Der Connemara Nationalpark wird nicht grundlos als der Wilde Westen Irlands bezeichnet. Kilometerweite Torfmoore lassen das Gefühl einer schier endlosen Einsamkeit aufkommen, die nur ab und an von einigen friedvollen Schafen und den charakteristischen Connemaraponys unterbrochen wird. Und spätestens dann, wenn sich die schroffen Berghänge in den tiefen Seen spiegeln und der Wind durch die üppige Heide zieht, vermag die Zeit im rauen Connemara Nationalpark stillzustehen.
Connemara Nationalpark – der Wilde Westen Irlands
Über eine Fläche von fast 3.000 Hektar erstreckt sich die wilde Schönheit des Connemara Nationalparks. Der kühle Wind, der vom Atlantik herüber weht, durchzieht unberührte Torfmoore und dichte Heide, bevor er von den schroffen Berghängen der Twelve Bens aufgehalten wird. Aus den dunklen, nahezu magisch wirkenden Bergseen erheben sich einsame Inseln, auf denen ruhevoll einige Kiefern und Fichten wachsen. Hier und da sucht sich ein aufgewecktes Schaf den Weg über die Straße und die weißen Connemaraponys bilden friedlich grasend einen tollen Kontrast zu der rauen Natur. Oscar Wilde nannte diesen Ort einst „Savage Beauty“ – also die wilde Schönheit und wir können nachvollziehen, was er damit wohl meinte.
Der Connemara Nationalpark liegt unmittelbar nördlich der Stadt Galway im gleichnamigen County. Er grenzt an eine der höchsten Bergketten Irlands – die Twelve Bens. Diese charakteristischen Berge prägen maßgeblich das Landschaftsbild des Parks.
Auch wenn der Nationalpark auf den ersten Blick kahl, geradezu trist erscheinen mag, gedeiht in dieser einsamen Natur eine Vielzahl an Pflanzen. Der prächtige Rhododendron sticht mit seinen violetten Blüten markant aus dem Heidegras hervor und blaues Pfeifengras scheint das Land noch wilder wirken zu lassen. Besonders ist jedoch, dass zwischen den heimischen Pflanzen auch viele Arten zu finden sind, die aus den kälteren Gebieten Europas stammen.
Den Himmel über dem Connemara Nationalpark bevölkern zahlreiche Vogelarten. Falken und Kormorane wie auch kleinere Vogelarten sind hier heimisch. Die unberührte Natur ist zudem das Zuhause von Füchsen, Kaninchen, Mardern und Rotwild.
Sehenswürdigkeiten im Connemara Nationalpark
Einige der schönsten Wanderwege des Landes durchziehen den Nationalpark. In dem bescheidenen Örtchen Letterfrack befindet sich das Visitor Centre, das nicht nur über die Entstehung des Parks informiert, sondern auch der Start- und Endpunkt vier fantastischer Wanderrouten ist.
Diamond Hill
Bei einem schweißtreibenden Aufstieg kann der Diamond Hill erklommen werden, der mit seinen 400 Höhenmetern einen atemberaubenden Ausblick über Irland bietet. Weniger schweißtreibend, doch nicht minder spektakulär sind die kürzeren Wanderwege, die sich inmitten durch den Park ziehen. Besucher treffen bei ihren Ausflügen nicht nur eine traumhafte Landschaft an, sondern finden auch die typischen Connemaraponys vor, die im Nationalpark heimisch sind.
Die Kylemore Abbey
Die Kylemore Abbey ist das Herzstück des Connemara Nationalpark. Genaugenommen gehörte ein großer Teil der Parkfläche früher zu den Ländereien des gotischen Klosters. Heute stellt das malerisch am Lough Pollacapall liegende Mädcheninternat eines der Highlights bei jeder Irlandreise dar. Die älteste Benediktinerinnenabtei des Landes steht Besuchern für Besichtigungen offen und bietet darüber hinaus ein gemütliches Teahouse, in dem es sich bei einer Tasse Kaffee und einem leckeren Scone den malerischen Ausblick über die Kylemore Abbey genießen lässt. Hier lest Ihr mehr über die Kylemore Abbey.
Clifden und die Sky Road
Der kunterbunte Ort Clifden wird auch als die Hauptstadt Connemaras bezeichnet. Denn in den Sommermonaten herrscht in dem überschaubaren Örtchen ein buntes Treiben. Besucher wie Einheimische schlendern durch die farbenfrohen Straßen. Für Touristen gibt es in den Handwerksläden schöne Souvenirs zu erstehen. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Menschen aus aller Welt von dem bezaubernden Fischerdorf begeistert sind: Aus den urigen Pubs schallt irische Livemusik hervor, die ab und an von dem herzlichen Lachen der Gäste unterbrochen wird. Wenn die Besucher nicht gerade ein kühles Guinness genießen oder fangfrischen Fisch in den vielen Restaurants speisen, dürfen sie sich eine der schönsten Panoramastraßen Irlands nicht entgehen lassen – die Sky Road. Diese elf Kilometer lange Straße führt vorbei am Clifden Castle inmitten durch die raue Natur des Connemara Nationalsparks.
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