Wenn Ihr Euch immer schon gefragt habt, wie sich wohl Neil Armstrong fühlen musste, als er seine ersten Schritte auf dem Mond machte, dann solltet Ihr die ersten Schritte in dem Burren wagen. Umgeben von einer friedlichen Stille, spiegelt diese einmalige mondähnliche Landschaft Tausende Jahre irischer Geschichte wieder. Hellgrauer Fels reiht sich hier Stein an Stein, bis er von den schäumenden Wellen des Atlantiks umschlungen wird. Die schier unendliche Weite des Burrens wird von Felsspalten und kleinen Schluchten durchzogen, durch diese sich hier und da farbenfrohe Wildblumen mit ihren zarten Blüten den Weg zum Sonnenlicht suchen. Der Burren ist eine beeindruckende Landschaft, die trotz ihrer kargen Erscheinung mit einem unglaublichen Ökosystem aufwartet.
Inhaltsverzeichnis
Der Burren – Entstehung
The Burren oder „An Bhoireann“ bedeutet sinngemäß „steiniger Ort“. Dieser Bezeichnung scheint die Region alle Ehre zu machen, denn kilometerweit reihen sich hellgraue Kalksteinplatten mosaikartig aneinander. Vor Tausenden von Jahren erschufen Eis, Wind und Regen diese faszinierende Landschaft, welche die Iren heute „The Burren“ nennen. Seit jeher war der Burren ein bedeutender Teil der irischen Geschichte und Hunderte Clansmänner trugen ihre Schlachten auf dem Gestein aus. Clanführer, Grafen und Könige – sie alle kamen und gingen, nur eines blieb: Das karge Gebiet, über das sie herrschten. Tausende Jahre irischer Geschichte gingen über die Burrenregion hinweg, bis sie heute schließlich als eines der wichtigsten Ökogebiete der Grünen Insel zählt.
Wildblumen lassen die karge Landschaft in einer bunten Farbenpracht erleuchten
Wenn im Frühjahr die Tage milder werden und sich immer häufiger sanfte Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Wolkendecke bahnen, erwacht der Burren zu Leben. Zwischen kleinen und großen Felsspalten schieben sich die zarten Blüten der Wildblumen empor und verwandeln das Gebiet in ein einmaliges, buntes Ökosystem. Prächtig blauer Enzian, violettes Knabenkraut und sinnliche Sonnenröschen lassen das Karstgebiet erleuchten. Dabei finden sich wilde Orchideen wie auch alpine und arktische Gewächse zwischen den Gesteinspalten. Wer genau hinsieht, wird eine Flora entdecken, die es in Irland kein zweites Mal gibt.
Auf den ersten Blick scheint eine Landschaft, die zu mehr als 70 Prozent aus kahlem Stein und felsigen Klippen besteht, kaum Leben zuzulassen. Doch in dem Gebiet ist nicht nur eine artenreiche Flora vorzufinden, auch viele Tierarten nennen den Burren ihr Zuhause. Zahlreiche Vogel- und Schmetterlingsarten trotzen den Winden, die der Atlantik mit sich trägt. Selbst aufgeweckte Papageientaucher nisten an der Küste. Hin und wieder suchen sich auch Dachse, Wildziegen, Hasen und Füchse ihren Weg über die Karstlandschaft.
Auch die Landwirtschaft in dem Burren führt auf Jahrhunderte lange Traditionen zurück. Mühevoll schichteten die Bauern Stein auf Stein, um natürliche Einzäunungen für ihr Vieh zu schaffen. Zwischen Steinmauern und dem wilden Atlantik widmen sich gefleckte und braune Kühe friedlich den nährstoffreichen Gräsern zu, die zwischen den Gesteinsplatten emporwachsen.
Sehenswürdigkeiten im Burren Nationalpark
Der Poulnabrone Dolmen
Zu der bekanntesten Sehenswürdigkeit im Burrengebiet gehört die Megalithanlage Poulnabrone Dolmen. 6.000 Jahre alte Geschichte liegt unter diesem beeindruckenden Stein vergraben. Dabei wird deutlich, mit welcher Andacht die Toten früher in Irland begraben wurden. 1,80 Meter hoch ist das imposante Portalgrab, welches einen 3,65 Meter langen Deckstein trägt. Erbaut wurde der Poulnabrone Dolmen Schätzungen zufolge zwischen 3.800 und 3.200 vor Christus. Zu einer Zeit, zu der die Menschen sämtlichen Gesetzen der Physik zu trotzen schienen. Ausgrabungen ergaben, dass dieses Portalgrab zu Ehren von 17 Menschen, darunter auch Kinder, errichtet wurde.
Die Corcomroe Abbey
Im Jahre 1195 wurde die Zisterzienserabtei Corcomroe Abbey inmitten des Burren von Mönchen erbaut. Unter anderem wurde in der Abtei der König von Thomond, Conor na Siudaine O’Brien bestattet. Auch viel Mitglieder des O´Brien-Clans liegen rund um die Corcomroe Abbey begraben.
Die Cliffs of Moher
Ein Besuch des Burren lässt sich zudem gut mit der Besichtigung der Cliffs of Moher kombinieren. Nur wenige Meilen trennen diese beiden faszinierenden Gebiete miteinander, die Ihr mit einem Mietwagen in Eurem eigenen Tempo erkunden könnt.
Den Burren Nationalpark zu Fuß erkunden
Inmitten durch die karge Felslandschaft führt ein faszinierender Wanderweg, der Besucher zu den schönsten Orten im County Clare bringt. Der Burren Way beginnt in dem bescheidenen Örtchen Lahinch und führt mitten durch das Karstgebiet bis nach Corofin. Auf 114 Kilometern können Wanderer nicht nur die einmalige Schönheit des Burrens erleben, der Trail bringt sie zu mystischen Flüssen, atemberaubenden Küsten und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Neben den Cliffs of Moher und dem Poulnabrone Dolmen gehören auch das Doonagore Castle, die Aran Island sowie das Doolin Cave zu den Highlights auf dem Burren Way.
Burren Wanderung auf eigene Faust
Die Schönheiten des Burren im eigenen Tempo entdecken könnt Ihr bei dieser Reise.
Zur Reise
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