Die frühe, christliche Geschichte Irlands ist mystisch und voller Legenden um die Geistlichen und Heiligen der Grünen Insel. Dabei bezeugen heute die vielen Ruinen von Kirchen und Klöstern die Taten der gottesfürchtigen Männer und Frauen Irlands. Darunter ist Monasterboice in der Grafschaft Louth in Irland ein herausragendes Beispiel. Die Klosterruine rühmt sich mit den höchsten Hochkreuzen Irlands. Daneben steht ein beeindruckender Rundturm im Zentrum der alten Klosteranlage. Diese christlichen Bauwerke machen Monasterboice zusammen mit Glendalough und Clonmacnoise zu einem der bedeutendsten Orte der Kirchengeschichte. Irland-Reisende, die Irlands historischen Osten erkunden, müssen eine Stopp in Monasterboice unbedingt einplanen.
Inhaltsverzeichnis
Monasterboice besuchen
Monasterboice befindet sich circa eine Stunde mit dem Auto von Dublin entfernt. Deshalb eignet es sich ideal als Ziel für einen Tagesausflug von Dublin aus. Durch die umliegenden Sehenswürdigkeiten im Boyne Valley lässt sich auch eine längere Rundreise durch die Region mit einem Besuch der alten Klosterruinen kombinieren.
Die Ruinen des Klosters befinden sich in Irlands historischem Osten im County Louth. In der Nähe von Monasterboice liegt die Hafenstadt Drogheda sowie der Ort Slane. Das Brú na Bóinne mit den Hügelgrab Newgrange sowie die Old Mellifont Abbey sind nur wenige Kilometer von Monasterboice entfernt.
Die Ruinen von Monasterboice stehen inmitten eines Friedhofs. Zusätzlich zum Rundturm und den Hochkreuzen gehören zwei Kirchenruinen zur Anlage. Die Kirchen stammen aus dem 13. Jahrhundert. Der Rundturm von Monasterboice ist heute gut erhalten. Er überragt die umliegenden Kirchenruinen und ist der zentrale Punkt der Anlage.
Geschichte des Klosters
Das Kloster von Monasterboice (auf Irisch: Mainistir Bhuithe) gründete der Heilige St. Buithe Anfang des 6. Jahrhunderts. St. Buithe war ein Schotte, der den europäischen Kontinent bereiste, ehe er zurückkehrte, um die Schotten zu missionieren. Darunter zählt zu seinen größten Taten die Legende, er habe den Sohn eines schottischen Königs von den Toten auferstehen lassen. Später ließ er sich in Irland nieder. Der Erzählung nach war der Buithe dort ein Schüler des Heiligen St. Patrick, bevor er nach Monasterboice kam. Von ihm entlehnt sich der Name des Klosters. Bhuite’s Monastery – Kloster von Bhuite.
Das Kloster erlangte im 9. und 10. Jahrhundert regionale Bedeutung als Schule. Aus dieser Zeit entstammen die beeindruckenden Bauwerke von Monasterboice. Die drei Hochkreuze sowie der typisch irische Rundturm. Dabei ist dieser eine Schutzeinrichtung. Das 9. und 10. Jahrhundert war die Zeit der Überfälle durch Wikinger auf die irische Ostküste. Der Turm bot Schutz vor Plünderungen. Nichtsdestotrotz ließen bei einem großen Wikingerangriff im Jahr 986 dreihundert Mönche ihr Leben. Eine Tragödie für das Kloster.
Monasterboice verlor über die folgenden Jahrhunderte an Bedeutung. Die nahegelegene Old Mellifont Abbey löste es ab 1142 als Ort der Lehre ab . Die Mönche verließen das Kloster und die Anlage verfiel.
Der Rundturm von Monasterboice
Das 9. und das 10. Jahrhundert waren geprägt durch Angriffe der Wikinger vor allem an der irischen Ostküste. Dabei griffen die Nordmänner Siedlungen und Klöster an. Nebenbei gründeten sie heute wichtige irische Städte wie Carlingford, Wexford und Dublin. Die Angriffe waren für die Mönche eine Gefahr für Leib und Leben und für wertvolle, weltliche und kirchliche Güter. Deshalb brachten die Mönche in den Klöstern sich selbst und Wertvolles in den oberen Etagen des Rundturms in Sicherheit. Dieser besaß einen einzigen Zugang oberhalb des Erdbodens, der mit einer Leiter erreichbar war. Darum zogen die Mönche bei einem Überfall die Leiter ein. Die Abwehr der Angreifer war auf diese Weise einfach. Hierbei gleichen die Bauweise und das Prozedere den bekannten Rundtürmen der Klosteranlagen von Glendalough und Clonmacnoise. Hier erfahrt Ihr mehr über Irlands Rundtürme.
Die Hochkreuze von Monasterboice
Die Hochkreuze von Monasterboice sind die wichtigsten ihrer Art. Darunter ist das berühmte Muiredach’s Cross. Woher es seinen Namen erhielt, ist unklar. Verschiedene Personen mit dem Namen Muirdach aus dem Umfeld des Klosters kommen infrage. Das Kreuz trägt bildliche Gravuren, die Stellen aus der Bibel darstellen. Es heißt, die Mönche nutzten diese Darstellungen, um aus der Bibel zu lehren. Aufgrund fürsorglicher Restauration sind die Einkerbungen gut erhalten. Zweifelsfrei ein beeindruckendes Dokument christlicher Geschichte.
Weiterhin beherbergt Monasterboice das sogenannte Westkreuz. Dieses ist mit 6,50 Metern das größte Hochkreuz in Irland. Allerdings haben die Jahre das Westkreuz mehr mitgenommen. So sind zwar Gravuren, ähnlich dem Muiredach’s Cross, zu sehen, jedoch deutlich schwieriger erkennbar. Das dritte der Hochkreuze ist das Nordkreuz. Jedoch ist dieses einfacher gehalten und verzichtet auf die umfangreichen Gravuren.
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