Irlands Natur

Irlands Nationalparks

Connemara Nationalpark, Irlands Nationalparks
Written by Ina Brecheis

Irlands Nationalparks sind ein Muss für jeden Irlandreisenden. Von der einzigartigen Karstlandschaft des Burren im Westen der Grünen Insel, über die majestätischen Berge Connemaras, bis hin zum saftigen Grün von Wicklow, bieten Irlands Nationalparks alle Facetten der Schönheit des Landes an. Insgesamt sechs Nationalparks gibt es auf der Grünen Insel, die ihre Besucher verzaubern. Hier stellen wir sie Euch vor. Von ihrem Charme solltet Ihr Euch aber selbst überzeugen, denn dieser ist schwer in Worte zu fassen.

Killarney Nationalpark

Der Killarney Nationalpark ist mit seiner Gründung 1932 der älteste von Irlands Nationalpark. Er erstreckt sich über 10.000 Hektar südlich der idyllischen Kleinstadt Killarney in der Grafschaft Kerry. Der Nationalpark wartet mit uralten Eichenwäldern auf, die den Besucher an eine Zeit erinnern, als die Grüne Insel dicht mit Bäumen bestanden war. Eine Rotwildherde durchstreift den Park, deren Ahnen diese Zeit wohl noch erlebten.

Malerisch in den Park eingebettet liegen die drei Gletscherseen Upper Lake, Muckross Lake und Lough Leane. Das tiefe, unergründliche Blau der Seen gab Anlass für zahlreiche Mythen und Legenden. Ein ebenso berühmtes Nass des Killarney Nationalparks ist der pittoreske Torc Wasserfall, der sich aus über 18 Metern Höhe über moosbewachsene Steintreppen ergießt.

Einen legendären Ausblick über den Killarney Nationalpark gibt es vom sogenannten Ladies View. Dieser ist an der N71 direkt am Ring of Kerry gelegen. Von hier aus breitet sich die glitzernde Oberfläche des Upper Lakes und die Weiten des Parks unter den staunenden Augen des Betrachters aus.

Neben diesen landschaftlichen Juwelen gibt es historische Bauten in den grünen Weiten des Parks zu entdecken. Berühmt ist das Muckross House, ein herrschaftliches Herrenhaus, das heute ein Museum für Kunsthandwerk aus der Region beherbergt. Ebenso versteckt liegt mit der Muckross Abbey eine weitere Sehenswürdigkeit im Park. Die Ruinen des ehemaligen Franziskanerklosters mit seinem angrenzenden verwunschenen Friedhof bieten eine idyllische Kulisse, die zum Verweilen einlädt. Von Muckross Abbey ist es nicht mehr weit zum Burgfried des Ross Castle. Dieses bietet Besuchern einen spannenden Einblick in das mittelalterliche Burgleben.

Killarney Nationalpark, Irlands Nationalparks

Killarney Nationalpark, Co. Kerry (Irland)

Wicklow Mountain Nationalpark

Ein weiteres landschaftliches Juwel unter den Nationalparks in Irland ist der Wicklow Mountain Nationalpark. Er erstreckt sich über 200 Hektar und schützt eine einzigartige Flora und Fauna. Nur rund 40 Kilometer südlich vor den Toren Dublins gelegen, bietet er ein beliebtes Ziel für einen Tagesausflug. Am besten lässt sich der Nationalpark von Glendalough aus über verschiedene Wanderwege erkunden.

In der Nähe von Glendalough, am Lower Lake, ist die bekannte Klosterruine gelegen, die aus dem 6. Jahrhundert stammt. Angeblich soll sich der Heilige Kevin hierhin zurückgezogen haben, um in Einklang mit der Natur zu leben. Markant an der Klostersiedlung ist vor allem der 33 Meter hohe Rundturm, der schon von weitem zu erkennen ist. Die Ruinen der St. Kevin’s Church mit ihren verwitterten Steinen fügt sich malerisch in die Umgebung ein. Sehenswert sind auch die von Moos und Flechten bewachsenen Grabsteine, welche Turm und Kirche umgeben.

Von der Klosteranlage kann der Besucher über verschiedene Wanderwege an den Upper Lake gelangen. Einer davon führt über Holzplanken durch das Moorgebiet, das zwischen Lower und Upper Lake liegt. Vom Ufer des Upper Lake blickt der Besucher auf die Bergkette der Wicklow Mountains, die sich zu beiden Seiten erheben. Hier warten viele weitere Wanderwege darauf, entdeckt zu werden. Etwa zum Miner’s Village oder zum Aussichtspunkt The Spinc.

Wicklow Mountain Nationalpark, Irlands Nationalparks

Upper Lake, Co. Wicklow (Irland)

Gougane Barra Nationalpark

Der Gougane Barra Nationalpark liegt rund 70 Kilometer westlich von Cork und umfasst den Gouganebarra Lake sowie die umliegenden, sanften Bergzüge, in denen auch die Quelle des River Lee liegt. Dieser durchfließt einige Kilometer flussabwärts die Stadt Cork.

Bekannt ist der Nationalpark vor allem durch die kleine Kapelle, die auf der Halbinsel liegt und in den See hineinragt. Hier soll der Heilige Finnbar, Schutzheiliger von Cork, im 6. Jahrhundert ein kleines Kloster gegründet haben. Wer einmal selbst auf dieser idyllisch gelegenen Halbinsel gestanden hat, kann verstehen, dass Finnbar hier zweifelsohne Ruhe und innere Einkehr gefunden hat: Die tiefblaue Seeoberfläche, der nirgends tiefer als zwölf Meter ist, kräuselt sich im Wind, der von den grünen Hügeln herab weht. Eine wahrlich malerische Kulisse.

Durch den Park verlaufen zahlreiche gut markierte Wanderwege. Wanderer mit verschiedenen Ansprüchen kommen hier auf ihre Kosten. Dem Sportbegeisterten sei angeraten, die Berge zu erklimmen, die den See umgeben. Wer es etwas gemütlicher mag, der ist im Tal gut aufgehoben und kann sich beispielsweise auf den Heritage Trail begeben oder einen der Rundwanderwege wählen.

Gougane Barra Nationalpark, Irlands Nationalparks

Gougane Barra Nationalpark, Co. Cork (Irland), © Chris Hill

Connemara Nationalpark

Der Connemara Nationalpark ist der zweitältester von Irlands Nationalparks. Seit 1980 lädt er Besucher zwischen der kleinen Ortschaft Letterfrack und den Twelve Bens im Südosten dazu ein, die einzigartige Schönheit Connemaras zu entdecken. Beim Wandern durch den Connemara Nationalpark wechseln sich Moorgebiete mit Heidelandschaften und einsamen, schroffen Bergregionen ab. Immer wieder trifft der Besucher auf die stämmigen, robusten Connemara Ponys. Auch ein Rudel Rotwild durchstreift den Park. Nach ihrer Ausrottung hat die Parkverwaltung sie in der Vergangenheit wieder erfolgreich angesiedelt.

Besonders markant ist der Diamond Hill, der sich über 400 Meter majestätisch im westlichen Teil des Parks erhebt. Vom Besucherzentrum in Letterfrack lässt sich der Berg mit etwas Kondition und gutem Schuhwerk in etwa zwei bis vier Stunden erklimmen. Und die Mühe lohnt sich, denn von dort bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf die Umgebung. Der Blick kann frei von der Atlantikküste im Westen, über Kylemore Abbey im Norden bis hin zu den Bergen im Osten des Parks schweifen. Daneben gibt es noch viele weitere, farblich gut markierte Rund- und Wanderwege, auf denen sich der Park gut entdecken lässt.

Connemara Nationalpark, Irlands Nationalparks

Connemara Nationalpark, Co. Galway (Irland), © Tourism Ireland

Glenveagh Nationalpark

Im Norden der Grünen Insel, in der Grafschaft Donegal, liegt der 160 Quadratkilometer große Glenveagh Nationalpark. Er ist damit Irlands größter und vielleicht einsamster Nationalpark. Er liegt inmitten der Derryveagh Mountains und wird von einem malerischen Tal durchzogen. Hier findet der Besucher Birken- und Eichenwälder, die Dachsen, Füchsen und vielen anderen Tieren eine Heimat bieten. Die Berge des Nationalparks, von denen der Mount Errigal und der Slieve Snacht die höchsten in Donegal sind, sind nur spärlich bewachsen. An ihren von Wind und Wetter abgeschliffenen Flanken können nur Flechten und niedrige Sträucher bestehen. Diese Schroffheit macht jedoch den Charme des Glenveagh Nationalparks aus. Wer Einsamkeit sucht, wird sie hier sicher finden.

Eine berühmte Sehenswürdigkeit des Glenveagh Nationalparks ist das Glenveagh Castle. Das mittelalterliche, anmutende Schloss wurde von John George Adair gebaut. Der Exzentriker brachte auf ruchlose Weise Besitz am Ufer des Lough Beagh in seine Hand und baute sich darauf sein Domizil. Bevor er jedoch in dessen Genuss kam, verstarb er. Seine Witwe legte später die das Schloss umgebenden Gärten an, die man noch heute bewundern kann. 1975 gingen das Schloss und das umliegende Land an den irischen Staat.

Glenveagh Nationalpark, Irlands Nationalparks

Glenveagh Nationalpark, Co. Donegal (Irland), © Tourism Ireland / Failte Ireland

The Burren Nationalpark

Der Burren Nationalpark zwischen Galway und den berühmten Cliffs of Moher im Süden wartet mit einer ungewöhnlichen Landschaft auf. Weißes, teils schroffes, teils von Gletschern abgeschliffenes Gestein bieten eine beinahe mondähnliche Kulisse. Auf den ersten Blick wirkt die Landschaft karg und unwirtlich. Aber dieser Eindruck ist trügerisch, denn im Burren ist eine so vielfältige Fauna, wie beinahe nirgendwo sonst auf der Grünen Insel zu finden. Mediterrane Pflanzen, die man sonst im sonnigen Spanien oder Italien erwarten würde, wachsen und gedeihen hier neben Pflanzen aus dem arktischen und alpinen Raum. Allerdings muss der Besucher ganz genau hinsehen, denn die Pflanzen verstecken sich in den zahlreichen Felsspalten des weißen Kalksteins.

Den Burren Nationalpark durchzieht ein fein verästeltes Höhlensystem, das noch längst nicht gänzlich erforscht ist. Am bekanntesten ist das Pol na Gollum Cave. Mit einer Länge von 16 Kilometern ist sie die längste Höhle der Grünen Insel. Die Höhle inspirierte im Übrigen den Schöpfer der Fantasy-Trilogie „Der Herr der Ringe“, J R. R. Tolkien, zu einem seiner Protagonisten – Gollum. Ebenfalls sehenswert ist das Doolin Cave, das den längsten frei hängenden Stalaktiten Europas birgt. Er ist ganze 7 Meter lang! Die Höhle, die für Besucher am leichtesten zugänglich ist, ist das Aillwee Cave. Diese wurde von einem irischen Farmer erst 1940 zufällig entdeckt.

Der Burren ist auch bekannt für die zahlreichen frühgeschichtlichen Monumente wie Dolmen oder Ringforts, die es dort zu entdecken gibt. Ein Zeichen also, dass die Gegend auf eine lange Zeit menschlicher Besiedlung zurückblicken kann.

Burren Nationalpark, Irlands Nationalparks

Burren Nationalpark, Co. Clare (Irland), © Tourism Ireland

Ballycroy Nationalpark

Der sechste von Irlands Nationalparks, der Ballycroy Nationalpark, liegt im Nordwesten der Grünen Insel, in der Grafschaft Mayo. Er ist einer von Europas größten Regenmooren, der seine Flüssigkeit aus den häufigen Niederschlägen in der Gegend speist. Dieser einmalige Lebensraum bietet zahlreichen seltenen Pflanzenarten eine Heimat und ebenso vielen Vogelarten. Durchzogen wird der Nationalpark von dem Fluss Owenduff, der seinem natürlichen Flussbett folgend, reich ist an Bachforellen und Lachsen.

Ein Teil des Ballycroy Nationalparks ist auch die Bergkette Nephin Beg. Sie liegt im Osten des Parks und bietet erfahrenen Wanderern spannende Wanderungen mit einmaligen Ausblicken. Wer die Nephin Beg erwandert, folgt dem Bangor Trail. Dieser Weg stammt aus der Eisenzeit und durchzieht über 29 Kilometer den Nordwesten der Grafschaft Mayo.

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Über den Autor

Ina Brecheis

Ich habe mich während meines Studiums in Dublin in Irland verliebt. Zuvor war da nur eine vage Anziehung zu diesem Land mit seiner lebensfrohen Musik und lebendigen Kultur. Dort war es dann um mich geschehen und ich habe eine unvergessliche Zeit auf der Grünen Insel verbracht. Seither zieht es mich immer wieder dorthin zurück. Umso mehr freue ich mich, über mein grünes Lieblingsland hier bei gruene-Insel.de zu schreiben.

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