Um mit einem verbreiteten Missverständnis aufzuräumen: Nein, Irlands Kleeblatt ist nicht das offizielle Nationalsymbol der Grünen Insel. Das ist die Harfe, was Irland nebenbei bemerkt zum weltweit einzigen Land macht, das ein Musikinstrument auf seinem Wappen trägt. Wie kam es also dazu, dass das glücksbringende Kleeblatt heute so eng mit Irland verknüpft ist, wie das Guinness oder der Leprechaun? Es ziert die irische Fluglinie Air Lingus, zig irische Produkte und kommt uns, denken wir an Irland, sofort in den Sinn. Wir begeben uns für Euch auf Spurensuche.
Inhaltsverzeichnis
Mythen rund um Irlands Kleeblatt
- Das Kleeblatt galt bereits in vorchristlicher Zeit als etwas Besonderes. Ihm wurden magische und heilsame Kräfte nachgesagt. So glaubten die Kelten, dass das Trinken eines Suds aus Klee das Blut reinige.
- Auf Rathlin Island vor der Nordküste Irlands erzählten sich die Bewohner die Legende, wonach zerstoßene Kleeblätter auf die Augenlider gerieben, eine verzauberte Feeninsel sichtbar machten. Diese soll zwischen Rathlin und dem irischen Festland liegen, doch kein menschliches Wesen hat je einen Fuß auf diese Insel gesetzt.
- Es scheint eine enge Verbindung zwischen Feen und Kleeblättern zu geben, denn auch eine andere Legende hält sich seit dem frühen Mittelalter bis heute beharrlich: Der Finder eines vierblättrigen Kleeblatts sei in der Lage, Feen zu sehen und diese mit dem Klee anzulocken.
St. Patrick und das irische Kleeblatt
Der heilige Patrick war es, der das Kleeblatt, wohlgemerkt das Dreiblättrige, zum Wahrzeichen Irlands machte. Auch das beruht, wie so vieles in Irland, auf einer Legende:
St. Patrick zog als Missionar durch Irland, bekehrte Clanführer und Druiden zum christlichen Glauben. Da er die Sprache der Iren sprach, brachten ihm viele Iren Vertrauen entgegen und waren seinem Glauben gegenüber offen. Viele, aber nicht alle. Ein Clanführer machte sich über die Worte des heiligen Patricks vor dem versammelten Clan lustig. Er zog insbesondere die Erklärung über die Bedeutung der heiligen Dreifaltigkeit ins Lächerliche. Mehr noch, der Clanführer stellte seinem Clan die Einheit aus Vater, Sohn und heiliger Geist als schauerliches, dreiköpfiges Monster bildhaft vor.
Die Stimmung unter den Versammelten schwankte von ungläubigem Spott über St. Patricks Worte bis hin zu offener Aggression: “Was wollte ihnen dieser dahergelaufene, sonderbare Mann sagen? Sie sollten an ein Monster glauben?” Der Clanführer peitschte die Menschen mit seinen Worten immer mehr auf und bald hätten sie zu den Waffen gegriffen, da geschah etwas Sonderbares.
Der heilige Patrick bückte sich und pflügte ein Kleeblatt vom Boden. Es hatte drei Blätter und dieses hielt er den aufgebrachten Menschen entgegen. Mit ruhiger Stimme sprach er: “Seht, die Einigkeit von Vater, Sohn und Geist hat nichts Furchterregendes oder Dämonisches an sich. Sie ist wie dieses Kleeblatt: Vollkommen, schön, voller Leben und Hoffnung!” Er sprach zu ihnen von der Liebe des Sohnes zu den Menschen und der Güte des Vaters.
Die Menschen hielten inne und ließen die Worte des heiligen Patrick in sich nachklingen. Selbst die grimmigen Züge des zuvor so spöttischen Clanführers glätteten sich. Als der heilige Patrick zu Ende gesprochen hatte, war es vollkommen still. Nur langsam lösten sich die Menschen aus ihrer Starre und blickten einander an. Noch am selben Tag ließen sich alle Clanmitglieder, ebenso der Clanführer, vom heiligen Patrick christlich taufen. Von nun an nahm der heilige Patrick immer ein dreiblättriges Kleeblatt zu Hand, um den Nichtchristen seinen Glauben zu erklären.
Irlands Kleeblatt wird zum Nationalsymbol
Von da an war der heilige Patrick auf ewig mit dem dreiblättrigen Kleeblatt verbunden und der Klee fand Eingang in viele Darstellungen des Heiligen. Heute schmückt das dreiblättrige irische Kleeblatt viele Produkte aus Irland, Irlands Fluglinie und ist noch heute ein Bestandteil einiger Bräuche in Irland. Beispielsweise ist Klee in irische Brautsträuße eingebunden. Es bringt Glück für das Liebesleben und soll für baldigen Nachwuchs sorgen.
Ich war mit einer Reisegruppe in Clonmel, und von dort besuchten wir die St. Patrik- Quelle, und haben auch daraus getrunken. Das Wasser auf de Augen soll heilend sein. Ein sehr schöner und mystischer Platz zum verweilen,und nachdenken. Wir waren alle von Irland begeistert.