Sie ist die größte und wohl bekannteste Kathedrale Irlands: die St Patricks Cathedral im Herzen Dublins. Das imposante Bauwerk aus dem Mittelalter birgt zahlreiche Legenden und Geheimnisse. Wir haben jeden Stein der Kathedrale persönlich für euch umgedreht. Ihr dürft gespannt sein, was dabei alles zum Vorschein gekommen ist.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte
Die St. Patricks Kathedrale wurde neben einem heiligen Brunnen errichtet, an dem der heilige Patrick die Heiden zum Christentum bekehrt haben soll. Ursprünglich stand sie als keltische Holzkapelle außerhalb der Mauern der Stadt. Zur Zeit des Bischofs John Comyn im Jahr 1191 wurde sie zur Kathedrale umgebaut. Als Folge der Reformation ging sie, wie die meisten Kirchen in Irland, in den Besitz der anglikanischen Staatskirche über.
In den kommenden Jahren verfiel die Kirche mehr und mehr und fiel schließlich sogar einem Brand zum Opfer. In den 1860er Jahren finanzierte Sir Benjamin Guinness einen umfangreichen Umbau, der es möglich machte, die Kirche zu erhalten. Dieser wurde nicht ausreichend dokumentiert, sodass man heute nicht mehr sagen kann, welche Teile der St. Patricks Kathedrale noch aus den Zeiten des Mittelalters stammen.
Allgemeines
St. Patricks ist das größte Gotteshaus des Landes und eine der beeindruckendsten Kirchen Irlands. Trotzdem ist sie nicht der Sitz des Bischofs. Diese Stellung hat die etwas kleinere Christ Church Cathedral inne, die sich ebenfalls in der irischen Hauptstadt befindet. Grund dafür ist wohl, dass die St. Patricks Cathedral früher als Kirche des Volkes galt, während sich in der Christ Church Cathedral das Etablishement traf. Oliver Cromwell benutzte die St. Patricks Kathedrale bei seinem Besuch in der Stadt sogar als Stall für seine Pferde. Ihre heutige Bedeutung erhielt die Kathedrale erst viel später durch die vielen kleinen Geschichten, die sie im Laufe der Jahre zu erzählen vermochte.
Das Innere der St. Patricks Kathedrale
Natürlich ist die St. Patricks Kathedrale schon ein Highlight für sich, doch sie bietet auch unzählige Sehenswürdigkeiten in ihren Hallen. So könnt Ihr dort unter anderem das Grabmal der Familie Boyle bestaunen. Es ist das größte und kunstvollste Grabmal. Es wurde im 17. Jahrhundert zum Andenken an Richard Boyles zweite Ehefrau Cathetrine erbaut. Außerdem findet ihr hier noch die Gräber des Harfenisten Turlough O’Carolan (1670 – 1738) sowie des ersten irischen Präsidenten Douglas Hyde (1860 – 1949).
Sehenswert ist auch die Swift-Ecke im südlichen Querschiff. Dort steht ein Bücherschrank mit der Totenmaske des irischen Schriftstellers. Ganz in der Nähe hängt an der Wand ein von Swift selbst verfasstes Epipath. Zwei Messingplatten markieren sein Grab.
Am westlichen Ende des Kirchenschiffs befindet sich die berühmtberüchtigte „Tür mit Loch“ Diese geht auf eine Fehde zwischen den Lords Kildare und Ormonde aus dem Jahr 1492 zurück. Der Zwist der beiden Herren wurde allerdings schnell beigelegt. Demnach versteckte sich Ormonde im Stiftshaus. Kildare schnitt ein Loch in die Tür, um dem anderen Mann die Hand zur Versöhnung zu reichen.
Ein weiteres Highlight ist die kunstvolle Orgel. Ihre Geschichte lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Im Laufe der Zeit wurde das historische Instrument mehrfach umgebaut und vergrößert.
Baum der Erinnerungen
Besonders im Gedächtnis bleibt der Baum der Erinnerungen, der 2014 in Gedenken an die Opfer des ersten Weltkriegs in der St. Patricks Kathedrale errichtet wurde. Der Baum bringt die Verwüstung und den Tod, welche der Krieg verursachte, eindrucksvoll näher. Fast kann man es schon beklemmened nennen, wenn man vor dem künstlich geschaffenen toten Baum steht, von dem die Blätter zu Boden fallen. Diese Blätter sind Botschaften der Hinterbliebenen der Opfer oder von Besuchern, die ermutigende und anteilnehmende Worte hinterlassen wollen. Ein sehr anrührendes Kriegsdenkmal, das uns nicht vergessen lässt.
Der Entdeckungsraum
Hier können wir als Besucher interaktiv in die Geschichte der Kirche eintauchen. Neben einem Modell der Kathedrale, gibt es hier Messingreiben und Puzzle zu begutachten. Auf Tafeln können wir einiges über die Geschichte der Kirche erfahren. Ein Touch-Screen macht es möglich, virtuell mit der Kathedrale in Kontakt zu treten.
Der Park hinter der Kathedrale
Nach einem Besuch der St. Patricks Kathedrale, solltet Ihr unbedingt noch die Möglichkeit für einen Spaziergang über die schöne Parkanlage hinter der Kirche nutzen. Dort befindet sich ein großer Brunnen, der sich ideal für ein schönes Erinnerungsfoto eignet. Hier gibt es neben unzähligen prächtig blühenden Blumenbeeten die imposante Außenansicht der Kathedrale zu bewundern.
Fazit
Die St. Patricks Kathedrale ist für einen Dublinbesuch ein absolutes Muss. Die hohen Decken, leuchtenden Buntglasfenster und ausladenden Rundbögen im Inneren werden das Herz aller Schnappschuss-Jäger höher schlagen lassen.
Alle Informationen zu den Öffnungszeiten und Preisen erhaltet Ihr auf der offiziellen Hompage.
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