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Killary Fjord: Irlands beeindruckender Fjord

Killary Fjord
Written by Nadja Uebach

Der Wanderweg schlängelt sich an der grünen Küste entlang. Hinter jeder Wegbiegung wartet ein weiterer atemberaubender Blick auf die gegenüberliegende Hügellandschaft, die sich majestätisch aus der dunklen Wasseroberfläche erhebt. Während einem die leichte Brise ins Gesicht weht und die Lunge sich mit der salzigen Luft füllt, die auf dem Wasser vom Atlantik ins Landesinnere dringt; kommen Körper und Geist wie von allein zur Ruhe. Das ist die ganz besondere Magie des Killary Harbour, der als der beeindruckendste Fjord Irlands gilt!

Was es mit dem Killary Fjord auf sich hat, welche Besonderheiten dort warten und von wo man es am besten bestaunen kann, erfahrt Ihr jetzt!

Killary Fjord: Die Fakten

Ein schmaler tief ins Land reichende Meeresarm nennt man Fjord. Einst befanden sich in den heutigen Meeresbecken wandernde Talgletscher, die sich in Richtung Küste bewegten. Dadurch haben sie die Verbindung zum Ozean hergestellt. Typischerweise ist ein Fjord von Bergen oder Hügelketten umgeben. In Verbindung mit der ruhigen Wasseroberfläche entsteht so ein beeindruckendes Landschaftsbild und eine mystische Atmosphäre.

So auch im Fall des Killary Harbour an der Westküste Irlands. Hier hat der Atlantik auf einer Länge von rund 16 Kilometern das einstige Talbecken eines Gletschers geflutet. Der imposante Meeresarm schlängelt sich in südöstliche Richtung durch die grünen Hügel Connemaras ins Landesinnere. Mit einer Maximaltiefe von 45 Metern und der windgeschützten Bedingungen ist das Killary Fjord ein besonders attraktiver Lebensraum für viele Meeresbewohner. Dazu gehören beispielsweise Seehunde, Delfine und vereinzelt sogar Haie.

Killary Fjord

© Chris Hill Photographic 2011 +44(0) 2890 245038

Oft wird das Killary Fjord als der einzige Fjord Irlands bezeichnet. Diese Bezeichnung wurde jedoch von einer ozeanographischen Untersuchung widerlegt. Demnach gilt Killary zwar nach wie vor als ein eiszeitlicher Fjord, allerdings konnten Lough Swilly an der Nordküste der Grafschaft Donegal sowie Carlingford Lough im Osten an der Landesgrenze zu Nordirland ebenfalls als Fjorde identifiziert werden.

Fest steht jedoch, dass Killary Harbour eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlt, die auf der Grünen Insel ihresgleichen sucht!

Entdeckungsreise entlang des Killary Fjord

Die Landschaft rund um den Fjord lässt sich sowohl zu Fuß als auch mit dem Auto entdecken. Mit dem Auto erkundet man auf beiden Seiten hauptschlich die im Landesinneren liegenden Ufer. Auf Wanderwegen bietet sich jedoch die Möglichkeit, die einsameren Gegenden rund um die Fjordmündungen mit allen Sinnen zu erleben.

Killary zu Fuß

An der Mündung des Südufers führt die sogenannte Green Road. Die alte Straße ist nicht mehr für Autos zugänglich, eignet sich jedoch, um direkt an der Küste entlang die Landschaft rund um den Fjord zu entdecken. Das Auto kann dafür am beschaulichen Rosroe Pier geparkt werden. Der Beginn der Green Road liegt nur wenige Meter vom Pier entfernt.

Auf den rund drei Kilometern folgt man einer alten Straße zu einigen ehemaligen Höfen und Cottages. Diese sind seit der Großen Hungersnot jedoch leider verlassen und gelten nun als Mahnmal dieser schweren Zeit der Inselbewohner. Landschaftlich gelangen Wanderer in eine Welt, die aus nichts als Grün und dunklen Blautönen zu bestehen scheint. Hier rücken nicht nur die Geräusche unseres modernen Lebens in weite Ferne, sondern auch jegliche Probleme und Sorgen, die der Alltag mit sich bringt.

Am Nordufer des Fjords ragt das Mweelrea-Massiv auf und lockt erprobte Wanderfans mit einer der lohnenswertesten, allerdings auch anspruchvollsten Wanderungen der Grünen Insel. Der Aufstieg auf den 817 Meter hohen Gipfel des Mweelrea hat es in sich und sollte nicht unterschätzt werden. Dafür wird man an seinem Ziel jedoch mit einem gigantischen Ausblick über den gesamten Fjord sowie die umliegenden Hügel, Buchten und Strände belohnt. Ein Augenblick, der sicherlich für Gänsehaut sorgt.

Killary mit dem Auto

Wer nicht viel Zeit hat, muss auch im Auto nicht auf die atemberaubenden Weitblicke des Killary Harbour verzichten. Die Teilstrecke des Connemara Loops, die auf der N59 direkt am Fjord entlangführt gehört zum Wild Atlantic Way. Der Discovery Point Killary Harbour liegt mit einem kleinen Rastparkplatz und einer beeindruckenden Aussicht zwischen Creagha und Aillemore. Allerdings sorgt auch der Rest der Strecke am Südufer des Fjords dafür, dass man mehr als einmal anhalten möchte, um die wunderschöne Natur in vollen Zügen genießen zu können.

Gleiches gilt für das Nordufer. Da hier die Straße etwas schmaler ist und generell etwas weniger Menschen unterwegs sind, bekommt man hier einen besonders authentischen Eindruck der einmaligen Landschaft. Bevor sich die Straße in Richtung Landesinnere durch die Berge schlängelt, lohnt sich ein Picknick am kleinen Pier an der Mündung des Bundoragh Rivers!

Killary Fjord

© Chris Hill Photographic 2011 +44(0) 2890 245038

Killary auf und im Wasser

Die geschützte Lage des Killary Harbour sorgt dafür, dass die Gegend auch bei Wassersportlern immer beliebter wird. Neben einem erfrischenden Bad beim Schwimmen kann der Fjord außerdem beim Kajakfahren, Stand-Up-Paddling, Wasserskifahren, Wakeboarding oder während eines Speedboat-Trips entdeckt werden. Wem das alles zu abenteuerlich ist, hat zudem die Möglichkeit auf einer halbstündigen Bootsfahrt die schönsten Ecken des Killary Harbour vom Wasser aus zu erleben. Mit etwas Glück bekommt man dabei Seehunde, Otter, Delfine und andere Meeresbewohner zu Gesicht.

Barrierefreies Reisen am Killary Fjord

Während man vom Auto aus den wunderschönen Naturraum des Fjords bereits genießen kann; sind zudem weite Teile der Strecke entlang des Südufers barrierefrei zugänglich. Dazu gehört der großräumige Parkplatz des Wild Atlantic Way Discovery Points, auf dem die Infotafeln und Aussichtspunkt ebenerdig erreicht werden.

Außerdem hat man am Südufer entlang der Straße in und um die Ortschaft Leenaun die Möglichkeit, das Ufer des Fjords auf einem gut ausgebauten Gehweg zu erkunden. Wer sich lieber direkt ins Geschehen wagt, der ist bei den Leuten der Killary Fjord Boat Tours genau richtig. Die Tourboote sind nicht nur barrierefrei zugänglich, sondern außerdem mit den entsprechenden rollstuhlgerechten Sanitäranlagen ausgestattet!

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Über den Autor

Nadja Uebach

Da ich seit 2008 auf der grünen Insel lebe, bedeutet Irland für mich in erster Linie Alltag. Wenn ich nicht mit meinem Laptop bewaffnet in einem Café oder Zuhause sitze und schreibe, findet man mich höchstwahrscheinlich mit meinen drei Kindern am Strand. Die Natur, die Kultur und insbesondere die Menschen sorgen dafür, dass sich in unseren Alltag immer wieder ein bisschen Magie einschleicht. Diese besondere irische Alltagsmagie versuche ich in meinen Texten in Worte zu fassen.

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