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Irland Traditionen

Weihnachtsbräuche in Irland

Weihnachtsbräuche in Irland
Written by Ina Brecheis

Wir stellen Euch die bekanntesten Weihnachtsbräuche in Irland vor. Wie jedes Land hat auch die Grüne Insel seine eigenen, etwas kuriosen, Weihnachtsbräuche und -traditionen rund um das große Fest der Liebe.

Irische Weihnachtsdekoration

In Irland wird das Haus oder die Wohnung mit einem gründlichen Weihnachtsputz für das anschließende Dekorieren vorbereitet. Dann wird das Heim mit Efeu und Stechpalmenzweigen geschmückt. Je mehr Beeren der Stechpalmenzweig trägt, desto mehr Glück steht der Familie im kommenden Jahr ins Haus. Über die Eingangstür hängen die Iren in alter Tradition einen Mistelzweig. Früher diente dieser dazu, böse Geister, Hexen und andere unheilvolle Geschöpfe fernzuhalten. Heute hat der Mistelzweig eine andere Bedeutung: Das Paar, das sich unter dem Mistelzweig küsst, hat eine glückliche, gemeinsame Zukunft vor sich. Der Weihnachtsbaum, wie er in Deutschland zu Weihnachten nicht wegzudenken ist, hat in Irland erst in den 1940er/60er Jahren Einzug gehalten. Und das auch nur bei den Wohlhabenden und Reichen. Seither hat er sich zu einem festen Bestandteil der weihnachtlichen Dekoration in Irland gemausert.

Weihnachtsdekoration

Der irische Adventskranz

Auch die Iren entzünden im Laufe des Advents Kerzen an einem Adventskranz. Dieser sieht anders aus als wir ihn aus Deutschland kennen. Statt vier Kerzen, wie es hierzulande üblich ist, hat das irische Pendant fünf. Drei davon sind lila, eine ist rosa und in der Mitte des Kranzes steht eine weiße Kerze. An den ersten zwei Adventssonntagen entzünden die Menschen zwei lila Kerzen als Zeichen der Besinnung und Buße. Am dritten Advent brennt die rosa Kerze als Zeichen der Vorfreude auf das Fest. Am vierten Advent folgt die letzte lila Kerze und an Weihnachten und in der Zeit nach dem Fest brennt die weiße Kerze in der Mitte.

Geschenke für Santa Claus

Der Weihnachtsabend in Irland, der 24. Dezember, ist ein Fest in der Familie. Die Familien sitzen bei Truthahn, Räucherlachs und Plumpudding beisammen, feiern und schlemmen. Zu fortgeschrittener Stunde gehen sie gemeinsam in die Mitternachtsmesse. Diese Zeit nutzt Santa Claus, um die Geschenke vorbei zu bringen. Er steckt sie in Socken, die die Kinder im festlich geschmückten Wohnzimmer gut sichtbar auslegen. Ausgepackt und bestaunt werden die Gaben erst am Morgen des 25. Dezembers. Um den fleißigen Santy, wie Santa Claus in Irland liebevoll genannt wird, für seine Mühen zu entlohnen, stellen die Iren dem alten Mann ein kleines Geschenk beiseite. Das kann ein Pint Guinness, ein Schluck guten irischen Whiskeys oder selbst gebackenen Mince Pies sein. Letztere mag Santi besonders gerne. Nach dem feierlichen Auspacken der Geschenke und einem ausgiebigen Frühstück verbringt man die Zeit zusammen und unternimmt einen Familienausflug mit Winterspaziergang.

Weihnachtsbräuche in Irland

Die Socken für Santa Claus hängen am Kamin

Eine Kerze im Fenster

Am Weihnachtsabend stellen die Iren traditionell eine Kerze gut sichtbar ins Fenster. Das symbolisiert, dass Maria und Josef, die an diesem Abend vor langer Zeit vergeblich eine Bleibe suchten, in diesem Haus willkommen sind. Auch anderen Reisenden soll mit dieser Kerze der Weg gewiesen werden.

Das Weihnachtsschwimmen

Einer der außergewöhnlichsten Weihnachtsbräuche in Irland ist das Weihnachtsschwimmen. Am Weihnachtsmorgen ereignet sich in vielen Küstenorten der Grünen Insel ein besonderes Schauspiel. Hunderte hartgesottener Iren kommen am Morgen des 25. Dezember zusammen, um sich gemeinsam in die eiskalten Fluten des Atlantiks zu stürzen. Zahllose Schaulustige feuern die Schwimmer vom Ufer aus an. Das bekannteste Weihnachtsschwimmen findet am Forty Foot Strand in Glenageary bei Dun Laoghaire statt. Das Weihnachtsschwimmen dient einem wohltätigen Zweck.

St. Stephen’s Day oder Wren Day

Der 26. Dezember wird in der Republik Irland „St. Stephen’s Day“ oder „Wren Day“ genannt. Erinnert wird an diesem Tag an den Nationalheiligen der Grünen Insel, den Heiligen Patrick. Einer Legende nach wurde der Heilige Patrick auf der Flucht vor seinen Häschern von einem kleinen Zaunkönig verraten (Englisch: wren), woraufhin St. Patrick gefangen genommen wurde. Früher fingen Kinder an diesem Tag einen Zaunkönig und zogen mit diesem im Dorf von Haus zu Haus. Für eine glücksbringende Feder des Vogels gaben die Leute den Kindern Geld. Mit dem gesammelten Geld richtete das Dorf ein Fest mit Musik und Tanz aus. Heute ziehen Kinder und Jugendliche, die sogenannten „Wren Boys“ mit Stechpalmenzweigen, Masken und in alte Kleidungsstücke gehüllt, umher, singen und sammeln auf diese Weise Spenden für einen guten Zweck und Süßes für sich.

Das kleine Weihnachten

Während wir hierzulande am 6. Januar der Tag der Heiligen Drei Könige feiern, fröhnen die irischen Frauen einem der wohl kuriosesten Weihnachtsbräuche in Irland: Sie machen sich einen gemütlichen Tag im Pub oder beim Shoppen. Dieser Tag wird das „Weihnachten der Frauen“ oder „Kleines Weihnachten“ genannt. Ihre Männer hüten indes zu Hause das Kaminfeuer, nehmen den Weihnachtsschmuck ab und bereiten das Essen zu. Wenn sie das nicht tun, bringt das Unglück über die Familie.

Euch ein Frohes Weihnachtsfest oder wie es in Irland heißt: Nollaig Shona Duit!

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Über den Autor

Ina Brecheis

Ich habe mich während meines Studiums in Dublin in Irland verliebt. Zuvor war da nur eine vage Anziehung zu diesem Land mit seiner lebensfrohen Musik und lebendigen Kultur. Dort war es dann um mich geschehen und ich habe eine unvergessliche Zeit auf der Grünen Insel verbracht. Seither zieht es mich immer wieder dorthin zurück. Umso mehr freue ich mich, über mein grünes Lieblingsland hier bei gruene-Insel.de zu schreiben.

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