Irlands Natur

Irlands Flüsse – die längsten und wichtigsten Flüsse in Irland

Irlands Flüsse Liffey
Written by Ina Brecheis

Die Grüne Insel ist durchzogen von einem Netz aus kleinen und großen Flüssen. Sie entspringen in Irlands Bergen und Hochebenen und bahnen sich ihren Weg teils mehrere hundert Kilometer weit Richtung Meer. Irlands Flüsse waren seit jeher wichtige Verkehrswege, um Waren zu transportieren. Sie boten aber auch ein Einfalltor für Angreifer. Vor allem Irlands längster Fluss, der Shannon River, bescherte den Klöstern an seinen Ufern häufige Raubzüge der Wikinger. Mehr spannende Fakten zu Flüssen in Irland findet Ihr in diesem Artikel.

Irlands bedeutendste Flüsse

Zu den bedeutendsten und berühmtesten Flüssen Irlands gehören zweifelsohne Irlands längster Fluss, der Shannon River, und außerdem die zwei sagenumwobenen Flüsse Liffey und Boyne.

Der Shannon River – geschaffen durch die Enkelin des Meereskönigs

Der Legende nach zog es die Enkelin des Meerkönigs an den Ort, der heute als Quelle des Shannon River gilt, um dort von einem Baum die verbotene Frucht der Erkenntnis zu essen. Der Baum war dort von Druiden angepflanzt und behütet worden. Als die Enkelin mit Namen Sionnan von der verbotenen Frucht abbiss, brach das Wasser urplötzlich aus dem Boden hervor und spülte sie hinfort. Der River Shannon ward geboren. Die Quelle des Shannon hat bis heute nicht alle Rätsel preisgegeben. Der Shannon Pot wird mit einer Tiefe von 16 Meter angenommen. Taucher haben es noch nicht bis auf seinen Grund geschafft. Das liegt nicht an der Tiefe der Quelle, sondern vielmehr an den starken Strömungen, die das Tauchen im Shannon Pot nicht ungefährlich machen.

Die Liffey – unberechenbar und widerspänstig

Der Fluss, der durch die Hauptstadt der Republik Irland, Dublin, fließt, entspringt in den Wicklow Mountains. Von dort geht es auf kurzem Wege Richtung Irischer See. Bedingt durch diese kurze Strecke, die insgesamt nur etwa 80 Kilometer beträgt, war die Liffey lange Zeit eine Bedrohung für die Siedlung an der Stelle des heutigen Dublin. Bereits die Wikinger errichten Erdwälle, um sich vor den Fluten des unberechenbaren Flusses zu schützen. Bei starkem Regen in den Wicklow Mountains schwoll der Fluss oft abrupt an und schwemmte Mensch und Tier mit sich fort. Das trug dem Fluss den Namen „‘An Ruirthech“ ein. Übersetzt bedeutet das in etwa, „die Schnelle, Unstete“.

In diesem berühmten Lied der Band The Dubliners sind die Ufer der Liffey in Dublin ein romantischer Ort, an dem die Liebe besiegelt wird:

Der Boyne River – mythischer Flusslauf

Gleich mehrere Mythen und Legenden ranken sich um die Entstehung des Boyne River. Ein keltischer Mythos besagt, dass der Boyne auf die Königin und Göttin Boann zurückgeht, deren anglizierter Name „Boyne“ ist. Boann war eine Tuatha de Danaan, eine Angehörige jenes mystischen Volks also, das aus den Wolken herabstieg und Irland besiedelte. Sie soll den Boyne River geschaffen haben, indem sie an seine verbotene Quelle ging, diese entgegen dem Uhrzeigersinn umkreiste und so das Wasser anstieg. Darüber soll sie so erschrocken gewesen sein, dass sie Richtung Osten davonlief. Das Wasser aber folgte ihr bis hin zum Meer und Boyne River war geboren. Das ist eine der zahlreichen Mythen, die teilweise sehr stark voneinander abweichen. Hier lest Ihr mehr über die Boyne River Legende.

Einem anderen Mythos zufolge war es im Fluss Boyne, wo Fionn mac Cumhail den Lachs der Weisheit fand.

Irlands längste Flüsse

Der Shannon River

Der Shannon River, der Irland mit seinen 370 Kilometern von Norden nach Südwesten durchfließt, ist mit Abstand Irlands längster Fluss. Er entspringt im sogenannten Shannon Pot, wo das Wasser aus einem unterirdischen Höhlensystem ans Tageslicht tritt. Bei Limerick mündet der Fluss in den Atlantischen Ozean. Damit trennt der Shannon River Irland in West und Ost. Schon von alters her ist der Shannon ein bedeutender Wasserweg gewesen, den der griechische Mathematiker und Geograf Ptolemäus im 2. Jahrhundert nach Christus erstmals kartografierte. Zu späterer Zeit nutzten die Wikinger den Fluss, um mit ihren Booten weit hinein ins irische Landesinnere zu gelangen und dort reiche Klöster zu überfallen. So zum Beispiel die berühmte Klostersiedlung Clonmacnoise in der Grafschaft Offaly. Sie war bekannt für ihr einzigartiges Kunsthandwerk und wurde acht Mal von den Wikingern überfallen.

Shannon Fluss Irland

© Tourism Ireland

Der Barrow River

Weit hinter dem Shannon River folgt mit circa 190 Kilometern Länge der Barrow River und damit der zweitlängste Fluss der Grünen Insel. Er entspringt in den Slieve Bloom Mountains und durchfließt die Grafschaften Laois, Kildare, Kilkenny, Calrow, Wexford und Waterford. Der Barrow ist bekannt für die üppige Landschaft, die er durchfließt. Neue Wander- und Spazierwege, wie der Barrow Way, an seinen Ufern machen ihn zu einem beliebten Ziel unter Freizeitsportlern.

River Barrow

Der malerische River Barrow; © Tourism Ireland by Brian Morrison

Der Suir River

Drittlängster Fluss Irlands ist der Suir. Dieser entspringt nahe der irischen Kleinstadt Templemore, die im Nordosten der Grafschaft Tipperary gelegen ist. Der Suir legt 184 Kilometer zurück, ehe er sich mit dem Barrow Fluss vereinigt und dann bei Dunmore in die Keltische See mündet. Auch diesen Fluss wussten sich die Wikinger zunutze zu machen. An seinen Ufern gründeten sie im frühen Mittelalter Siedlungen. Auf eine dieser Wikinger-Siedlungen, strategisch günstig gelegen, geht die heutige irische Stadt Waterford zurück. Irland-Urlaubern ist diese hübsche Kleinstadt mit ihren verschlungenen mittelalterlichen Gässchen sicherlich ein Begriff. Im Waterford Museum of Treasures lassen sich heute unter anderem spannende historische Artefakte aus der Zeit der Wikinger bestaunen.

Sehenswürdigkeiten an der Ostküste Irlands

© Tourism Ireland

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Über den Autor

Ina Brecheis

Ich habe mich während meines Studiums in Dublin in Irland verliebt. Zuvor war da nur eine vage Anziehung zu diesem Land mit seiner lebensfrohen Musik und lebendigen Kultur. Dort war es dann um mich geschehen und ich habe eine unvergessliche Zeit auf der Grünen Insel verbracht. Seither zieht es mich immer wieder dorthin zurück. Umso mehr freue ich mich, über mein grünes Lieblingsland hier bei gruene-Insel.de zu schreiben.

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