In der Nacht zum 1. August feierten die Kelten das Lichtfest Lughnasadh, denn Beginn der Erntezeit und des Herbstes. Gesprochen wird das Fest Luu-a-sah und hat zu Deutsch die poetische Bedeutung „Hochzeit des Lichts“. Hier verraten wir Euch den Ursprung von Lughnasadh und mit welchen Ritualen die Kelten dieses besondere Fest ehrten.
Lughnasadh – der mythologische Ursprung
In der keltischen Mythologie geht das Fest Lughnasadh auf den Sonnengott und Gott des Lichts Lugh zurück. Dieser huldigte damit den Taten seiner Ziehmutter Tailtiu, die in der Mythologie der Kelten als Fruchtbarkeitsgöttin und Erdmutter verehrt wurde.
Tailtiu, so will es die Legende, herrschte als Königin an der Seite von Eochaid, Sohn des Himmels, über die Fir Bolg. Diese sind ein mythisches Volk, das die Grüne Insel vor den Túatha Dé Danann bevölkerte. Tailtiu wachte vom Hill of Tara wie eine Mutter über die sanften, saftigen Hügel Irlands und rodete den Wald, um an seiner Stelle fruchtbare Felder für ihre Untertanen anzulegen.
Als die Túatha Dé Danann in Irland eindringen und gegen die Fir Bolg kämpfen, verliert der Gatte von Tailtiu in der legendären Schlacht in der Ebene Mag Tuired sein Leben. Von diesem Zeitpunkt an bestimmen die siegreichen Túatha Dé Danann über die Geschicke der Grünen Insel. Die verwitwete Tailtiu kümmerte sich um den ihr anvertrauten Gott Lugh. Den späteren König von Irland, Diesem war sie eine aufopferungsvolle Mutter und Lugh war seiner Ziehmutter sehr zugetan.
Erschöpft von der Arbeit auf dem Felde legte sich Tailtiu nieder, um zu sterben. Sie opferte sich für das irische Volk. Durch ihre Arbeit und ihren Tod waren die Menschen der Grünen Insel in der Lage, ihre Felder zu bestellen und zu leben. Sie feierten ihr Leben und klagten über ihren Tod. Lugh begann damit alljährliche Trauerspiele zu ihrem Todestag, am 1. August, zu veranstalten. Noch auf ihrem Sterbebett prophezeite Tailtiu, dass es in Irland immer Musik geben werde, solange die Menschen Lughnasadh feiern würden. Der Ort ihres Todes soll der Ort Teltown in der Grafschaft Meath sein.
Lughnasadh – Rituale und Bräuche
Aus diesem Grund ist Teltown der Hauptort für die Festlichkeiten rund um das Fest Lughnasadh. Auch in Kildare und Tara fanden Feste zu Ehren der Gottheit statt. Zu diesem Anlass wurde das erste Brot gebacken und geopfert. Daneben feierten die Kelten die „Hochzeit des Lichts“ mit einem großen Schlachtfest, verschiedenen, sportliche Wettkämpfen, rituelle Aufführungen und einem großen Feuer.
Lughnasadh diente auch als eine Art Hochzeitsbörse. Schloss ein Paar an diesem Tag die Ehe, konnte es sich nach einem Jahr wieder trennen. Mit dieser Probeehe hatten die Paare genügend Zeit, sich kennenzulernen und festzustellen, ob sie sich ein gemeinsames Leben vorstellen konnten. War dem nicht so, konnten sie sich nach Ablauf des Jahres ohne Risiko wieder voneinander trennen.
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Laut M.Z. Braedley´s Nebel von Avalon, ist dies auch der Tag an dem die Toten den Lebenden „näher“ sind, bzw. die Verbindung dünner ist.
Hallo Kai-Uwe,
das Tor zur Welt der Toten ist der keltischen Mythologie nach zu Samhain besonders dünn. Uns bekannt ist dieser Tag just als „Halloween“. Die Kelten glaubten damals, dass die Toten in ihre Dörfer zurückkehren würde. Um nicht von ihnen erkannt zu werden, verkleideten sie sich.
Herzliche Grüße
Cindy