Nur einen kurzen Abstecher von der Panoramastraße Ring of Kerry entfernt, befindet sich die Region Ballinskelligs. Unberührt, landschaftlich vielseitig und mit einer unbeschreiblichen Idylle präsentiert sich dieser Landstrich auf der Iveragh Halbinsel. In Ballinskelligs finden sich landschaftliche wie auch historische Sehenswürdigkeiten, welche die Geschichten Irlands lebendig werden lassen.
Ballinskelligs im County Kerry
Auf der wunderschönen Iveragh Peninsula in der Grafschaft Kerry befindet sich am westlichsten Zipfel der Halbinsel der Bezirk Ballinskelligs. Dabei handelt es sich nicht um eine Kleinstadt oder ein Dorf, sondern um ein Gebiet, das aus mehreren kleinen Dörfern besteht. Bis auf einige wenige Restaurants und Cafés, Pubs, Keramikwerkstätte und B&Bs gibt es in der gälischsprachigen Region nicht allzu viel. Auch kommen nur wenige Reisende nach Ballingskelligs, da sie meist nur dem gut ausgebauten Ring of Kerry folgen. Doch genau das macht die Region, die von einer atemberaubenden Natur umgeben wird, zu etwas ganz Besonderem.
Ballinskelligs spiegelt Irland in seiner ursprünglichsten Form wider. Die schmalen Straßen ziehen sich durch urige kleine Dörfer, Schafe grasen genüsslich am Wegesrand. Gälische Straßenschilder weisen auf Orte und Sehenswürdigkeiten hin, die es hier reichlich zu sehen gibt.
Kurze Notiz am Rande: 2013 wurde dem früheren US-Präsidenten Barack Obama am St. Patricks Day eine Schale mit Kleeblättern überreicht. Diese wurde in Ballinskelligs hergestellt
Der Ring of Skellig
Der einzige Weg nach Ballinskelligs führt über die Panoramastraße Ring of Skellig. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung des Ring of Kerry, Irlands berühmteste Küstenstraße. Die Route ist etwa 32 Kilometer lang und zweigt zwischen Caherciveen und Waterville ab.
Kurvenreiche Straßen führen mächtige Bergpässe hinauf. Und während sich zur einen Seite imposante Felsen erheben, erstreckt sich der Blick auf der anderen Seite über die unendliche Weite des Atlantiks.
Spannend ist der Skellig Ring vor allem deshalb, weil dieser nicht für Busse befahrbar ist. Das bedeutet, viele Touristen bekommen die Schönheiten, die diese Panoramastraße bietet, nicht zu Gesicht. Dies macht den Ring of Skellig unberührt – geradezu einsam im Vergleich zum Ring of Kerry.
Das Ballinskelligs Castle
Das Ballinskelligs Castle oder auch als McCarthy Mór Castle bekannt, ist eine Burgruine an der Atlantikküste. Das Turmhaus wurde im 16. Jahrhundert von dem irischen Clan McCarthy Mór erbaut. Es diente zu dieser Zeit mehreren Zwecken: So sollte es die Bucht von Ballinskelligs vor Piraterie schützen. Außerdem konnte der Clan einfahrende Handelsschiffe abfangen und Zölle erheben.
Heute sind von den Turmhäusern der der McCarthy Mór-Dynastie, die um die südlichen Küsten Irlands erbaut wurden, nur noch Ruinen übrig. Doch bildet das Ballinskelligs Castle umgeben von azurblauem Wasser und den mächtigen Gebirgsketten (oder dem wilden Atlantik) im Hintergrund ein fantastisches Fotomotiv.
Ballinskelligs Beach
Um zum McCarthy Mór Castle zu gelangen, führt der Weg über den Ballinskelligs Beach. Dieser mit der Blauen Flagge ausgezeichnete Strand gehört zu den schönsten Stränden des Landes. In der geschützten Bucht wagen sich mutige Schwimmer in das kühle Nass des Atlantiks und Sonnenanbeter genießen die kraftvollen Sonnenstrahlen, die den goldenen Sand schimmern lassen. Etwas weiter westlich des Ballinskelligs Beach befinden sich zudem die Ruinen einer uralten Abtei.
Die Ballinskelligs Abbey
Mit einem spektakulären Ausblick über die Bucht erheben sich die Ruinen der Ballinskelligs Abbey aus dem saftig-grünen Gras. Diese soll im 12. Jahrhundert erbaut worden sein. Forscher gehen davon aus, dass sie von den Mönchen errichtet wurde, die zuvor auf Skellig Michael lebten. Wind und Wetter erschwerten das Leben der Gläubigen, die tagtäglich mehrere Hunderte Stufen zurücklegen mussten, um im tosenden Meer Fische zu fangen. Diese mussten dann wieder zu ihren Behausungen gebracht werden. In Ballinskelligs konnten sie sich eine neue Glaubensstätte errichten, die von den Gezeiten besser geschützt und zugänglicher war. Rund um die Ballinskelligs Abbey findet sich noch ein Friedhof mit alten irischen Gräbern und Hochkreuzen.
The Glen
The Glen ist auf keiner Landkarte zu finden. Nach einem mächtigen Bergpass führt die Straße des Skellig Rings in ein Tal hinab, geradewegs auf den Atlantik zu. Die Iren nennen diese Gegend an der St. Finian’s Bay liebevoll The Glen, da sie von Bergen umgeben in einem Tal liegt.
The Glen ist ein Ort der Ruhe und der Einkehr. Hier findet sich ein wunderschöner Strand, eingerahmt von spektakulären Klippen und idyllischen Weiden. Und in Richtung Atlantik erstreckt sich der Blick bis zu den Skellig Islands, wo die markante Bergspitze des Skellig Michaels aus den Wellen emporragt.
Skelligs Chocolate Company
Eine ganz besondere und vor allem köstliche Sehenswürdigkeit in Ballinskelligs ist die Skelligs Chocolate Company. Hier lässt sich handgefertigte irische Schokolade in allen Variationen erstehen. Pralinen mit Irish Whiskey Creme, Champagner und Erdbeer Truffles. Dazu Schokoladentafeln und heiße Schokolade in allen erdenklichen Varianten. Und das Beste daran? Wer die Skelligs Chocolate Company besucht, darf sogar die Köstlichkeiten probieren und den Experten bei der Herstellung über die Schulter schauen.
- Informationen zu den Öffnungszeiten sind auf der offiziellen Webseite der Skelligs Chocolate Company zu finden
Die Region Ballinskelligs ist reich an landschaftlichen und historischen Sehenswürdigkeiten. Entlang der Straße finden sich Portalgräber und Spuren von Bienenstockhütten. Wer Richtung Bolus Head fährt, kommt zudem direkt an den Ruinen der Cill Rialiag vorbei, einer frühchristlichen Klostersiedlung. Es lohnt sich somit, den Skellig Ring und Ballinskelligs nicht nur als kurzen Abstecher vom Ring of Kerry zu erkunden. Sondern mehr Zeit für diese wunderschöne Region einzuplanen.
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