Weihnachten ist immer auch eine kleine Reise zurück in der Zeit. Wenn die Kerzen erstrahlen und der Duft von Zimt, Vanille, von Anis und Nelken durch das Haus wabert, versucht man sich zu erinnern, mit welchen Gefühlen man als Kind das Fest der Liebe erlebt hat. Vielleicht ist es dieses schwelgen in Erinnerungen, das dazu führt, dass man auch als Erwachsener viele alte, liebgewonnene Traditionen aufrecht erhält. Und wenn man jenes nicht wie zu jedem Weihnachtsfest gemacht hat oder jenes nicht wie immer an Weihnachten gekostet hat, dann ist auch nicht wirklich Weihnachten. Auf der Grünen Insel sind es diese sechs Dinge, die zu Weihnachten in Irland keinesfalls fehlen dürfen. Sonst wäre Weihnachten einfach nicht Weihnachten.
Inhaltsverzeichnis
6 Dinge, die zu Weihnachten in Irland nicht fehlen dürfen
1. Fairytale of New York
Wenn die schnarrenden, bissigen Stimmen von Shane MAcGowan und Kirsty MacColl einsetzen, um sich gegenseitig wüste Beschimpfungen an den Kopf zu schmeißen, während sie gleichzeitig in Erinnerungen an ihre Liebe schwelgen, ist für die Iren die Weihnachtszeit eröffnet. Dann nämlich tönt der Weihnachts-Ohrwurm von The Pogues aus dem Radio: „A Fairytale of New York“. Das Lied stammt aus dem Jahr 1987 und handelt von einem tristen Neujahrsabend, den ein irischer Immigrant in einer Gefängniszelle absitzt, um seinen Rausch auszuschlafen. Dieses Lied darf zu Weihnachten in Irland keinesfalls fehlen. Neben diesem rockigen Weihnachtssong gibt es auch noch die irische Version von „Stille Nacht, heilige Nacht“ nämlich den Wexford Carol.
2. Mince Pies
Diese süßen, kunstfertig gefüllten Teigtaschen liegen in der Weihnachtszeit in den Auslagen so manches irischen Geschäfts. Die Mince Pies kamen mit den Engländern nach Irland und haben mittlerweile einen festen Platz in der irischen Weihnachtszeit gefunden. Vormals waren die heute süßen Teigtaschen mit Fleischstückchen, Korinthen, Rosinen und Zimt gefüllt. Über die Jahre fiel die Fleischfüllung weg und aus den Mincemeat Pies wurden die Mince Pies. Wer Lust hat, sich an dem irischen Weihnachtsgebäck zu versuchen, findet hier ein Rezept für Mince Pies zum Nachbacken. Wichtig ist aber, sie eine gute Weile vor dem Weihnachtsfest zu backen, denn die Füllung muss ganze zwei bis sechs Wochen ziehen!
3. Stechpalmenzweige
Während hierzulande Lichtergirlanden und Tannenzweige die Wohnungen und Häuser zur Weihnachtszeit zieren, sind es in Irland Stechpalmenzweige. Die Tradition, zur dunkelsten Zeit des Jahres, immergrüne Stechpalmenzweige anzubringen sollte dazu dienen, Hexen und böse Geister fernzuhalten. Je mehr rote Beeren der Zweig trug, desto mehr Glück sollte den Bewohnern im kommenden Jahr ins Haus stehen. Dieser Brauch reicht zurück in die Zeit der Kelten.
4. Plumpudding
Der Plumpudding ist seit mehr als 100 Jahren fester Bestandteil des irischen Festessens zu Weihnachten. Der Begriff „Pudding“ darf nicht in die Irre führen, denn mit der wackeligen Süßspeise, die man aus Deutschland kennt, hat der Plumpudding rein gar nichts zu tun. Es ist eine Art Früchtekuchen, der seinen Ursprung im mittelalterlichen England hat. Einst wurde er mit Fleisch gebacken und war als „Plum Porridge“ bekannt. Über die Jahrhunderte entstand dann der süße Plumpudding, der mit den Engländern nach Irland kam. Wer Lust hat, diese irische Leckerei selbst zuzubereiten, findet hier ein Rezept für einen Plumpudding. Wenn der leckere Plumpudding oder Christmas Pudding pünktlich zum Fest fertig sein soll, sollten Sie ihn spätesten Anfang Dezember backen. Der Plumpudding muss nämlich ein paar Wochen ziehen.
5. Weihnachtskerzen & Adventskranz
Advent, Advent ein Lichtlein brennt. Erst ein, dann zwei, dann drei, dann vier … dann fünf. Ja, Sie haben richtig gelesen. In Irland werden, während man auf das Fest der Liebe wartet, nicht vier, sondern fünf Kerzen entzündet. Außerdem haben sie ganz bestimmte Farben, die eine Bedeutung tragen: Drei der fünf Kerzen sind lila, eine Kerze ist rosa und in der Mitte steht eine weiße Kerze. Die ersten beiden lila Kerzen werden am zweiten und dritten Adventssonntag angezündet. Sie sind das Zeichen für Buße und Besinnung. Dann folgt am dritten Advent eine rosa Kerze, die die Vorfreude auf die Weihnacht symbolisiert. Zu Weihnachten brennt dann die dritte lila Kerze und in der Zeit nach dem Fest der Liebe wird die weiße Kerze in der Mitte des Kranzes entzündet.
6. Filme
Während in Deutschland Filme wie „Der kleine Lord“ oder „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ fest zum Weihnachts-Fernsehprogramm gehören, sind es in Irland diese beiden Filme, die bei einem Weihnachten in Irland nicht fehlen dürfen: „It´s a wonderful life“ (1946) und „The Snowman“ (1982). Der Film „It´s a wonderful life“ gehört zu den 100 besten amerikanischen Filmen aller Zeiten und wird immer zur Weihnachtszeit ausgestrahlt. Es geht um einen Mann, der seine Existenz als gescheitert ansieht, da er auf seinen Lebensträume verzichtet hat, um anderen zu helfen. Er will sein Leben an Weihnachten beenden, da interveniert sein Schutzengel. Dieser zeigt ihm, wie viele Leben er berührt und zum positiven gewendet hat. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.
In dem kurzen Zeichentrickfilm „The Snowman“ geht es um die magische Reise, die ein kleiner Junge mit seinem Schneemann erlebt. Ein ebenso herzerwärmender Film.
Hier könnt Ihr mehr zu Weihnachtsbräuche in Irland lesen.
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Der Film „Ist das Leben nicht schön“ war und ist mein Weihnachtsfilm. „Leider“ wurde er durch “ Der kleine Lord“ im Fernsehen abgelöst.