Wer in die irische Folk-Musik eintaucht, kommt an der weltbekannten Musikgruppe The Chieftains kaum vorbei. Wie wenig andere irische Bands haben sie die irische Folk-Musik seit den 50er Jahren gestaltet, inspiriert und auf der ganzen Welt bekannt gemacht. In diesem Artikel stellen wir Euch die Geschichte der Band vor, ihre größten Erfolge und ihre berührendsten Lieder.
Inhaltsverzeichnis
The Chieftains werden geboren
Das Licht der Welt erblickte die irische Folk-Musikgruppe The Chieftains 1962. Ihr Gründungsvater war Paddy Moloney, der einige Musiker der Folk-Formation Ceoltóirí Cualann um sich scharte, um das Album „The Chieftains“ zu veröffentlichen. Dies taten sie in folgender Formation:
- Paddy Moloney (Tin Whistle)
- Michael Tubridy (Flöte, Tin Whistle)
- Martin Fay (Fiddle)
- David Fallon (Bodhrán)
- Seán Potts (Tin Whistle)
Im Laufe der Geschichte der Band gab es immer wieder Veränderungen in ihrer Zusammenstellung. Einige Musiker schieden aus Altersgründen aus, wie etwa David Fallon oder später Seán Potts. Das hinderte den harten Kern der Gruppe jedoch nicht daran, weiterzumachen. Im Laufe der Zeit kamen neue Gesichter hinzu. Darunter Matt Moloy, der zuvor bei den Planxty gespielt hatte (eine weitere bekannte irische Band) und Kevin Conneff. Seit 2013 bestehen The Chieftains aus den Musikern Paddy Moloney, Matt Moloy und Kevin Conneff. Begleitet werden sie auf ihren zahlreichen Tourneen nach Europa, in die USA oder gar Japan von verschiedenen Musikern.
Der Gründungsvater Paddy Moloney
Paddy wurde 1938 in Dublin in eine Musikerfamilie hineingeboren. Mit nur sechs Jahren spielte er mit Leichtigkeit und Passion die Tin Whistle. Dieses Instrument sollte ihn zeit seines Lebens begleiten und ihn berühmt machen. Bevor er sich ganz der irischen Musik verschrieb, arbeitete er als Buchhalter. In seiner Freizeit spielte er in verschiedenen Bands, bis er 1962 den mutigen Schritt wagte, mit The Chieftains seine eigene Band zu gründen und seine eigenen Wünsche wahr werden zu lassen. Seine musikalische Karriere brachte ihn mit anderen Größen, wie Mick Jagger, Pink Floyd, Mike Oldfield, Tom Jones und vielen mehr zusammen. Mit ihnen ging er musikalisch neue Wege und experimentierte mit anderen Musikstilen. Außerdem schrieb er verschiedene Filmmusiken. 1988 erhielt er vom Dubliner Trinity College die Ehrendoktorwürde für seine Verdienste um die irische Musik.
Matt Molloy – der Flötenvirtuos
Matt erblickte in Ballaghaderreen, einem kleinen Dorf in der Grafschaft Roscommon das Licht der Welt. Ähnlich wie Paddy war auch Matt bereits in frühen Jahren ein herausragender Flötenspieler. Mit 17 Jahren gewann er die All-Ireland-Flute Championship und erlangte damit in Irland erste Berühmtheit. In den 70er Jahren zog es Matt nach Dublin, wo er schnell Eingang in die dortige Musikszene fand. So lernte er Paddy kennen, der ihn 1979 zu The Chieftains brachte. Ein kleines Kuriosum am Rande: Bevor Matt mit seiner Musik durchstartete, arbeitete er bei der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus. Neben seiner Musikkarriere betreibt Matt seit einigen Jahren ein kleines Pub in Westport unter seinem Namen: Matt Molloy´s. Und – wen wundert es – es finden dort regelmäßig gut besuchte Pub-Sessions mit irischer Livemusik statt.
Kevin Conneff – die Stimme der Chieftains
Kevin Conneff, geboren 1945 in Dublin, betrieb gemeinsam mit anderen Musikern den berühmten Listener´s Club in dem Pub The Slattery´s in der Capel Street in Dublin. Jeden Mittwoch veranstalteten sie hier traditionelle irische Musik-Sessions. 1976 kam Kevin zu den Chieftains, um den damaligen Bodhran-Spieler zu ersetzen. Erst einige Jahre später war zum ersten Mal seine unverwechselbare Stimme für die Chieftains zu hören.
Die größten Erfolge von The Chieftains
Die langjährige musikalische Kreativität der Musikgruppe wurde 1975 mit einem Academy Award belohnt, den The Chieftains für den Song „Women of Ireland“ des Films „Barry Lyndon“ von Stanley Kubrick erhielten. In dem Film geht es, kurz zusammengefasst, um den Aufstieg und Fall eines irischen Abenteurers, der versucht, sich einen Platz im englischen Adel zu erkämpfen. Der Film wird als einer von Kubricks Besten bezeichnet.
Neben dem goldenen Oscar erhielten die Musiker während ihrer noch andauernden Karriere zahlreiche weitere Auszeichnungen. Darunter sage und schreibe sechs Grammys und den begehrten BBC Radio Lifetime Achievement Award. Da die Gruppe um Moloney nicht im Traum daran denkt, in den wohlverdienten Ruhestand zu treten, dürften wohl noch weitere Ehrungen folgen.
Die berühmtesten Lieder der Chieftains
Tourdaten und weitere Infos zur Band findet Ihr auf deren offizieller Website.
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