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Der Poulnabrone Dolmen: Irlands ältestes Portalgrab

Poulnabrone Dolmen
Written by Cindy Jaecklin

Der Poulnabrone Dolmen ist eines der berühmtesten archäologischen Denkmäler in Irland. Das Megalithgrab liegt inmitten eines Hochplateaus des Burren Nationalparks, umgeben von einer beeindruckenden Karstlandschaft mit Mondcharakter. Doch ist es nicht nur die faszinierende Natur, sondern auch die Aura von etwas Magischem und die Ehrfurcht vor den Fähigkeiten der Menschen zu jener Zeit, die den Poulnabrone Dolmen zu einer bedeutenden Sehenswürdigkeit machen. Und auch der Gedanke daran, dass es sich bei dem Relikt um das älteste Portalgrab Irlands handelt.

Der Poulnabrone Dolmen im Burren Nationalpark

Manch einer mag beim Anblick des Poulnabrone Dolmen nur wenig Begeisterung verspüren. So sieht er nur die aufeinandergesetzten Steine, inmitten eines Hochplateaus, das aus unzähligen Kalksteinplatten besteht. Hält man sich allerdings vor Augen, welche Geschichten sich hinter diesem uralten Megalithgrab verbergen, offenbart sich die Ehrfurcht vor einer Zeit, die wir uns heute nicht mehr vorstellen können. So nutzen wir Bagger und Kräne, um Steinplatten zu setzen und um die Erde auszuheben. Der Poulnabrone Dolmen wiederum entstand vor rund 6.000 Jahren in der Jungsteinzeit. Damals hatten die Menschen nichts von alledem, was wir uns heute zunutze machen. Und doch schafften sie es, ein Portalgrab zu errichten, das aus zwei 1,80 Meter hohen Orthostaten besteht, die eine beeindruckende 3,65 Meter lange Deckenplatte stützen.

Der Poulnabrone Dolmen gehört zu den Portalgräbern Irlands. Diese zeichnen sich durch zwei große Stützsteine, die Orthostaten aus. Darüber liegt eine Deckenplatte. Hinter dem Portalgrab in der Grafschaft Clare findet sich heute noch ein zweiter Stein. Forscher gehen davon aus, dass dieser die Rücksteine des Bauwerks verschließen sollte.

Poulnabrone Dolmen

© Chris Hill, Tourism Ireland

Das Portalgrab wurde so errichtet, das zur Wintersonnenwende die Sonnenstrahlen direkt in das Innere des Grabes scheinen. Eine Besonderheit, die auch die riesige Grabanlage Newgrange aufweist.

Die Geschichte um den Poulnabrone Dolmen gibt wie viele andere Gräber und Anlagen in Irland auch heute noch Rätsel auf. Denn Wissenschaftler und Forscher aus aller Welt konnten nach wie vor nicht eindeutig klären, wie die Menschen in der Jungsteinzeit und der Bronzezeit die tonnenschweren Steine bewegen und aufstellen konnten.

Die Ausgrabungen des Megalithgrabes

Der Poulnabrone Dolmen wurde vermutlich zwischen 3.800 und 3.200 vor Christus errichtet. Entdeckt wurde das riesige Relikt wiederum erst in den 1980er Jahren. Die Archäologin Dr. Anne Lynch enthüllte rund 6.000 Jahre nach seiner Entstehung nicht nur das Portalgrab selbst. Im Zuge der Ausgrabungen entdeckte sie auch die Überreste menschlicher Skelette. Insgesamt wurden 34 Menschen geborgen, darunter 17 Erwachsene, 16 Kinder und ein Säugling. Diese Ausgrabungen machen deutlich, mit welcher Hingabe die Menschen zu dieser Zeit zur letzten Ruhe gebettet wurden. Außerdem fand man auch zahlreiche Grabbeigaben. Darunter eine steinerne Axt, Pfeilspitzen, Scherben und Anhänger aus Stein. Eine dieser Pfeilspitzen war in einen Hüftknochen eingebettet. Dies lässt darauf hindeuten, dass die Person in einen Konflikt verwickelt war.

Zwischen 1986 und 1988 fanden nicht nur Ausgrabungen rund um das Portalgrab statt. Zusätzlich musste dieses um einen weiteren Stützstein ergänzt werden. Denn Forscher entdeckten Risse in den Orthostaten. Um zu verhindern, dass der Dolmen in sich zusammenbrach, setzten sie einen weiteren Stützstein auf der Westseite ein.

Den Poulnabrone Dolmen besichtigen

Der Poulnabrone Dolmen liegt inmitten des Burren Nationalparks in der Grafschaft Clare. Genau genommen zwischen den Ortschaften Ballyvaughn und Ennistymon. Es gibt einen Parkplatz unweit von dem Portalgrab entfernt und der Eintritt ist frei. Außerdem liegt nur etwa ein Kilometer weiter das Caherconnell Fort. Dieses sechs bis 14 Meter hohe Steinfort wurde vermutlich 500 nach Christus erbaut und wurde, Forschungen zufolge, noch bis in das 15 Jahrhundert genutzt.

Seit einigen Jahren wird der Poulnabrone Dolmen von einer Absperrung umgeben. Da die Steinplatten unter dem Portalgrab sich nach und nach senken, möchte man auf diese Weise das Denkmal bestmöglich schützen.

Poulnabrone Dolmen

© Chris Hill, Tourism Ireland

Der Burren Nationalpark

Bereits die Fahrt zum Poulnabrone Dolmen ist ein beeindruckendes Erlebnis. Die Straße zu dem uralten Portalgrab führt inmitten durch die faszinierende Landschaft des Burren Nationalparks. Der Burren ist eine Karstlandschaft, bestehend aus Kalksteinplateaus, die von der Eiszeit erschaffen wurden. An vielen Orten lässt sich kaum mehr erblicken, als kilometerweit grauer Kalkstein. Doch schaut bei Eurem Besuch einmal genauer hin! Den zwischen diesen Steinplatten bahnen sich unzählige Gewächse – Blumen und Pflanzen – ihren Weg Richtung Sonnenlicht. In dieser so unergiebig erscheinenden Region wachsen und gedeihen Pflanzen, die es sonst nirgendwo auf der Grünen Insel gibt. Doch auch rund 1.100 der rund 1.400 in Irland beheimateten Pflanzenarten finden sich in dem Nationalpark. Auf einer Fläche von etwa 250 Quadratkilometer gibt es somit mehr zu entdecken, als sich auf den ersten Blick erahnen lässt.

Herr der Ringe Irland

© Chris Hill, Tourism Ireland

Die Besichtigung des Poulnabrone Dolmen lässt sich auch wunderbar mit einem Besuch der berühmten Cliffs of Moher verbinden. Denn Irlands berühmteste Steilklippen liegen nur wenige Meilen von dem Portalgrab entfernt. In diesem Artikel verraten wir Euch, was Ihr über die majestätischen Cliffs of Moher wissen müsst. Hier könnt Ihr außerdem weitere tolle Sehenswürdigkeiten in der Grafschaft Clare entdecken.

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Über den Autor

Cindy Jaecklin

Irland bedeutet für mich ein Stück Heimat. In meinem Lieblingsland fühle ich mich zwischen der herzlichen Art der Iren und ihrer lebensfrohen Natur zu Hause. Dabei entdecke ich auf meinen Reisen immer wieder unbekannte, traumhafte Orte, denn hinter jeder Kurve wartet eine neue fantastische Aussicht!
Wenn ich über Irland schreibe, möchte ich die Fröhlichkeit der Iren einfangen und mit genauso viel Begeisterung über ihre Heimat erzählen, wie sie es tun.

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