Irische Mythologie

Keltische Feiertage und Feste im Jahreskreis

Keltische Feiertage
Written by Ina Brecheis

Keltische Feiertage sind eng verbunden mit dem Jahreszyklus der Natur. Sie markieren die Mondphasen und den Übergang der Jahreszeiten: das Erwachen des Frühlings, die Zeit des Überflusses im Sommer, die Ernte im Herbst, die Ruhe und innere Einkehr des Winters. Da die Kelten der Nachwelt keine schriftlichen Überlieferungen hinterließen, ist über ihre Feste nur wenig bekannt. Das, was wir heute wissen, stammt aus den Beobachtungen und Erfahrungen von Zeitzeugen – christlichen Missionaren und Römern. Das sind die wichtigsten keltischen Feiertage, die uns überliefert sind:

Keltische Feiertage im Jahreskreis

Das keltische Fest Samhain

Samhain ist das keltische Fest zum Ende des Sommers. Diesen Feiertag begangen die Kelten in der Nacht vom 31. Oktober, weshalb er als der Vorläufer des heutigen Halloweens gilt. Mit großen Feuern verabschiedeten die Kelten den Sonnengott und begrüßten den Gott der Unterwelt und der Toten, genannt Cenn Crúach (zu Deutsch: blutiger Kopf). Cenn Crúach zu Ehren opferten die Kelten Tiere und baten auf diese Weise für Fruchtbarkeit und Gesundheit in den kommenden Monaten.

Wie an allen keltischen Feiertagen so auch an Samhain glaubten die Menschen, dass die Tore zur Anderswelt weit aufstanden. So konnten Geister, Tote und Feenwesen ohne Hindernisse in die Welt der Menschen eintreten. Letztere waren in Gefahr, sich in der Anderswelt zu verirren. Um die Geister der Verstorbenen gnädig zu stimmen und ihre rastlosen Seelen zu besänftigen, stellten die Kelten kleine Gaben auf die Gräber ihrer Toten.

Mehr zum keltischen Feiertag Samhain lest Ihr im Artikel Halloween – Ursprung und Geschichte.

Imbolc – das Fest des Frühlings

Imbolc, das keltische Fest des Frühlings, leitet die warme Jahreszeit ein und ist der keltischen Gottheit Brigid geweiht. Es ist ein Fest der Fruchtbarkeit und des Neubeginns, das die Kelten mit Freudenfeuern begleiteten. Außerdem flochten sie kreuzähnliche Gebilde aus langen Grashalmen (die später, als die Christianisierung Irlands einsetzte, als Brigid-Kreuze der Heiligen Brigid zugesprochen wurden), säuberten das Haus und verzierten es mit Birkengrün und anderen Zweigen.

Aus einigen Quellen geht hervor, dass die Menschen an diesem keltischen Feiertag auch besondere Speisen und Getränke zu sich genommen haben. Vor allem Milch und Käse – beides symbolisiert Fruchtbarkeit und Mutterschaft, die an Imbolc gefeiert wurden.

Im Artikel Imbolc erfahrt Ihr mehr zu diesem keltischen Fest.

Beltane – der Sommer beginnt

Eines der wichtigsten keltischen Feiertage ist Beltane. In der Nacht auf den 1. Mai feierten die Kelten dieses Fest, das Feuerfest, zu Ehren der Wiederkehr des Sommers. Auch zu diesem Anlass schmückten sie ihr Heim mit grünen Zweigen, Kräutern und Blumen. Alle Herdfeuer und Winterfeuer wurden gelöscht und an diesem Tag von Neuem entzündet. Die Ähnlichkeit zum christlichen Osterfest ist unverkennbar.

Die Kelten entfachten große Freudenfeuer, trieben ihr Vieh dazwischen hindurch, um für deren Gesundheit und Nachwuchs zu bitten. Paare sprangen über die Feuer hinweg, um Segen für gesunden Nachwuchs zu erwirken oder, um Beistand für ein Vorhaben zu erbitten.

Mehr zum keltischen Feiertag Beltane lest Ihr im Artikel Beltane – das keltische Mondfest.

Oiche Fheile Eoghain – die Sommersonnenwendfeier

Das keltische Mittsommerfest, Oiche Fheile Eoghain, das um den 21. Juni stattfand, ist ein Fest der Fülle und des Reichtums. Die ersten Früchte der Erde sind geerntet und man blickt einer ertragreichen Ernte entgegen. Die Kelten feierten dieses Fest mit großen Freudenfeuern an spirituell wichtigen Orten, zumeist Feenhügeln, um die sie ekstatisch tanzten. Mit Kräuterextrakten versuchten sie einen tranceähnlichen Zustand zu erreichen, um ihr Bewusstsein zu erweitern.

Mehr zum keltischen Feiertag Oiche Fheile Eoghain lest Ihr in unserem Artikel Sommersonnenwendfeier der Kelten.

Lughnasadh – das Fest der Ernte

Der keltische Feiertag der Ernte, Lughnasadh, läutet den Herbst ein. Die Kelten dankten für die erste Ernte, segneten Kräuter, verkauften und kauften Vieh und maßen sich in verschiedenen Wettkämpfen. Dieses Fest zog sich von Anfang bis Mitte August und hat im christlichen Glauben als Maria Himmelfahrt Einzug gehalten.

Seinen Ursprung findet Lughnasadh in der keltischen Mythologie. Der keltische Gott des Lichts, Lugh, begründete Lughnasadh zum Andenken an den Tod seiner verstorbenen Ziehmutter Tailtiu. Diese hatte sich bis zur völligen Erschöpfung aufgeopfert, um Boden und Felder für die irische Bevölkerung fruchtbar zu machen. Daraufhin, so die Legende, rief Lugh die alljährlichen Trauerspiele ins Leben, zu denen die keltischen Wettkämpfe gehören, die am Tag des Festes ausgerichtet wurden.

Mehr zum keltischen Feiertag Lughnasadh findet Ihr unter Lughnasadh.

Keltische Feste Jahreskreis, keltische Feiertage

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Über den Autor

Ina Brecheis

Ich habe mich während meines Studiums in Dublin in Irland verliebt. Zuvor war da nur eine vage Anziehung zu diesem Land mit seiner lebensfrohen Musik und lebendigen Kultur. Dort war es dann um mich geschehen und ich habe eine unvergessliche Zeit auf der Grünen Insel verbracht. Seither zieht es mich immer wieder dorthin zurück. Umso mehr freue ich mich, über mein grünes Lieblingsland hier bei gruene-Insel.de zu schreiben.

5 Comments

  • Ich finde den Artikel sehr gut gelungen und er hat mir sehr weitergeholfen, als ich etwas über keltische Feste im Jahreskreis erfahren wollte.

  • hallo!
    vielen dank fmür diesen tollen artikel. er hilft mir sehr weiter mir gedanken zu machen, wie ich als ursprüngliche Keltin das Fest meiner ahnen, bzw die Feste meiner Ahnen feiern könnte. Hier in Deutschland ist das leider teilweise gar nicht so möglich. milch und Käse essen wir häufiger als damals. Ich habe mich sehr mit dem thema rückführung beschäftigt und viele Dinge haben mir im Laufe meines Lebens gezeigt, dass ich ursprünglich durch und durch keltisch bin.

  • was mich noch interessieren würde, und ich bitte da um eine genaustmögliche beschreibung, wie so ein brigid-kreuz aussieht, denn ich bin seit meiner Geburt blind und kann mir nicht einfach so ein bild ansehen.

    • Liebe Kayleigh,
      wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, wie wir Dein Anliegen am besten angehen können. Dabei ist uns eine Idee gekommen: Unsere Autoren möchten gerne das Brigid-Kreuz umfassend für Dich beschreiben, sodass Du es Dir ganz genau vorstellen kannst. Wir werden die Beschreibungen in den nächsten Tagen in unseren Artikel St. Brigid – keltische Göttin und christliche Heilige einpflegen. Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich Dir dann eine E-Mail mit der ausführlichen Beschreibung zukommen lasse.

      Herzliche Grüße
      Cindy

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