Irland Film

Braveheart Drehorte in Irland

Trim Castle
Written by Monika Dockter

Irland hat schon für zahlreiche Filme die perfekte Kulisse geboten – so auch für den Film Braveheart. Braveheart erschien 1995 unter der Regie des Amerikaners Mel Gibson. Er handelt zwar vom Unabhängigkeitskampf  Schottlands, wurde aber großteils in Irland gedreht. Die Braveheart Drehorte Trim Castle, Bective Abbey, Dunsoghly Castle, um nur einige von ihnen zu nennen, befinden sich allesamt im Umkreis von Irlands Hauptstadt Dublin. Hier wandelt Ihr auf den Spuren des Films.

Braveheart – darum geht es

Laut Filmstarts.de ist Braveheart ein hervorragendes, ungemein packendes und eindringliches Schlachtenepos, welches die rauen und dunklen Tage des Mittelalters wiederbelebt und eine Lanze für das unbändige Verlangen nach Selbstbestimmung und Freiheit bricht. Der Film beruht auf historischen Tatsachen. Allerdings wurden diese für das Drehbuch in etlichen Punkten fantasievoll zurechtgebogen und ausgeschmückt. Man denke nur an die Szene, wo die Krieger zum Auftakt der Schlacht ihre Kilts heben und dem Gegner ihren blanken Hintern präsentieren. Ein Lacher für den Zuschauer – aber historisch gesehen ist diese Szene nicht haltbar: die Existenz des Kilt ist tatsächlich nicht vor dem Jahr 1600 (und damit etwa 300 Jahre später) bestätigt. Braveheart erhielt fünf Oscars, unter anderem in den Kategorien „Bester Film“ und „Beste Regie“.

Ein schottischer Rebell

Der Schotte William Wallace, dargestellt von Mel Gibson, ist der Held der Geschichte. Ende des 13. Jahrhunderts wächst er als Waise bei seinem Onkel in Irland auf. Vater und Bruder sind durch den englischen König „Edward the Longshanks“ getötet worden. Dieser Edward nämlich will auch den schottischen Thron für sich erobern. Unter der harten Rute Englands leidet also das Land, als der erwachsene William Wallace in sein schottisches Heimatdorf zurückkehrt. Heimlich heiratet er seine Kindheitsliebe Murron, um damit Edwards Gebot „Das Recht der ersten Nacht“ zu umgehen. Doch die beiden fliegen auf, Murron wird gefangen genommen und vom Sheriff öffentlich hingerichtet.

Wallace kann fliehen – doch er kehrt zurück, um fürchterliche Rache zu nehmen. Gemeinsam mit seinem Clan stürmt er die englische Garnison und tötet den Sheriff. Doch damit nicht genug führt Wallace eine zunehmende Zahl von Anhängern gegen die Garnisonen der Umgebung. Sein Rachedurst ist ungestillt, und seine Furchtlosigkeit schon bald legendär. Wen wundert’s: Sein Hass auf die englischen Unterdrücker, die ihm das Liebste im Leben so grausam raubten, ist stärker als jedes andere Gefühl.

Die Schlacht von Stirling Bridge

So scharen sich immer mehr schottische Clansmen, also das einfache Volk, um den furchtlosen William und es kommt zum Krieg gegen England. Bei der Schlacht von Stirling Bridge führt William Wallace die schottischen Aufständischen zum Sieg. Anschließend wird er zum Ritter geschlagen. Trotz allem aber sind die schottischen Edelleute nicht überzeugt von einem freien, geeinten Schottland, wie Wallace es anstrebt. Also handelt Wallace erneut auf eigene Faust: er stürmt die englische Stadt York. Den Kopf des englischen Stadtkommandanten und Neffen Longshanks‘ jedoch schickt er als Trophäe seines Sieges nach London. Schockiert über das Ausmaß von Wallace‘ Aufstand greift Longshanks nach einer List. Schlussendlich wird Wallace, verraten von den Edelleuten seines eigenen Landes, von den Engländern gefangen genommen und hingerichtet. Er stirbt mit dem Wort „Freiheit“ auf den Lippen.

Doch sein Tod war nicht umsonst: Am Ende des Films führt der schottische Thronfolger Robert the Bruce die restlichen Anhänger Williams in die Schlacht und erkämpft endgültig die Freiheit für Schottland.

Drehort Trim Castle wird zu Braveheart Castle

Trim Castle

@ Ina Brecheis

Das Gelände der Burgruine Trim Castle im County Meath diente in Braveheart als Schauplatz für Wallace‘ Schlacht um die englische Stadt York. Obwohl heute nur noch vereinzelte Teile der Burg erhalten sind, vermittelt die Szene den Eindruck einer vollständigen Stadt, die es einzunehmen galt. Wallace und seine abenteuerliche Schar im Kilt reiten auf das Stadttor zu und versuchen mit einem gewaltigen Rammbock, dieses zu stürmen. Von der Mauer regnen die Pfeile der Engländer, Steine und heißes Pech auf sie herab. So steht bald alles in Flammen und viele Kämpfer wälzen sich als lodernde Fackeln auf dem Boden, während Wallace und seine Mannen das gewaltige Tor durchbrechen.

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Trim Castle ist die größte normannische Burg in Irland und eine der größten in ganz Europa. Über einen Zeitraum von 30 Jahren hinweg bauten der erste Lord of Meath, Hugh de Lacy und sein Sohn Walther daran. Ab dem Jahr 1176 entstand an der Stelle einer früheren Festung aus Holz der mächtige, kreuzförmige Bergfried. Er ist umgeben von ebenso eindrucksvollen Ringmauern und einem Burggraben. Von der imposanten Trutzburg aus verteidigten die Normannen ihren Standort im Osten Irlands gegen die feindliche Welt des Gälisch-Irischen; bei Trim Castle lieferten sich die gegnerischen Parteien blutige Schlachten. Außerdem, so berichtet die Legende, hat Fionn MacCool, der Riesen und Erbauer des Giant Causeway, einst zu Füßen dieser Mauern gelebt…

Bis heute jedenfalls vermittelt uns allein der Anblick der Ruinen am Ufer des River Boyne einen Eindruck von der einstigen Bedeutung dieser Verteidigungsanlage. Für denjenigen, der sich eine genauere Vorstellung von Trim Castle verschaffen möchte, werden außerdem Führungen angeboten.

Drehort Bective Abbey

Nur etwa sieben Kilometer entfernt von Trim und ebenfalls am River Boyne liegt das Kloster Bective Abbey. In „Braveheart“ diente es als Kulisse für Longshanks‘ Schloss und die Verliese. Hier schmiedet Longshanks seine Pläne zur Unterdrückung des gemeinen Volkes und zu Wallace‘ Vernichtung; und in diesem Verlies betet Wallace vor seiner Hinrichtung, während von draußen bereits das Geschrei der sensationslüsternen Menge zu hören ist.

Im Jahr 1147 wurde Bective Abbey als eines der ersten Zisterzienserklöster in Irland von König Murchadh O’Melaghin gegründet. Das Kloster besaß nicht nur religiöse und kulturelle, sondern auch politische Bedeutung. Der Abt des Klosters saß auch im damaligen Parlament der normannischen Herrscher. Auch wurde Hugh deLacy, der Erbauer von Trim Castle, im Jahr 1195 hier begraben.

Im 14. Jahrhundert wurde Bective Abbey als Festung ausgebaut. 1536 erfolgte dann  die Auflösung des Klosters. Der Grundbesitz und die Klostergebäude gingen in Privatbesitz über und wurden nach mehrmaligem Wechsel des Besitzers schlussendlich zur Ruine. Am besten erhalten sind heute noch der Kreuzgang, zwei Verteidigungstürme und die dicken Mauern des Mönchsflügels. Das Klostergelände ist frei zugänglich.

Drehort Dunsoghly Castle

Dunsoghly Castle in St. Margaret, Fingal, diente Mel Gibson als „Edinburgh Castle“. Hier residieren der schottische Thronerbe Robert the Bruce und sein leprakranker Vater, und William Wallace wird nach der Schlacht von Stirling Bridge zum Ritter geschlagen.

Erbaut wurde das heutige National Monument Dunsoghly Castle um 1450 von Sir Thomas Plankett als Tower House. Es war also ein Wohnturm, der auch Verteidigungszwecken diente. Bis in die 1870 er Jahre war die Burg stets von Nachkommen derselben Familie bewohnt, den „Barons of Kileen“ und „Earls of Fingal“. Auch heute befindet sie sich in Privatbesitz.

Als einzige der zahllosen erhaltenen Burgen in Irland trägt Dunsoghly Castle teilweise noch immer sein hölzernes Originaldach. Neben dem vierstöckigen Wohnturm, der wiederum aus vier Einzeltürmen besteht, gibt es eine kleine Kapelle und Reste von Verteidigungswällen aus den 1670er Jahren.

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Über den Autor

Monika Dockter

Als Schriftstellerin bedeutet Irland für mich Inspiration in ihrer schönsten Form. Ich finde diese Inspiration in den Worten begnadeter irischer „Storyteller“, zwischen den verschlungenen Wurzeln einer uralten Eiche und auf der Brücke über einen Bach, dessen Wasser vom Torf so braun ist wie der Ginster am Ufer gelb…
Für die gruene-Insel.de zu schreiben betrachte ich als einmalige Gelegenheit, etwas von der für mich so faszinierenden Atmosphäre dieses Landes weiterzugeben – und zwar an eingefleischte Irlandfans ebenso wie an solche, die genau das einmal werden wollen.

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