Irische Musik ist eine Facette, die den Zauber der Grünen Insel ausmacht. Eine melodische Stimme, die sehnsuchtsvolle Töne über die Schönheit Irlands anstimmt oder der Pubklassiker, bei dem die Beine nicht stillstehen können – das ist Irland, wie es leibt und lebt. Die irische Musik blickt auf eine lange Geschichte zurück, wenngleich sie sich erst in den letzten hundert Jahren weltweiter Popularität erfreut. Hier blicken wir zurück in die irische Musik Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
Die Ursprünge irischer Musik
Es sind die Kelten, die Irland gewissermaßen zum Klingen bringen. Die Ursprünge irischer Musik kommen vor etwa 2.000 Jahren mit den Kelten auf die Grüne Insel. Mit im Gepäck haben sie musikalische Inspirationen aus Europa. Bei ihnen waren Dichter und Musiker hoch angesehen. Sie folgten ihren Clanoberhäuptern in den Krieg und gossen das Erlebte in Poesie und Gesänge. Diese reichten sie mündlich an die nächste Generation weiter.
Im 13. Jahrhundert begleitete das Harfenspiel zunehmend die althergebrachten Gesänge. Bei der Harfe handelt es sich um das älteste irische Musikinstrument, das seine Ursprünge wohl im alten Ägypten hat und über Umwege nach Irland gelangte. Dort wurde es weiterentwickelt und perfektioniert. Die älteste Harfe Irlands, die heute im Trinity College zu finden ist, datiert auf das 14. Jahrhundert. Zwar wird sie die Brian Boru Harfe genannt, jedoch haben Untersuchungen gezeigt, dass sie rund 300 Jahre nach dem Tod des einzigen irischen Hochkönigs gefertigt wurde. Harfenspieler genossen in Irland und auch im übrigen Europa zur Zeit des Mittelalters ein hohes Ansehen. In Irland gehörte es zwischen 1200 und 1600 zum guten Ton einer adeligen Familie, einen Barden zu haben.
Irische Musik im 16. Jahrhundert
Als Elisabeth I den englischen Thron besteigt, brechen für die irische Musik dunkle Zeiten an. Elisabeth sieht in der irischen Musik und in der Tradition der Harfenspieler eine Quelle des irischen Nationalismus. Diesen will sie ausmerzen und veranlasst ihre Soldaten, irische Harfenspieler zu hängen und ihre Instrumente zu verbrennen. Das führte jedoch nur dazu, dass in Irland die Musik und die Harfe für die irische Bevölkerung an Bedeutung für ihre Identität gewannen.
In der Zeit Elisabeths Regentschaft fallen immer weitere Teile Irlands in die Hände ihrer Soldaten, bis mit der legendären Schlacht von Kinsale schließlich der letzte irische Widerstand gebrochen ist. Viele irische Adelige verlassen daraufhin, um 1607, Irland und gehen ins europäische Exil. Ihre Harfenspieler bleiben auf der Grünen Insel zurück und fristen ein Dasein als umherziehende Barden. Sie sind es jedoch, die Irlands folgende bewegte Zeit unter der englischen Herrschaft, dem anschließenden irischen Aufstand und der Invasion Cromwells musikalisch dokumentieren. Diese Lieder finden erstmals einen schriftlichen Niederschlag in der Liedersammlung von 1762, welche die Gebrüder Neale in Dublin veröffentlichten.
Irische Musik zur Zeit der großen Hungersnot
Zwischen 1845 und 1855 verhungerten etwa eine Million Iren, da die Kartoffelfäule ganze Ernten zerstörte. Weitere eineinhalb Millionen Iren wanderten nach Amerika aus. Die Emigranten brachten ihre Musik in ihre neue Heimat, blieben Irland aber in Liedern voller Sehnsucht und Traurigkeit verbunden. Es gibt wenige Lieder, die das Grauen der großen Hungersnot in Irland dokumentieren. Die, die die Zeit überdauert haben, schildern die Hoffnungslosigkeit und Trauer und der irischen Bevölkerung. Die ausgewanderten Iren und ihre Nachfahren hauchten der traditionellen irischen Musik von Übersee neues Leben ein. In ihrer neuen Heimat widmeten sich unter anderem, Ed Reavy, Michael Coleman oder James Morrison den Melodien ihrer Heimat und nahmen diese auf. Auf diese Weise machten sie die irische Musik in den USA bekannt und sorgten zu Hause für ihr Wiederaufleben.
Das 20. Jahrhundert in der irischen Musik
Die irische Musik erlebte im 20. Jahrhundert eine weitere Renaissance. Sean O’Riada Professor für Musik am University College of Cork gründete eine Musikgruppe, die Ceoltoiri Chualann, die traditionelle irische Musik erstmals in Form von öffentlichen Konzerten vorführten. Das erste Mal trat die Gruppe im Dubliner Gaiety Theatre auf. In den 50er und 60er Jahren sorgten in den USA The Clancy Brothers für Furore. Sie waren Auswanderer von den Aran-Inseln und brachten es in New York mit irischen Pubsongs zu Berühmtheit. So ebneten sie den Weg für nachfolgende Bands desIrish Folk wie den The Dubliners, den Planxtys oder den The Chieftains, die das goldene Zeitalter der irischen Musik einläuteten. In den 70er Jahren feierten irische Folkbands weltweit große Erfolge. Sie fühlten sich der irischen Musiktradition verpflichtet, experimentierten aber auch mit modernen Instrumenten. Ergebnis waren die eingängigen Melodien, die seither in Pubs weltweit ihr Publikum begeistern.
Irische Musik heute
Die Faszination für die Musik Irlands ist bis heute ungebrochen. Künstler wie Enya oder Sinead O’Connor haben die irische Musik erfolgreich ins 21. Jahrhundert geführt. Die Pogues und die Dropkick Murphys mixen Punkrock mit irischer Musik und füllen damit ganze Stadien. Zuhause ist die irische Musik ein fester Bestandteil der Kultur, die mit Stolz zelebriert wird. Jährlich werden in der ganzen Republik Musikfestivals wie das Temple Bar Tradfest, das Gathering Festival oder das Kilkenny Tradfest veranstaltet, die zahlreichen irischen Künstlern eine Plattform bieten. Die irische Musik ist zu einem Aushängeschild der Grünen Insel geworden.
Die Liebe zu Irland kann ich gut verstehen. Mir geht es auch so… Vor allem die Musik liebe ich sehr. Auch das Land und die Menschen dort. Leider war ich erst zweimal dort und komme wahrscheinlich auch nicht mehr auf die Insel…
Es war wie ein Heimkommen – schon beim ersten Mal.
Schön, dass es diesen Newsletter gibt. Da kann ich wenigstens davon träumen… und schöne Informationen erhalten.
Herzliche Grüße
Astrid Kallies
Liebe Frau Kallies,
ganz herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung. Es freut uns sehr, wenn wir Ihnen mit den Artikeln und dem Newsletter ein Stückchen Irland nach Hause bringen können.
Liebe Grüße
Ina Brecheis