaecklin

Irland bedeutet für mich ein Stück Heimat. In meinem Lieblingsland fühle ich mich zwischen der herzlichen Art der Iren und ihrer lebensfrohen Natur zu Hause. Dabei entdecke ich auf meinen Reisen immer wieder unbekannte, traumhafte Orte, denn hinter jeder Kurve wartet eine neue fantastische Aussicht!
Wenn ich über Irland schreibe, möchte ich die Fröhlichkeit der Iren einfangen und mit genauso viel Begeisterung über ihre Heimat erzählen, wie sie es tun.

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