Johnston Castle ist ein Märchenschloss in Wexford, nahe Churchtown. Den bezaubernden Eindruck machen nicht nur die wunderschönen neugotischen Türme und verborgenen Räume. Auch die atemberaubenden Ländereien mit den drei Seen sorgen dafür, dass man bei einem Besuch von Johnston Castle unweigerlich an Feen, Ritter und feuerspeiende Drachen denkt. Wir verraten Euch einige Geheimnisse von Johnston Castle und warum es immer für eine Überraschung gut ist.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte von Johnstown Castle
Die Geschichte von Johnstown Castle beginnt offiziell im Jahr 1169 bei der Familie Esmond. Es gibt verschiedene Quellen, nach denen die Familie einmal als Erbauer des Schlosses oder als Beschenkte fungieren. Nach Letzterem soll das Schloss ein Geschenk an die Familie Esmond gewesen sein, da sie eine tragende Rolle bei der normannischen Invasion Irlands gespielt haben soll. Sehr wahrscheinlich ist eine Kombination beider Geschichten. Sicher wurde der Familie das weitläufige Land geschenkt und sie nahmen über die Jahre verschiedene Baumaßnahmen in und um Johnstown Castle vor.
Mitte der 1600er Jahre vertrieb Cromwell die Esmonds und im Jahr 1682 erwarb die Familie Grogan Johnstown Castle durch Heirat. Lange bewirtschaftete die Familie Grogan das Schloss und die Ländereien, bis die Briten Cornelius Grogan im Jahr 1798 wegen Beteiligung am Aufstand hängten. Erst 1810 konnte der Bruder des Verstorbenen, John Grogan, das Anwesen wieder in Familienbesitz bringen. Zusammen mit seinem Sohn, Hamilton Knox Grogan, entwickelte er die Burg, das Gelände, die Seen und das Anwesen, welche wir heute bestaunen können.
Tragische Familiengeschichte von Johnston Castle
Die Tragödie hinter den Mauern und versteckten Räumen von Johnston Castle dreht sich um einen der ehemaligen Besitzer der Burg: Cornelius Grogan. Als Cornelius 1738 als ältester Sohn eines irischen Politikers und einer Erbin aus einer bekannten schottischen Familie geboren wurde, war schnell abzusehen, dass sein Einfluss auf die irische Gesellschaft ein Großer sein würde. Durch sein einnehmendes Wesen war er später selbst ein beliebter Politiker und Vermieter. Aufgrund ständiger Krankheiten verließ er Johnston Castle nur selten und heiratete nie. Man munkelt, dass eines der verborgenen Zimmer ihn in späteren Jahren des Aufstands als Versteck diente.
Beim Ausbruch der irischen Rebellion im Jahr 1798 schloss sich Grogan als Generalbeamter der Armee der Aufständischen an. Der Kampf dauerte nicht lange und nahm für Cornelius kein gutes Ende. Bald schon nahmen Regierungstruppen Wexford ein, eskortieren Grogan aus Johnstown Castle und stellten ihn vor Gericht, wo zunächst die Frage geklärt werden sollte, ob er sich dem Aufstand unter Zwang oder aus freien Stücken angeschlossen hatte.
Obwohl Cornelius mehrfach darauf plädierte, unter Zwang gehandelt zu haben, stimmte das Gericht ihn schuldig und hängte ihn noch im selben Jahr auf der Wexford-Brücke. Einer seiner Leidensgenossen, Harvey, behauptete bis zum Schluss, Grogan sei ein unschuldiger Mann. Die Köpfe der hingerichteten Rebellen wurden auf dem Gerichtsgebäude aufgestellt, ihre Körper wurden in den Fluss geschleudert. Anhänger bargen Grogans Leiche heimlich und begruben ihn in der Nähe von Johnstown Castle.
Das Schloss der verborgenen Räume
Im Jahr 2023 entdeckte ein Handwerker durch eine Unachtsamkeit bei der Restauration etwas Unglaubliches – einen der verborgenen Räume von Johnstown Castle! Versehentlich durchbrach er eine der Trennwände und hatte damit Glück im Unglück. Was sonst eine kostspielige Reparatur und schwere Konsequenzen nach sich gezogen hätte, ging die folgenden Monate durch die Presse – mit Positiv-Schlagzeilen.
Bereits im Jahr 2022 entdeckte man bei Bauarbeiten eine geheime Kammer, welche nur mittels Boot zugänglich war. Und nun dieser geheime Raum in einem der Türme. Seit der spektakulären Entdeckung sind Mitarbeiter des Irish Heritage Trust damit beschäftigt herauszufinden, wann und zu welchem Zweck der Geheimraum im Johnstown Castle erbaut wurde. Des Weiteren wird überlegt, wie der neue Raum zukünftig in die Nutzung des Schlosses integriert werden kann. Die andauernden Restaurationen dienen dem Zweck, Johnstown Castle der Öffentlichkeit wieder voll zugänglich zu machen. Und wer weiß, wie viele dieser geheimen Kammern und Zimmer dabei noch zum Vorschein kommen werden.
Johnstown Castle Gardens – Magische Spaziergänge ums Schloss
Bis es soweit ist, können Besucher des Johnstown Castle bei einem Spaziergang über die weitläufigen Ländereien den Ausblick auf das imposante Märchenschloss genießen. Neben der üppigen Natur befinden sich hier wunderschön angelegte Gärten mit sprießenden bunten Blumen in allen erdenklichen Farben. Die drei Seen laden zu Picknickpausen ein und geben Lebensraum für Enten und eine Vielzahl anderer Wasserbewohner. Auf den gut ausgebauten Pfaden der Johnstown Castle Gardens finden sich außerdem Pfauen und für die kleinen Besucher ein schöner, natürlicher Spielplatz für ausschweifende Kletterabenteuer.
Irish Agricultural Museum
Der bisher einzige öffentlich zugängliche Teil von Johnstown Castle ist das Hofgebäude, welches das Museum Irish Agricultural Museum beherbergt. Hier findet ihr eine der umfassendsten Ausstellungen zur Landwirtschaft in Irland. Die fesselnde Ausstellung im ehemaligen Stallhof erzählt faszinierende Geschichten über die Realität des Lebens im ländlichen Irland im Laufe der Jahrhunderte. Die über 40 Jahre zusammengestellten Sammlungen vereinen Tradition und Fortschritt der Landwirtschaft Irlands. Im Irish Agricultural Museum findet Ihr:
- drei Etagen voller spannender Exponate
- 19 fasznierende Ausstellungen der Landwirtschaft
- aus dem ganzen Land geborgene Artefakte
- Details über das Familien- und Gesellschaftsleben aus dem 18. Jahrhundert
Fazit
Ein Besuch des Johnstown Castle, dem Märchenschloss in Wexford, bietet Kultur in Hülle und Fülle. Die weitläufigen Ländereien und das anmutige neugotische Schloss mit seinen vielen Türmen bietet Spaß für die ganze Familie. Egal ob Lustwandeln entlang der drei Seen, kulturelle Bildung im Museum oder Bestaunen der zahlreichen unterschiedlichen Pflanzen – hier findet jeder Irlandfan, was das Herz begehrt.
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