Die Iren feiern den Tag der Liebe wie wohl die meisten Menschen auf der Welt: Ein Rosenstrauß, ein romantisches Abendessen mit der Herzensdame oder dem Herzensherren, gar ein zweisamer Wochenendtrip? Vielleicht einfach ein gemütlicher, ungestörter Abend zu zweit mit viel Zeit füreinander. Irland, und das wissen selbst viele Iren nicht, hat jedoch einen tieferen Bezug zum Valentinstag. Um diesem nachzuspüren, müssen wir in der Zeit ein gutes Stück zurückreisen, zur wahren Geschichte des Valentinstags.
Inhaltsverzeichnis
Valentinstag Geschichte
Um den Valentinstag ranken sich Mythen und Legenden, was seinen Ursprung und seine Geschichte anbelangt. Genau kann niemand mehr sagen, wie der Tag der Liebe entstand, den wir am 14. Februar eines jeden Jahres feiern. Neben der Vermutung, dass der französische Minnesang mit dem Tag der Liebe in Beziehung steht, gibt es auch Quellen, die auf den italienischen Bischof Valentin von Terni verweisen. Dieser lebte im 3. Jahrhundert nach Christus. Bekannt war er dafür, Paare mit Blumen aus seinem Garten zu beschenken und Verliebte nach christlicher Tradition zu trauen. Da der christliche Glaube zur damaligen Zeit im Römischen Reich verboten war, riskierte Valentin damit sein Leben. Das brachte ihn jedoch nicht davon ab. Viele Verliebte nahmen seine Dienste in Anspruch, denn die von ihm geschlossenen Ehen standen unter einem guten Stern.
Valentin wird zum Heiligen
Eine ganze Weile konnte er im Geheimen wirken. Sein Tun kam dann jedoch Kaiser Claudius zu Ohren, der Valentin daraufhin festnehmen ließ. Er verbrachte lange Jahre in Gefangenschaft in Rom. In seiner Gefängniszelle soll Valentin durch Gebete, die blinde Tochter des Gefängniswärters geheilt haben. Bevor Valentin am 14. Februar 268 nach Christus auf Befehl des Kaisers geköpft wurde, hinterließ er dieser einen Liebesbrief, auf dem stand: „Dein Valentin“ und legte dem Brief einen Krokus bei. Bestattet wurde Valentin von treuen Gefolgsleuten in Interamna, dem heutigen Terni. Nachdem das Christentum zur offiziellen Staatsreligion des Römischen Reiches wurde, führte Papst Gelasius 469 nach Christus den Gedenktag für Valentin ein. Seit dem 8. Jahrhundert gibt es in Terni eine Kirche, die dem Heiligen geweiht ist und einen Teil seiner Gebeine birgt.
Wie so oft ist es sicher kein Zufall, dass der Tag eines katholischen Heiligen just auf einen heidnischen Feiertag fiel. Im Römischen Reich wurde am 14. Februar der Göttin Juno gedacht. Schützerin von Ehe und Familie. An diesem Tag beschenkten Männer ihre Frauen mit Blumen.
Der heilige Valentin in Irland
Derjenige, der den Valentinstag für immer mit der Grünen Insel verknüpften sollte, war der Karmelitermönch John Spratt. Dieser erblickte in Cork 1796 das Licht der Welt und trat in jungen Jahren dem Karmeliterorden bei. Er verschrieb sein Leben den Armen und war seelsorgerisch in Dublins Arbeiterviertel The Liberties tätig. Er kümmerte sich nicht nur aufopferungsvoll um die wenig Begüterten der Stadt, sondern konnte auch predigen wie kein Zweiter. Er ließ in der Whitefriar Street, der heutigen Aungier Street nahe St. Stephen´s Green eine Kirche zu Ehren der Gottesmutter bauen.
Als erster Priester dieser Kirche reiste John Spratt im Jahr 1835 nach Rom. Dort lud ihn der Papst ein, den Gottesdienst zu leiten. Als John seine Predigt hielt, zog er all seine Zuhörer so sehr in den Bann, dass er mit Geschenken der einflussreichen Kirchenfürsten überhäuft wurde. Der Papst machte ihn ein ganz besonderes Geschenk. Er schenkte ihm Asche und einigen Blutstropfen des heiligen Valentins.
Die Asche des heiligen Valentin in Dublin
Bei seiner Rückkehr veranstalteten die Dubliner eine Parade vom Hafen, an dem John ankam, bis hin zu der von ihm gegründeten Kirche in der Whitefriar Street. Die Kirche wurde zu einem zentralen Anlaufpunkt für Pilger, die den heiligen Valentin um eine glückliche Eheschließung baten.
Als John Spratt 1871 starb, gerieten die Reliquien des heiligen Valentin in Vergessenheit. Erst 80 Jahre später, als die Kirche renoviert wurde, erinnerte man sich an den wertvollen Besitz und widmete ihm einen eigenen Schrein. Diesen ziert eine Statue des heiligen Valentin mit einem Krokus in der Hand. Noch heute segnet der Priester der Whitefriar Street Church zum Valentinstag die Ringe von Eheleuten vor der Statue des heiligen Valentin.
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