Kelten Irland / Frühgeschichte Irland

Irische Heilkräuter: Die heilenden Pflanzen der Kelten

Written by Jessica Jirschik

Die heilenden Pflanzen der Kelten sind so sagenumwoben wie wirkungsvoll. Nicht nur die Druiden benutzten irische Heilkräuter. Bei den Kelten war es ganz normal, große und kleine Wunden mit den Arzneimitteln der Natur zu heilen. Wie und womit das möglich war, versuchen wir heute nachzuvollziehen.

5 bekannte irische Heilkräuter

Die heiligen Kräuter der Kelten sind nichts, was im Laufe der Geschichte zur Legende geworden ist. Heilkräuter und alternative Heilmethoden gewinnen heute zunehmend wieder an Bedeutung. Die Medizin ohne Nebenwirkung hilft, nicht nur die Symptome der Krankheit, sondern auch deren Ursache zu bekämpfen. Wir stellen fünf der bekanntesten irischen Heilpflanzen vor.

Mädesüß

Das wundervoll duftende Rosengewächs ist in Europa zuhause. Seine weißen Blüten erinnern an Holunder. Aus diesen Blüten lässt sich ein aromatischer Tee herstellen, der vorallem gegen Durchfallerkrankungen hilft. Neben der Wirkung als Heilpflanze wird Mädesüß seit Jahrhunderten zum Süßen von Getränken und Speisen verwendet. Die Kelten nutzten die Pflanze zum Färben ihrer Kleidungsstücke.

Wunschkraut

Allein der Name klingt schon magisch. Das fliederfarbene argentinische Eisenkraut blüht von Mai bis Oktober. Bei den Kelten war es auch als Druidenkraut bekannt, was vermutlich daher begründet ist, dass die keltischen Priester das universelle Heilkraut zur Behandlung beinahe jeder Verletzung zu Rate zogen. Dem Wunschkraut wurden aber auch magische Fähigkeiten zugeschrieben. So sollte es bei der Weissagung helfen. Die Druiden pflückten es ausschließlich bei Mondfinsternis, da es so eine größere Wirkung entfalten sollte.

Mistel

Misteln wachsen als Schmarotzerpflanzen auf Bäumen. Ihre Äste verzweigen sich mit den Wirtspflanzen, um an genügend Wasser und Nährstoffe zu kommen. Sie haben sowohl männliche als auch weibliche Blüten, die weiße, gelbe oder Rote Beerenfrüchte bekommen.

Zu Zeiten der Kelten war die Pflanze sehr selten. Der Baum, auf welcher die Mistel wuchs galt als heilig, weil die Mistel selbst Vergiftungen heilen konnte. Kein Wunder, dass sie nur von einem Priester zu Heilzwecken geerntet werden durfte. Dazu musste er ein weißes Gewand tragen und ein goldenes Messer für den Schnitt führen.

Auch heutzutage hat die Mistel noch eine magische Bedeutung in vielen Kulturkreisen. Allerdings eher für Verliebte als für Kranke. So stellen sich Liebespaare in vielen Ländern der Welt gern für einen Kuss unter den Mistelzweig.

Brunnenkresse

Diese Sumpfpflanze bevorzugt den feuchten Boden in der Nähe von Gewässern, Flüssen und Seen. Ihre Blätter strotzen nur so vor Vitaminen und Mineralstoffen. Das frisch geerntete Kraut wird gern als Salat oder Brotaufstrich verzehrt.

Für die Kelten war Brunnenkresse ein wichtiges Aphrodisiakum. Zudem sorgte sie dafür, dass die magischen Kräfte des Wassers erhalten blieben und seine Lebenskraft weiter floss, wenn man es trank. Bei rituellen Reinigungen spielte die Brunnenkresse eine große Rolle.

Johanniskraut

Heute ist Johanniskraut ein häufig angewandtes pflanzliches Antidepressivum. Das in der Pflanze enthaltene Hyperforin und Hypericin soll die Stimmung aufhellen und nervöse Unruhe lindern.

Interessant ist, dass die Kelten das Johanniskraut benutzten, um Dämonen zu vertreiben, die vielleicht ein Synonym für Depressionen waren. Aufgrund seiner sonnengelben Blüten galt es als „Goldenes Kraut der Kelten“

Die heiligen Pflanzen der Kelten

Doch die Heilpflanzen wurden nicht durchaus für medizinische Zwecke verwendet, sondern auch, um Magie zu wirken. So nutzte man Ackergauchheil, um den Blick in die Zukunft zu schärfen.

Das Sommersonnwendkraut wurde von den Druiden in der Geburtshilfe verwendet. Verräuchert schützte er die frisch geborenen Säuglinge vor Hexen und negativen Einflüssen.

Wenn Samhain näherrückte, verräucherten die Druiden Bilsenkraut, um leichter durch die Tore in die Anderswelt zu gelangen.

Auch Bäume spielten eine große Rolle bei den Kelten. Die Esche galt als heiliger Baum, unter dem Recht gesprochen wurde, während die Eibe sogar als ein eigenständiges Wesen betrachtet wurde, das am längsten auf dieser Welt existierte. Die Druiden fertigten sogar ihre Zauberstäbe aus Eibenholz.

Für die Verbrennung ihrer Toten nutzte das alte Volk die Hagebutte. Beim Anschnitt der Pflanze kommt in deren Mitte ein Pentagramm zum Vorschein, welches für die Kelten ein heiliges Symbol war.

Vielleicht können wir keine Zaubertränke brauen oder zu den Feenwesen in die andere Welt gehen. Doch in Sachen Heilkunde können wir uns so einiges von den Kelten abschauen. Die Natur ist für uns Menschen mehr als schmückendes Beiwerk und Lebensraum. Sie ist die größte Apotheke der Welt. Lasst uns lernen, sie wieder nachhaltig zu nutzen!

 

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Über den Autor

Jessica Jirschik

Wenn es wahr ist, dass wir schon einmal gelebt haben, dann war mein Zuhause definitiv Irland. Seit meiner Jugend zog mich ein undefinierbarer Sog auf die Grüne Insel, doch erst 2017 konnte ich meinen Traum, einer Irlandrundreise wahrmachen. Seitdem ist der Sog nur noch stärker geworden. Wenn es regnet, denke ich an Irland. Im Pub kann es für mich nur Guinness sein. Laute Musik, Geschichten und Gesseligkeit gehören für mich zum Glücklichsein. Im Herzen bin ich eine waschechte Irin.

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