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Letterkenny – Sehenswürdigkeiten und Wissenswertes

Letterkenny
Written by Cindy Jaecklin

Letterkenny – die größte Stadt Donegals bildet das Tor zu den beiden wunderschönen Halbinseln Fanad und Inishowen. Trotz seiner Größe hat sich der Ort seinen zauberhaften Charme aus längst vergangenen Zeiten erhalten. Die bemerkenswerte Innenstadt wartet mit Gebäuden im spät-gotischen Stil auf und nur wenige Meilen außerhalb des Zentrums erwartet den Besucher eine Natur, die idyllisch und wild zugleich ist.

Die Geschichte Letterkennys

Letterkenny

© Martin Fleming, Tourism Ireland

Die Gründung der heutigen Stadt geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Forscher vermuten, dass sich einst eine gälische Siedlung an dieser Stelle befand. Die Menschen konnten sich nicht nur das umliegende Weideland zur Schaf- und Rinderzucht zunutze machen. Sondern auch den Zugang zum River Swilly, der direkt in den Atlantik fließt. So wurde aus dem Ort bald schon eine Marktstadt, die immer mehr zu einem geschäftigen Handelszentrum heranwuchs. Noch heute erinnert die Architektur an die einstigen Warenhäuser, die hier entsprungen sind.

Heute ist Letterkenny mit 19.000 Einwohnern die größte Stadt in der Grafschaft Donegal. Sie trägt auch den Beinamen „Cathedral Town“, da die im Jahr 1901 eingeweihte katholische Cathedral of St. Eunan and St. Columba das unverkennbare Wahrzeichen der Stadt bildet.

Sehenswürdigkeiten in Letterkenny

Die Cathedral of St. Eunan and St. Columba ist eine Kathedrale, die zwischen 1890 und 1900 erbaut wurde. In Auftrag gegeben wurde das Bauwerk von Kardinal O’Donnell, der mit 32 Jahren der jüngste Bischof der Welt wurde. Der viktorianische neogotische Stil macht die Kathedrale zu einem besonderen Blickfang. Bereits aus der Ferne lässt der 240 Fuß hohe Turm vermuten, welch imposantes Bauwerk sich hier befinden muss. Die Cathedral of St. Eunan and St. Columba wurde aus weißem Sandstein errichtet, der aus dem Lough Swilly hinaus geschliffen wurde. Dabei trugen helfende Hände das Gestein in Eimern auf die Baustelle. In der Glockenkammer finden sich heute 12 Glocken, welche die Namen der Heiligen Tír Conail tragen. Die Größte von ihnen wiegt über zwei Tonnen.

Letterkenny

Cathedral of St. Eunan and St. Columba © Wikimedia Commons

In einem ehemaligen Workhaus inmitten des Stadtzentrums befindet sich das Donegal County Museum. Dort wird die Geschichte der Grafschaft von der Steinzeit bis in das 20. Jahrhundert anschaulich und spannend repräsentiert. Von Kunstgegenständen und Fotografien bis hin zu Maschinen und Werkzeugen wird die Vergangenheit Donegals an diesem Ort zum Leben erweckt.

Für Liebhaber der Architektur ist das St. Eunan’s College eine Sehenswürdigkeit in Letterkenny, die sie nicht verpassen sollten. Die markanten Merkmale des im 18. Jahrhundert erbauten Gemäuers sind die vier Rundtürme und Strebepfeiler, die optisch an die Kathedrale erinnern.

Sehenswürdigkeiten rund um Letterkenny

Letterkenny stellt die perfekte Ausgangslage dar, um die Sehenswürdigkeiten Donegals zu erkunden. So befinden sich einige der schönsten Ecken Irlands nur wenige Meilen von der Stadt entfernt. Das macht Letterkenny zu einer beliebten Ausgangslage. Denn nach einem ereignisreichen Tag mit einer Vielzahl spannender Eindrücke lässt sich der Abend in einem der urigen Pubs oder einem herrlichen Restaurant ausklingen.

Die Inishowen Peninsula

Inishowen Drive

© Chris Hill, Tourism Ireland

Die wilde und zerklüftete Inishowen Halbinsel wird durch einen breiten Meeresarm, der Lough Foyle, vom nordirischen Festland getrennt. Auf etwa 160 Kilometern verläuft eine spektakuläre Panoramastraße, der Inishowen Drive, einmal um die Peninsula herum. Dabei führt sie vorbei an einsamen Stränden, unberührten Küsten und historischen Sehenswürdigkeiten wie dem Ringfort Grianán of Aileach. Doch bevor die Straße wieder nach Süden kehrt, endet sie zunächst am nördlichsten Punkt Inishowens und des irischen Festlands: Dem Malin Head. Diese wilde Landzunge diente vor einigen Jahren sogar den Machern von Star Wars als Kulisse. Daran erinnert heute noch der nördlichste Pub Irlands: Farran’s Bar, dessen Fassade ganz im Zeichen der Science-Fiction-Filme gestaltet wurde.

Die Fanad Peninsula

Fanad Halbinsel

© Chris Hill, Tourism Ireland

Westlich des Lough Swilly befindet sich die Fanad Peninsula. Auch diese Halbinsel ist von wilden Küstenregionen und traumhaften, einsamen Stränden geprägt. Am nördlichsten Punkt Fanads befindet sich zudem einer der schönsten Leuchttürme Irlands: das Fanad Lighthouse. Verborgen zwischen steilen Klippen warnt der Leuchtturm auch heute noch die Seefahrer vor den gefährlichen Gewässern der Insel.

Besucher können an einer geführten Tour teilnehmen. Dabei erfahren sie nicht nur viel Spannendes über die Geschichte des Leuchtturmes, sondern auch über seine Entstehung. Denn so idyllisch dieser Ort ist, friedvoll war es hier nicht immer. 1811 suchte die Fregatte HMS Saldanha Schutz vor der irischen Küste. Dabei kenterte sie jedoch. Der Legende nach soll der einzige Überlebende bei diesem Unglück der Papagei des Kapitäns gewesen sein.

Der Glenveagh Nationalpark

glenveagh nationalpark wandern

© Tourism Ireland / Failte Ireland

Inmitten der Derryveagh Mountains liegt der eindrucksvolle Glenveagh Nationalpark. Dabei bildet der höchste Berg des Parks, der Errigal Mountain, mit seinen 751 Metern das Wahrzeichen der Region. Ambitionierte Wanderer wagen sich gerne an den Aufstieg, um einen spektakulären Blick über Glenveagh und Donegal zu genießen. Dabei können sie mit etwas Glück auch Adler erblicken.

Das Herz des Nationalparks ist das Glenveagh Castle. Umgeben von einer idyllischen Natur liegt das Schloss an einem kristallklaren See, auf dessen Oberfläche sich die mächtigen Berghänge spiegeln. Rund um das Gleanveagh Castle finden sich die verschiedensten Gärten, die zu langen und ausgedehnten Spaziergängen einladen. Anschließend bietet der Tea Room eine ersehnte Stärkung mit frischen Scones, Kuchen, Kaffee und Tee.

Weitere Sehenswürdigkeiten im County Donegal

Slieve Leagues

Etwa 1,5 Stunden Autofahrt trennen Letterkenny von den höchsten Steilklippen Europas. Die Slieve Leagues messen bis zu 601 Meter und fallen beinahe senkrecht in das Meer hinab. Besucher können von der Aussichtsplattform einen spektakulären Ausblick auf die Steilklippen genießen. Mutige hingegen wagen sich auf dem Pilgrims Pass – den Klippenpfad. Ein schmaler Weg führt bis an die vorderste Spitze der Slieve Leagues. Dieser Pass ist nicht nur etwas für Erfahrene und Schwindelfreie. Er sollte auf keinen Fall bei Wind und Regen begangen werden. Denn eine Absperrung sucht man hier vergebens, was diesen Pilgerpfad nicht ungefährlich macht.

Slieve Leagues

Slieve Leagues, Co. Donegal, Irland © Chris Hill, Tourism Ireland

Glencolmcille

Nur wenige Meilen von den Steilklippen entfernt befindet sich das bescheidene Örtchen Glencolmcille. Dieses beherbergt ein Folk Village, in dem mit viel Liebe zum Detail die Geschichte der Region aufbereitet wurde. Historische Funde und Artefakte bis zurück in die Steinzeit lassen die Vergangenheit Donegals aufleben.

Stadt Donegal

Ebenfalls an der Westküste der Grafschaft befindet sich die gleichnamige Stadt Donegal. Die charmante Altstadt erinnert mancherorts an das Mittelalter und nur die bunten Häuser und ausgefallenen Fassaden der Pubs lassen auf ein Städtchen in Irland schließen. Es lohnt sich, auf dem Weg zu den Slieve Leagues einen Halt in der Kleinstadt einzulegen und bei einem Spaziergang das geschäftige Treiben zu genießen.

Giant’s Causeway & Causeway Coastal Route

Von Letterkenny aus sind es zudem nur wenige Kilometer bis nach Nordirland. Nach der geschichtsträchtigen Stadt Derry-Londonderry folgt bald darauf die Causeway Coastal Route. Diese Panoramastraße führt entlang der nordirischen Küste von Derry-Londonderry bis nach Belfast oder umgekehrt. Dabei verläuft sie an wunderschönen Stränden und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Darunter der Giant’s Causeway, der Damm der Riesen. Und die spektakuläre Hängebrücke Carrick-a-Rede. Auch Bushmills mit der ältesten lizensierten Whiskeybrennerei der Welt und das beeindruckende Dunluce Castle gehören zu den Stopps auf dieser Panoramastraße.

Giant's Causeway, Giant's Causeway

Giant’s Causeway, Co. Antrim (Nordirland), © Tourism Ireland

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Über den Autor

Cindy Jaecklin

Irland bedeutet für mich ein Stück Heimat. In meinem Lieblingsland fühle ich mich zwischen der herzlichen Art der Iren und ihrer lebensfrohen Natur zu Hause. Dabei entdecke ich auf meinen Reisen immer wieder unbekannte, traumhafte Orte, denn hinter jeder Kurve wartet eine neue fantastische Aussicht!
Wenn ich über Irland schreibe, möchte ich die Fröhlichkeit der Iren einfangen und mit genauso viel Begeisterung über ihre Heimat erzählen, wie sie es tun.

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