Armagh ist die kleinste Grafschaft in Irland und liegt im Nordosten der Grünen Insel. Was ihr aber an Größe fehlt, machen ihr einzigartiger Charme und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten wett, mit denen Armagh aufwarten kann. Außerdem ist dieses irische County auch an landschaftlicher Schönheit reich gesegnet und verfügt über ausgedehnte Moore und Seelandschaften, durch die sich trefflich wandern lässt. Der Reiseschriftsteller Richard Haywards beschreibt Armagh mit folgenden Worten: „Die Schönheit von Armagh ist die Schönheit einer Frau, die in Würde gealtert ist.“ Im Mai taucht Armagh, das auch der Apfel-County genannt wird, in ein wahres Blütenmeer. Denn nun stehen die Apfelbäume rund um Loughgall in voller Blüte und verheißen einen reichen Cider-Ertrag. Gefeiert wird dies mit dem Apple Blossum Festival jedes Jahr. Nur ein Grund, um bei einer Irlandreise einen Abstecher in das County Armagh zu machen. Das sind einige der Sehenswürdigkeiten, die Armagh außerdem noch zu bieten hat.
Inhaltsverzeichnis
Die 8 schönsten Sehenswürdigkeiten in der Grafschaft Armagh
1. Armagh Public Library
Hinter schweren, georgianischen Holztüren und hohen Fenstern liegt die Armagh Public Library in der Stadt Armagh inmitten der gleichnamigen Grafschaft. In dieser kann man den Duft von alten Büchern atmen und andächtig zwischen den hohen Regalen wandeln, in denen das Wissen von Jahrhunderten verwahrt wird. Ein besonderes Juwel der Bibliothek, die bereits im 18. Jahrhundert gegründet wurde und damit Nordirlands älteste Bibliothek ist, stellt eine Ausgabe von „Gullivers Reisen“ des irischen Schriftstellers Jonathan Swift dar, die sich in seinem Privatbesitz befand. Die Bibliothek ist das ganze Jahr über für Besucher kostenfrei zugänglich. Um eine kleine Spende wird allerdings gebeten.
Hier findet Ihr weitere Infos zur Armagh Public Library.
2. Navan Fort – irische Mythen werden lebendig
Dieser archäologische Fundort bietet seinen Besuchern eine erstaunliche Auswahl an prähistorischen Artefakten, die Archäologen über Jahrzehnte hinweg aus der Erde geborgen haben. Neben einem Museum, das die Funde aus der Eisen- und Bronzezeit präsentiert, gibt es auch ein Freilichtmuseum. Hier wird das alltägliche Leben von einst hautnah erfahrbar. Archäologen sehen in dem Ringfort die Hauptstadt der Ulter – einem irischen Klan. Das Fort wird auch in einigen irischen Legenden erwähnt und die Erzählungen decken sich mit den Funden vor Ort. Irische Mythen werden hier wahrlich lebendig.
Hier geht es zur offiziellen Website des Navan Forts.
3. Armagh Planetarium Observatory & Astropark
Irland einziges Planetarium ist ein idealer Ort, um mit der ganzen Familie einen regnerischen Tag zu verbringen. In dem modernen, interaktiven Museum kann man die Erde verlassen und sich auf zu den Sternen machen. Es gibt viel zu entdecken und die Zeit scheint hier zu fliegen. Ein besonderes Highlight: Das Planetarium beherbergt Irlands größten Meteorit! Er ist beeindruckende 4,5 Milliarden Jahre alt, besteht aus Nickel und Eisen und ist über 150 Kilogramm schwer. Und das Beste ist, Besucher dürfen den Meteoriten sogar berühren!
4. Der erloschene Vulkan Slieve Gullion
Im Süden gelegen ist der erloschene Vulkan Slieve Gullion oder „Sliabh gCuillinn“ wie er im Gälischen heißt. Den etwa 570 Meter hohen Berg umgibt ein ausgedehntes Landschaftsschutzgebiet, der Slieve Gullion Forest Park. Durch diesen ziehen sich verschiedene, gut markierte Wanderwege unterschiedlicher Länge. Auf den Pfaden lässt sich der Park gut erkunden mit all seinen versteckten Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen vorchristliche Grabkammern, Jahrhunderte alte Burgen, die Überreste alter Ringforts, Dolmen, säulenartige Steine aus keltischer Zeit und sogar ein Ganggrab. Ebenso im Park gelegen ist ein Abenteuerspielplatz für Kinder und Kindgebliebene. Auf dem angeschlossenen Legenden-Rundweg kommt der Besucher vorbei an Riesenköpfen, an kleinen Feenhäusern und lernt ganz nebenbei die Mythen und Legenden aus der Region.
Mehr Infos zum Erkunden der Gegend rund um den Slieve Gullion gibt es hier.
5. Tayto Fabrik – ein Schloss für die Kartoffel
Für die Fans der knusprigen Tayto-Chips sicherlich ein Muss – die Fabrik Tayto. Dieses Tayto-Besucherzentrum ist in den alten, ehrwürdigen Gemäuern eines über 500 Jahre alten Schlosses untergebracht. Dort kann man nun die Entstehung von Tayto nachverfolgen, Mr. Tayto treffen und natürlich auch einige der leckeren Chips kosten. Es heißt, Tayto sei der Erfinder der weltweit so beliebten Cheese & Onion-Geschmacksrichtung. Das und viel mehr lernt man auf einem Rundgang durch das Tayto-Schloss. Diese Touren sind sehr beliebt und eine Voranmeldung ist unbedingt nötig.
Alle weiteren Infos zur Tayto Fabrik findet Ihr auf der Tatyo-Website.
6. Armagh County Museum
Wenn das Wetter einmal zu wünschen übrig lässt, ist das Armagh County Museum, das zentral in Armagh City gelegen ist, sehr empfehlenswert. Hinter dem von Säulen bestandenen Eingang eröffnet sich für den Besucher ein Fenster in vergangene Zeiten. Artefakte aus der Steinzeit, über Schmuck der Wikinger und Soldatenkleidung des vergangenen Jahrhunderts, bis hin zu alten Hochzeitskleidern – die Geschichte Armaghs wird hier lebendig.
Weitere Infos zum Museum und seinen Öffnungszeiten findet Ihr hier.
7. St. Patrick’s Way
Wem nach Bewegung in der Natur ist, kann sich den ganzen (für Hartgesottene) oder Stücke des St. Patrick’s Way vornehmen. Auf diesem insgesamt 130 Kilometer langen Pilgerweg lassen sich Orte des christlichen Erbes Irlands zwischen Armagh und Downpatrick erkunden. Es geht durch die Mourne Mountains, durch wunderschöne Wälder und vorbei an Dundrum Castle.
8. St. Patrick’s Cathedral
Die Patrick’s Church Cathedral geht, wie könnte es anders sein, auf den Heiligen Patrick zurück. 445 nach Christus gründete er auf dem Hügel inmitten der Stadt Armagh eine katholische Kirche. Von dieser damals kleinen Steinkirche ist heute nichts mehr übrig, denn ganze 17 Mal wurden die Kirche und nachfolgende Bauten zerstört und wieder aufgebaut. Für Geschichtsinteressierte sicherlich spannend: Innerhalb der Kirchenmauern fand 1012 der legendäre irische Hochkönig, Brian Boru, seine letzte Ruhestätte. An der Stelle steht heute ein Bau aus dem 19. Jahrhundert. Außerdem ist diese Kirche nicht mehr katholisch, sondern protestantisch. Das dürfte dem Heiligen Patrick heute jedoch einerlei sein. Überhaupt ist Patrick in Armagh sehr präsent. Alljährlich im März findet das St. Patrick’s Festival statt. Mit Paraden, Tanz und Musik werden der Heilige und seine Geschichte wieder lebendig.
Das ist die offizielle Website der St. Patrick´s Cathedral.
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