Irland ist ein Land, in dem der christliche Glaube viele Jahrhunderte fest verankert war und auch heute noch ist. Unzählige kleine und große Pilgerorte erinnern daran – der bekannteste von ihnen ist zweifelsohne Knock im County Mayo. Knock in Irland wird in gleichem Atemzug genannt wie etwa Lourdes in Frankreich oder Fátima in Portugal. Wir blicken auf die Erscheinung, die diesen Ort zu einer Stätte für Tausende von Pilger werden ließ.
Inhaltsverzeichnis
Heiligenerscheinungen in Knock
Knock ist die englische Bezeichnung des irischen Ortsnamens „An Cnoc“, was „der Hügel“ bedeutet. Knock ist ein kleiner Ort im Westen Irlands. Gerade einmal rund 1.000 Seelen leben in dem verschlafenen Nest, das wohl viele Irlandurlauber links liegenlassen. Wäre da nicht eine schier monströs anmutende Basilika, die nicht so recht in das sonst so bescheidene Dorf passen möchte. Diese Basilika, die etwa 10.000 Gläubige fassen kann, steht jedoch nicht ohne Grund hier. Denn während andernorts gerade einmal ein Heiliger eine Pilgerstätte rechtfertigt, sollen es gleich drei Heilige gewesen sein, die am 21. August 1879 Knock in Irland beehrten. Die Jungfrau Maria, ihr Mann Josef und der Apostel Johannes.
Insgesamt 15 Menschen erspähten in den späten Nachmittagsstunden des 21. Augusts drei Figuren im Dachgiebel der recht heruntergekommenen Dorfkirche. Zuerst sollen sie der Haushälterin des örtlichen Pfarrers aufgefallen sein. Diese war gerade auf dem Weg zu einer Freundin und wunderte sich noch, dass ihr über die neuen Heiligenfiguren am Giebel nichts zu Ohren gekommen war. Es war ein verregneter Tag und doch bezeugten Anwohner, dass unter den drei Heiligen, die lächelten und sich bewegten, die Erde vollkommen trocken gewesen war. Der Pfarrer wollte das erst nicht so recht glauben und hielt dies für eine Posse. Andere Passanten wollten jedoch neben den drei Heiligen auch noch einen glänzenden Altar, ein Lamm und ein Kreuz ausgemacht haben.
Es dauerte nicht lange und die ersten Pilger kamen, die einen immer größeren Strom an Gläubigen nach sich zogen. Sie nahmen ein Stückchen des Kirchenmörtels, ein kleines Bruchstück des Mauerwerks mit. Eine kirchliche Kommission wurde einberufen, um der Heiligenerscheinung nachzugehen. Nur 6 Wochen nach dem Ereignis wurden die Heiligenerscheinungen bestätigt.
Der Aufstieg des Wallfahrtsorts Knock in Irland
Wenngleich die Katholische Kirche schnell damit war, das Wunder in Knock zu bestätigen, so sollte es dennoch eine Weile dauern, bis Knock zum größten Wallfahrtsort der Grünen Insel aufstieg. Erst knapp 100 Jahre später sorgte der umtriebige Geistliche Monsignor Horan dafür, dass Knock international zu Bekanntheit gelangte. Er war es, der den Bau einer großen Kirche genannt „Our Lady, Queen of Ireland“ anstrebte, die mehr als 10.000 Gläubige fassen sollte. Vom Papst Johannes Paul II erhielt diese den Status einer Basilika. Mit dem Status einer Basilika zeichnet der Papst besonders bedeutungsvolle Kirchen aus. Der Anzahl der Gläubigen wurde auch in der Anlage, welche die Basilika umgibt, Rechnung getragen. So gibt es Wasserleitungen, aus denen eine Vielzahl von Menschen geweihtes Wasser zapfen können. Es wurden Lautsprecheranlagen eingerichtet und Unterkünfte.
Ein besonderes Herzensprojekt des Monsignor Horan aber war der Bau eines Flughafens. Dieser sollte es Gläubigen einfach machen, den Wallfahrtsort Knock in Irland zu besuchen. Auf Basis von Spenden aus Irland und der Welt konnte dieser 1986 eröffnet werden. Einige Jahre zuvor, 1979, hatte Horan auch den damaligen Papst Johannes Paul II nach Knock geholt.
Was es in Knock sonst noch zu sehen gibt
Natürlich steht Knock ganz im Zeichen des Glaubens und neben der Basilika gibt es ein Café, einen Buchladen, ein Museum und zahlreiche weitere Einrichtungen, die sich um die Wallfahrtsstätte Knock entwickelt haben. Doch daneben gibt es auch ein paar andere Sehenswürdigkeiten, die in und um Knock auf die Besucher warten.
Das Knock Folk Museum
Zugegeben, auch hier führt kein Weg an der Heiligenerscheinung vorbei, aber daneben bietet das Museum einen spannenden Einblick in das ländliche irische Leben zur Zeit der Heiligenerscheinungen. Mehr über Ticketpreise und Öffnungszeiten findet Ihr auf dieser Website.
Kiltimagh Museum
Nur ein Dorf weiter und keine 10 Autominuten von Knock entfernt, befindet sich dieses Museum. Auch dieses widmet sich der lokalen Geschichte und wartet mit interessanten wechselnden Ausstellungen auf. Mehr darüber erfahrt ihr auf der Facebookseite des Kiltimagh Museum.
Clonalis House
Das Clonalis House ist mit dem Auto etwa 30 Minuten von Knock entfernt und ein verstecktes Kleinod. Das Haus ist gleichsam eine herrschaftliche Unterkunft für Urlauber, bietet aber auch einen interessanten Einblick in Irlands Geschichte für Tagesbesucher. So kann man eintauchen in die Zeit von Irlands Hochkönigen, deren Nachfahren den Sitz erbauten. Nebenbei bemerkt eine der ältesten gälischen Familien.
Ballintubber Abbey
Die Ballintubber Abbey ist etwa 30 Autominuten in der entgegengesetzten Richtung von Knock entfernt Richtung Westen gelegen. Eine kleine schöne Kirche, die auf eine lange Geschichte zurückblickt und in denen Prominente wie Pierce Brosnan oder Michael Patrick Kelly getraut wurden.
Boyle Abbey
Die berühmte Boyle Abbey schließlich ist mit dem Auto in etwa 50 Minuten von Knock aus zu erreichen. Sie liegt im Nordosten nahe des Lough Key. Sie ist ein spannendes Beispiel für ein Kloster, wie es typisch für den Zisterzienser-Orden ist. In unserem Artikel Boyle Abbey erfahrt Ihr mehr darüber.
[…] es von hier nach Ballina, Heimat der Connacht Distillery. Und eine halbe Stunde südlich liegt der Wallfahrtsort Knock, berühmt für seine Basilika und den Schrein von Knock. Ansonsten ist dieser Teil Irlands vor […]