Reiseplanung Irland

Unwetter und Wetterwarnungen in Irland: Von Hitzewellen und stürmischen Zeiten

Unwetter und Wetterwarnungen in Irland
Written by Neil Saad

Die Berücksichtigung der Wetterbedingungen in Irland bei der Reiseplanung steht bei den meisten Irlandreisenden ganz oben auf der Vorbereitungsliste. Insbesondere der häufige Wind und Regen und die Unbeständigkeit der Verhältnisse sind wichtige Faktoren, die beim richtigen Kofferpacken in Betracht zu ziehen sind. Während eine deutsche Wetterweisheit dem Monat April zuschreibt, zu machen, was er wolle, gilt in Irland die Wetterregel, dass sämtliche Jahreszeiten an einem einzelnen Tage auftreten können. Jedoch ist die Grünen Insel an der Grenze des Atlantiks auch für stärkere Wetterereignisse bekannt. Vor allem Stürme und starke Regenfälle machen Land und Leuten regelmäßig zu schaffen. Daneben kann es auch zu für irische Verhältnisse ungewöhnlich warmen oder kalten Phasen kommen. Wann immer die Wetterverhältnisse eine Gefahr darstellen könnten, spricht der Wetterdienst eine Warnung vor Unwetter in Irland aus. Wo Irlandreisende sich über Wetterwarnungen in Irland informieren können, was sie bedeuten und womit zu rechnen ist, fassen wir in unserem Artikel zusammen.

Das (Un-)Wetter in Irland

Irlands Wetterverhältnisse sind durch die Lage der Insel am westlichen Rande Europas, inmitten des wilden Atlantiks geprägt. Einerseits sorgt der Nordatlantikstrom für Irlands mildes Klima ohne Extreme. Andererseits bedeutet das nordatlantische Meeresklima eine hohe Wechselhaftigkeit. Hierin liegt der Grund für die zitierten vier Jahreszeiten, die Irlandreisende binnen eines Tages erleben können. Mehr über die meteorologischen Verhältnisse steht in unserem gesonderten Artikel über das Wetter in Irland.

Gleichzeitig sind die Küsten der Grünen Insel sturmerprobt. Denn der Nordatlantik transportiert regelmäßig Tiefdruckgebiete und damit Sturmtiefe in Richtung des Nordens und Westens von Europa. Dabei ist Irland als nordwestlicher Vorposten des Kontinents oft das Einfallstor für jene windigen Unwetter. Nicht umsonst ist die irische Küstenlandschaft derart von Wind und Wellen zerklüftet. Allerdings sind die Atlantikstürme nicht nur für die wilde Schönheit der Küsten verantwortlich. Die Unwetter in Irland sind es auch, die den Menschen am meisten zu schaffen machen. Dabei sind sie nicht nur Beeinträchtigungen im Alltag. Sondern sie stellen auch häufig eine reale Gefahr dar. Deshalb sollten auch Reisende immer ein Auge auf die Wetterwarnungen in Irland halten. Hierbei umfassen die Warnungen nicht ausschließlich Stürme. Sie weisen auch auf starken Regen und sehr warmes oder kaltes Wetter hin.

Unwetter in Irland: Stürmische Zeiten und ihre Auswirkungen

Die größte meteorologische Gefahr geht von Stürmen aus. Grundsätzlich kann es ganzjährig zu solchen kommen. Die meteorologische Sturmsaison in Irland ist von September eines Jahres bis Ende August des Folgejahres. Jedoch treten Stürme in Irland vermehrt in der Zeit von Ende Oktober bis Ende Februar auf. Diese Sturmtiefs können, je nach Windstärke, eine Gefahr für Leib und Leben sein, vor allem aber auch teils gravierende Schäden verursachen. Deshalb sind Wetterwarnungen zu beachten. Aktivitäten im Freien sollten dann unbedingt vermieden werden. Besonders gefährlich ist der Aufenthalt nahe Gebäuden, von denen Teile einstürzen oder herabfallen können. Hierunter fallen alte Ruinen, aber auch moderne Gebäude, von denen sich beispielsweise Dachpfannen lösen mögen. Große Gefahr herrscht auf erhöhten Regionen wie Berghängen, vor allem aber an Steilklippen. Außerdem sind bewaldete Flächen zu meiden.

Dabei sind die Gefahrenquellen vielfältig. Hierzu zählen umgestürzte Bäume, die nicht nur selbst zum Opfer werden, sondern auch Gebäude, Straßen oder Leitungen beschädigen können. Da in Irland viele Leitungssysteme, insbesondere in ländlichen Regionen, oberirdisch verlaufen, sind flächendeckende Stromausfälle bei starken Stürmen üblich. Hierbei kann es bis zu zwei Tagen dauern, bis die Stromversorgung wieder hergestellt ist. Ebenfalls häufig sorgen umgestürzte Bäume für blockierte Straßen. Auch hier kann es dauern, bis diese wieder frei sind. Wer unmittelbar nach Stürmen weitere Strecken fahren möchte, sollte entsprechend extra Zeit für mögliche Umwege einplanen.

Sturmnamen

Wie auch in Deutschland ist es üblich, Stürme, die über die Grüne Insel brausen, mit einem eigenen Namen zu versehen. Hierbei handelt es sich meistens um irische Namen. Dabei folgt die Namensgebung chronologisch dem Alphabet. Somit beginnt der Name des ersten Sturmes der Sturmsaison in Irland mit dem Buchstaben A, der zweite Sturmname fängt mit B an, der dritte mit C.

Unwetter in Irland: Regen, Regen, Regen

Ein weiteres, regelmäßig auftretendes Wetterproblem sind starke Regenfälle. Diese können in verdichteten Bereichen wie Innenstädten schnell für kurzzeitige Überflutungen sorgen. Ein zusätzlich durch den Bereich fließender Fluss kann diese Überflutungen durch übertretendes Wasser dramatisch verschlimmern. Hierbei ist große Vorsicht geboten. Allerdings beschränkt sich das Problem von zu viel Wasser nicht nur auf Ortschaften. Auch auf dem Land sind Straßen schnell unter Wasser. Gerade in Senken oder Tälern sammelt sich schnell Wasser auf der Fahrbahn an oder strömt rapide von Berghängen über die Straßen. Hierdurch können diese unpassierbar werden. Dabei müssen Autofahrer mit gesperrten Straßen und Umleitungen rechnen. Dazu kann es sein, dass das Auto dennoch plötzlich vor einer großen Wasserfläche steht. Bei überfluteten Flächen heißt es, abzuschätzen, ob ein Passieren durch die Wassermasse gefahrlos möglich ist. Im Zweifel sollte nach einer Umgehung gesucht werden. Allerdings kann nicht nur Regen für zu viel Wasser sorgen. Sowohl innerorts als auch auf dem Lande sind küstennahe Stellen durch Überflutungen gefährdet. Demnach sollte hier große Vorsicht gelten.

Unwetter und Wetterwarnungen in Irland

© Sergio Hancu, Fáilte Ireland

„Freezing“ oder „Boiling“: Kälte und Hitze in Irland

Das irische Klima gilt als besonders mild. Selten steigen die Sommertemperaturen über 21 Grad. Ebenso selten zeigt das Thermometer weniger als null Grad Celsius an. Deshalb erscheint es für Irlandreisende aus Zentraleuropa regelmäßig amüsant, wenn der irische Wetterdienst eine Hitzewelle ankündigt, die Temperaturen jedoch nicht über 25 Grad Celsius hinausgehen. Jedoch ist zu bedenken, dass die Gewohnheiten der Menschen grundlegend anders sind. Dementsprechend ist die Wahrnehmung der Temperaturen eine andere. Am deutlichsten drückt sich das in der höheren Sonnenempfindlichkeit vieler Iren aus. Der verbreitete, hellere Hauttyp reagiert oft schneller auf zu viel Sonnenbelastung. Auch sind gerade Ältere durch das milde Klima, höhere Temperaturgrade nicht gewohnt, ihr Kreislauf nicht darauf ausgelegt. Deshalb stellt allzu sommerliches Wetter für einige Iren eine starke körperliche Belastung dar.

Ähnlich verhält es sich mit der Kälte. Während Temperaturen um den Gefrierpunkt in Deutschland für Monate üblich sind und diese zudem noch viel weiter absinken können, sind Werte unter fünf Grad Celsius in Irland jährlich auf wenige Wochen, manchmal lediglich Tage beschränkt. Somit bleiben Eis und Schnee seltene Ausnahmen. Dementsprechend ist die Infrastruktur nicht darauf ausgelegt. Dies beginnt damit, dass kaum Menschen Eiskratzer im Auto haben, es keine Winterbereifung gibt, Gehwege nicht geräumt oder gestreut werden und nur Hauptstraßen von Eis befreit werden. Deshalb gilt in Irland auch bei vermeintlich nicht allzu winterlichem Wetter Vorsicht auf den Straßen und Gehwegen.

Wetterwarnungen in Irland

Die amtliche Stelle für alle meteorologischen Belange in Irland ist Met Éireann. Diese ist vergleichbar mit dem Deutschen Wetterdienst. Met Éireann erstellt tägliche Wetterberichte, gibt frühe Hinweise auf mögliche Unwetter in Irland und spricht Warnungen aus. Hierbei folgen die Warnungen dem einheitlichen europäischen Warnsystem Meteoalarm. Dementsprechend existieren, ganz wie in Deutschland, drei Warnstufen für Wetterwarnungen in Irland: Gelb, Orange und Rot.

Gelb, Orange, Rot: Das Stufensystem der Wetterwarnungen in Irland

Das dreistufige Warnsystem für Wetterwarnungen in Irland macht es einfach, die verschiedenen Meldungen zu verstehen. Hierbei ist im Vorfeld bereits auf Wetterhinweise zu achten. In ihren Hinweise kündigen die Meteorologen von Met Éireann mit bis zu einer Woche Vorlauf an, dass es in einem bestimmten Zeitraum zu einer Wetterwarnung kommen könnte. Da Wetterentwicklungen schwieriger zu prognostizieren sind, je ferner sie in der Zukunft liegen, ergehen Warnungen stets frühestens 60 Stunden vor dem möglichen Unwetter.

  • Gelb: Kein ungewöhnliches Wetterereignis. Doch lokal kann es zu Gefährdungen kommen.
  • Orange: Ungewöhnlich. Es kommt zu Gefährdungen und Einschränkungen.
  • Rot: Selten. Sehr gefährlich und zerstörerisch.

Wie verhalte ich mich bei einer Wetterwarnung?

Es ist wichtig, die Wetterwarnungen in Irland ernst zu nehmen. Insbesondere bei orangenen und roten Warnungen sollten Reisende sämtliche geplanten Reiseaktivitäten einstellen. So schwer dies im wohlverdienten Urlaub auch fallen mag. Doch gerade bei Starkregen und vor allem bei Stürmen ist der Besuch von Küsten, Wäldern oder die Besichtigung von alten Kirchen und Burgruinen ein gefährliches Unterfangen. Typische Outdooraktivitäten wie das Wandern und Bergwandern sind zu unterlassen. Wer es sich bei Sturm im Hotel oder Ferienhaus gemütlich macht, der sollte darauf vorbereitet sein, dass der Strom ausfallen kann. Deshalb ist es ratsam, bei angekündigtem Sturm darauf zu achten, elektronische Geräte vorher voll aufzuladen und sparsam zu nutzen. Selbstversorger im Feriencottage sollten sich im Vorfeld mit allem Notwendigen eindecken, um unnötige Reisen während des Unwetters zu vermeiden.

Unwetter und Wetterwarnungen in Irland

© Chris Hill Photographic, Tourism Ireland

Wie kann ich Wetterwarnungen in Irland erhalten?

Die einfachste Möglichkeit, sich bei anstehendem Unwetter über Wetterwarnungen in Irland zu informieren, ist über das Internet und über Tageszeitungen. Hierbei bietet die Webseite von Met Éireann (www.met.ie) die aktuellsten Hinweise und Unwetterwarnungen. Mit der praktischen Handyapp können diese sogar als Push-Nachrichten auf dem Mobiltelefon empfangen werden. Dadurch ist man stets auf dem aktuellsten Stand. Die von Met Éireann veröffentlichten Hinweise und Warnungen finden sich etwas später ebenfalls auf den Webseiten der großen irischen Tageszeitungen. Eine anderer, sehr praktischer Helfer bei stürmischen Zeiten ist die Handyapp von Windy.com. Darauf lassen sich Verlauf und Intensität von Sturmtiefen animiert verfolgen.

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Über den Autor

Neil Saad

Bereits seit 2009 bereiste ich Irland mehrmals im Jahr und zu jeder Jahreszeit. Im Herbst 2021 zog ich schließlich auf die Grüne Insel und lebe seit dem im Kingdom of Kerry. Besonders das Wandern in Irland hat es mir hier angetan und so erkunde ich zu Fuß die irischen Gebirge und Wanderwege. Aber auch auf klassischen Road Trips liebe ich es, das Land immer wieder neu zu entdecken. Dabei bevorzuge ich das Prinzip des Slow Travel, denn gerade in Irland ist weniger ganz oft so viel mehr. Mit der Liebe zur grünen Insel kam auch der Wunsch, über Land und Leute zu schreiben und möglichst viele Menschen daran teilhaben zu lassen.

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