Westirland Sehenswürdigkeiten

Downpatrick Head und der majestätische Brandungspfeiler Dún Briste

Die 10 schönsten Orte im Westen Irlands
Written by Cindy Jaecklin

Majestätische erhebt sich am Downpatrick Head ein gigantischer Brocken aus kühlem Fels aus dem Atlantik empor und trotzt allen Winden und Gezeiten. Der Brandungspfeiler Dún Briste, umspült von brodelnden und schäumenden Wellen, thront seit vielen Jahrhunderten an der Spitze des eindrucksvollen Küstengebiets. Eine unvergleichliche Schönheit umgibt diesen Ort, dem eine weitreichende historische Bedeutung zuteilwird …

Den Downpatrick Head besuchen

Sechs Kilometer nördlichen des verschlafenen Örtchens Ballycastle im County Mayo befindet sich eine fantastisch schöne Küstenformation, die Ihr so kein weiteres Mal in Irland entdecken werdet. Wind und Wellen formen die Landzunge Downpatrick Head bereits seit Hunderten von Jahren und erschufen so ein besonders spektakuläres Küstengebiet. Unzählige Legenden ranken sich um diesen Ort, neue wie alte, welche dem Downpatrick Head eine große historische Bedeutung verleihen.

Brandungspfeiler Dún Briste

Der wohl markanteste Anblick entlang der Küste bietet der Brandungspfeiler Dún Briste. Mit einer Höhe von knapp 50 Metern ragt der Fels unübersehbar aus dem Atlantik empor. Besonders schön anzusehen sind die verschiedenfarbigen Gesteinsschichten, aus denen der mit sanftem Gras bedeckte Felsbrocken besteht. Im 14. Jahrhundert soll die Felsnadel urplötzlich aus der Küste gebrochen sein. Zu dieser Zeit befanden sich darauf jedoch noch Menschen, die dann mit Seilen und Booten aus ihrem Unglück befreit werden mussten. Weitere Informationen über die Entstehung des Dún Briste sind hier zu finden.

Blowhole Poll Na Seantainne

Für Euren Besuch des Downpatrick Head steht Euch etwa 500 Meter von den Klippen ein Parkplatz zur Verfügung. Auf Eurem Weg passiert Ihr eine weitere Sehenswürdigkeit: das etwa 30 Meter tiefe Blowhole Poll Na Seantainne. Ein beeindruckendes Loch in der Erde, in dem sich die Wellen des Atlantiks durch einen unterirdischen Kanal ihren Weg in Richtung Landesinnere bahnen. Das Wasser wird im Inneren des Lochs mit einer gewaltigen Kraft nach oben gedrückt, bis es sich seinen Weg zurück in das offene Meer sucht. Ein spektakulärer Anblick, den Sie von einer höher liegenden Plattform aus genießen können.

Downpatrick Head

Downpatrick, Co. Mayo (Irland); © Kelvin Gillmor, Fáilte Ireland

Legenden und Sagen um den Downpatrick Head

Im 5. Jahrhundert war Irland von keltischen Gruppen besiedelt, die von insgesamt fünf Stammeskönigen regiert und in gewaltvolle Kriege geführt wurden. Die Skrupellosigkeit der Kelten war bis über die Landesgrenze hinaus bekann. Deshalb setzte vorerst kein Fremder freiwillig einen Fuß auf die Grüne Insel.
Einer dieser Könige, Niall of the Nine Hostages, war sein Name, brachte einen jungen Burschen in sein Land, um ihn als Sklave zu verkaufen. Wäre Niall zu dieser Zeit bekannt gewesen, was der junge Bursche zu späteren Zeiten bewirken würde, hätte er ihn umgehend aus Irland vertrieben. Viele Jahre gingen ins Land. Der Jungen wuchs zu einem Mann heran, ehe sich aus der Sklaverei befreien konnte. Er verließ Irland und ließ sich nach einem weissagenden Traum zum Priester weihen. Im Jahre 432 ging der einst junge Bursche nach Irland, um seine missionarischen Pflichten zu erfüllen. Dieser Aufgabe gab er sich mit Inbrunst hin, sodass der junge Bursche nicht nur auf der Grünen Insel schon bald den Namen „Der heilige St. Patrick von Irland“ trug.

Downpatrick Head

©Failte Ireland/Tourism Ireland

Der Heilige Patrick wird sauer

Der heilige St. Patrick bekehrte etliche Iren zum Christentum und schreckte auch nicht vor den erbarmungslosen Stammeskönigen zurück. Bald schon traf er auf den jungen König Laoghaire, Sohn von Niall of the Nine Hostages, der ihn einst gefangen nahm. Ob er diesen bekehren konnte, bleibt unklar, von größerer Bedeutung ist allerdings, dass Loaghaire dem Heiligen erlaubte, seine Missionarstätigkeit fortzuführen.
Eines Tages jedoch weigerte ein heidnischer Stammesfürst, sich zum Christentum zu bekehren. St. Patrick, der sich zu diesem Zeitpunkt auf der Langzunge des Downpatrick befand, war so erbost über diese Ablehnung, dass er seinen Stab gewaltvoll in den Boden schlug. Dadurch spaltete sich die Landzunge der Küste ab – mit dem Stammesfürsten oben auf! Dieser soll seit jeher den Dún Briste nie mehr verlassen haben.

Der Heilige Patrick fängt den Teufel

Eine andere Legende besagt, dass der Heilige seinerseits den Teufel an die Spitze der Landzunge lockte. Dort soll er, mithilfe seines Stabes, den gigantischen Felsen abgetrennt und so den Teufel aus Irland verbannt haben. Noch heute soll sich dieser auf dem Dún Briste befinden und sich dort die schauderhaftesten Flüche für den irischen Schutzpatron ausdenken.

Historiker vermuten heute, dass St. Patrick seine Missionarstätigkeit überwiegend auf das Gebiet um den heutigen Downpatrick Head konzentrierte. Er gründete an der zerklüfteten Küste eine heilige Kirche, von der heute noch die Überreste zu entdecken sind. Noch immer versammeln sich Iren und Menschen aus aller Welt am letzten Sonntag im Juli, um am „Garland Sunday“ eine Messe zu Ehren des Heiligen abzuhalten.

Der Downpatrick Head im Zweiten Weltkrieg

Dem Downpatrick Head wurde im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle zuteil: Er diente den Soldaten als Beobachtungsposten, wovon heute noch ein kleines Steinhaus als ehemaliger Basis übrig ist. Nahe der Klippen wurde zudem mit Steinen der Schriftzug „EIRE“ sowie die Zahl „64“in ein Feld gelegt. Dies half der Besatz in den Kampfjets, sich vom Himmel aus zu orientieren.

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Über den Autor

Cindy Jaecklin

Irland bedeutet für mich ein Stück Heimat. In meinem Lieblingsland fühle ich mich zwischen der herzlichen Art der Iren und ihrer lebensfrohen Natur zu Hause. Dabei entdecke ich auf meinen Reisen immer wieder unbekannte, traumhafte Orte, denn hinter jeder Kurve wartet eine neue fantastische Aussicht!
Wenn ich über Irland schreibe, möchte ich die Fröhlichkeit der Iren einfangen und mit genauso viel Begeisterung über ihre Heimat erzählen, wie sie es tun.

2 Comments

  • Da ich selbst schon seit meiner Studienzeit in den Achzigerjahren ein begeisterter Irlandreisender bin, lese ich alle lesenswerten Artikel über die grüne Insel. Und auch dieser gehört unbedingt dazu…Super Cindy, die Liebe zu Irland weht wie eine Arlantikbrise durch den Artikel. Ceád mile failte und liebe Grüße. Dieter

    • Hallo Dieter,
      von Herzen lieben Dank für diese Nachricht! Wir freuen uns, dass wir mit unseren Artikeln nicht nur „neue“ Irlandfans begeistern, sondern auch die erfahrenen Irlandreisenden 🙂
      Slán und viele herzliche Grüße!
      Cindy

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